Wichtig für Personal- und Verkaufsgespräche

Die Kunst des "Gesichterlesens"

27.04.2012
Ob man von der Physiognomie auf die Persönlichkeit schließen kann, untersucht Kurt-Georg Scheible.
Foto: Apple

Ein Bewerber betritt das Büro eines Personalleiters. Die beiden blicken einander kurz an. Und schon hat der Personaler eine Vorstellung davon, ob der Bewerber ein interessanter Kandidat sein könnte.

Ein Verkäufer besucht einen potenziellen Neukunden. Die beiden Personen laufen aufeinander zu. Und schon sagt dem Vertriebler eine innere Stimme: Bei diesem Kunden kann ich am ehesten mit sachlichen Argumenten punkten.

Ein Firmenchef begegnet bei einem Stehempfang einem Unternehmensberater. Sie nicken sich zu. Und schon schießt dem Unternehmer der Gedanke durch den Kopf: Das ist ein harter Knochen.

Das Besondere an den geschilderten Situationen: In ihnen wurde kein Wort gewechselt und trotzdem entstand bei den beteiligten Personen jeweils ein Bild vom Gegenüber. Ähnliches erleben wir im Alltag immer wieder. Wir treffen eine Person und noch ehe ein Wort gewechselt wurde, haben wir eine Vorstellung davon, wie unser Gegenüber "tickt". Doch nicht nur hiervon. Auch davon, ob wir einen Draht zu der Person finden - ob also die "Chemie" stimmt. Und bestätigt sich diese Vermutung im Nachhinein, dann sagen wir oft mit einem gewissen Stolz: "Das habe ich geahnt. Ich hatte dafür einen Riecher."

Wir ticken nicht so rational, wie wir gern glauben

Vermutlich haben Sie sich, wenn Sie solche Situationen erlebten, schon oft gefragt: Wie ist das möglich? Denn dass uns im menschlichen Miteinander vielfach sozusagen unsere "Instinkte" leiten, das entspricht nicht unserem Selbstbild. Schon eher geben wir uns der Illusion hin, dass wir aufgrund unserer Erfahrung andere Personen richtig einschätzen können - zum Beispiel wenn wir ihnen erstmals begegnen.

Dann scannen unsere Augen sozusagen unser Gegenüber und anhand solcher Faktoren wie Kleidung, Gang und Körperhaltung, aber auch Mimik und Gestik machen wir uns in Sekundenbruchteilen ein erstes Bild von der Person. Und zwar automatisch - unabhängig davon, ob wir dies wollen oder nicht. Denn unsere Nerven leiten unsere Sinneswahrnehmungen an unser Gehirn weiter. Dort werden sie vom sogenannten limbischen System zunächst anhand der in ihm gespeicherten Bilder und Erfahrungen, eingeordnet und bewertet. Erst danach werden sie als Information verknüpft mit der entsprechenden Emotion an unser Großhirn weitergeleitet und gelangen in unser Bewusstsein.

Dass diese mentalen Be- und Verarbeitungsprozesse in uns ablaufen, darüber ist sich die Wissenschaft weitgehend einig. Und dies zu wissen, ist für uns wichtig - unter anderem damit wir nicht der Illusion erliegen, wir würden uns unsere Meinung über andere Menschen so frei und rational bilden wie wir oft glauben. Das Gegenteil ist der Fall! Wir treten allen Menschen, denen wir begegnen, mit einem Vor-Urteil gegenüber. Und das ist nicht schlimm. Solange wir uns dessen bewusst und bereit sind, unser Vor-Urteil gegebenenfalls zu korrigieren. Ist dies der Fall, dient unser Vor-Urteil nur der ersten Orientierung: Welches Verhalten ist in dieser Situation angepasst?

