Samsung, Sony, Canon

Die besten Camcorder (Vergleichstest)

15.07.2011
Wenn schon der HDTV-Fernseher im Wohnzimmer steht, kann man auch selbst Videos in hoher Auflösung aufzeichnen.

Wenn beim Kunden schon der HDTV-Fernseher im Wohnzimmer steht, kann man ihm auch einen Camcorder empfehlen, der Videos in hoher Auflösung aufzeichnet. In der Bildergalerie unten stellen wir Ihnen die fünf besten HD-Camcorder vor. Zu jedem Gerät finden Sie neben der Platzierung das Testurteil. (PC-Welt/tö)

Die besten Camcorder
Platz 10: Toshiba Camileo X100
Der Toshiba Camileo X100 hat keinen eingebauten Objektivschutz, sondern nur eine Aufsteckkappe, die mit einer kleinen Kordel an der Halteschlaufe befestigt wird. Zum Lieferumfang gehört eine kleine Fernbedienung, so dass sich eine Aufnahme auch aus der Entfernung starten lässt. Schlecht: Der Akku lässt sich verkehrt herum einlegen. Die Bedienung des X100 war nicht ganz einfach, da der berührungsempfindliche Bildschirm etwas zäh reagierte. Bei hellen Motiven übersteuerte der Camileo schnell, Feinheiten gingen dann unter. Das Bild zeigte bei Schwenks starke Artefakte. Grundsätzlich waren Aufnahmen etwas grobkörnig und zeigten wenig Details. Der Filmton war etwas leise und bassarm. Zudem waren auf den Aufnahmen die Speichergeräusche deutlich zu hören.
Platz 5: Toshiba Camileo SX900
Der Toshiba Camileo SX900 ist sehr kompakt. Es fehlt eine Handschlinge, um das Gerät sicher zu halten. Das ist deswegen problematisch, da die Bedienung des Geräts nicht bequem über das Display erfolgt, sondern durch verschiedene Knöpfe und Tasten. In der Camileo steckt ein 9fach-Zoom – wenig im Vergleich zur Konkurrenz. Die Zoom-Taste ist sehr schwergängig, das sorgte unnötigerweise für Verwackelgefahr. Die Helligkeitsregelung der Camileo arbeitete recht langsam. Sie lieferte bei Gegenlicht durch die Sonne ein blaustichiges, etwas dunkles Bild. Mit optimalen Lichtbedingungen oder Kunstlicht kam die Camileo etwas besser zurecht. Die Farben waren natürlicher, wenn auch eine Spur zu flau. Tonaufnahmen rauschten stark, der Stereo-Effekt war nur sehr schwach ausgeprägt.
Platz 9: Praktica DVC 14.1 HDMI
Für das Objektiv des Praktica DVC 14.1 HDMI gibt es keinen eingebauten Schutz, sondern nur eine mitgelieferte Aufsteckkappe. Der Camcorder ist zwar bequem zu tragen. Doch die Bedienung gestaltet sich etwas fummelig: Der Ein-Ausschalter sitzt zu tief im Gehäuse, und die Zoom-Wippe ist sehr klein ausgefallen. Negativ vermerkten Die Tester auch den stark spiegelnden Bildschirm. Das Zoomen geht beim DVC 14.1 sehr langsam vonstatten. Die Aufnahmen zeigten kräftige Farben und betonten im Vergleich zum Original helle und dunkle Bilddetails. Die Bildauflösung war in Ordnung, das Bildrauschen gering. Bei schnellen Schwenks blieb das Bild aber nicht ganz stabil. Im Tele-Bereichgabe es nur minimale Farbsäume. Der Filmton bot viel Bässe, aggressive Höhen und gelegentliche Störgeräusche.
