Deutsche Telekom verliert im Heimatmarkt

08.11.2007
Die Deutsche Telekom konnte ihre Kennzahlen im 3. Quartal 2007 gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht ausbauen. Vor allem das Auslandsgeschäft sorgte für steigende Umsatz- und Gewinnzahlen, die Mobilfunk-Tochter T-Mobile verzeichnete zum 30. September weltweit 113,7 Millionen Kunden. Problematisch zeigte sich allerdings die Entwicklung des Heimatmarktes.

Die Deutsche Telekom hat im 3. Quartal 2007 das Geschäft im Inland stabilisiert und ist im internationalen Geschäft durch den Mobilfunk gewachsen. Während der Gesamtumsatz in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent auf 46,7 Milliarden Euro gestiegen ist, verbesserte sich der Auslandsumsatz um 14,4 Prozent. Damit beträgt er 23,7 Milliarden Euro und macht 50,7 Prozent des Gesamtumsatzes aus.

Der Konzern erwirtschaftete in den drei Quartalen des Geschäftsjahres ein bereinigtes EBITDA von 14,7 Milliarden Euro und lag im 3. Quartal mit 5,1 Milliarden Euro leicht über dem Wert des Vorjahres. "Wir liegen bei der Erfüllung unserer Jahresziele 2007 damit klar auf Kurs", sagte René Obermann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom. Für das laufende Jahr rechnet der Konzern mit einem bereinigten EBITDA von 19 Milliarden Euro, der Cash-Flow werde bis Jahresende auf 6,5 Milliarden Euro steigen.

Zuwächse verzeichnete der ehemalige Staatskonzern vor allem im Mobilfunk: Weltweit stieg die Zahl der Kunden gegenüber Q3 2006 um mehr als zehn Millionen auf 113,7 Millionen Teilnehmer. Zugpferd war erneut der US-Markt, wo T-Mobile die Kundenzahl um 14,6 Prozent auf 27,7 Millionen ausbaute, auf dem Heimatmarkt legte der Netzbetreiber um 12,5 Prozent auf 34,5 Millionen Kunden zu und festigte seine Spitzenposition gegenüber Vodafone. Die Entwicklung bei den Kundenzahlen wirkte sich positiv auf die Geschäftszahlen aus. So stieg der Gesamtumsatz von T-Mobile im 3. Quartal 2007 um 8,6 Prozent auf 8,9 Milliarden Euro, das Unternehmen erzielte ein bereinigtes EBITDA von 2,9 Milliarden Euro (plus 9,5 Prozent).

Aufgrund des intensiven Preisdrucks auf dem Heimatmarkt konnte die positive Kundenentwicklung der ersten drei Quartale den Rückgang beim Umsatz von T-Mobile Deutschland nicht kompensieren. Mit sechs Milliarden Euro lag dieser 2,7 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Der Rückgang beim Umsatz hat auch das EBITDA im Inland belastet. Für die ersten drei Quartale verzeichnet T-Mobile ein bereinigtes EBITDA von 2,2 Milliarden Euro (minus elf Prozent).

Im Bereich Mobilisierung des Internets/Web 2.0 konnte die Zahl der Nutzer von web?n?walk in Europa auf 2,8 Millionen Kunden (plus 0,4 Millionen) gesteigert werden. Die Umsätze aus mobiler Internet- und Datennutzung stiegen in den drei Quartalen 2007 um 42 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. "Wir erwarten, dass wir mit dem iPhone in Deutschland zusätzliche Schlagkraft im Wettbewerb gewinnen und mit diesem Spitzenprodukt auch die Datennutzung im Mobilfunk weiter vorantreiben können", betonte Obermann.

Im kommenden Jahr wird das bereinigte EBITDA durch wachsende Ausgaben im Rahmen des Ausbaus der nächsten Mobilfunkgeneration in den USA und für den Ausbau von Breitbandangeboten in Deutschland beeinflusst werden. Der Konzern geht daher davon aus, dass das bereinigte EBITDA stabil im Vergleich zum laufenden Geschäftsjahr bleiben wird. Das gilt ebenso für den Free Cash-Flow vor Ausschüttung, der das erhöhte Niveau des Jahres 2007 erreichen soll.

powered by AreaMobile