Notebook-Kauf

Die beste CPU und GPU für jede Preisklasse

11.05.2017 von Thomas Rau
In der Werbung ist jedes Notebook schnell und spieletauglich. Aber nur wenn Sie wissen, wie leistungsfähig CPU und GPU im Laptop wirklich sind, erkennen Sie echte Schnäppchen sofort.
Welches sind die besten CPUs und GPUs fürs Notebook?
Foto: Uber Images - shutterstock.com

Wie leistungsfähig unterschiedliche Notebooks sind, scheint sich auf den ersten Blick erkennen zu lassen: Bei Displaydiagonale und -auflösung, Festplatte oder SSD und Arbeitsspeicher ist die Sache klar – je größer, desto besser. Doch bei Prozessor und Grafikkarte wird es kompliziert: Ist das günstige Notebook mit einem Pentium N3710 schneller als das Windows-Tablet mit einem Atom x5-Z8350? Hat ein Core i7-7Y75 mehr Rechenpower oder ein Core i7-7600U? Noch verwirrender sind die Details zu den Prozessoren. Als Beispiel dient wieder der i7-7Y75: Manchmal lesen Sie in der Produktbeschreibung von einer Taktrate von „bis zu 3,6 GHz“, andere Webseiten geben für die gleiche CPU einen Takt von 1,3 GHz an. Ähnliche Konfusion herrscht bei den mobilen Grafikkarten – oder wissen Sie auf Anhieb, ob eine Nvidia Geforce 920M spieletauglicher ist als eine Geforce 840M?

Wenn Sie die verwirrenden Modellbezeichnungen von Notebook-CPUs und -Grafikkarten durchschauen, fällt nicht nur die Entscheidung für den passenden Laptop leichter. Sie erkennen auch sofort, ob der Hersteller Sie mit einem vermeintlichen Schnäppchen in die Irre führt, da es zwar eine große Festplatte und viel Arbeitsspeicher, aber eine grottenlahme CPU mitbringt. Oder ob er ein Multimedia-Notebook mit einer scheinbar neuen GPU bewirbt, die aber langsamer ist als der Vorgänger.

Einsteigerklasse: Prozessoren in Notebooks bis 400 Euro

In sehr günstigsten Netbooks und Convertibles für unter 300 Euro finden Sie CPUs aus der Atom-Serie von Intel, meist einen Atom x5 aus der aktuellen Cherry-Trail-Generation oder den Vorgänger Atom Z3735F. Diese Prozessoren arbeiten vor allem sparsam, weshalb diese Laptops keinen Lüfter benötigen und sehr flache Gehäuse haben. Es sind Vierkern-CPUs mit niedriger Taktrate (1,44 bis 1,60 GHz). Entsprechende Mobilgeräte sind nur für Websurfen, schlichte Texte oder Tabellen geeignet. Wenn Sie mit mehreren Anwendungen gleichzeitig arbeiten, muss sich die CPU stark anstrengen, etwas aufwendigere Bild-oder Videobearbeitung nimmt Zeit in Anspruch. Allerdings sitzt in diesen Geräten meist Flashspeicher, sodass das Betriebssystem oder Programme verhältnismäßig schnell starten.

Die geringe Rechenleistung der Einsteigerklasse macht sich deshalb auch eher bei Notebooks für rund 300 Euro bemerkbar. Darin finden Sie Celeron-Prozessoren wie den Zweikerner N3050: Er basiert auf derselben Mikroprozessorarchitektur wie die Atoms der Cherry-Trail-Generation, arbeitet aber mit einer höheren Taktrate und kann mehr USB-und SATA-Geräte verwalten. Trotzdem gelten für ihn ähnliche Einschränkungen der Rechenkraft wie beim Atom – und da diese günstigen Notebooks überwiegend mit einer Festplatte ausgestattet sind, merken Sie das beim täglichen Arbeiten auch deutlich.

Sparsam statt schnell: In sehr günstigen Windows-Tablets wie dem Trekstor Surftab Duo W3 sitzt ein stromsparender, aber langsamer Atom-Prozessor.

Ein leichtes Leistungsplus, vor allem beim Multi-Tasking, bieten die Prozessoren aus der Pentium-Serie, zum Beispiel der N3700 und 3710. Sie haben vier Kerne und erreichen im Burst-Modus eine höhere Taktrate als die Celerons. Damit sind sie das leistungsfähigste Angebot von Intel in der Einsteigerklasse, das Leistungsplus gegenüber den Celerons kommt vor allem bei Anwendungen wie dem Formatumwandeln zum Tragen, die von mehr Kernen und höherer Taktrate profitieren. Für rund 350 Euro gibt es Notebooks mit Pentium und SSD – die beste Ausstattung in dieser Preisklasse.

