Helfen Sie Neukunden

Die ersten Schritte im Mac App Store

21.02.2011 von Walter Mehl
Zweimal mit der Maus klicken und man hat neue Software auf dem Mac. Der Mac App Store funktioniert prima. Falls man findet, was man sucht und der Preis akzeptabel ist. Einige Details sind aber noch offen.

Die Software App Store erinnert an iTunes (beziehungsweise iTunes Store); ein Beispiel sind die Pfeile zum Blättern oben in der Fensterzeile. In dieser Zeile findet man wichtige Bereiche im App Store wie "Kategorien" oder die "Updates" für bereits gekaufte Apps. Die Suche funktioniert wie im iTunes Store - jedes Wort, das man eintippt, kann, aber muss nicht in der Beschreibung der App vorkommen ("Und-Verknüpfung"). Die sehr dezente Überschrift "Neu und beachtenswert" teilt die Apps auf der Startseite in mehrere Bereiche. Darunter sieht man den Namen einer App, der sich mit der Maus klicken lässt - anders als die Kategorie , die nicht klickbar ist. Der Preis (oder "Gratis") steht im Knopf "x € KAUFEN", der sofort den Kauf auslöst; eine Rückfrage gibt es nur, wenn man nicht angemeldet ist. In diesem Abschnitt "Alles auf einen Klick" steht auch "Support" - ein Link zum Kundendienst des Mac App Store..

Apple hat - zu unserer Überraschung - die Software App Store in das Update für Mac-OS X 10.6.6 eingebaut. Das hat Vor- und Nachteile: Gut ist, dass auf den meisten Macs die Installation völlig reibungslos und automatisch abläuft. Wer Mac-OS X 10.6.6 installiert hat, findet das Symbol für App Store im Dock direkt neben dem Symbol für den Finder.

Die Kehrseite dieser Installationsart ist, dass man mit älteren Macs (alle Modelle mit Power-PC-Prozessor) den App Store nicht nutzen kann. Andererseits ist dieser Effekt möglicherweise gewollt: Alle Apps, die derzeit im Mac App Store erhältlich sind, sind so programmiert, dass sie nur auf Macs mit Intel-Prozessoren funktionieren.

Schnäppchen im Mac App Store

Apple will dem Mac App Store mit tollen Angeboten zu einem erfolgreichen Start verhelfen. Deshalb gibt es die Apple-Apps zu Schnäppchenpreisen

Der große Vorteil: Hier kauft man die Anwendungen von iLife und iWork einzeln und zahlt nur das, was man wirklich braucht. Das bedeutet, dass man die hilfreichen iLife-Programme für je nur 12 Euro bekommen kann. Eine Software wie iPhoto und Garageband für 12 Euro - das ist ein echtes Lockangebot. Im Paket kostet iLife 11 immerhin 50 Euro, enthält dafür aber auch die von Apple etwas vernachlässigten Programme iDVD und iWeb, die im App Store fehlen.

Aperture Noch mehr kann man bei der Fotoverwaltung Aperture sparen. Im Handel kostet die Software 200 Euro, im App Store zahlt man dagegen gerade einmal 63 Euro! Mit diesen Argumenten fällt es den Kunden leicht, ihre Software in Apples neuem Softwarestore zu kaufen; Aperture ist in den ersten Tagen unangefochten die umsatzstärkste App. Ebenfalls sehr günstig: Die Mac-Verwaltung Remote Desktop. Diese kostete bislang 300 Euro für zehn Lizenzen, im Mac App Store dagegen gerade 63 Euro.

iWork Auch bei dem Produktivitätspaket iWork kann man dank des App Stores deutlich sparen. Die Anwendungen Numbers, Pages und Keynote sind einzeln erhältlich und kosten dann je 16 Euro. Im Handel kostet das ganze Paket immerhin 80 Euro.

