Nexsan zum Markt für Solid State Disks

Die 5 wichtigsten SSD-Trends

24.02.2012
In welchen Anwendungsbereichen Solid State Disks (SSDs) eine kostengünstige Alternative zu klassischen Festplattentechnologien bieten können, lotet Storage-Spezialist Nexsan im folgenden Beitrag aus.
Gary Watson, Chief Technology Officer (CTO) bei Nexsan

In welchen Anwendungsbereichen Solid State Disks (SSDs) eine kostengünstige Alternative zu klassischen Festplattentechnologien bieten können, lotet Nexsan im folgenden Beitrag aus.
Generell erwartet der Storage-Spezialist, dass die SSD-Festplatten sich über kurz oder lang in bestimmten Anwendungsfeldern durchsetzen und in IT-Umgebungen als Alternative zu herkömmlichen Festplatten etablieren werden. Dieser Entwicklung leisteten sinkende Preise sowohl für SSDs als auch damit ausgestatten Systeme diesem Trend Vorschub.
Angesichts dessen werden laut Nexan die folgenden fünf Entwicklungen den SSD-Markt in diesem Jahr prägen:

1. SSDs mit höherer IOPS-Performance und geringerer Latenzzeit

Bei der Weiterentwicklung von SSD-Technologien liegt ein Schwerpunkt der Hersteller 2012 darauf, sowohl bei Festplatten als auch bei Systemen Leistungsverbesserungen zu erzielen und Latenzzeiten zu verringern.

Die Limitierungen, die sich durch Fibre-Channel- und SAS-Schnittstellen ergeben, erschweren jedoch die Entwicklung von Storage-Controllern, die die von Solid-State-Storage- (SSS) Systemen im Backend theoretisch erzielbaren Millionen IOPS tatsächlich unterstützen. Insofern rücken alternative Technologien und Lösungskonzepte in den Mittelpunkt, mit denen sich die Transaktionsleistung verbessern lässt. Dazu zählen beispielsweise Controller auf InfiniBand- oder PCI-Express-Basis, die Implementierung von Deduplizierungsverfahren auf Block-Ebene, Auto Tiering und Caching.

Ihr Einsatz schafft die Grundlage, um mit SSDs eine höhere Leistung zu erzielen. Dies eröffnet Kunden mehr Spielraum. Beispielsweise können sie in Folge dessen eine größere Zahl an virtuellen Maschinen ausführen.

2. Auswahl anwendungs-spezifischer SSD-Laufwerkstypen

Nach dem ersten Hype rund um das Thema SSDs legen Unternehmen bei der Auswahl von SSD-Lösungen inzwischen mehr Wert darauf, dass die SSDs genau auf den von ihnen vorgesehenen Anwendungszweck abgestimmt sind.

Um eine bis zu zehnfach höhere Performance zu erzielen, die Ausfallsicherheit zu verbessern sowie die Gesamtkosten zu verringern, werden sie zunehmend Standard- mit Hochleistungs-SSDs kombiniert. Die sinnvolle Verbindung von Solid State Drives, die auf DRAM-Chips, Single-Level-Cell- (SCL) und Enterprise Multi-Level-Cell- (eMLC) Techniken basieren, verspricht dabei mehr Vorteile als der gemeinsame Einsatz unterschiedlicher herkömmlicher Festplattentypen.

3. Hersteller müssen Customized-Angebote vorlegen

Hersteller müssen sich weiterhin eingehend mit den Fortschritten in der SSD-Technologie befassen, um die für ihre Systeme passenden Lösungen zu bestimmen. Nur können sie die von ihnen angebotenen Systeme mit den jeweils am besten geeigneten SSD-Technologien ausstatten, die hinsichtlich Verlässlichkeit, Leistung und Kosten vorne liegen.

4. Kunden legen bei der Auswahl von Speichersystemen höhere Maßstäbe an

Je stärker sich SSDs als Mainstream-Technologie etabliert, desto fundierter kennen die für die Systembeschaffung verantwortlichen Entscheider die Unterschiede zwischen den einzelnen Lösungen. Daher müssen sich Hersteller 2012 darauf einstellen, dass Kunden bei der Bewertung der von ihnen angebotenen Lösungen höhere Maßstäbe anlegen als in der Vergangenheit. Dabei setzen sie voraus, dass SSDs und für das Zusammenspiel entwickelte neue Systeme gründlich analysiert und getestet werden, um unter allen denkbaren Bedingungen eine optimale Performance zu bieten.

So verschlechtert sich beispielsweise die Performance bei einigen SSDs erheblich, sobald sie sich der Vollauslastung nähern. Speichersysteme müssen daher von der Architektur her so ausgelegt sein, dass sich selbst beim Einsatz dieser SSDs die versprochenen Leistungsvorteile und daraus resultierenden Kosteneinsparungen erzielen lassen.

5. Zunehmender Einsatz von Multi-Level-Cell- (MLC) SSDs in Rechenzentren

2012 halten zunehmend mit Multi-Level-Cell-SSDs ausgestatte Speichersysteme Einzug in den Rechenzentren. Die am weitesten bei Produkten für Endverbraucher verbreitete Technik bietet zwar eine höhere Kapazität und Skalierbarkeit als die speziell für den Einsatz in Enterprise-Lösungen entwickelten auf Single-Level-Cell- oder Enterprise Multi-Level-Cell-Chips basierenden SSDs.

Allerdings können sie nur maximal 10.000 Schreibprozesse verarbeiten, so dass ihre zu erwartende Lebensdauer beim Einsatz im Rechenzentrumsumfeld in der Regel nicht mehr als ein Jahr beträgt.

Kommen sie in Storage-Produkten zum Einsatz, die der Ablage geschäftskritischer Daten dienen, kann dies katastrophale Ausfallszeiten verursachen. Demzufolge sollten bei der Auswahl der passenden Produkte mit SLC- oder eMLC-Laufwerken bestückte Systeme in Erwägung gezogen werden.

"Viele Unternehmen nutzen schnell drehende "Short stroked" Festplatten - hierunter wird die Methode verstanden, diese so zu formatieren, dass nur die äußeren Sektoren der Scheiben beschrieben werden -, um den Performance-Anforderungen virtualisierter Betriebsumgebungen oder geschäftsentscheidender Datenbankanwendungen nachzukommen. Die daraus resultierenden Kapazitätsverluste machen den mit diesem Ansatz verbundenen Kostenvorteil jedoch nicht wett", erklärt Gary Watson, Chief Technology Officer (CTO) bei Nexsan. In Fällen wie sei es ratsam, sich direkt für SSDs zu entscheiden aufgrund der höheren E/A-Performance pro Sekunde (IOPS) und des niedrigeren Stromverbrauchs. Zudem könnten wegen der geringeren Latzenzzeit deutlich mehr virtuelle Maschinen auf einer physischen Maschine betrieben werden. "Ergebnis ist wiederum, dass sich sowohl in punkto Hardware- als auch Lizenzen Kosteneinsparungen erzielen lassen", so Watson.

(rb)