Windows 7, Vista und XP bieten mit den Ereignisprotokollen und dem Taskmanager zwei Werkzeuge zur Systemüberwachung an. Wir stellen ergänzende Tools für den Einsatz auf Desktop-PCs vor.
von Ramon Schwenk
Die Überwachung und Optimierung von Computersystemen zählt zu den Pflichtaufgaben jedes Administrators. Auch auf Client-PCs sind ein System-Check und die Observierung der verfügbaren Ressourcen hilfreich. Allerdings unterscheiden sich die Anforderungen an die verwendeten Tools für Desktop-Anwender von denen für Administratoren. Beim Desktop-Monitoring gilt es, die Leistung eines Windows-PCs im laufenden Betrieb zu überwachen. Zudem erfahren Anwender, welche Ressourcen in der Hardware und dem Betriebssystem System stecken und wie es um deren derzeitige Auslastung steht. Die Ausgabe der Programme kann der Anwender zur Fehlersuche nutzen. Viele dieser Aufgaben lassen sich mit den Ereignisprotokollen bewerkstelligen, die vorgestellten Tools bieten für den Desktop-Nutzer jedoch mehr Usability.
Device Manager Pro 10: Zusatz zum Gerätemanager
Die kostenlose Version von Device Manager Pro ist nur für die private Nutzung freigegeben. Wird der Gerätemanager mit diesem Programm gestartet, bleibt Ihnen bei der PC-Analyse nichts mehr verborgen. Im Gegensatz zum herkömmlichen Windows-Gerätemanager spüren Sie im Betriebssystem auch Treiber für Geräte auf, die nicht oder nicht mehr vorhanden sind. So entfernen Sie alte Treiber und Treiberrelikte, ehe sie aktuelle Komponenten stören können.
Fresh Diagnose: Hard- und Software ermitteln
Die Freeware Fresh Diagnose ermittelt, welche Hard- und Software im Rechner arbeitet, und stellt das Ergebnis übersichtlicher dar als die Systemsteuerung. Sie sehen, welche Prozesse von Windows gerade ausgeführt werden und wie stark diese Ihr System belasten. Außerdem findet das Programm mit Hilfe von Benchmarks heraus, wie leistungsfähig Komponenten wie Prozessor, Arbeitsspeicher und Festplatte sind. Die deutschsprachige Übersetzung des Programms ist teilweise holprig.
PC Wizard: Zeigt Systemkomponenten an
PC Wizard informiert Sie über die installierten Systemkomponenten. Das Programm identifiziert und analysiert Hardware wie Hauptplatine oder Arbeitsspeicher und gibt detailliert Auskunft etwa zu Firmware- oder Bios-Versionen. Updates erfolgen meist monatlich, um auch die neueste Hardware zu identifizieren. Daneben enthält PC Wizard Testroutinen, die die Leistung von Komponenten wie CPU, Speicher, Festplatte und Grafikkarte überprüfen.
CPU-Z: Infos zur Hardware
Das praktische Diagnoseprogramm CPU-Z holt detaillierte Infos über die Hardware-Komponenten Ihres Rechners auf den Bildschirm. In fünf übersichtlichen Registern erfahren Sie die wichtigsten Details über Prozessor, Cache, Mainboard, Arbeitsspeicher und das SPD des RAM-Bausteins. Neu im Programm vorhanden ist ein bezeichneter Validation-Prozess, der die Echtheit der Angaben, die mit dem Tool gemacht werden, sicherstellen soll. Die Ergebnisse lassen sich speichern.
Jdiskreport: Ressourcen-Check für Laufwerke
Jdiskreport checkt die Größe aller auf einem Laufwerk gespeicherten Dateien und zeigt Ihnen dadurch an, wo sich die ganz großen Speicherfresser befinden. Auf Wunsch untersucht die Software auch nur einzelne Verzeichnisse in puncto Größe. Das Ergebnis stellt es sehr anschaulich als Torten- oder Balkendiagramm dar. Außerdem listet Jdiskreport die 100 größten Dateien auf. Es gibt auch weitere Infos zu den Daten auf der Festplatte - etwa wann sie zuletzt verändert wurden.
