Vorsicht Design

Die hässlichsten IT-Produkte

04.07.2011
Manche Produkte tun einfach in den Augen weh. Wir präsentieren Ihnen Beispiele, wo das Design gerade Urlaub gemacht hat.

Manche Produkte tun einfach in den Augen weh. Wir präsentieren Ihnen Beispiele, wo das Design gerade Urlaub gemacht hat.

Ob Microsoft Windows 1.0, iMac Flower Power und Dalmatian, das Motorola DynaTAC 8000X oder Nintendo Virtual Boy: Niemand möchte sich an diese Unarten des Produktdesigns erinnern - und doch hat es sie gegeben. Zehn "Innovationen" der anderen Art:

Die hässlichsten IT-Produkte aller Zeiten
Die hässlichsten IT-Produkte aller Zeiten
Wenn ein Produkt das tut, was der Hersteller verspricht, ist das erfreulich. Es kann aber auch nicht schaden, wenn es einigermaßen hübsch aussieht. Das beweisen schicke Gadgets wir zum Beispiel Apples iPods. Allerdings gibt es Beispiele, wo die Designer echt daneben gegriffen haben. Schnallen Sie sich an – hier kommen die übelsten Produktdesigns in der Historie technischer Errungenschaften.
Osborne 1
Tragbare Computer gehören für uns zum Alltag. Laptops und Notebooks sind hip und in aller Munde. Man kann sie sich unter den Arm klemmen oder im Rucksack verstauen. Das war in der Anfangszeit noch ganz anders: Obsorne Computer veröffentlichte im Jahr 1981 den ersten tragbaren Computer, der den Namen Osborne 1 trug. Er wog stattliche zwölf Kilo. In der Kiste steckten ein 5 Zoll monochromer Monitor, eine große Tastatur und zwei Floppy-Laufwerke. Hübsch war er nun wirklich nicht, wenngleich auch recht populär zu seiner Zeit. Außerdem konnten Programmierer etwas für ihre Armmuskeln tun.
Motorola DynaTAC 8000X
Auch das erste kommerzielle Mobiltelefon, Motorola Dynatac 8000x, aus dem Jahre 1983 war keine Schönheit. Dieser dirkte Vorfahr von Grazien wie dem Motorola Razr war ganze 25 Zentimeter hoch (und das ohne Antenne) und fast 800 Gramm schwer. Dennoch war dieser „Knochen“ damals das absolute Hightech-Gerät. Die Leute waren von der Idee eines wirklich mobilen Telefons bei seinem Debüt 1983 so hingerissen, dass sie fröhlich die 3995 Dollar hinblätterten, nur um abgefahren zu sein. 1984 gab es schon über eine viertel Million Nutzer weltweit.
Microsoft Windows 1.0
Das erste Mac-Betriebssystem machte 1984 das Konzept einer grafischen Benutzeroberfläche salonfähig. Ein Jahr später legte Microsoft mit der ersten Version von Windows nach. Weil sich damals keiner viele Gedanken um die Oberfläche machte, wurde diese klobig und grellbunt. Designtechnische Ausrutscher wie DATEINAMEN IN GROSSBUCHSTABEN gaben den letzten Schliff. Um fair zu bleiben – das erste Windows war weniger ein Betriebssystem als ein MS-DOS Aufsatz. Dem Erfolg tat das keinen Abbruch. Windows wurde von Version zu Version schöner. Die Vista-Oberfläche braucht sich jedenfalls nicht mehr zu verstecken.
Nintendo Virtual Boy
Was zunächst wie ein Stativ mit Fernglas aussieht, ist in Wirklichkeit eine Spielkonsole aus dem Hause Nintendo. Dazu kam ein originalgroßes Steuerpad. Beim Spieler wurde ein 3D-Effekt erzeugt, indem dem rechten und linken Auge in schneller Abfolge leicht unterschiedliche Bilder gezeigt wurden. Diese Technik ist den 3D IMAX-Filmen nicht unähnlich. Allerdings war die Technik einfacher und der Spieler musste sich mit monochromen Bildern in Rot und Schwarz zufriedengeben. Der Virtual Boy hat <a href="http://www.virtual-boy.org/">immer noch Fans</a> aber in den Mittneunzigern floppte das Teil gewaltig. Nur ein Jahr nach der Einführung nahm Nintendo den Virtual Boy wieder vom Markt.
Tiger Electronics Furby