Bei Notebooks mit einer AMD-CPU haben Sie in der Einsteigerklasse deutlich weniger Auswahl. Der Vierkerner E2-7110(Generation Carrizo-L) ist stärker als der Celeron und minimal schwächer als ein Pentium. Für knapp über 300 Euro gibt es Notebooks mit den älteren Prozessoren der Beema-Generation, wie dem A8-6410 und dem AMD A6-6310, die etwas schneller als der Pentium sind.

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Mittelklasse: Prozessoren in Notebooks von 400 bis 600 Euro

Notebooks mit einem Prozessor aus der Einsteigerklasse kommen als Zweitrechner oder als spezieller mobiler PC für unterwegs in Betracht. Soll das Notebook Ihr Hauptrechner sein, müssen Sie in einen Laptop mit Mitteklasse-CPU investieren. Bei Intel heißen die passenden Prozessoren Core i3 oder Core i5. Ein Core i3 arbeitet mit niedrigeren Taktraten. Außerdem fehlt ihm die Funktion Turbo-Boost: Damit kann die CPU unter Last mit einer höheren Taktrate als dem Standardtakt arbeiten, sofern Leistungsaufnahme und Temperatur unter bestimmten Grenzwerten bleiben. Beide CPU-Serien sind Zweikerner, die per Hyper-Threading dem Betriebssystem vier Kerne anbieten. Daher lohnt sich ein Core i5 vor allem dann, wenn Sie die höhere Taktrate, auch im Turbomodus, nutzen können, weil Sie häufig CPU-intensive Aufgaben wie Formatumwandlung durchführen: Dann liegt das Tempoplus im Durchschnitt bei rund 10 bis 25 Prozent. Allerdings kommt es sehr auf das einzelne Notebook an, ob und in welchem Umfang ein Core i5 überhaupt den Turbo-Boost nutzen kann: Besonders in sehr flachen Laptops liegt die Wärmeentwicklung so hoch, dass die CPU nur selten den Turbo Boost einschaltet.

Die Prozessorarchitektur der Core-Reihe ist im Gegensatz zur Architektur der Einsteigerklasse auf Leistungseffizienz statt auf Sparsamkeit optimiert. Die höhere Rechenkraft der Core-Prozessoren kommt auch von größeren Caches, außerdem lässt sich mehr und schnellere RAM mit ihnen verwenden. Das führt dazu, dass die Systemleistung eines Core-Notebooks in etwa rund doppelt so hoch liegt wie bei einem Laptop mit Pentium.

In fast allen Notebooks der Mittelklasse kommen inzwischen Prozessoren der U-Serie von Intel zum Einsatz: Deren verhältnismäßig geringe Leistungsaufnahme erlaubt es den Herstellern flache und elegante Gehäuse zu bauen, was den meisten Käufern inzwischen wichtiger ist als hohe Rechenleistung.

Die derzeit schnellsten Mobilprozessoren von AMD liegen in etwa auf dem Leistungsniveau eines Core i3 der Skylake-Generation. Obwohl die AMD-Modelle echte vier Kerne haben, ergibt sich daraus kein Leistungsvorteil gegenüber den Zweikern-Modellen von Intel. Sie finden Prozessoren aus der derzeit aktuellen Bristol-Ridge-Generation wie den A12-9700P oder den FX-9830P meist im Preisbereich zwischen 400 und 600 Euro. Bei gleichem Preis bieten Notebooks mit AMD-CPU meist eine bessere Ausstattung, wie eine größere Festplatte, eine Hybridplatte statt einer normalen Festplatte oder ein höher auflösendes Display.

Allerdings haben Sie bei Notebooks mit Intel-Prozessor deutlich mehr unterschiedliche Konfigurationen zur Auswahl. Vor allem ab rund 600 Euro haben Sie derzeit kaum eine Alternative zu einem Core-Prozessor.

Welche CPU ist besser: Skylake oder Kaby Lake?