Folder Size: Explorer-Erweiterung
Eine Alternative beziehungsweise Ergänzung zu Jdiskreport ist Folder Size. Das One-Trick-Tool (erfüllt nur eine Aufgabe) erweitert den Windows-Explorer um eine einfache, aber sehr wichtige Funktion. Ab sofort sehen Sie die Größe nicht mehr nur bei einzelnen Dateien, sondern auch bei ganzen Verzeichnissen, gegebenenfalls mit Unterordnern. Dazu addiert das Tool blitzschnell die Größenangaben. Wenn ein Ordner zahlreiche Unterordner und Dateien enthält und wenn Sie eine langsame Festplatte besitzen, kann das einige Sekunden dauern.
Superbarmonitor Pack: Komponenten-Infos
Auf einen Blick zeigt das Gratisprogramm Superbarmonitor Pack die wichtigsten Komponenten-Infos zum PC in der Taskleiste an. Dazu zählen Lautstärke, RAM-Auslastung, Batteriestatus, CPU-Auslastung und der auf den Festplatten belegten Speicherplatz. Dargestellt wird der jeweilige Wert mit einem farbigen Balken. Stößt der Balken am rechten Ende an, ist das Maximum erreicht.
Sysmetrix: Umfassende Systeminfos
Sysmetrix bringt Systeminfos wie CPU-Auslastung, Festplattenbelegung und den Datendurchsatz im Netzwerk in Form einer Infoleiste auf den Desktop. Mit Hilfe des Einstellungsmenüs lässt sich Sysmetrix gut an die eigenen Bedürfnisse anpassen: Optional agiert das Tool auch als Weltzeituhr oder zeigt aktuelle Wetterdaten an. Darüber hinaus überprüft Sysmetrix POP3-Konten nach neu eingegangenen Mails und synchronisiert die Rechnerzeit mit einem Internet-Zeitserver.
Advanced Task Manager 2010: Task- and Process-Viewer
Der Advanced Task- and Process-Viewer zeigt an, welche Prozesse und Anwendungen auf dem System laufen und welche Treiber in diesem Zusammenhang verwendet werden. Zu jedem Prozess stellt Ihnen das Programm zusätzliche Infos zur Verfügung, etwa auf welche Verzeichnisse das System zugreift. Über einen Rechtsklick können Sie die verknüpften Registry-Einträge einsehen.
Anvir Task Manager Free: Systemzustände im Blick
Mit dem Anvir Task Manager Free werden Sie über verschiedene Systemzustände informiert. Beispielsweise überwacht das Programm sämtliche Aktivitäten während der PC-Nutzung und zeigt aktive Prozesse sowie Netzwerkverbindungen. In einzelnen Kategorien erhalten Sie Grafiken zur aktuellen Systemauslastung sowie zu den Netzwerk- und Festplattenzugriffen.
Ermitteln Sie die Temperatur Ihrer AMD- oder Intel-CPU. Die Software Core Temp kommt mit 32- und 64-Bit-Betriebssystemen zurecht - wählen Sie dazu bei der Installation die richtige Datei aus. Unterstützt werden vom Programm alle gängigen aktuellen Mehrkernprozessoren, die über einen "Digital Thermal Sensor" (DTS) verfügen. Am einfachsten starten Sie das Tool innerhalb der Autostart-Liste. Auf der Homepage gibt’s einige Add-ons, etwa ein Sidebar-Gadget.
Daphne: Aktive Prozesse in einer Liste
Anders als sein Windows-Pendant zeigt dieser Task-Manager Daphne alle aktiven Prozesse in einer Liste an. Auf Klick rufen Sie weitere Infos wie die abhängigen Module und deren Speicheradressen auf, beenden Tasks oder ändern die Priorität. Gute Extras sind die Google-Suche nach Task-Namen und das Anzeigen versteckter Fenster und Anwendungen über das Tray-Icon. Mit der Funktion "Deaktivieren" bleibt ein Programmfenster zwar sichtbar, kann aber nicht mehr genutzt werden.