Nicht nur Kinder sondern auch Erwachsene erlagen 1998 der Faszination des Furby. Es hat wohl niemand bemerkt, dass diese aussahen wie die Kreuzung aus einem Gremlin mit einer Figur aus der Sesamstraße. Dank seiner CPU, Sensoren und beweglichen Teile konnte der Furby auf Licht, Ton und Berührungen reagieren. Direkt aus der Verpackung spachen die Furbys nur „furbish“. Echte Wörter konnte man ihnen nach und nach beibringen. Mehrere Furbys auf einem Fleck plapperten munter miteinander, was Außenstehende nicht selten als gruselig empfanden. 1998 waren die 35 Dollar teuren „Pelzies“ eine Sensation, die aber rasch zu entnervten Eltern führte.
iMac Flower Power und Dalmatian
Apples erste iMacs waren wie eine frische Meeresbrise für die computerkaufende Gesellschaft. Die verspielten Farben und weichen Rundungen der All-in-One-PCs waren eine willkommene Abwechslung zu gängigen PCs, die in der Regel aussahen wie ein grauer Klotz. In der 2001er Serie der iMAcs sorgten jedoch zwei neue Farbvarianten für Gesprächsstoff. Flower Power (siehe Bild) und Dalmatian (mit nebligen Flecken auf blauem Untergrund). Steve Jobs mag sie schön gefunden haben, aber in Wirklichkeit erinnerten sie mehr an einen billigen Duschvorhang. Zum Glück gab es da noch die anderen Farbvarianten - Indigo und Graphite.
Neuros II Digital Audio Computer
Im Jahr 2004 stellte Neuros Audio den Neuros II vor. Er spielte mp3, ogg, vorbis, wma und unkomprimierte wav-Files. Außerdem konnte er mp3s aus verschiedenen Quellen wie einem Line-Input, einem eingebauten Mikrophon oder einem FM-Tuner aufnehmen. Seinem Erfolg am Massenmarkt stand jedoch das Design im Wege. Der Player selbst wurde auf einer Art Dockingstation montiert, die die Batterie und upgradefähige Speicherkomponenten (von 128MB Flash bis 80 GB Festplatte) enthielt. Das ganze Ding sah aus wie ein Brikett. Die Maße des Neuros II waren mit 13,5x7,8x3,3 Zentimeter auch nicht gerade kompakt – und das zu einer Zeit wo schlanke MP3-Player a la iPod den Markt aufwirbelten. Neuros-Enthusiasten schreckte das nicht ab. Spezifikationen sind schließlich wichtiger als das Aussehen.
Commodore 1541 Floppy Disk Drive
Kein Computer verkörpert das Lebensgefühl der 80er besser als der Commodore C64. Sein Design ist ästhetisch und beihnahe zeitlos. Unglücklicherweise trifft das nicht auf das externe Floppy-Laufwerk Commodore 1541 zu. Die Plastikkiste war viel klobiger und sperriger als der Computer selbst. Außerdem machte es Klackgeräussche während des Betriebs und knackte furchteinflößend bei Lese- oder Schreibfehlern. Echte Freaks konnten anhand der Geräusche voraussagen, wann das Spiel denn endlich fertig geladen hat - zumindest meinten sie das. Gibt es etwas hässlicheres als so ein Monster auf dem Schreibtisch? Ja, zwei davon.
Microsoft Zune Player
Im Jahr 2006 wurde im Vorfeld viel über Microsofts Musikplayer Zune spekuliert, er wurde gar als "iPod-Killer" gehandelt. Er sollte alles haben, was dem Kultplayer von Apple zu seinem Erfolg verholfen hat. Das war zum Beispiel großartiger Sound und ein gelungener Musikmanager. Allerdings ist auf dem Weg irgendwo das sexy Design verloren gegangen und einer unattraktiven braunen Plastikhülle gewichen. Zwar gab es andere „Limited Edion“ Farben und das Verkaufsziel von einer Million Geräten in sieben Monaten wurde auch erreicht, dennoch zog der Zune Player Gespött auf sich. Beispiel gefällig? Die Webseite <a href="http://hideapod.com/">„Hide a Pod“</a> macht sich darüber lustig, dass niemand einen iPod stehlen würde, sofern man ihn ins Gehäuse eines Zune Players packt.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der ChannelPartner-Schwesterpublikation PC-World.