Großer Vergleichstest

Die besten Kameras mit Weitwinkelobjektiv

15.12.2008 von Verena Ottmann
Mit einer Weitwinkelkamera bekommen Sie mehr aufs Bild. Denn die Geräte fangen einen größeren Bildausschnitt ein als Modelle mit Standardobjektiven. Wir präsentieren Ihnen die zehn besten Modelle.

Die meisten Digitalkameras sind mit einem Objektiv ausgestattet, dessen Brennweitenbereich bei etwa 35 Millimetern beginnt. Damit decken diese Standardobjektive einen Bildausschnitt ab, der genau dem Blickwinkel des menschlichen Auges entspricht. Erlaubt ein Objektiv eine Brennweite von 28 Millimetern oder weniger, spricht man von einem Weitwinkelobjektiv. Weitwinkelobjektive bilden durch ihre kürzere Brennweite einen größeren Bildausschnitt ab als Standardobjektive: Sie bekommen also mehr aufs Bild, was besonders bei Gruppen- oder Landschaftsaufnahmen wichtig ist.

Gleichzeitig verkleinert sich bei gleicher Entfernung zum Motiv der Bildmaßstab: Gegenstände werden also kleiner abgebildet, als sie eigentlich sind. Damit eignen sich Weitwinkelobjektive vor allem zur Darstellung von räumlicher Tiefe beziehungsweise zur Tiefenstaffelung - etwa bei Landschaftsaufnahmen, in denen Wiesen sehr weitläufig und Berge sehr weit entfernt erscheinen. Dieser Effekt lässt sich sogar noch verstärken, wenn Sie die Aufnahme möglichst nahe am Boden machen. Weitwinkelobjektive liefern aber auch eine hohe Schärfentiefe. Die macht sich in der Praxis beispielsweise beim Ablichten eines Blumenbeetes bemerkbar, wenn nicht nur die erste Reihe Blumen scharf ist, sondern auch die Reihen dahinter.

Wir haben uns aktuelle Kameras mit Weitwinkelobjektiv angesehen und stellen Ihnen in der folgenden Tabelle die zehn Weitwinkelkameras mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis vor. Falls der Preis für Sie keine Rolle spielt, können Sie sich auch nur an der Bewertung der Bildqualität orientieren, die Sie in der letzten Spalte finden. Allgemeine Tipps zum Kauf finden Sie in unserer "Kaufberatung Digitalkameras".

Bitte beachten Sie, dass wir die verlinkten Tests aus Zeitgründen nicht aktualisieren können, so dass Angaben wie Preis und Platzierung eventuell nicht auf dem aktuellen Stand sind. Aktuelle Angaben entnehmen Sie der Tabelle.

Wie bei all unseren Kameratests haben wir auch die Weitwinkelkameras mit dem Testprogramm DC Tau von Anders Uschold gemessen. Näheres zu unserem Testverfahren finden Sie im Artikel "Wie wir testen: Digitalkameras".

Rang

Produkt

Brennweite (Millimeter)

optisches Zoom (xfach)

Preis-Leistung (max. 100 Punkte)

Bildqualität (max. 100 Punkte)

1

Casio Exilim EX-Z200

28-112

4

73

84

2

Fujifilm Finepix J150w

28-140

5

72

81

3

Casio Exilim EX-Z300

28-112

4

71

85

4

Sony DSC-W170

28-140

5

70

74

5

Fujifilm Finepix S9600

28-300

10,7

68

84

6

Canon Digital Ixus 860 IS

28-105

3,8

68

79

7

Panasonic DMC-FX100

28-100

3,6

68

81

8

Panasonic DMC-FZ18

28-504

18

68

83

9

Nikon Coolpix S710

28-101

3,6

68

83

10

Panasonic DMC-FX37

25-125

5

68

81

Die Top 10 der Weitwinkelkameras

Platz 1: Casio Exilim EX-Z200
Die Casio-Kamera schnitt in unseren Bildqualitättstests größtenteils gut ab. Außerdem gefiel uns die einfache Bedienung und die teils außergewöhnlichen Funktionen wie die Gesichtswiedererkennung, die bis zu sechs abgespeicherte Gesichter beim Fotografieren wiedererkennt und darauf fokussiert.

Ausführlicher Testbericht: Casio Exilim EX-Z200 | Aktuelle Preise: Casio Exilim EX-Z200

Platz 2: Fujifilm Finepix J150w
Auch wenn die starke Scharfzeichnung Bildrauschen und Artefakte in der Bildmitte verstärkt - mit der im Schnitt hohen Auflösung und der guten Eingangsdynamik ist die Einsteigerkamera ein Schnäppchen. Allerdings war die Bedienung nicht immer optimal, da sich wichtige Funktionen nur über dass Menü und nicht über extra Knöpfe erreichen .