Aktuelle Intel-CPUs stammen aus der siebten Core-Generation Kaby Lake. Gleichzeitig finden Sie aber auch noch zahlreiche Notebooks, die mit einem Prozessor aus der sechsten (Skylake), fünften (Broadwell) oder sogar noch der vierten Generation (Haswell) bestückt sind. Im Durchschnitt steigt die Rechenleistung bei Intel um rund zehn Prozent pro Generation. Diese Differenz kann ein Notebook mit einer CPU aus der Vor-Generation aber schon durch mehr Arbeitsspeicher oder eine schnellere SSD aufholen. Nur bei weitgehend identischer Ausstattung und gleichem Preis ist die neue CPU-Generation also im Vorteil.

Trotzdem fallen beim Start der neuen Generation nicht automatisch die Preise der älteren Notebooks: Denn Intel verkauft den Notebook-Herstellern die neuen CPUs zum selben Preis, den die alten bei Markteinführung kosteten.

Oberklasse: Prozessoren in Notebooks ab 600 Euro

Auch in größeren 15-Zoll-Notebooks kommen inzwischen fast ausschließlich Core-Prozessoren aus der U-Serie zum Einsatz: So lassen sich die Laptops flacher und leichter bauen.

Bei über 600 Euro beginnen derzeit die Angebote für Allround-Notebooks, die allen Rechenaufgaben gewachsen sind. Als Prozessor ist meist ein Core i5 aus der aktuellen Kaby-Lake-Generation von Intel an Bord, ebenso wie eine SSD oder sogar eine kleine SSD und eine große Festplatte. Als Faustregel gilt: Notebooks mit großem 17,3-Zoll-Display sind bei gleicher Ausstattung rund 50 bis 100 teurer als 15,6-Zoll-Laptops, flache 13-oder 14-Zoll-Notebooks für unterwegs kosten etwa 200 Euro mehr. Der Preisunterschied zwischen einem Modell mit Core i5 und Core i7 liegt bei rund 100 Euro.

Dieser Aufpreis lohnt sich aber nur, wenn Sie tatsächlich häufig auf höhere CPU-Leistung angewiesen sind: zum Beispiel, weil Sie häufig Video-und Audiodateien umwandeln oder im Office-Betrieb umfangreiche Texte und Tabellen bearbeiten. Dann arbeitet ein Core i7 rund zehn Prozent schneller. Meist liegt der Tempovorsprung aber deutlich darunter: Deshalb ist ein Notebook mit Core i5, aber mehr RAM oder einer SSD statt einer Festplatte insgesamt schneller als ein Laptop mit Core i7, aber ansonsten schwächeren Komponenten.

Die leistungsfähigsten Mobil-CPUs finden Sie in Notebooks ab rund 1000 Euro: Deren Modellnummer endet mit „HQ“, was für Vierkern-Prozessor steht. Die Core-i5-Varianten haben vier echte Kerne, die Core-i7-Modelle stellen dem Betriebssystem per Hyper-Threading acht Kerne zur Verfügung. Die zusätzlichen Kerne und ein größerer CPU-Cache sorgen für einen deutlichen Tempozuwachs gegenüber den Standard-Notebook-CPUs der U-Serie: In reinen CPU-Tests wie dem Cinebench R15 ist ein HQ-Prozessor mehr als doppelt so schnell wie ein U-Modell. In der Praxis liegt das Tempoplus bei Multimedia-Aufgaben oder aufwändigem Multitasking je nach Benchmark bei zehn bis 30 Prozent. Der deutliche Aufpreis der Vierkern-CPUs gegenüber den Zweikern-Prozessoren lohnt sich nur für Spiele-Notebooks: Aktuelle Games profitieren sehr stark von zusätzlichen Kernen, um Umgebungen und physikalische Kräfte zu simulieren, die im Spiel auf Personen und Gegenstände wirken. Damit eine starke GPU ihre Leistungsfähigkeit ausspielen kann, sollte ihr ein Vierkern-Prozessor zur Seite stehen.

Die Vierkern-CPUs haben mit 35 bis 45 Watt eine viel höhere maximale Leistungsaufnahme als die U-Prozessoren: Deshalb finden sie nur in großen und dicken Notebooks Platz, die Raum für passende Lüfter bieten. Mobil sind Sie mit diesen Laptops kaum, auch weil die Kombination aus starker CPU und leistungsfähiger GPU die Akkulaufzeit extrem verkürzt.

Vom Preis her in der Oberklasse liegen auch Notebooks mit Prozessoren aus der Core-M-und Core-Y-Serie: Allerdings nicht wegen ihrer besonders hohen Rechenleistung, sondern weil diese CPUs so sparsam sind, dass sie sich ohne Lüfter kühlen lassen. Deshalb sind sie beliebt bei Herstellern, die extrem flache und elegante Laptops bauen wollen, die aber dennoch alltagstaugliche Rechenkraft bieten.

