Test

Die besten CPUs und Grafikchips fürs Notebook

09.04.2008 von Thomas Rau
Prozessor und Grafikkarte sind die entscheidenden Elemente für die Rechenpower eines Notebooks. Doch die undurchsichtigen Produktnamen von AMD, Intel und Nvidia machen es nicht leicht auf den ersten Blick zu erkennen wie leistungsfähig eine CPU oder ein 3D-Chip ist. Die PC-Welt-CPU- und Grafikchip-Charts bringen Klarheit.

Prozessor und Grafikkarte sind die entscheidenden Elemente für die Rechenpower eines Notebooks. Doch die undurchsichtigen Produktnamen von AMD, Intel und Nvidia machen es nicht leicht auf den ersten Blick zu erkennen wie leistungsfähig eine CPU oder ein 3D-Chip ist. Die PC-Welt-CPU- und Grafikchip-Charts bringen Klarheit.

Von Thomas Rau, PC-Welt

Testbericht

Die Notebookpreise fallen immer weiter. Die aktuelle Prozessortechnik von Intel, die "Core-2-Duo"-CPUs der Penryn-Familie finden Sie bereits in Laptops für unter 1.000 Euro - etwa den "Core 2 Duo T8100". Doch gleichzeitig gibt es kostspieligere Mobilrechner, die noch mit der Vorgängergeneration ausgestattet sind - beispielsweise einem "Core 2 Duo T7700": Die müssten doch eigentlich langsamer sein, denn 8100 ist mehr als 7700, oder? Und ein "Core 2 Duo T7500" ist bestimmt dreimal schneller als ein "Core Duo T2250"? Und wie sieht es aus, wenn ein Prozessor ganz anders heißt, nämlich Pentium Dual Core?

Das unübersichtliche Nummernschema, das Intel und AMD für Produkte verwenden, gaukelt eine einfache Vergleichbarkeit und Rangfolge der Prozessoren vor: Je höher die Nummer, desto besser. Das stimmt aber nicht immer - besonders beim Vergleich zwischen unterschiedlichen CPU-Familien und natürlich dann, wenn man die Rechenkraft von Intel- und AMD-CPUs vergleichen will.

Vor einem ähnlichen Problem stehen Spiele-Fans. Ein aktuelles Beispiel: Nvidias neuer Grafikchip "Geforce 9500M GS" scheint schneller zu sein als der "Geforce 8600M GT", da er eine höhere Nummer besitzt. Allerdings wissen Grafik-Fans, dass die GS-Variante eines Chips immer langsamer ist als das GT-Modell. Also, was denn nun?

Die PC-Welt-Rangliste der besten Prozessoren und Grafikchips bringt Klarheit. Unsere Schwesterpublikation hat CPUs und 3D-Chips von Notebooks, die das PC-WELT-Testlabor durchlaufen haben, mit speziellen Benchmarks vermessen, um ihre Leistungsfähigkeit zu prüfen.

Die besten Prozessoren fürs Notebooks

Die Notebook-Prozessoren wurden mit dem Programm "Cinebench" vermessen. Es basiert auf dem Rendering-Programm "Cinema 4D". Cinebench führt die Berchnung eines Bildes durch und fordert dabei fast ausschließlich die Rechenkraft der CPU, vor allem seine Fließkommaeinheit. Dabei nutzt er bei entsprechender Konfiguration alle Kerne eines Prozessors.

Notebook-CPU-Charts: High-End-Klasse

Prozessor

Taktrate

L2-Cache

FSB-/
Hypertransport-Takt

Cinebench
(Punkte)

Intel Core 2 Duo T9300

2,5 GHz

6 MB

800 MHz

839

Intel Core 2 Duo T7800

2,66 GHz

4 MB

800 MHz

803

Intel Core 2 Duo T8300

2,4 GHz

3 MB

800 MHz

793

Die aktuelle Ober-Klasse erreicht rund 800 Punkte oder mehr im Cinebench. Ganz vorne liegt der Core 2 Duo T9300, der sich beispielsweise im Fujitsu-Siemens Amilo Xi 2550 und im Samsung R700 findet.