Konsens ist: Die Körpersprache verrät uns viel

Einigkeit besteht in der Wissenschaft auch darüber, dass uns neben der Körperhaltung auch die Mimik und Gestik viel über eine Person verrät - und zwar nicht nur über deren Befindlichkeit, sondern auch Persönlichkeit. Die Körpersprache signalisiert uns nicht nur, wie wohl sich eine Person in ihrer Haut fühlt - also ob sie zum Beispiel unsicher, müde, frohgelaunt oder eher traurig ist. Sie liefert uns auch zumindest Indikatoren dafür, wie unser Gegenüber tickt. Geht eine Person eher beschwingt und frohgemut durchs Leben oder empfindet sie dieses primär als Last? Genießt sie es eher, sich vor anderen Menschen zu präsentieren oder bleibt sie lieber abwartend, bescheiden im Hintergrund? Für solche Dinge liefert uns die Körpersprache Indizien - darüber sind sich die Experten einig.

Weit umstrittener ist, ob man auch aus bestimmten Körpermerkmalen Rückschlüsse auf die Persönlichkeit eines Menschen ziehen kann. Spricht man mit anderen Personen darüber, erntet man meist die Reaktion: "Ein sehr interessantes Thema, aber ..." Zwar bestreitet niemand, dass sich im Gesicht eines Menschen vielfach neben dessen aktueller Befindlichkeit auch dessen Lebenserfahrung und -einstellung widerspiegelt - zum Beispiel in Form von Lachfalten oder nach unten gezogenen Mundwinkeln. Doch darüber, ob sich beispielsweise aus der Form der Stirn oder Nase oder des Mundes oder Kinns Rückschlüsse auf die Persönlichkeit ziehen lassen, darüber gehen die Meinungen mindestens ebenso weit auseinander wie darüber, ob grafologische Gutachten eine Aussagekraft haben.

Umstritten ist: Was verrät uns der Körper?

Unabhängig davon, ob wir der Überzeugung sind, dass ein Rückschluss von bestimmten Körpermerkmalen auf gewisse persönliche Eigenschaften möglich ist, so lösen diese in uns doch konkrete Assoziationen aus. Das zeigt schon unsere Sprache. Sie ist gespickt mit entsprechenden Bezügen. Wenn wir eine Person beschreiben, benutzen wir zum Beispiel häufig solche Begriffe wie "engstirnig" und "schmallippig". Oft attestieren wir zudem einer Person, sie habe ein "energisches Kinn" oder eine "Denkerstirn". Oder wir sagen über sie, sie habe "wache Augen". Und ganz allgemein gelten Augen und Gesicht als "Spiegel(-bild) der Seele".

Eine uralte (Pseudo-)Wissenschaft?

Das kommt nicht von ungefähr. Schon seit Jahrtausenden findet die These Anhänger, dass insbesondere das Gesicht eines Menschen uns viel über dessen Wesen verrät. Nicht nur die Vertreter der traditionellen chinesischen Medizin vor mehr als 2000 Jahren sowie die griechischen Denker Sokrates und Aristoteles waren hiervon überzeugt, auch solche Geistesgrößen wie Alexander von Humboldt und Johann Wolfgang von Goethe.

Doch auch große Dichter und Denker können sich irren beziehungsweise sind Kinder ihrer Zeit - und manch Lehre, die im wissenschaftlichen Gewand daher kam, entpuppte sich schon als Pseudowissenschaft. Unabhängig davon, wie viele Anhänger die Physiognomik in der Vergangenheit hatte beziehungsweise heute hat, bleibt also die Frage: Lassen sich aus den circa 300 Unterscheidungsmerkmalen, die die Physiognomiker in den Gesichtern von Menschen glauben ausmachen zu können, Rückschlüsse auf solche Persönlichkeitsmerkmale wie zum Beispiel soziale Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit, emotionale Stabilität und Intelligenz ziehen?

