Test

Die besten Spiegelreflexkameras im Vergleich

24.04.2009 von Verena Ottmann
Digitale Spiegelreflexkameras (DSLRs) kommen in immer kürzeren Abständen auf den Markt. Die PC-Welt hat aktuelle Modelle einem Test unterzogen. Das Ergebnis: Canon sahnt ab!

Von Verena Ottmann, PC-Welt

Digitale Spiegelreflexkameras (DSLRs) kommen in immer kürzeren Abständen auf den Markt. Die PC-Welt hat aktuelle Modelle einem Test unterzogen. Das Ergebnis: Canon sahnt ab!

Testbericht

Waren vor ein paar Jahren digitale Spiegelreflexkameras (DSLRs) vor allem teuer, haben sich durch den starken Preisverfall mittlerweile drei Preisklassen gebildet. Einsteiger-DSLRs bekommen Sie mit Objektiv bis 700 Euro. Sie zeichnen sich durch besonders einfache Bedienung aus, haben viele Automatikmodi, Motivprogramme und andere Hilfsmittel, die das Fotografieren erleichtern. Andererseits sind Gehäuse und Verschluss oft aus Kunststoff gefertigt - was nicht jedermanns Geschmack ist und oft billig wirkt.
Spiegelreflexkameras der mittleren Leistungsklasse befinden sich im Preissegment zwischen 800 und 2.000 Euro. Hier stehen Ihnen deutlich mehr manuelle Funktionen zur Verfügung, und das Gehäuse ist hochwertiger. Ab 2.500 Euro dürfen Sie für eine Profi-DSLR rechnen. Kameras in dieser Klasse bieten noch mehr Funktionen und stellen selbst anspruchsvollste Fotografen zufrieden.

Wir haben uns aktuelle DSLRs angesehen und listen Ihnen die zehn besten Modelle auf den nächsten Seiten auf. Bitte beachten Sie jedoch, dass wir die verlinkten Tests aus Zeitgründen nicht aktualisieren können, so dass die einzelnen Bewertungen und Preise nicht dem derzeitigen Stand entsprechen. Für aktuelle Einzelwertungen werfen Sie bitte einen Blick in unsere Top 10 der digitalen Spiegelreflexkameras. Suchen Sie Kauftipps zu DSLRs, finden Sie nützliche Infos in unserer Kaufberatung. Und eine Beschreibung unseres Testverfahrens haben wir für Sie in unserem "Wie wir testen: Digitalkameras" zusammengestellt.

Die Kauftipps der Redaktion

Der ersten Platz unserer Top 10 der besten digitalen Spiegelreflexkameras geht an die Canon EOS 450D, die uns in jeder Hinsicht überzeugen konnte - sei es in der Bildqualität oder in der Ausstattung. Den ausführlichen Test des Canon-Modells finden Sie auf Seite 2 dieses Artikels.

Ein besonderes Schnäppchen machen Sie mit der Nikon D60, die bereits für 450 Euro über die Ladentheke geht - mit Kit-Objektiv! Durch ihre anfängerfreundliche Handhabung spricht sie Kameraneulinge an, das hervorragendes Rauschverhalten und der hohe Dynamikumfang machen sie für ambitionierte Hobbyfotografen attraktiv.

Eine technische Revolution ist die Panasonic DMC-G1, die durch ihre Micro-Four-Thirds-Bauart auf den Spiegel verzichtet. Das macht die Kamera und die dazugehörigen Objektive sehr viel kleiner und leichter als herkömmliche DSLRs.

Der Testsieger: Canon EOS 450D

Wir hatten die Canon EOS 450D zusammen mit dem Kit-Objektiv EF-S 18-55mm im Testlabor. Dieses besitzt einen Bildstabilisator, der sich mittels Schieberegler zuschalten lässt.

