PC-Zahlen

Deutscher PC-Markt trotzt der Krise - noch

11.03.2009
Im vierten Quartal legte der deutsche PC-Markt um über 20 Prozent zu. Laut IDC verlor Acer seine Führungsposition.

Im vierten Quartal 2008 erwies sich der deutsche PC-Markt als überraschend stark: Das Geschäft für PCs, Notebooks und Netbooks (und kleinere Windows-Server), wie IDC den Markt beschreibt, legte im Bundesgebiet laut dem Marktforscher um 21,1 Prozent zu - bei 3,9 Millionen verkauften Einheiten. Je weiter die Grenzen gezogen werden, desto deutlicher wird die Ausnahmestellung Deutschlands: In Gesamt Westeuropa stieg der Verkauf um 12,1 Prozent an, im EMEA-Raum (Europa, Nahost und Afrika) um lediglich 2,2 Prozent.

Deutschland habe es, vor allem dank eines fast konstanten B2B-Geschäfts und einer starken Netbook-Nachfrage geschafft, im Abschlussquartal 2008 der Krise zu trotzen, so IDC-Analystin Eszter Morvay.

Ein Blick auf die Zahlen bestätigt das: Das Geschäft mit portablen Rechnern legte in Deutschland im vierten Quartal um 42,5 Prozent zu, wobei der Verkauf von Konsumenten-Notebooks um über 72 Prozent anstieg. Ein Drittel davon wiederum machten IDC zufolge Netbooks aus.

Gemessen an Marktanteilen verlor Acer seine Führungsposition an HP. Die kleineren Hersteller profitierten von einer starken Netbook-Nachfrage. Quelle: IDC, 2009

Auch das Geschäft einzelner Hersteller war in Deutschland stark von der Netbook-Nachfrage abhängig, wobei vor allem die führenden Unternehmen schwächelten (siehe Grafik): Gemessen an Marktanteilen verlor Acer seine Führungsposition an HP. Beide Firmen seien im vierten Quartal nicht gut aufgestellt gewesen, was das Netbook-Sortiment anging, so Morvay. Zudem setzt Acer als asiatischer Hersteller traditionell auf das dritte Quartal, was vor allem mit den Liefer-Modalitäten nach Europa zusammenhänge. Auch FSC verlor an Boden, was sowohl am fehlenden Netbook-Angebot als auch an den vielen Fragezeichen liege, die derzeit um den Hersteller kreisten. FSC schaffte es aber immerhin zumindest in Puncto Marktanteil wieder auf Rang zwei. Dell rutschte wegen seiner starken B2B-Abhängigkeit ab.

Gewinner hingegen waren die in Marktanteilen gemessen kleineren Hersteller wie Medion, Asus und Samsung: Ihnen sei vor allem ein gut laufendes Netbook-Geschäft entgegengekommen, vor allem Samsung habe sich hier hervorgetan, so die Analystin.

Für 2009 sieht die IDC-Prognose nur gut fürs Netbook-Geschäft aus: Dieses werde sich voraussichtlich verdoppeln. Sonst rechnet der Marktforscher einem deutlichen Rückgang des deutschen PC-Markts, im ersten Quartal gar mit einem Negativ-Wachstum. Erst ab Q3 sei wieder mit einer deutlichen Erholung zu rechnen. (aro)