Ein kategorisches "Ja" ist vermutlich ebenso unzutreffend wie ein kategorisches "Nein". Denn vieles erinnert bei der Diskussion über die Physiognomik an die Diskussion darüber, welchen Einfluss Vererbung und Erziehung (beziehungsweise Sozialisation) auf die Persönlichkeit eines Menschen haben. Auch hierüber lassen sich endlose verbale Glaubenkriege führen, weil letztlich die Antwort vermutlich irgendwie in der Mitte liegt, und es primär von der Weltanschauung und vom Menschenbild der jeweiligen Person abhängt, inwieweit diese eher der einen oder anderen Auffassung zuneigt. Entsprechend differenziert und mit Bedacht sollte sich denn auch jeder äußern, der sich mit dem Thema Physiognomik befasst - auch aufgrund der historischen Erfahrung, welche unbeabsichtigte Konsequenzen zuweilen gewisse Lehren haben.

Dabei gilt es insbesondere zwei Aspekte zu beachten. Erstens: Die aus gewissen Körpermerkmalen abgeleiteten Informationen sollten nie als grundsätzliche Normierungen interpretiert werden. Sie sollten, wenn überhaupt, nur als Indikatoren, also Hilfsmittel verstanden werden, zum Bilden erster Thesen über eine Person. Zweitens: Aus einzelnen Merkmalen sollten keine apodiktischen Schlüsse wie "Wer pralle Lippen hat, ist sinnlich" oder "Wer eine hohe Stirn hat, ist klug" gezogen werden. Denn wenn überhaupt, lassen sich erst aus der Gesamtsicht des Gesichts sowie der Ausprägung der einzelnen Partien gewisse Tendenzaussagen über Menschen machen.

Klassische Ansatzpunkte beim "Gesichterlesen"

In der traditionellen chinesischen Medizin existierten denn auch ganze Merkmalskataloge, um Gesichter zu lesen. Dabei wurden grundsätzlich folgende drei Bereiche des Gesichts unterschieden: die Stirn, die mittlere Gesichtspartie, die von Augen bis zur Nase reicht, und die untere Gesichtspartie, die unter anderem Mund, Kiefer und Kinn umfasst.

Die Stirn wurde als der Bereich verstanden, der den Geist sowie Intellekt widerspiegelt, und die mittlere Partie als der Bereich, der Auskunft über die Seele gibt. Die untere Gesichtspartie hingegen, zu der Mund, Kiefer und Kinn zählen, wurde als Repräsentanz des Körpers gesehen. Wirkte das Verhältnis zwischen diesen drei Zonen auf den Betrachter ausgewogen, so wurde dies als Indiz für eine ausgeglichenen Wesensart verstanden. Stach hingegen beim Betrachten eines Menschen eine Gesichtspartie besonders ins Auge, dann wurde dies als Indiz für eine überproportional starke Ausprägung gewisser persönlicher Merkmale sowie Eigenschaften gesehen.

Diese Grundüberzeugung teilen noch heute alle Physiognomiker. Sie sind zum Beispiel der Auffassung, dass eine Stirn, die die Wahrnehmung dominiert, auf ein hohes Abstraktionsvermögen und ausgeprägte intellektuelle Fähigkeiten hinweist. Menschen mit einer dominanten mittleren Gesichtszone hingegen gelten als besonders gefühls-betont. Sie verfügen zudem über einen gesunden Menschenverstand und ein Gespür fürs Machbare. Und Menschen mit einer dominanten unteren Gesichtspartie - also zum Beispiel einem markanten Kinn oder Kiefer? Sie gelten als kurz entschlossen und handlungsorientiert beziehungsweise zu impulsivem Handeln neigend.

Was fasziniert Menschen am "Gesichterlesen"?