Moo0 Systemmonitor: Systemauslastung detailliert messen
Moo0 Systemmonitor zeigt die Auslastung von Systemressourcen an. Ausgewertet werden insgesamt 25 Eigenschaften, unter anderem CPU-Nutzung, Speicherbelegung, Anzahl der geöffneten Prozesse sowie Netzwerkverkehr. Standardmäßig wird die Anwendung beim Start von Windows aufgerufen. Beim Start ist das Tool zunächst im Systray zu finden. Hier lässt sich über das Kontextmenü die Option "Auto Hide" ansteuern - das Tool tritt dann in den Hintergrund.
Procx: Viewer für Programme und Dienste
Das einfach gehaltene Systemprogramm Procx lässt sich ohne Installation ausführen und zeigt dann in einer Liste alle gegenwärtig aktiven Programme und Dienste an. Im Unterschied zum Windows-eigenen Taskmanager werden alle laufenden Anwendungen von Proc X mit einer grünen Antenne gekennzeichnet, die eine aktive Internet-Verbindung besitzen und Daten online senden. Auf diese Weise lassen sich verdächtige Schnüffelprogramme und Ressourcenfresser schnell entlarven.
Process Explorer: Übersichtliche Taskanzeige
Die Prozessverwaltung von Process Explorer zeigt sämtliche Tasks in einer anschaulichen Baumstruktur an. Das Microsoft-Programm, das für Privatanwender kostenlos ist, liefert zahlreiche Infos, etwa auf welche Dateien, Registry-Einträge und Systemkomponenten ein Task zugreift. Sie erhalten die Infos im unteren Bereich des Programmfensters, sobald Sie einen Task markieren und "View, View Handles" wählen. Für den Einsatz müssen Sie mit Administratorrechten angemeldet sein.
Tmonitor: CPU-Performance analysieren
Das kleine Hilfsprogramm Tmonitor zeigt die einzelnen Threads eines Prozessors und die CPU-Geschwindigkeit an. Es liefert unter anderem Infos, wie hoch die Intel-Turbo-Boost-Technologie den Prozessor taktet. Die Anzeige lässt sich auf den Multiplikator oder CPU-Takt einstellen. Die hohe Messgenauigkeit mit 20 Takten pro Sekunde ermöglicht die Visualisierung der Threads in Echtzeit. Tmonitor läuft auf den Prozessoren Intel Core 2 und Core i3/i5/i7.
Atto Disk Benchmark: Tempo-Check
Der kostenlose Tempomesser Atto Disk Benchmark testet Festplatten oder ausgewählte Partitionen auf Schnelligkeit und mögliche Fehler. Das Programm arbeitet nach einem einfachen Prinzip: Sie wählen eine Partition aus und stellen eine Dateigröße ein. Außerdem legen Sie fest, in welchen Paketgrößen die Datei übertragen werden soll. Atto Disk Benchmark testet dann anhand dieser Auswahl, wie lange die Festplatte für den Transfer einer solchen Datei benötigen würde.
HD Tune: Festplatten-Performance messen
Das nur in der Standardversion kostenlose HD Tune misst die zentralen Leistungsdaten einer Festplatte - Transferrate und Zugriffszeit. Die Testergebnisse stellt das Programm grafisch dar. Die ermittelten Ergebnisse lassen sich mit anderen Ergebnissen vergleichen. Auf der Website gibt es eine Liste mit den Testwerten bereits untersuchter Festplatten. Das neue HD Tune Pro 3 verfügt über mehr Leistungsmesser, ist 15 Tage gratis nutzbar und kostet danach 34,95 Dollar.
VM Map: Speicherverbrauch ermitteln
Mit VM Map untersuchen Sie den physikalischen und virtuellen Speicherbedarf Ihres Windows-Systems samt laufender Applikationen. Sie erhalten als grafische Auswertung ausführliche Informationen zum aktuellen Speicherverbrauch von Prozessen und werden darüber informiert, ob Bereiche ausgelagert sind oder tatsächlich im Arbeitsspeicher liegen. Somit kommen Sie ressourcenhungrigen Anwendungen sehr schnell auf die Schliche und können Ersatz suchen.
(TecChannel / rb)