Ausgeschlossen vom Store ist man aber auch mit Mac-OS X 10.5: Das Programm App Store lässt sich nicht einfach von einem aktuellen Mac auf einen anderen kopieren. Es fehlen dann einige Hintergrunddateien, die zusammen mit Mac-OS X 10.6.6 im Betriebssystem installiert werden (konkret im Ordner "/System/Library/PrivateFrameworks/CommerceKit.framework").

Fallstricke beim Einkauf

Man merkt, dass Apples neuer Laden mit heißer Nadel gestrickt wurde. An manchen Stellen verweisen die Internet-Seiten plötzlich auf Hilfetexte in Englisch, andere Punkte fehlen ganz. Beispiel: Rückgabe, Weiterverkauf und steuerlich verwertbare Kaufquittung mit ausgewiesener Mehrwertsteuer.

Tatsächlich kauft man im Mac App Store eine "Nutzungslizenz", die zur Benutzung der jeweiligen Software berechtigt. Apple beziehungsweise der Hersteller der Software gewähren dabei das Recht, die Software auf beliebig viele Macs zu installieren und zu nutzen. Im Zweifelsfall werden dabei die Apple-ID und das Kennwort erneut abgefragt.

Einkaufen im Mac App Store

Voraussetzung für den Einkauf im Mac App Store ist ein Mac mit Mac-OS X 10.6.6 (im Zweifelsfall im Apfel-Menü unter "Über diesen Mac" nachsehen) sowie ein iTunes-Gutschein, Kreditkarte oder ein Konto beim Online-Dienst Clickandbuy

Die Software App Store ist im Ordner "Programme" oder über das runde, blaue Symbol im Dock erreichbar, das mit Mac-OS X 10.6.6 automatisch in das Dock eingebaut wurde. Andere Wege zum Start der Software führen über das Apfel-Menü (der dritte Punkt von oben lautet "App Store ...") oder beim Öffnen von unbekannten Dateien über den Knopf "Im App Store suchen" (siehe Bilder auf Seite 71).

App auswählen

Die Software im Mac App Store funktioniert ähnlich wie Apples Online-Musikladen iTunes Store. Symbol, Name, Bewertung und Preis müssen genügen. Wer eine App ausgewählt hat und wieder zurück in die Übersicht will, muss mit den Knöpfen oben im Fenster von App Store arbeiten. Ein Klick auf den Pfeil nach links geht eine Seite zurück; "Im Spotlight" öffnet wieder die Startseite und "Top-Hits" die drei Gruppen "Meistgekauft", "Meistgeladen" und "Umsatzstärkste".

Der Knopf "Gratis" oder "xyz Kaufen"

Links oben auf der Detail-Seite zu einer Software steht immer der Knopf zum Kauf. Bei kostenlosen Programmen steht dort "Gratis", ansonsten wird dort der Preis in Euro genannt (zusätzliche Kosten fallen nicht an). Lautet die Aufschrift "Installiert", hat die Software App Store erkannt, dass man dieses Programm bereits auf dem Mac installiert hat.

Apple-ID eingeben und "Anmelden"

Eine Rückfrage gibt es nicht. Wer "Apple-ID" und das dazugehörige Kennwort eintippt, kauft sofort die jeweilige Software. Anders als im iTunes Store fehlt die Frage "Möchten Sie ... wirklich kaufen und laden?". Deshalb sollte man sich angewöhnen, sich nach jedem Kauf im Store wieder abzumelden.

Installation an gewohnter Stelle

Die App wird aus dem Internet geladen, im Ordner "Programme" gespeichert und das dazugehörige Symbol im Dock ganz rechts (beziehungsweise unten) eingefügt. Das Symbol im Dock kann man löschen (Befehlstaste halten und das Symbol herausziehen).