Platz 8: JVC Everio GZ-HD520
Die Handschlaufe des JVC Everio GZ-HD520 ist sehr schmal und ungepolstert – und kneift daher schnell. Die Steuerung dec Camcorders erfolgt nicht über einen berührungsempfindlichen Bildschirm, sondern über ein Tastenfeld. Der fehlende Druckpunkt der Tasten erschwert die Bedienung. Der GZ-HD520 nimmt Filme auf eine eingebaute 120-GB-Festplatte auf. Sollte das nicht reichen, lässt sich der Speicher mit MicroSD-Karten erweitern. Der GZ-HD520 stellte sehr zügig scharf. Die Aufnahmen waren minimal blaustichig. Die Farben selbst waren ausgewogen. Es gab wenig Bildrauschen, auch die Bildschärfe stimmte. Helle und dunkle Stellen im Motiv wurden etwas betont. Das eingebaute Mikrofon nahm Höhen etwas scharf und Bässe zu schwach auf, die Ortbarkeit von Geräuschen war gering.
Platz 7: Samsung HMX-H300
Der Samsung HMX-H300 ist mit einem bequemen, breiten Tragegurt ausgestattet. Die Bedienung erfolgt über einen berührungsempfindlichen Bildschirm und ein sehr gut strukturiertes Menü. Viele Aufnahme-Einstellungen, etwa Empfindlichkeit, Blende, Verschlusszeit oder Weißabgleich, sind manuell wählbar. Der Autofokus stellte gelegentlich etwas langsam scharf. Der Samsung-Camcorder zeichnete Farben ausgewogen und kräftig auf, auch bei Kunstlicht-Aufnahmen. Die Bildschärfe war aber nur guter Durchschnitt, das Bildrauschen dagegen erfreulich gering. Im Tele-Betrieb gab es keine Farbsäume. Die Ortbarkeit von Geräuschen war wie bei den anderen Geräten recht gering. Aber der Klang mit satten Bässen und klaren Höhen war insgesamt in diesem Testfeld der beste.
Platz 6: Canon Legria HF R206
Das Innenleben des Canon Legria HF R206 ist, von den oben genannten Unterschieden abgesehen, weitgehend identisch mit dem großen Bruder HF R26 auf Platz 4. Der HF FR26 ließ im Vergleich aber mehr Zeit beim Scharfstellen. Beide Canon-Camcorder haben das gleiche 20-fach-Zoomobjektiv. Dessen minimale Brennweite ist recht hoch und zeigt somit nur einen recht schmalen Bildwinkel – schlecht für weitläufige Landschaftsaufnahmen. Im Tele-Bereich produzierten beide Legrias minimale Farbsäume. Die Farbwiedergabe war sehr ausgewogen. In Schattenbereichen gab es etwas wenige Details, ansonsten wirkten die Aufnahmen harmonisch, scharf, störungsarm und farbecht. Genau so gute Ergebnisse gab es, wenn statt Sonnenstrahlen Kunstlicht die Motive beleuchtete.
Platz 5: Panasonic HDC-SD80
Der Objektivschutz des Panasonic HDC-SD80 öffnet automatisch, wird aber manuell über einen seitlichen Schieber geschlossen. Der berührungsempfindliche Bildschirm ist gut zu bedienen und reagiert flott. Letzteres gilt auch für den Autofokus, sogar in Tele-Stellung. Die Anordnung der Tasten und des Zoomreglers ist praxisgerecht. Der HDC-SD80 verfälschte den Farbeindruck nur sehr wenig, Grund- und Mischfarben sahen weitgehend originalgetreu aus. Es gab keine Farbsäume. Die Bildschärfe war in Ordnung, aber nicht ganz so gut wie beim Testsieger HDC-SD99. Bei Kunstlichtaufnahmen wirken Farben leicht grünlich, aber noch natürlich. Für einen Camcorder ist der Klang der HDC-SD80 noch gut. Aufgenommene Geräusche ließen sich überdurchschnittlich gut orten.