In einigen sehr teuren Spiele-Notebooks ab rund 2000 Euro finden Sie auch sogenannte K-Prozessoren: Ihre Modellnummer endet mit einem K, was bedeutet, dass sich die CPUs über einen freien Multiplikator übertakten lassen. In einem Notebook macht das aber wenig Sinn, da Sie nicht wie beim PC durch andere oder zusätzliche Kühlkomponenten das Übertaktungspotenzial verbessern können.

Enträtselt: Die Bezeichnungen der Intel-CPUs

Seit dem Start der zweiten Core-Generation Sandy Bridge in 2011 nutzt Intel ein einheitliches Nummernsystem für diese Notebook-CPUs. Sie finden dort nach der Familienbezeichnung „Core“ die Modellserie, eine vierstellige Modellnummer, deren erste Ziffer die Core-Generation bezeichnet, sowie einen oder zwei angehängte Buchstaben für die Produktlinie. Wenn Sie wissen, was diese Ziffern bedeuten, können Sie die mögliche Rechenleistung der einzelnen Modelle recht gut vergleichen. Etwas umständlicher ist es bei den Prozessormodellen Pentium, Celeron und Atom. Auch hier steht jeweils eine höhere vierstellige Modellnummer für einen aktuelleren Prozessor; die Zuordnung zu einer bestimmten CPU-Generation oder Ausstattung ist aber nicht möglich. Seit die mobilen Pentiums und Celerons auf der gleichen Basis wie die Atom-Prozessoren gefertigt werden, steht am Anfang ihrer Modellnummer ein N. Die Ziffernfolge danach beginnt bei aktuellen Pentiums mit 42, bei aktuellen Celerons mit 34 (Vierkerner) beziehungsweise 33 (Zweikerner). Die Modelle der Vorgängergeneration erkennen Sie an den ersten beiden Ziffern 37 (Pentium), 31 (Celeron Vierkerner) sowie 30 (Celeron Zweikerner).

Enträtselt: Die Bezeichnungen der Intel-CPUs

Prozessorfamilie

Modellserie

Modellnummer

Produktlinie

Core Beispiel: i7 7600U

i7, i5, i3

je höher die vierstellige Zahl, desto leistungsfähiger die CPU (innerhalb einer Produktlinie); die erste Ziffer bezeichnet hier die Core-Generation

U = geringer Energieverbrauch (für flache und Standard-Notebooks) Y = sehr geringer Energieverbrauch für lüfterlosen Betrieb HQ = Vierkern-CPU HK = übertaktbare Vierkern-CPU

Pentium Beispiel: N4200

N42xx

je höher die vierstellige Zahl, desto leistungsfähiger die CPU

Celeron Beispiel: N3450

N34xx (4-Kerner) N33xx (2-Kerner)

je höher die vierstellige Zahl, desto leistungsfähiger die CPU

Atom Beispiel: x7-Z8700

x7-Z8xxx x5-Z8xxx

je höher die vierstellige Zahl, desto leistungsfähiger die CPU

Die Atom-Prozessoren folgen dem Nummernschema Z8xxx, mit der vorangestellten Modellbezeichnung x7 oder x5. Die Vorgänger wurden dagegen noch mit Z3xxx durchnummeriert.

Einsteigerklasse: Grafikkarten in Notebooks bis 600 Euro

Selbst die derzeit günstigsten Notebooks und Netbooks bringen Grafikhardware mit, die für Basisaufgaben wie die Wiedergabe von Full-HD-und 4K-Videos und den Anschluss hochauflösender externer Bildschirme ausreicht. Die Grafikeinheit ist dabei in den Prozessor integriert – das ist Standard bei allen aktuellen Notebook-CPUs. Intel bezeichnet die integrierte Prozessorgrafik als Intel HD Graphics. Bei AMD heißen die CPUs mit integrierter Grafik APUs (Accelerated Processing Unit).

Die Intel HD Graphics in der Atom-X-Serie, die sich in vielen günstigen Windows-Tablets findet, unterstützt beispielsweise 4K-Videos, die mit H.265 kodiert sind, sowie maximal zwei externe Bildschirme. Für die älteren Atom-Prozessoren aus der Z-Serie gilt dies nicht. Allerdings können Sie das aufgrund der Ausstattung der Tablets in der Praxis kaum ausnutzen, da die allermeisten Geräte – wenn überhaupt – nur einen externen Monitorausgang (HDMI 1.4) haben, der die flüssige Wiedergabe von 4K-Videos nicht erlaubt.