Allerdings scheint dieser Mechanismus noch nicht in alle Programme eingebaut zu sein - die kostenlose App Twitter beispielsweise können wir problemlos von einem Mac auf einen anderen kopieren und dort benutzen. Ohne Frage nach Apple-ID und sogar ohne Mac-OS X 10.6.6; auf dem zweiten Mac ist lediglich Version 10.6.4 installiert. Andere Apps wie Apple Aperture dagegen lassen sich zwar kopieren, doch dann blendet die Software die Apple-ID ein und verlangt nach dem dazugehörigen Kennwort.

Für Entwickler: Es muss nicht XCode sein

Man ist nicht auf Xcode angewiesen, um Mac-Programme zu entwickeln. Eine Alternative ist das Entwicklungssystem Real Studio von Real Software

Es ist generell kein Problem, mit Real Studio erzeugte Applikationen in den App Store zu bekommen. Man muss lediglich einige Schritte manuell vornehmen, die bei Xcode automatisiert ablaufen. Das betrifft das Signieren der App sowie das Erzeugen der Installationsdatei (".pkg"). Notwendig sind außerdem ein Icon mit 512 mal 512 Pixel und einige Einträge in der Datei "Info.plist".

Dokumentation Aber all diese Schritte lassen sich in Real Studio über das IDE-Scripting automatisieren (nur mit der Enterprise-Lizenz). Einige Aufgaben erleichtert die freie "MacOSLib", zum Beispiel das Prüfen der Datei "receipt" und den Umgang mit der Datei "Preferences.plist". Mittlerweile gibt es dazu zwei Anleitungen: Eine stammt von Thomas Tempelmann, zu finden in der Januarausgabe des RS Developer Magazins sowie unter den Artikeln der ARBP-Website (kostenpflichtig), sowie eine im RB-Forum (http://forums.realsoftware.com/viewtopic.php?t=37030).

Kein Weiterverkauf, keine Rechnung

Der Weiterverkauf der Lizenz ist in den allgemeinen Geschäftsbedingungen ausdrücklich untersagt. Eine in Deutschland für das Finanzamt notwendige Kaufquittung mit ausgewiesener Mehrwertsteuer gibt es - auch auf ausdrücklichen Wunsch - nicht. Apple geht von einem Verkauf an Privatpersonen aus. Die Rückgabe einer einmal gekauften Software ist nicht möglich. In den Geschäftsbedingungen heißt es dazu: "Sie haben nicht mehr das Recht, einen Einkauf zu widerrufen, wenn die Lieferung des Produkts bereits begonnen hat." Unsere Erfahrungen beim doppelten Kauf von iPhone Apps zeigen aber, dass man mit einer plausibel und höflich formulierten E-Mail an den Kundendienst des Stores auf offene Ohren stößt. Wenn Apple sich nachgiebig zeigt, erhält man den Kaufpreis auf das Kreditkarten- beziehungsweise Store-Konto zurück überwiesen.

Dagegen gewährt Apple - soweit möglich - die Möglichkeit, eine gekaufte Software beliebig oft aus dem Mac App Store zu laden, ohne dass dafür der Kaufpreis erneut fällig wird. Der entspechende Passus in den Geschäftsbedingungen ist allerdings eine "Kann-Regel" keine Pflicht; sprich: Apple kann diese Komfortfunktion ohne Angabe von Gründen abschalten.

App Store löschen

So ganz einfach wird man die Software App Store nicht wieder los. Wer wirklich alle Teile entfernen will, muss in das Betriebssystem eingreifen - was wir ausdrücklich nur Mac-Besitzern mit Unix-Erfahrung empfehlen

Das Programm App Store erhält man mit den Updates des Betriebssystems (Mac-OS X 10.6.6). Die Deinstallation der Store-Software ist im Prinzip einfach - man zieht das entsprechende Symbol aus dem Ordner "Programme" in den Papierkorb. Dabei bleiben aber mehrere Teile der Software erhalten, die im Betriebssystem installiert wurden. Wer auf eigene Gefahr alles entfernen will, muss außerdem den Ordner "/System/Library/PrivateFrameworks/CommerceKit.framework" aus dem Betriebssystem entfernen und zwei Dateien aus dem Ordner "/System/Library/LaunchAgents": com.apple.store_helper.plist und com.apple.storeagent.plist.