Bildqualität: Das Canon-Modell überraschte uns mit einem hervorragenden Rauschverhalten. Selbst die Ergebnisse bei ISO 1600 waren noch akzeptabel. Auch der Dynamikumfang war sehr hoch, so dass die Kamera auch kontrastreiche Motive dank vieler Blenden- und Helligkeitsstufen darstellen kann. Dafür stellten wir mit dem Kit-Objektiv EF-S 18-55mm bei kurzer Brennweite einen starken Helligkeitsabfall zum Rand hin fest (0,9 Blenden), und auch die Auflösung konnte uns nicht überzeugen. So schärfte die Kamera im Weitwinkel stark nach, was in der Bildmitte in einem Wirkungsgrad von über 100 Prozent resultierte und für Artefakte und andere Bildfehler verantwortlich sein kann. Hinzu kommt, dass die Auflösung in allen drei Messbereichen zum Bildrand hin stark abfiel.

Handhabung: Die Kamera lässt sich per Knopfdruck vom Sucher- in den Live-View-Modus umschalten, der das Motiv auf dem 3-Zoll-Display anzeigt. Dann stehen Ihnen zwei Autofokus-Arten zur Verfügung: Beim Quick-AF wir der AF-Spiegel kurz heruntergeklappt, um den AF-Sensor zu nutzen. Live-AF nutzt dagegen die Kontrastdaten des Bildes zur Fokussierung und zeigt währenddessen keine Dunkelphase.

Ausstattung: Die Kamera arbeitet - eine Neuheit für Canon-DSLRs - ausschließlich mit SD-Karten. Außerdem führt sie bei jedem An- und Ausschalten eine Sensorreinigung durch.

Fazit: Das Rauschverhalten der Canon EOS 450D war vorbildlich, und auch der Dynamikumfang konnte uns überzeugen. Leider zeigte sich das Test-Objektiv mit dem integrierten Stabilisator nicht von seiner besten Seite - hier sollten Sie besser über eine Alternative nachdenken.

Testergebnisse und technische Daten

Canon EOS 450D

Anbieter

Canon

Weblink

www.canon.de

Garantie

12 Monate

TESTERGEBNISSE

Gewicht

733 Gramm

DC Tau 4.0

Nettodateigröße (Mittelwert, KB)

16791

Wirkungsgrad (Mittelwert, %)

68.4; sehr gut

Max. Verzeichnung Weitwinkel (%)

-2.8; extrem tonnenförmig

Eingangsdynamik (Blendenstufen)

9.9; ausgezeichnet

Ausgangsdynamik (Helligkeitsstufen)

251; sehr gut

Rauschen bei ISO 100

2.75; ausgezeichnet

Scharfzeichnungsstufen

9.5; ausgezeichnet

TECHNISCHE DATEN

Auflösung

12,2 Megapixel

Kit-Objektiv

EF-S 18-55mm

Brennweite

18 - 55 mm

Crop-Faktor

1,6fach

Displaygröße

3,0 Zoll

Speicher

SD

Stromversorgung

Akku

Die Plätze 2 bis 5

Platz 2: Canon EOS 400D
Es macht Spaß, mit dieser Kamera zu Fotografieren: Sie machte tolle Bilder, ist sehr einfach zu bedienen und bietet mit der Stauberkennung ein nützliches Feature. Denn die Canon-DSLR erkennt, wenn sich nach der Sensorreinigung noch Staub auf dem CMOS-Chip befindet. Die abgebildeten Staubkörner lassen sich nachträglich mit Hilfe einer Software entfernen. Darüber hinaus gehört die 400D zu den leichteren SLRs.

Ausführlicher Testbericht: Canon EOS 400D
Aktuelle Preise: Canon EOS 400D

Platz 3: Panasonic DMC-G1
Die erste Micro-Four-Thirds-Kamera ist vielversprechend, wenn auch nicht ganz so klein wie erhofft. Allerdings hatte die trotzdem sehr kompakte Bauweise auch ihre Nachteile wie das zum Teil starke Bildrauschen. Auch die Auflösung hält nicht den von DSLRs und Kit-Objektiven gewohnten Standard. Man darf auf das erste Olympus-Modell im Micro-Four-Thirds-Format gespannt sein, das nächstes Jahr erwartet wird.