Für Spiele sind die integrierten Grafikeinheiten dagegen kaum geeignet. Die Atom-Grafik bewältigt höchstens ältere Spiele wie Starcraft 2, World of Warcraft oder Sims 4 in der Auflösung 1024 x 768 und sehr niedriger Detailstufe. Ähnliches gilt für die minimal schnellere Radeon-Grafik in den günstigsten AMD-APUs wie dem E1-7010.

Aktuelle Einsteiger-CPUs von Intel wie der Pentium N4200 oder der Celeron N3450 nutzen die Intel HD Graphics der 500er-Serie, die auch bei den Core-Prozessoren der Skylake-Generation zum Einsatz kommt – in den Einsteiger-CPUS allerdings mit geringerer Taktrate und weniger Ausführungseinheiten, was die 3D-Leistung begrenzt. Deshalb gilt auch hier, dass entsprechende Notebooks nur für ältere Spiele in geringer Auflösung geeignet sind.

Lohnenswerter sind die integrierten Grafikeinheiten der aktuellen Kaby-Lake-Generation: In der 500-Euro-Klasse finden Sie sie zum Beispiel im Core i3-7100U: Dessen HD Graphics 620 schafft aktuelle Spiele in einer Auflösung von 1280 x 720 und minimalen Details, bei einigen Games reicht es sogar für mittlere Detailstufe – die Grafikleistung liegt rund 15 Prozent über der Skylake-Generation. Außerdem unterstützt sie den Kopierschutz HDCP 2.2, der Voraussetzung für die Wiedergabe von 4K-Filmen von Ultra-HD-Blu-ray oder Streaming-Diensten wie Netflix auf einem externen Monitor ist.

In den AMD-CPUs dieser Preisklasse sitzt eine integrierte Radeon R5. Sie ist in den meisten Spielen etwas leistungsfähiger als die Intel HD Graphics 620 und erreicht das Leistungsniveau von Einsteiger-GPUs wie der Nvidia Geforce 920M. Der Video-Decoder unterstützt 4K-Videos mit H.265, aber noch nicht den Kopierschutz HDCP 2.2.

Ausblick 2017: AMD greift Intel an

AMD hat wieder Erfolg: Die neuen PC-Prozessoren der Ryzen-Familie begeistern Tester und sind ein großer Verkaufsschlager. Nach langer Zeit sind AMD-CPUs mal wieder so leistungsfähig wie Intel-Prozessoren – und dabei deutlich günstiger. Die mobilen Varianten, die wie Ryzen auf der Zen-Architektur basieren, werden Sie aber erst gegen Ende des Jahres in Notebooks finden. Die APUs mit vier Zen-Kernen entwickelt AMD unter dem Codenamen „Raven Ridge“. Sie werden eine integrierte Grafik besitzen, die auf der neuen GPU-Architektur Vega basiert. Die ersten Desktop-Grafikkarten unter dem Namen Radeon RX Vega sollen Mitte 2017 erscheinen.

Mittelklasse: Grafikkarten in Notebooks von 600 bis 1000 Euro

Nur in großen Spiele-Notebooks wie dem HP Omen 17 lassen sich mobile Vierkern-Prozessoren ausreichend kühlen.

Ab einem Preis von rund 600 Euro sind Standard-Notebooks fast immer mit einer zusätzlichen Grafikkarte ausgestattet – abgesehen von ultramobilen Notebooks, die es fast ausschließlich nur mit integrierter Grafik gibt und die deshalb in die Einsteigerklasse gehören, wenn es um 3D-Leistung geht. Doch Vorsicht: Nicht immer ist eine zusätzliche GPU schneller als die integrierte Grafikeinheit: Die Radeon R5 M430 finden Sie zum Beispiel oft zusammen mit einem Core i3 oder Core i5, obwohl die AMD-GPU kaum leistungsfähiger ist. Aber in der Ausstattungsliste macht eine zusätzliche GPU mehr her als die integrierte Prozessorgrafik. Zwar ist die Treiberunterstützung von AMD für seine Grafikeinheiten traditionell besser als die von Intel; aber für aktuelle Spiele, wo eine permanente Temponachbesserung per Treiber-Update sinnvoll wäre, ist die Radeon R5 ohnehin zu langsam.