Warnung: Diese Änderungen betreffen Ordner im Betriebssystem des Mac, weshalb wir diesen Schritt nur Mac-Besitzern mit Unix-Erfahrung empfehlen. Die Gefahr ist groß, dabei versehentlich Mac-OS X zu beschädigen.

Fazit

Einkaufen und Installation von Software ist mit dem Mac App Store einfach. Die Bedienung der dazugehörigen Software von Apple ist gewöhnungsbedürftig (die wichtigste Information steht oben im Rand des Fensters). Wie schnell das Angebot wächst und wie sich die Preise entwickeln, wird man erst in den kommenden Monaten sehen.

Erfahrungen der Entwickler

Bringt der Mac App Store wirklich einen Gewinn für die Anbieter? Wir sprechen darüber mit Jürgen Schweizer von Cultured Code, deren Anwendung "Things" für 40 Euro bereits vom ersten Tag an im Mac App Store käuflich zu erwerben ist

Macwelt: Wie zufrieden sind Sie mit den Verkaufszahlen im App Store und den Statistiken, die Apple zur Verfügung stellt?

Schweizer: "Die Verkaufszahlen waren bisher signifikant höher als beim Verkauf über unseren eigenen Webstore. Die Statistiken sind für Analyse-Zwecke durchaus ausreichend. Schade ist allerdings, dass wir nun unsere Kunden nicht mehr direkt kennen, sie tauchen nur noch als Zahlen in der Statistik auf."

Macwelt: War das Einstellen der App problemlos?

Schweizer: "Keine Probleme. Unsere App wurde nach zwei Wochen Review-Zeit ohne Beanstandungen angenommen. Wir hatten natürlich vorher den Richtlinien entsprechende Anpassungen vorgenommen."

Macwelt: Apple neigt dazu, bei den eigenen Anwendungen sehr auf den Preis zu drücken. Fürchten Sie, dass die Kunden aus diesem Grund sehr preissensibel werden?

Schweizer: "Ich hoffe nicht. Das wäre ein Schaden für Mac-Software. Wir kennen ja aus anderen Bereichen, wie Preisdruck zu einem Qualitätsverfall führen kann. Wir sind bisher im iPhone- und iPad App Store bei unseren Preisen geblieben und sind sehr gut damit gefahren."

Die 20 wichtigsten Antworten zum Mac App Store

Zusammen mit unseren Kollegen von Macworld USA haben wir Fragen und Antworten zu Apples Mac App Store zusammengetragen. Schwierigster Punkt ist die Frage nach Updates für Software, die schon länger erhältlich ist

Wie kaufe ich im App Store ein?

Nach der Installation von Mac-OS X 10.6.6 ist das Symbol des Programms App Store im Dock. Einkaufen kann man nur mit diesem Programm, das sich auch über einen Eintrag im Apfel-Menü aufrufen lässt.

Auf meinem Mac ist Leopard (Mac-OS X 10.5) oder ein älteres Betriebssystem installiert. Kann ich den App Store nutzen?

Nein. Apples Mac App Store ist aktuellen Rechnern mit Intel-Prozessor und mit dem Betriebssystem Mac-OS X 10.6.6 ("Snow Leopard") vorbehalten. Alle Programme aus dem Store funktionieren nicht auf Macs mit Power-PC-Prozessor.

Muss ich das Update Mac-OS X 10.6.6 installieren?

Ja. Theoretisch könnte man alle Teile der Software auf eine ältere Variante des Betriebssystems übertragen. In der Praxis zeigt sich, dass App Store dann abstürzt.

Was ist im Store erhältlich?