Notebook-CPU-Charts: Die Mittelklasse

Prozessor

Taktrate

L2-Cache

FSB-
/Hypertransport-Takt

Cinebench
(Punkte)

Intel Core 2 Duo T7700

2,4 GHz

4 MB

800 MHz

738

Intel Core 2 Duo T7500

2,2 GHz

4 MB

800 MHz

685

Intel Core 2 Duo T8100

2,1 GHz

3 MB

800 MHz

681

Intel Core 2 Duo T7300

2,0 GHz

4 MB

800 MHz

616

Intel Core 2 Duo T7250

2,0 GHz

2 MB

800 MHz

603

Zwischen 15 und 30 Prozent hinter der Spitzengruppe liegen die Prozessoren der schnelleren Mittelklasse. Hier finden sich die schnellen Modelle mit Merom-Kern ebenso wie der "Core 2 Duo T8100" mit Penryn-Kern.

Notebook-CPU-Charts: Die Einstiegsklasse

Prozessor

Taktrate

L2-Cache

FSB-
/Hypertransport-Takt

Cinebench
(Punkte)

Intel Core 2 Duo T7100

1,8 GHz

2 MB

800 MHz

561

AMD Turion 64 X2 TL-60

2,0 GHz

1 MB

800 MHz

553

Intel Pentium Dual-Core T2130

1,86 GHz

1 MB

533 MHz

511

Intel Core 2 Duo T5450

1,66 GHz

2 MB

667 MHz

510

Intel Core 2 Duo T5470

1,6 GHz

2 MB

800 MHz

500

AMD Turion 64 X2 TL-56

1,8 GHz

1 MB

800 MHz

492

Intel Pentium Dual-Core T2330

1,6 GHz

1 MB

533 MHz

482

Intel Core Duo T2250

1,66 GHz

2 MB

667 MHz

475

Intel Core 2 Duo T5250

1,5 GHz

2 MB

667 MHz

466

Immer noch ordentliche Leistung bringen die Einstiegsmodelle der Doppelkern-Klasse. Auch der Pentium Dual-Core taucht hier auf, der bei Intel den Celeron M als günstigsten Mobilprozessor abgelöst hat.

Notebook-CPU-Charts: Die Stromsparer

Prozessor

Taktrate

L2-Cache

FSB-
/Hypertransport-Takt

Cinebench
(Punkte)

Intel Core 2 Duo U7600

1,33 GHz

2 MB

533 MHz

360

Intel Core Duo U2500

1,2 GHz

2 MB

533 MHz

328

Intel Core 2 Duo U7500

1,2 GHz

2 MB

533 MHz

317

Rechenpower steht bei den Prozessoren der (UItra-)Low-Voltage-Serie nicht im Vordergrund. Dennoch zeigt der Test mit Cinebench, dass ihre Rechenleistung trotz der Fokussierung aufs Stromsparen nicht allzuweit von den Einstiegs-Doppelkernern entfernt ist.

Notebook-CPU-Charts: Die Schlusslichter

Prozessor

Taktrate

L2-Cache

FSB-
/Hypertransport-Takt

Cinebench
(Punkte)

A110 (Asus R2E)

800 MHz

512 KB

400 MHz

90

Celeron M 353

900 MHz

512 KB

400 MHz

82

VIA C7-M (Gigabyte U60)

1,0 GHz

128 KB

400 MHz

50

Am Schluss der CPU-Rangliste liegen die Prozessoren, die vor allem in extrem günstigen Notebooks oder in Spezialvarianten wie Ultra Mobile PCs (UMPCs) zum Einsatz kommen. Der Celeron M 353 findet sich beispielsweise im eee PC von Asus.

Die besten Grafikchips fürs Notebook

Bei Grafikchips muss man noch genauer hinschauen als bei den Prozessoren, will man ein Urteil über die Rechenkraft fällen. Denn ein bestimmter Prozessor besitzt in jedem Notebook die gleichen Spezifikationen - also Taktrate, Cachegröße und Front-Side-Bus-Takt.

Bei einem Grafikchip legt der Hersteller - also AMD/ATI oder Nvidia meist nur maximale Taktrate und Speicherbestückung fest. Wie die Notebook-Anbieter dies in ihren Mobilrechner umsetzen, ist ihre Sache: Sie können die Taktrate für Chip oder Speicher senken, oder bespielsweise weniger Grafik-RAM verbauen. Diese Angaben sind aber in den Datenblättern oft nicht zu finden.

Die 3D-Leistung der mobilen Grafikchips prüfen wir mit dem synthetischen Benchmark 3D Mark 06. Er gibt einen guten Aufschluß über das Leistungspotential eines Grafikchips, besonders in den Tests für Shader Model 2.0 und 3.0. In die Gesamtwertung geht außerdem noch das Ergebnis der CPU-Messung ein.

