Erfolgreich im Job

Die elf wichtigsten Soft Skills

19.02.2019 von Karen Funk und Susanne Köppler
Wer Karriere machen will, braucht nicht nur Fachwissen, sondern auch die so genannten Soft Skills wie Teamfähigkeit oder kommunikative Kompetenz. Worauf Personaler bei der Bewerbung noch achten, verraten wir hier.

Sie haben eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalten? Dann können Sie sich freuen, denn damit haben Sie die erste Hürde geschafft: Sie haben offenbar fachlich überzeugt. Doch worauf kommt es nun im Vorstellungsgespräch an? Was wollen die Personalverantwortlichen von Ihnen wissen? Was werden sie fragen?

In Vorstellungsgesprächen werden immer auch die Soft Skills abgeprüft: Ist der Kandidat teamfähig beispielsweise?
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Das Vorstellungsgespräch dient vor allem dazu, den Menschen hinter der schriftlichen Bewerbung kennenzulernen, abzuklopfen, ob er ins Unternehmen und ins Team passt. Natürlich werden die Personaler auch versuchen, Lücken im Lebenslauf auszuleuchten mit Fragen wie: "Ich sehe hier, dass Sie im Jahr 2015 für ein halbes Jahr keine Beschäftigung angegeben haben. Was genau haben Sie da gemacht?" Gut, da kann man sich Erklärungen zurechtlegen (Bewerbungsphase, schwerwiegende Familiensituation oder Weltreise).

Worauf sich jede Bewerberin und jeder Bewerber jedoch einstellen sollte, ist die Tatsache, dass im Vorstellungsgespräch vor allem die so genannten Soft Skills geprüft werden. Soft Skills – die "weichen Fähigkeiten" – wurden früher "soziale Kompetenz" genannt. Hinter diesen Begriffen verbirgt sich das Potenzial einer Person, mit Menschen und deren Handlungsweisen, aber auch gut mit sich selbst umzugehen.

In Personalgesprächen können Kandidatinnen und Kandidaten heute nur bestehen, wenn sie über ihre eigenen emotionalen Fähigkeiten nachdenken (Stichwort Reflexion) und sich ihrer Stärken und Schwächen bewusst sind (siehe auch: "Warum hochsensible Mitarbeiter so wichtig sind").

Wer sich näher mit dem Thema Soft Skills beschäftigen und auf Vorstellungsgespräche vorbereiten möchte, dem sei das Buch "Soft Skills" von Gabriele Peters-Kühlinger und Friedel John ans Herz gelegt. Das im handlichen "Taschenguide"-Format bei Haufe erschienene Buch ist ein Klassiker und klärt in anschaulichen Beispielen auf, was Soft Skills sind, was sie bringen und welche Fähigkeiten bei Personalern besonders zählen. Anhand von Selbsttest und Checklisten erfahren Sie, wie Sie die wichtigsten Soft Skills erkennen und verbessern.

Diese Soft Skills zählen

In Vorbereitung auf das Buch haben die beiden Autoren zirka 100 Personalverantwortliche gefragt, welche Soft Skills sie als am wichtigsten ansehen. Die Top Elf werden in dem Buch näher vorgestellt und erläutert. Eine Kurzübersicht präsentieren wir hier:

Soft Skills auf dem europäischen Stellenmarkt

Wer sich heute nach einem neuen Job umsieht, ist spätestens seit Corona nicht mehr nur auf einen nationalen Stellenmarkt beschränkt. Viele Bewerbungen gehen daher in das europäische Ausland. Die Metajobsuchmaschine Joblift hat vor ein paar Jahren eine länderübergreifende Analyse von 31 Millionen Stellenanzeigen erstellt und ist in dieser der Frage nachgegangen, welche Persönlichkeitsmerkmale auf dem europäischen Arbeitsmarkt besonders gefragt sind.

Dabei hat sich herausgestellt, dass es zum Teil erhebliche Unterschiede in den Anforderungen der Arbeitgeber gibt. In den deutschen Anforderungsprofilen steht Teamgeist besonders hoch im Kurs, im Vereinigten Königreich punkten Sie mit Engagement, in Frankreich hat Selbstständigkeit und in den Niederlanden Anpassungsfähigkeit Vorrang.

Wer im Vorstellungsgespräch seine Teamfähigkeit darlegen kann, hat sowohl in Deutschland als auch in Frankreich und den Niederlanden gute Chancen. Nur im Vereinigten Königreich wird diese soziale Kompetenz vergleichsweise selten in den Stellenanzeigen gefordert. Die tiefergehende Analyse der fünf meistgenannten Persönlichkeitsfaktoren ergab, dass diese sich in Deutschland und den Niederlanden ausschließlich auf zwischenmenschliches Verhalten wie Kommunikationsfähigkeit oder der Haltung gegenüber dem Arbeitgeber wie Einsatzbereitschaft beziehen. In Frankreich hingegen sind Merkmale der individuellen Arbeitsweise relevanter - hier sollten die Kandidatinnen und Kandidaten darlegen, dass sie selbständig, dynamisch und sorgfältig agieren.