Mehr Konkurrenz für Mobilfunkbetreiber

Deutschland vergibt neue UMTS-Lizenzen

22.09.2008 von Armin Weiler
Die deutsche Mobilfunklandschaft muss sich im kommenden Jahr auf einen wachsenden Konkurrenzdruck einstellen. Plänen der Bundesnetzagentur zufolge sollen 2009 neue UMTS-Lizenzen vergeben werden. "Wir werden nächstes Jahr Frequenzen im 1,8- und 2,6-Gigahertz-Bereich vergeben", wird Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, von der Financial Times Deutschland zitiert. Zudem werde die neuerliche Lizenzvergabe eine größere Bandbreite umfassen als die erste Versteigerung im Jahr 2000, als der deutsche Staat für sechs Lizenzen Einnahmen in Höhe von 50 Mrd. Euro verbuchen konnte. Neben den bisherigen Haltern T-Mobile, Vodafone, E-Plus und Telefónica O2 würden bei der Neuvergabe weitere Mitwerber in den Besitz von Lizenzen kommen und für verschärfte Wettbewerbsbedingungen sorgen.

Die deutsche Mobilfunklandschaft muss sich im kommenden Jahr auf einen wachsenden Konkurrenzdruck einstellen. Plänen der Bundesnetzagentur zufolge sollen 2009 neue UMTS-Lizenzen vergeben werden. "Wir werden nächstes Jahr Frequenzen im 1,8- und 2,6-Gigahertz-Bereich vergeben", wird Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, von der Financial Times Deutschland zitiert. Zudem werde die neuerliche Lizenzvergabe eine größere Bandbreite umfassen als die erste Versteigerung im Jahr 2000, als der deutsche Staat für sechs Lizenzen Einnahmen in Höhe von 50 Mrd. Euro verbuchen konnte. Neben den bisherigen Haltern T-Mobile, Vodafone, E-Plus und Telefónica O2 würden bei der Neuvergabe weitere Mitwerber in den Besitz von Lizenzen kommen und für verschärfte Wettbewerbsbedingungen sorgen.

"Wie stark der Konkurrenzdruck durch die zusätzliche Vergabe von Sendefrequenzen sein wird, ist derzeit noch nicht abzusehen", meint Guido Heitmann, Sprecher bei E-Plus. Im Jahr 2000 hätten bereits zwei neue Bewerber ohne eigenes Basisnetz UMTS-Frequenzen ersteigert, seien jedoch im Markt gescheitert. Ob die E-Plus-Gruppe erneut um Frequenzen mitbieten wird, um das Angebot zu erweitern und vermehrt schnellere Datenzugänge anzubieten, sei noch nicht entschieden. "Die Art des Vergabeverfahrens steht noch nicht fest. Wünschenswert wäre, vorab ein Refarming durchzuführen, um bei den vier Lizenzinhabern eine vergleichbare Anzahl an 1.800er- und 900er-Frequenzen und somit Chancengleichheit bei den Ausgangsvoraussetzungen vorzufinden. Erst danach kann festgestellt werden, ob und in welchem Umfang langfristig Bedarf an neuen Frequenzen besteht und wie viel E-Plus bereit wäre, dafür zu bezahlen", erklärt Heitmann.

100-prozentige Flächendeckung mit schnellen Zugängen

Während neuen Mobilfunk-Netzbetreibern im Vergleich zu den bereits bestehenden geringe Marktchancen eingeräumt werden, könnten besonders Internetfirmen und Anbieter von mobilem Breitbandinternet von der Neuauflage der Lizenzvergabe profitieren. So wird etwa der Suchmaschinenbetreiber Google als möglicher Bieter gehandelt. In den USA hatte sich der Konzern für den Erwerb einer UMTS-Lizenz interessiert, sich später jedoch zurückgezogen. Durch die Vergabe von UMTS-Lizenzen und Investitionen in neue Breitbandinternet-Funknetze strebt die Bundesnetzagentur eine höhere Verbreitung des mobilen Internets besonders in ländlichen Regionen an. "Ich kann mir vorstellen, die Vergaberegeln für diese Funkfrequenzen so zu drehen, dass ein Bieter erst einmal auf dem Land seinen Dienst starten muss, bevor er das auch in den Städten darf", so Kurth. Ziel sei eine 100-prozentige Flächendeckung mit schnellen Internetzugängen.

Abseits der neuen UMTS-Lizenzen geraten Mobilfunkkonzerne aufgrund niedrigerer Roaminggebühren zunehmend unter Kostendruck. Sowohl die Gebühren für eingehende Gespräche als auch für SMS im Ausland werden nach EU-Plänen im kommenden Jahr drastisch gesenkt. Die Verbraucher sollen ab Juli 2009 davon profitieren, für Kurznachrichten im Ausland maximal elf Cent und für eingehende Telefonate 30 Prozent weniger zu bezahlen. Seit 2005 habe die EU-Regulierung bereits zu Preissenkungen um 30 Prozent geführt. Zudem wolle EU-Kommissarin Viviane Reding eine sekundengenaue Abrechnung vorschreiben. Bisher werde von den Anbietern eine Abrechnung je angebrochener Minute vorgenommen. Die derzeit hohen Preise seien aufgrund der Kosten, die für die Mobilfunkkonzerne bei Auslandsgesprächen entstehen, "nicht mal ansatzweise gerechtfertigt", argumentiert Reding. (pte)/bw)