Eine bessere Paarung in der Preisklasse zwischen 600 und 800 Euro ist eine Nvidia-GPU wie die Geforce 920MX oder 940MX mit einem aktuellen Core i3 oder Core i5. Mit dem 940MX lassen sich zahlreiche aktuelle Spiele in 1366 x 768 und mittleren Details spielen, bei drei Jahren oder älteren Spielen reicht es sogar für hohe Details oder eine bessere Auflösung wie Full-HD. Achten Sie besonders bei mobilen Grafikkarten in dieser Preisklasse auf den Grafikspeicher, den der Notebook-Hersteller in der Ausstattung angibt: Wie die beiden Nvidia-GPUs gibt es auch viele andere Modelle, die sowohl mit DDR3 wie auch dem deutlich schnelleren GDDR5 gepaart werden können, was einen Unterschied von bis zu 20 Prozent ausmachen kann. Schnellerer Speicher ist in dieser Leistungsklasse empfehlenswerter als größerer Speicher. Zusätzliche Ausgaben für die gleiche GPU mit 4 statt 2 GB können Sie sich ebenso sparen: Der größere Speicher wird vor allem für detailliertere Texturen und Effekte genutzt, für die eine Mittelklasse-Grafikkarte bei halbwegs aktuellen Spielen ohnehin zu leistungsschwach ist.

Die beste Empfehlung in der Mittelklasse ist derzeit ein Notebook mit einer Nvidia GTX 950M: Damit sind einige aktuelle Spiele in Full-HD-Auflösung und hohen Details flüssig spielbar. Ab etwa 800 Euro gibt es zahlreiche Angebote, meist mit einem Core i5 als Prozessor.

Oberklasse: Grafikkarten in Notebooks ab 1000 Euro

Etwas über 1000 Euro müssen Sie für ein Notebook wie das Asus Strix GL753 ausgeben, mit dem sich problemlos in Full-HD spielen lässt.

Erst in der Grafikkarten-Oberklasse, die sich in Notebooks ab rund 1000 Euro findet, müssen Sie kaum noch Kompromisse fürs Spielen machen. Ein Laptop mit einer Geforce GTX 1050 liefert in fast allen Spielen in Full-HD-Auflösung bei höchster Detailstufe flüssige Bildraten. Lediglich bei sehr effektintensiven Spielen müssen Sie auf rechenintensive Kantenglättung verzichten. Auf jeden Fall sollte der GPU ein entsprechend leistungsstarker Quadcore-Prozessor aus der HQ-Serie von Intel zur Seite stehen, damit physikalische Effekte und Umgebungen im Spiel ausreichend schnell berechnet werden. Etwas leistungsfähiger ist die höher getaktete Geforce GTX 1050Ti, die Sie in Notebooks für rund 1200 Euro finden.

Wenn Sie zukunftssicher investieren wollen oder keine Lust auf Kompromisse haben und auch am Laptop in 4K-Auflösung spielen wollen, dann greifen Sie zu einem Notebook mit Nvidia Geforce GTX 1060, 1070 oder 1080. Letztere ist die derzeit stärkste mobile Grafikkarte – für ein entsprechendes Notebook müssen Sie aber rund 3000 Euro anlegen.

Nvidia verzichtet bei den Oberklasse-GPUs übrigens auf den Zusatz „M“, der mobile Grafikkarten bezeichnet. Denn die neuen Notebook-GPUs sind technisch weitgehend identisch zu den Grafikchips für Desktop-Grafikkarten und arbeiten höchstens mit anderen Taktraten für Chip und Speicher.

Tools wie GPU-Z geben Auskunft über Speicherart und Größe der Notebook-Grafikkarte. Aus den technischen Daten gehen diese Infos nicht immer hervor.

AMD hat derzeit ähnlich wie bei Prozessoren ab der oberen Mittelklasse kaum konkurrenzfähige Angebote: Erst kommende GPUs mit Polaris-Architektur wie dem RX 470, RX 480 oder RX 570 wird man zu den aktuellen Nvidia-Chips aus der Oberklasse aufschließen können (siehe Kasten). Allerdings haben bisher nur wenige Notebook-Hersteller entsprechend ausgestattete Modelle angekündigt. Leistungsfähige Mittelklasse-Modelle aus der R9-oder Radeon-Pro-Serie gibt es nur vereinzelt in ausgewählten Notebook-Modellen, im iMac oder im Macbook Pro von Apple. (PC-Welt)