Unter anderem Apples Programmpakete iLife und iWork sowie mehr als tausend mehr oder minder große Programme anderer Hersteller. Aperture (578 MB) ist eines der größten Programmpakete; der Download dauert entsprechend lang. Die meisten anderen Programme sind aber nur einige wenige MB groß. Jedes Update einer dort gekauften Software bedeutet aber, dass man die App vollständig neu laden muss.

Gibt es Software für 79 Cent?

Es gibt kostenlose Software ("Gratis") und Programme für 0,79 Euro. Die Obergrenze markieren Programme wie Istopmotion Pro von Boinx und Distribute für 399,99 Euro beziehungsweise 599,99 Euro.

Was brauche ich für den Einkauf?

Eine Apple-ID, ein Kennwort und Kreditkarte, Clickandbuy oder eine Guthabenkarte für iTunes. Apple-ID und Kennwort kann man nach einem Klick auf den Knopf "Kaufen" neu eingeben. Anders als im iTunes Store und im App Store auf iPhone, iPad und iPod gibt es beim Kauf aber keine Rückfrage "Wollen Sie ... laden und kaufen?"

Die Apps landen im Dock. Kann ich sie von dort löschen?

Das Symbol im Dock ist nur eine Verknüpfung mit der eigentlichen Software, die nach dem Download im Ordner "Programme" gespeichert ist. Das Symbol lässt sich - wie jedes andere - verschieben und herausziehen ("löschen"). Um es neu anzulegen, zieht man das Symbol aus dem Ordner "Programme" wieder ins Dock.

Was geschieht, wenn ich eine App versehentlich lösche?

Im Kundenkonto (erkennbar an der Apple-ID) ist der Kauf gespeichert. Apple bietet als kostenlosen Service an, eine einmal gekaufte App später erneut aus dem Mac App Store zu laden. Dieser Service ist aber freiwillig; ein Recht auf einen erneuten Download gibt es nicht. Wir empfehlen ein regelmäßiges Backup der Apps.

Wie lösche ich eine App komplett?

Die wesentlichen Teile einer App verstecken sich hinter dem Symbol im Ordner "Programme". Zieht man das Symbol in den Papierkorb, hat man die App gelöscht. Allerdings bleiben dann die Einstellungen und die damit erzeugten Dokumente übrig - beide belegen aber in der Regel wenig Platz auf der Festplatte, so dass das Löschen theoretisch überflüssig ist. Menschen mit Ausdauer können über Spotlight (oder entsprechende Hilfsprogramme) nach diesen Dokumenten und Einstellungsdateien suchen und sie ebenfalls in den Papierkorb befördern. (Papierkorb löschen nicht vergessen!)

Was geschieht, wenn ich mit einer App eine bereits vorhandene Software überschreibe?

BB-Edit oder Evernote sind unsere Testkandidaten. Die Versionsnummer der App BB-Edit ist identisch mit der bereits installierten Software - der Mac App Store lässt den erneuten Kauf nicht zu. Bei Evernote überschreiben wir die vorhandene Version 2 mit der kostenlosen Update-Version 2.0.1. Die vorhandene Version wird ersetzt; alle dort gespeicherten Daten sind weiter nutzbar.

Ist jede Software jetzt als App erhätlich?

Nein. Apple schließt in den Richtlinien für Software-Entwickler einige wichtige SoftwareBausteine aus. Beispielsweise alle Programme, die auf Systemerweiterungen ("Kernel Extensions") angewiesen sind. Außerdem gibt es Einschränkungen bei den Programmiersprachen und -Werkzeugen (siehe auch "Es muss nicht X Code sein" auf Seite 71).

Gibt es Mac-Software bald nur noch im Mac App Store?

Nein, sicher nicht. Alle bisherigen Vertriebswege für Software bleiben erhalten; beispielsweise über Dienstleister wie Share-IT (Digital River) oder Kagi. Hinzu kommen die gewohnten Schachteln (Box-Version) für komplexe Software wie Adobe Creative Suite 5.

Gibt es künftig zwei Update-Mechanismen "Software-Aktualisierung" und "Mac App Store Updates"?