Ausführlicher Testbericht: Panasonic DMC-G1
Aktuelle Preise: Panasonic DMC-G1

Platz 4: Nikon D300
Mit der D300 hat Nikon eine hervorragende Spiegelreflexkamera für (semi-)professionelle Anwender im Sortiment. Das Gerät schnitt bei uns im Test sehr gut ab und gefiel uns vor allem durch seine intuitive Bedienung. Die perfekte Kamera für Leute, die etwas höhere Ansprüche an eine DSLR stellen.

Ausführlicher Testbericht: Nikon D300
Aktuelle Preise: Nikon D300

Platz 5: Nikon D60
Nikons D60 positioniert sich oberhalb der D40x. Durch ihre anfängerfreundliche Handhabung spricht sie Kameraneulinge an, das hervorragendes Rauschverhalten und der hohe Dynamikumfang machen sie für ambitionierte Hobbyfotografen attraktiv.

Ausführlicher Testbericht: Nikon D60
Aktuelle Preise: Nikon D60

Die Plätze 6 bis 10

Platz 6: Canon EOS 50D
Eine Spiegelreflexkamera ist nur so gut wie das verwendete Objektiv - das haben wir bei unseren Tests der EOS 50D deutlich gemerkt. Denn während die Kamera hinsichtlich des Bildrauschens und des Dynamikumfangs sehr gut abschnitt (hier kommt es hauptsächlich auf den Sensor an), verzeichnete das von uns eingesetzte Kit-Objektiv extrem und produzierte zudem einen deutlichen Helligkeitsabfall an den Bildrändern.

Ausführlicher Testbericht: Canon EOS 50D
Aktuelle Preise: Canon EOS 50D

Platz 7: Olympus E-3
Die Olympus E-3 ist nach dem Four-Third-Standard gefertigt, was bedeutet, sie arbeitet mit Four-Third-Objektiven beispielsweise von Panasonic oder Leica zusammen. Die DSLR ist zwar vergleichsweise schwer. Sie liegt aber sehr gut in der Hand und ließ sich super bedienen. Auch ihre Ausstattung läßt kaum Wünsche offen und dürfte selbst Profis überzeugen.

Ausführlicher Testbericht: Olympus E-3
Aktuelle Preise: Olympus E-3

Platz 8: Olympus E-30
Die Olympus E-30 schließt endlich die Lücke zwischen der E-520 und der E-3. Die DSLR für anspruchsvolle Anwender schnitt hinsichtlich ihrer Bildqualität gut ab, auch wenn dazu oft die kamerainternen Optimierungsfunktionen nötig waren. Mit ihrer einfachen Bedienung und der guten Ausstattung konnte sie uns aber überzeugen.

Ausführlicher Testbericht: Olympus E-30
Aktuelle Preise: Olympus E-30

Foto: Anbieter

Platz 9: Olympus E-520
Die Olympus E-520 überholte ihre Vorgängerin E-510 auf nahezu allen Gebieten um eine Nasenlänge - sie war gut ausgestattet, ließ sich einfach bedienen und schaffte bis auf die Auflösung, die am Rand etwas nachließ, gute Ergebnisse bei der Bildqualität. Lediglich der Preisunterschied von gut 200 Euro verschaffte dem älteren Modell eine bessere Platzierung.

Ausführlicher Testbericht: Olympus E-520
Aktuelle Preise: Olympus E-520

Platz 10: Sony Alpha 700
Sonys zweite Spiegelreflexkamera arbeitet wie schon die Vorgängerin Alpha 100 mit den Objektiven von Konica-Minolta zusammen. Die 12,2-Megapixel-Kamera besitzt einen HDMI-Ausgang und lieferte eine ordentliche Bildqualität ab. Was uns jedoch weniger gefiel: Sie brauchte nach dem Auslösen sehr lange, bis sie wieder aufnahmebereit war.

Ausführlicher Testbericht: Sony Alpha 700
Aktuelle Preise: Sony Alpha 700

(pc-welt/bb)