Platz 4: Canon Legria HF R26
Der Canon Legria HF R26 unterscheidet sich vom HF R206 (Platz 6) in erster Linie durch eine bessere Ausstattung, Objektiv und Bedienung sind gleich. Im HF R26 sind 8 GB Speicher eingebaut. Gleich zwei Kartenschächte bieten Platz für zusätzliche Speicherkarten. Eine weitere Besonderheit: Der HF R26 kann Full-HD-Filmaufnahmen im Gerät auf eine niedrige Auflösung umrechnen, um etwa das Überspielen der Aufnahmen auf DVD oder ins Internet zu erleichtern. Beide Canon-Camcorder lassen sich bequem halten und über das klar strukturierte Menü gut steuern. Ihre Bildqualität war sehr ähnlich und recht gut (siehe HF R206). Beide Legrias lieferten einen sauberen, aber in den Höhen leicht und in den Bässen deutlich beschnittenen Filmton. Die Ortbarkeit von Geräuschen war gering.
Platz 3: Sony HDR-CX130
Beim Sony HDR-CX130 steckt das USB-Anschlusskabel in der Handschlaufe. Das ist fürs Überspielen zwar praktisch, aber beim Filmen steht das Kabel immer etwa 1,5 cm vom Gehäuse ab. Die Bedienknöpfe sind praktisch angeordnet und leicht mit einer Hand zu bedienen. In Tele-Stellung reagierte der automatische Fokus etwas langsam. Der HDRCX130 zeichnete Bilder im Vergleich zum Original eine Spur kühler (blaustichig) auf, Blauund Cyan-Töne waren leicht grünstichig. Bei großen Brennweiten bildeten sich minimale Farbsäume. In Schattenmotiven gab es etwas wenig Details. Das Bild wirkte bei detailreichen Motiven etwas verrauscht, ansonsten war der Schärfeeindruck gut. Der Bassbereich war hörbar begrenzt. Die Höhen klangen aggressiv, waren aber nicht im Pegel beschnitten.
Platz 2: JVC Everio GZ-HM655
Der JVC Everio GZ-HM655 ist das kleinste und leichteste Gerät im Testfeld. Die Handschlaufe ist allerdings etwas schmal, so dass der Everio nicht in jeder Hand optimalen Halt findet. Praktisch: 8 GB Speicher sind schon fest eingebaut, man kann also auch ohne eingelegte Speicherkarte filmen. Die Benutzerführung ist einfach und übersichtlich, das Bildschirmmenü arbeitete schnell. Das Objektiv stellte besonders rasch auf das gewählte Motiv scharf. Der Weitwinkel-Bereich wird aber kaum abgedeckt. Bei Aufnahmen wirkte Grün eine Spur zu intensiv, ansonsten war die Farbdarstellung sehr ausgeglichen. Die Feinzeichnung stimmte auch in dunklen Bildbereichen. Der Everio brauchte recht wenig Licht, um gute Aufnahmen zu erzielen. Der Filmton war – wie bei den meisten Camcordern – deutlich mittenbetont.
Platz 1: Panasonic HDC-SD99
Für den Panasonic HDC-SD99 gibt es einen Objektiv-Vorsatz (299 Euro), mit dem der Camcorder in 3D aufnehmen kann. Das eingebaute Objektiv hat einen sehr großen Weitwinkelbereich und ist prima für Landschaftsaufnahmen geeignet, außerdem stellte es im Test recht schnell scharf. Ebenfalls flott: das Bedienmenü des Panasonic. Von einem leichten Grünstich abgesehen war das Bild farbneutral und ausgewogen. Auch in komplexen Bildmotiven zeigten sich in Tele-Stellung weder Rauschen noch Farbsäume. Die Bildschärfe war recht hoch. Die aufgenommenen Geräusche ließen sich im Vergleich zur Konkurrenz gut orten. Der Filmton war etwas bassarm, sonst aber in Ordnung. Dank Mikrofon-Eingang lässt sich der HDC-SD99 auch mit hochwertigen Mikrofonen betreiben.