Ausführlicher Testbericht: Fujifilm Finepix J150w | Aktuelle Preise: Fujifilm Finepix J150w

Platz 3: Casio Exilim EX-Z300
In Sachen Technik hat die Casio Exilim EX-Z300 einige Spezialitäten zu bieten, um die sich vornehmlich die neue Mehrkern-CPU kümmert. Aber auch die Bildqualität konnte uns überzeugen, denn die Kamera erwies sich als besonders rauscharm und hatte einen hohen Dynamikumfang. Lediglich die nachlassende Auflösung verpasste unserer Begeisterung einen Dämpfer.

Ausführlicher Testbericht: Casio Exilim EX-Z300 | Aktuelle Preise: Casio Exilim EX-Z300

Platz 4: Sony DSC-W170
Sonys 10-Megapixler bietet einige interessante Funktionen wie den Schattenausgleich und die Gesichtserkennung mit Smile Shot. Auch hinsichtlich Bildrauschens arbeitet die W170 vorbildlich. Kritisieren müssen wir jedoch die begrenzte Ausgangsdynamik und den starken Helligkeitsabfall zum Bildrand hin.

Ausführlicher Testbericht: Sony DSC-W170 | Aktuelle Preise: Sony DSC-W170

Foto: Fujifilm

Platz 5: Fujifilm Finepix S9600
Die Bridge-Kamera gefiel uns bis auf das zum Teil hohe Bildrauschen recht gut. Das Gerät arbeitete schnell und war nicht zu letzt durch das manuelle Zoom super zu bedienen. Dafür geht der Preis in Ordnung.

Ausführlicher Testbericht: Fujifilm Finepix S9600 | Aktuelle Preise: Fujifilm Finepix S9600

Platz 6: Canon Digital Ixus 860 IS
Trotz ihrer ungleichmäßigen Auflösung schaffte die Kamera einen sehr hohen Wirkungsgrad. Außerdem bietet sie diverse manuelle Einstellmöglichkeiten und ist mit silberfarbenem oder schwarzem Objektivdekor erhältlich. Im Lieferumfang inbegriffen ist eine SD-Karte mit 32 MB.

Ausführlicher Testbericht: Canon Digital Ixus 860 IS | Aktuelle Preise: Canon Digital Ixus 860 IS

Platz 7: Panasonic DMC-FX100
Die Panasonic DMC-FX100 hat einige Ausstattungs-Schmankerl und erzielte auch in den Bildqualitätstests - bis auf die Auflösung am Bildrand - super Ergebnisse. Sie kommt mit einem Leica-Objektiv vom Typ DC Vario-Elmarit und zwei Methoden zur Bildstabilisierung.

Ausführlicher Testbericht: Panasonic DMC-FX100 | Aktuelle Preise: Panasonic DMC-FX100

Platz 8: Panasonic DMC-FZ18
Panasonics Bridge-Kamera punktete mit toller Bildqualität, einfacher Handhabung und üppiger Ausstattung. Hinzu kommt, dass die FZ18 superschnell arbeitet. Allerdings hat so viel Leistung auch ihren (stolzen) Preis.

Ausführlicher Testbericht: Panasonic DMC-FZ18 | Aktuelle Preise: Panasonic DMC-FZ18

Platz 9: Nikon Coolpix S710
Obwohl die Nikon Coolpix S710 mit einem 14,2-Megapixel-Sensor aufwartet, hielt sich das Bildrauschen zumindest bis ISO 800 in Grenzen. Die Kamera bietet einige nützliche Features wie Halbautomatiken und einen Belichtungsausgleich.

Ausführlicher Testbericht: Nikon Coolpix S710 | Aktuelle Preise: Nikon Coolpix S710

Platz 10: Panasonic DMC-FX37
Panasonics 10-Megapixler gefiel uns aus vielerlei Gründen: Die Kamera bietet einige tolle Ausstattungsmerkmale wie die intelligente Automatik oder das automatische Anpassen der Display-Helligkeit. Allerdings hatten wir bei der Bildqualität auch einiges zu bemängeln. So waren die Auflösung und die Ausgangsdynamik recht niedrig.

Ausführlicher Testbericht: Panasonic DMC-FX37 | Aktuelle Preise: Panasonic DMC-FX37

Fazit

Kameras mit Weitwinkelobjektiv leisten wertvolle Dienste - nicht nur bei Familienfeiern. Denn je kleiner die Brennweite ist - Weitwinkelobjektive bieten 28 Millimeter und weniger - desto breiter wird der Bildausschnitt und desto flexibler sind Sie bei der Motivgestaltung. Eine sehr günstige Kamera mit Weitwinkelobjektiv ist etwa die Fujifilm Finepix J150w, bei der auch die Bildqualität stimmte. Deutlich teurer, dafür aber auch viel besser ausgestattet, ist dagegen die Panasonic DMC-FZ18. Die Bridge-Kamera ist allerdings nicht gerade ein Leichtgewicht.

Alternativen: Möchten Sie noch flexibler hinsichtlich der Brennweite sein, sollten Sie statt einer Kamera mit Weitwinkelobjektiv ein Spiegelreflexmodell wählen. Dank Wechselobjektiven können Sie die Brennweite stets optimal an die Motiv-Situation anpassen - und haben garantiert keine Probleme mehr mit Erbtante Erika.