Pyramid bietet Maxdata-Händlern Garantie an

Die düstere Zukunft von Maxdata

27.06.2008
Die Bilanzzahlen der insolventen Maxdata legen den Schluss nahe: Das Eigenkapital ist aufgebraucht, und die Zukunft der Marler erscheint mehr als düster. Derweil übernimmt Pyramid die Garantie für Maxdata-Rechner

Von Wolfgang Leierseder

Das Geschäft, das der Freiburger Maxdata-Konkurrent Pyramid Computer machen will, ist eindeutig: "Wir übernehmen die Garantie für Server und PCs, wenn die Maxdata-Händler bei uns einen Rahmenvertrag abschließen." Das sagte Pyramid-Geschäftsführer Frieder Hansen gegenüber ChannelPartner. Pyramid assembliert Server und Security-Applliances, letzteres auch als OEM. Das Garantieangebot gilt nicht für Notebooks.

Für Maxdata-Händler steht ab sofort dieser Link auf der Pyramid Website zur Verfügung.

Die Freiburger stehen seit Jahren im Wettbewerb mit Maxdata. Jetzt sieht Hansen die Chance, Händler wiederzugewinnen, die zu Maxdata abgewandert waren. Dazu sagte Hansen: "Maxdata hat sich seit Jahren den Markt gekauft." Er begründet seine Ansicht damit, dass der Marler Anbieter "viel zu billig" PCs und Server angeboten habe. "Die Händlerpreise lagen unter unseren Einkaufspreisen - kein Wunder, dass Maxdata solche Verluste gemacht hat."

Das Eigenkapital von Maxdata ist aufgezehrt

Man muss Hansen nicht zustimmen. Aber als ein Beleg für seine Ansicht können die Kennzahlen taugen, Maxdata in seinem Geschäftsbericht 2007 und in seinem ersten Quartalsbericht 2008 vorlegte.

Aus den Zahlen für 2007 geht hervor, dass in diesem Jahr sich das Eigenkapital von 80,5 auf 46,8 Millionen Euro verringerte. Zwar verkaufte Maxdata im August 2007 seine Immobilien für 38,5 Millionen Euro an Investoren, dennoch lag der Cashflow bei minus 38,6 Millionen Euro. Das bedeutet, dass Maxdata sein Eigenkapital massiv aufzehren musste, um operativ tätig sein zu können und gleichzeitig seine Zinsschulden bezahlen zu können

Im ersten Quartal 2008 sank die Eigenkapitalquote weiter auf 36,1 Millionen Euro. Erneut bilanzierte Maxdata einen negativen operativen Cashflow. Diesmal 19,5 Millionen Euro. Dagegen standen sechs Millionen Euro Einnahmen; sie stammen aus dem im Februar erfolgten Verkauf der der ASIG Quality Services GmbH. Die Umsätze gibt Maxdata mit 102 Millionen Euro an. Das Ergebnis lautete minus elf Millionen Euro.

So folgt daraus: Wenn die Maxdata "wegen drohender Zahlungsunfähigkeit" den Gang zum Insolvenzgericht machen musste, muss das Eigenkapital seit dem 31. März 2008 erneut dramatisch gesunken sein. Das Geschäftsmodell der Marler, das in den vergangenen beiden Jahren allein auf der Verzehrung des Eigenkapitals fusste, ist definitiv gescheitert.

Für die Zukunft von Maxdata und seine 900 Mitarbeiter bedeutet das: Da das Unternehmen außer dem Lager nur mehr die Marke Belinea besitzt, wird Insolvenzverwalter Winfrid Andres mögliche Investoren respektive Käufer der Maxdata allein diesen Markennamen anbieten können.

Nicht viel bleibt da von der Behauptung des Insolvenzverwalters übrig, "Wir führen bereits Gespräche mit namhaften Investoren, um kurzfristig eine Sanierung und den Verkauf der Gesellschaft zu erreichen." (wl)