IT- und CE-Distribution

DexxIT umschifft Krise

03.06.2016 von Armin Weiler
Dank einer Anpassung des Lieferprogramms hat der der Würzburger Distributor DexxIT seinen Umsatz gesteigert. Für das laufende Jahr ist man vorsichtig optimistisch.

DexxIT-Vertriebsleiter Hans-Jürgen Schneider nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er über die das Marktumfeld in den klassischen DexxIT-Betätigungsfeldern Fotografie und Fernsehgeräte spricht: "2015 war ein grauenhaftes Jahr für die Branche", schildert er die Situation.

DexxIT-Vertriebsleiter Hans-Jürgen Schneider ist froh, dass er schwächelnde Sortimente mit anderen Produktbereichen kompensieren kann.
Foto: DexxIT

Die allgemeine Marktentwicklung hat natürlich auch das Geschäft des Distributors beeinfluss: "In unserem ursprünglichem Stammgeschäft war es ein schweres Jahr", bestätigt Schneider. Trotzdem habe man beispielsweise im Fotogeschäft die Umsätze halten können. Über alle Sortimentsgruppen hinweg steht sogar ein sattes Umsatzplus von 12 Prozent in den Büchern. Besonders gut mit einem Zuwachs von 30 Prozent hat sich dabei das Storage-Geschäft mit Speicherkarten, SSDs und externen Speichermedien entwickelt. Auch die Druckerverbrauchsmaterialien legten um gut fünf Prozent zu.

Dabei wurden aber nicht "Umsätze um jeden Preis" realisiert. Laut Schneider ist auch der Gewinn parallel zum Umsatz gewachsen.

Europameisterschaft sorgt für TV-Nachfrage

Für das laufende Jahr ist Schneider mit seiner Prognose vorsichtig. Es sei schwierig, die beiden guten Anfangsquartale des Vorjahres zu toppen, hier liege man in etwa auf dem Vorjahresniveau. Fall im zweiten Halbjahr die Geschäfte gut laufen, rechnet der Vertriebsleiter mit einem Umsatzplus von drei bis fünf Prozent. "Genauere Vorhersagen wären aber reine Kaffeesatzleserei", schränkt er ein. Den Schub durch eine erhöhte Nachfrage an TV-Geräten zur Fußballeuropameisterschaft spürt auch DexxIT, doch Schneider ist realistisch. "Wer sich jetzt einen Fernseher zur Europameisterschaft kaufe, kauf halt keinen zu Weihnachten", stellt er fest.

Der Einstieg in völlig neue Produktgruppen steht für Schneider derzeit nicht an. Man werde aber die Sortimente weiter ausbauen. So will sich DexxIT insbesondere auf Storage, Drucker-Supplies, Mobile Computing mit dem entsprechenden Zubehör, Consumer Electronics, New Imaging sowie Sport- und Freizeitprodukte fokussieren.

Duttenhofer baut Logistik aus

Die DexxIT-Muttergesellschaft, die Duttenhofer-Gruppe, investiert zudem rund 1,5 Millionen Euro in den Ausbau der Logistik. So wird im Kleinteilelager eine zweite Ebene eingezogen. Am Ende der Umbaumaßnahmen sollen dann bis zu 88.000 Kommissionierplätze zur Verfügung stehen.

Die Duttenhofer-Gruppe baut für 1,5 Millionen Euro ihr Logistikzentrum in Würzburg aus.
Foto: DexxIT

Wie jeder Distributor muss auch DexxIT auf einen raschen Warendurchsatz achten. Lagerplatz ist teuer und die Preise der eingelagerten Produkte können sich schnell nach unten bewegen, das gilt insbesondere für Speicherprodukte. "Bei den geringen Margen ist das an jedem Tag ein Ritt auf der Rasierklinge", bestätigt Vertriebsleiter Schneider.

Trotzdem will man eine gewisse Sortimentstiefe bei langsam drehenden Waren nicht aufgeben. "Den Luxus an hochwertigen Produkten mit geringen Durchsatzzahlen wollen wir uns weiterhin leisten", verspricht Schneider. Ergänzt durch die entsprechenden Fullfilment- und Drop Shipment-Angeboten, dem erweiterten Informationsangebot im Online-Shop will DexxIT so den idealen Produkt- und Dienstleistungsmix bieten: "Wir sind die Waren-Cloud für unsere Händler", ist sich der Vertriebsleiter sicher.

Die Geschichte der ITK-Distribution - Die frühen Jahre
Die Komsa Gründer
Lang ist es her. 1992 startete die Komsa mit Ericsson-Handys. Gründer Gunnar Grosse (re.) mit seinen Mitstreitern (v.li.) Jürgen Unger, Jürgen Fuchs und Norbert Hanussek.
Alpha Logistik 1995
Auch große Distributoren fingen mal ganz klein an. Die Alpha Logistik der Komsa 1995.
Spatenstich für die Komsa-Zentrale 1997.
Von da an gings bergauf. Der erste Spatenstich 1997 für den Komsa-Komplex am heutigen Standort in Hartmannsdorf (v.li.): Jürgen Unger, Gunnar Grosse und Fritz-Peter Weigert, der damalige Bürgermeister von Hartmannsdorf.
ChannelPartner-Vorläufer
ChannelPartner hieß nicht immer ChannelPartner: Hier einige Ausgaben der Vorgänger Computer Seller Business und ComputerPartner.
Jürgen Rakow
1995, als die Notebooks noch wie Ziegelsteine aussahen, war Jürgen Rakow Chef des Systemhauses "Digihaus".
Hartmut Haubrich
EP-Urgestein Hartmut Haubrich.
Frank Garrelts
Frank Garrelts war 1995 Geschäftsführer bei Microteam.
Michael Kaack
Immer noch in der Branche aktiv: Der damalige Macrotron-Chef Michael Kaack.
Walter von Szcytnicki
Computer 2000-Vorstand Walter von Szcytnicki ist 1995 mit seinem Unternehmensergebnis zufrieden.
Damian Sicking, Michael Kaack und Robert Beck
Roundtable 1995 mit ComputerPartner-Chefredakteur Damian Sicking und den Ingram-Mactron-Managern Michael Kaack und Robert Beck.
Ralf Symanzick und Hermann Ramacher
1995: Ralf Symanzick, UCS-Chef und Hermann Ramacher, ADN-Chef.
Werner Hollik
Werner Hollik, 1995 Vertriebsdirektor bei Merisel.
Helmut Schmitt
Helmut Schmitt, Deutschlandchef Merisel 1995.
Robert Beck
Robert Beck, 1995 Geschäftsführer Traditionelle Broadline-Distribution bei Ingram-Macrotron.
Jürgen Peter
1999 Raab-Karcher-Chef: Jürgen Peter.
Ulrich Puhrsch
Ärger mit Fachhändlern 1995: Actebis-Chef Ulrich G. Puhrsch.