Heute gibt es getrennte Wege und damit zwei Mechanismen, die man regelmäßig aktivieren muss, um aktuelle Software zu haben ("Apfel-Menü > Softwareaktualisierung" im Finder und "Store > Updates" in der Software App Store). Apples iWork-Software beispielsweise wird zwar im App Store verkauft; die Updates kommen aber bisher über die Softwareaktualisierung. Wir gehen davon aus, dass Apple dieses Durcheinander auflösen wird. Bei Redaktionsschluss (Mitte Januar 2011) ist noch nicht klar, wie iWork künftig aktualisiert wird.

Kosten Updates Geld?

Das entscheiden - wie bisher - die Entwickler der Software. In Apples Richtlinien für Entwickler wird beides beschrieben: Ändert der Hersteller nur die letzte Stelle der Versionsnummer, wird das Update kostenlos an alle Käufer weiter gereicht. Treibt er etwas mehr Aufwand ("Änderung der Bundle-ID"), kann er die Software unter gleichem Namen, aber geänderter Versionsnummer als "neu" in den App Store bringen und dafür Geld verlangen.

Kann ich eine App beliebig oft installieren?

Die Lizenz von Apple gestattet die Installation auf jedem Mac, den der Käufer persönlich besitzt und verwendet. Wer 47 Mac Pros und Macbooks persönlich besitzt, kann eine App legal auf allen installieren.

Dann kann ich in einer Firma alle Rechner mit einer App ausstatten und muss nur einmal bezahlen?

Nein. Apple spricht von persönlich genutzten Macs; die Lizenz bezieht sich auf eine natürliche Person. Auch wenn der Firmeninhaber alle Rechner gekauft hat, überlässt er diese Rechner anderen zur Nutzung und das ist laut Apples Lizenz nicht erlaubt.

Wie funktioniert der Kopierschutz der Apps?

Die Details will niemand nennen, aber klar ist, dass die Apps beim Download mit der Apple-ID gekennzeichnet werden, die für den Kauf verwendet wurde. Kopiert man eine App auf einen anderen Rechner, blendet die Software im Zweifelsfall einen kleines Fenster, in dem diese Apple-ID sichtbar ist und nach dem dazugehörigen Kennwort gefragt wird. Tippt man das richtige Kennwort ein, lässt sich die App nutzen. Ein echter Kopierschutz ist das also nicht, allerdings sollte man sich gut überlegen, ob man auf einem Rechner, den man nicht selbst kontrolliert, das Kennwort zu einer Apple-ID eintippt. (Mit diesem Kennwort sind beliebig viele Einkäufe im App Store möglich!)

Was geschieht mit den Programmen, die ich früher schon gekauft habe und die jetzt im Mac App Store erhältlich sind?

Die Software App Store kann - wenn ein Programm im gleichnamigen Ordner auf der Festplatte des Mac steht - ermitteln, dass man ein bestimmtes Programm bereits gekauft hat. Im Mac App Store sieht man dann auf dem Knopf "Kaufen" den Text "Installiert".

Bekomme ich die Updates für ein solches Programm dann über den App Store?

Nein. Nur wenn man eine Software im App Store kauft, erhält man auch Updates im Store. Laut Aussagen eines Apple-Mitarbeiters verschwindet bei einem Update der Hinweis "Installiert" im Mac App Store. Stattdessen wird wieder der normale Knopf "Kaufen" angezeigt.

Wie bekomme ich die schon gekauften Programme zum Update-Preis?

Das ist eine gute Frage. Einige Entwickler bieten Apps deshalb derzeit zu einem extrem niedrigen Preis an, der auch Käufer der bisher erhältlichen Version locken soll. Apple hat keinen Import-Mechanismus vorgesehen, mit dem man eine schon vorhandene Lizenz (beispielsweise für die Textverarbeitung BB-Edit) in eine Lizenz umwandelt, die vom App Store anerkannt wird.