Platz 4: Sanyo Xacti VPC-CA100
Der Sanyo Xacti VPC-CA100 ist wasserdicht bis drei Meter Tiefe. Durch die Abdichtung der Tasten fehlt der klare Druckpunkt – das erschwerte das Aufnehmen und Zoomen. Das Steuerkreuz auf der Innenseite der Kamera ist klein und mit großen Fingern nur schwer zu bedienen. Zum Wechseln der Speicherkarte muss der Akku aus dem Gerät. Der Zoombereich ist mit 40 - 240 mm1 recht knapp bemessen. Bei Gegenlicht reagierten Fokus und Helligkeitsregulierung deutlich zu langsam. Ohne Gegenlicht reagierte die Kamera zwar etwas schneller, jedoch immer noch zu langsam. Dunkle Farbtöne schienen etwas unsauber und ausgebleicht. Helle Farbtöne hingegen wurden ausgewogen dargestellt und wirkten natürlich. Töne wurden etwas zu leise und fast ohne Stereoeffekt aufgezeichnet.
Platz 3: Canon Legria HF R16
Der Bildschirm des Canon Legria HF R16 zeigt Treppenstufen und relativ wenig Details. In kritischen Aufnahmesituationen muss man sich also auf den Autofokus verlassen. Die Kamera ist handlich, die Navigation mit dem Joystick am Displayrand fiel leicht, und im Menü ließen sich bei Bedarf viele Einstellmöglichkeiten von Hand optimieren. Das 20fach-Zoom deckt den Bereich von 40 bis 200 mm1 Brennweite ab. Tageslicht-Aufnahmen waren ausgewogen und stimmig, selbst bei Gegenlicht. Feine Licht-Schatten-Abstufungen stellte die Canon besser dar als die anderen HD-Camcorder. Aufnahmen bei Kunstlicht wirkten etwas dunkel. Die aufgenommenen Töne waren mit leichtem Rauschen unterlegt,es fehlten Höhen und Bässe. In regelmäßigen Abständen gab es ein Störgeräusch.
Platz 2: Sony HDR-CX115
Der mit dem Sony HDR-CX115 mitgelieferte Trageriemen ist zu dünn und drückt schnell. Das Bedienmenü ist klar strukturiert und bietet viele Einstellmöglichkeiten. Der Camcorder lässt sich über den berührungsempfindlichen Bildschirm steuern. Der bietet eine gute Auflösung und zeigt im Aufnahmebetrieb viele Details – gute für die Überprüfung der Bildschärfe. Der Zoom-Bereich ist groß und reicht von 39 - 975 mm1. Wie fast alle anderen Modelle hatte auch der Sony leichte Probleme bei schnell bewegten Motiven (Wischeffekte). Die Farbwiedergabe war bei Tageslicht minimal, bei Gegenlicht stärker blaustichig. Bei Kunstlicht sorgte dieser Effekt für leicht schmutzige Gelb- und Grüntöne. Die Tonaufnahmen waren besser.
Platz 1: Samsung HMX-H200
Der Samsung HMX-H200 wird über ein Touch-Display gesteuert. Das große Polster am Halteband sorgte für angenehmen Tragekomfort. Der Brennweitenbereich des 20fach-Zooms beginnt bei erfreulich niedrigen 37 mm1 – das ist gut fürs Filmen in Innenräumen oder bei Landschaftsschwenks. Bewegtbilder zeichnet der Samsung nicht nur in voller HD-Auflösung, sondern auch in Standard-Auflösung auf. Aufnahmen bei Tageslicht wirkten sauber und natürlich. Bei Gegenlicht gerieten Schattenbereiche zu dunkel. Farben waren etwas blass und weniger intensiv als im Original (vor allem blau und rot). Einen ähnlichen Eindruck hinterließen Aufnahmen bei Kunstlicht. Der Aufnahmeton klang trotz deutlich hörbarem Rauschen und leichter Schwäche im Bass lebendig.