Notebook-Grafikchip-Charts: Die Oberklasse

Grafikchip

3D Mark 06
(gesamt)

SM 2.0

SM 3.0

Geforce 8800M GTX

9.112

4.165

3.967

Geforce Go 7950GTX SLI

6.243

2.670

3.238

Ganz oben steht Nvidias High-End-Chip Geforce 8800M GTX: Es sitzt beispielsweise im Nexoc Osiris E705 III. Der Geforce 8800M GTX ist derzeit der einzige Chip, mit dem DirectX10-Spiele auch in hohen Auflösungen ruckelfrei laufen und mit dem sich Crysis in hoher Detailstufe spielen lässt.

Notebook-Grafikchip-Charts: Die untere Oberklasse

Grafikchip

3D Mark 06
(gesamt)

SM 2.0

SM 3.0

Geforce 8700M GT

4.804

2.070

1.844

Geforce 8600M GT
(Taktrate: 513 MHz Chip /700 MHz Speicher)

4.439

1.808

1.606

Geforce 8600M GT
(Taktrate: 365 MHz Chip / /600 MHz Speicher)

4.264

1.801

1.603

Diese Chips sind deutlich langsamer als die High-End-Modelle. Aber sie sind schnell genug, um die meisten Spiele bis zu einer Auflösung von 1.680 x 1.050 flüssig darzustellen. Bei besonders effektreichen Spielen reicht es immerhin bis 1.280 x 800 Bildpunkte in hoher Detailstufe.

Notebook-Grafikchip-Charts: Die obere Mitteklasse

Grafikchip

3D Mark 06
(gesamt)

SM 2.0

SM 3.0

Geforce Go 7900GS

3.766

1.476

1.479

Geforce 9500M GS

3.589

1.409

1.351

Mobility Radeon HD2700

3.506

1.388

1.416

Geforce 8600M GT
(Taktraten: 475 MHz Chip / 400 MHz Speicher)

3.003

1.192

1.041

Mobility Radeon HD2600

2.836

1.106

1.169

Geforce 8600M GS
(Taktraten: 540 MHz Chip / 700 MHz Speicher)

2.783

1.067

1.024

Geforce Go 7700

2.590

1.024

919

Geforce 8600M GS
(Taktraten: 500 MHz Chip / /400 MHz Speicher)

2.552

1.027

912

Geforce 8400M GT
(Taktraten: 486 MHz Chip / 600 MHZ Speicher)

2.543

967

931

Die Vertreter der oberen Mitteklasse sollten mit einer Auflösung bis 1.280 x 800 keine Probleme haben. Selbst in nur halbwegs aktuellen Spielen sollte man aber auf Kantenglättung verzichten, wenn man ruckelfrei spielen will.

Notebook-Grafikchip-Charts: Die untere Mittelklasse

Grafikchip

3D Mark 06
(gesamt)

SM 2.0

SM 3.0

Mobility Radeon X1700
(Taktraten: 472 MHz Chip / 400 MHz Speicher)

2.139

749

820

Geforce Go 7600
(Taktraten: 450 MHz Chip / 450 MHZ Speicher)

2.081

791

735

Geforce Go 7600
(Taktraten: 450 MHz Chip / 500 MHz Speicher)

2.003

768

717

Mobility Radeon X1600
(Taktraten: 472 MHz Chip / 464 MHz Speicher)

1.984

734

730

Mobility Radeon X1700
(Taktraten: 400 MHz Chip / 450 MHz Speicher)

1.829

664

657

Geforce 8400M GS
(Taktraten: 432 MHz Chip / 600 MHz Speicher)

1.684

626

605

Quadro NVS 140M

1.417

520

501

ATI Mobility Radeon HD2400

1.402

496

503

Für 1.280 x 800 wird es hier meist schon eng: Wenn, dann genügt die Rechenleistung der unteren Mittelklasse höchstens in zwei bis drei Jahre alten Spielen wie Far Cry für diese Auflösung.

Notebook-Grafikchip-Charts: Die Einsteigerklasse

Grafikchip

3D Mark 06
(gesamt)

SM 2.0

SM 3.0

Geforce 8400M G

1.051

391

360

Mobility Radeon HD2300

900

249

382

Geforce 7400

806

302

266

Quadro NVS 110M

751

275

252

Hohe Details können Sie hier vergessen: Die Einsteigerklasse - egal, ob mit oder ohne DX10-Unterstützung - ist ausreichend bis zu 1.024 x 768 Bildpunkten. Aber schon in dieser Auflösung müssen Sie teilweise die Effekte reduzieren, um flüssig spielen zu können.

(pc-welt/bb)