Ein Grund, warum die Physiognomik über Jahrtausende hinweg immer wieder begeisterte Anhänger fand und fin-det, ist nicht nur, dass ihre Aussagen nach Auffassung vieler Menschen ihre Alltagserfahrung widerspiegeln. Hinzu kommt: Wir können unsere Körpermerkmale (sieht man von operativen Eingriffen ab) im Gegensatz zu unserer Kleidung, unserer Mimik und Gestik nicht bewusst beeinflussen. Deshalb vermittelt die Physiognomik ihren Anhängern die Illusion, mit ihrer Hilfe einen unverfälschten Blick auf das Wesen anderer Menschen zu erlangen. Und die von ihr bereit gestellten Interpretationsschemata machen das Einschätzen von Menschen scheinbar ganz leicht. Denn um die dominante Zone im Gesicht eines Menschen zu erkennen, muss man sein Gegenüber nicht lange mustern und studieren. Ein Blick genügt und schon lassen sich zum Beispiel aufgrund der prägnanten Stirn oder des markanten Kinns erste Thesen darüber bilden, wie die andere Person vermutlich tickt, die dann aufgrund weiterer Beobachtungen entweder verifiziert oder falsifiziert werden können.

Deshalb findet man die Pysiognomik den größten Zuspruch bei den Berufsgruppen, die berufsbedingt häufig vor der Herausforderung stehen, andere Personen schnell einschätzen zu müssen. Als Beispiel seien hier Verkäufer genannt, die oft, wenn sie einen potenziellen Neukunden treffen, binnen Sekundenbruchteilen entscheiden müssen, wie sie diese Person ansprechen. Entsprechendes gilt für Personalberater und Personalverantwortliche von Unternehmen, die ebenfalls zum Beispiel in Bewerbungsgesprächen oft vor der Herausforderung stehen, sich in kurzer Zeit ein Bild von einer Person zu machen. Auch sie nutzen bewusst oder unbewusst häufig die Physiognomik zum Bilden erster Thesen über ihr Gegenüber - und machen damit nach eigenen Aussagen durchaus positive Erfahrungen, zumindest wenn sie parallel dazu zum Beispiel Persönlichkeitstests nutzen, um ihre ersten Einschätzungen zu überprüfen.

Kernfrage: Wie gehen wir mit unseren Assoziationen um?

Auf solche Aussagen erwidern die Gegner des "Gesichterlesens" selbstverständlich: Alles Humbug! Hierbei handelt es sich bestenfalls um sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Dessen ungeachtet lohnt es sich auch für sie, sich mit der Physiognomik befassen. Denn unabhängig davon, ob ihre Aussagen oder Annahmen richtig sind, bleibt die Tatsache bestehen: Bestimmte Körpermerkmale rufen aufgrund archaischer Bilder sowie des kulturellen Erbes, das wir in uns gespeichert haben, bestimmte Assoziationen und somit auch Emotionen in uns wach und diese prägen wiederum unseren ersten Eindruck von Personen mit. Dies führt wiederum dazu, dass wir manche Personen zum Beispiel auf Anhieb sympathisch oder unsympathisch finden oder uns diese als interessant oder langweilig erscheinen - häufig noch bevor wir ein Wort mit ihnen gewechselt haben.

Kennen wir die Bilder und Assoziationen, die in uns sozusagen automatisch wachgerufen werden, dann können wir sie auch hinterfragen und auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfen. Sind sie uns hingegen nicht bewusst, dann stellen sie sich bei uns zwar auch ein. Da uns dies aber nicht bewusst ist, geben wir uns der Illusion hin, wir würden uns ganz rationell verhalten. Faktisch wird unsere Wahrnehmung der anderen Person und unser Verhalten ihr gegenüber jedoch von den Assoziationen und damit verbundenen Emotionen gesteuert, die bestimmte Körpermerkmale in uns auslösen. Das heißt, faktisch verhalten wir uns wie die Physiognomiker. Mit einem zentralen Unterschied: Diese ziehen ihre Schlüsse bewusst (und können sie folglich auch überprüfen), wir hingegen ziehen sie unbewusst, weshalb aus unseren irrationalen Vor-Urteilen oft scheinbar rationale Urteile werden.

Exkurs: traditionelle chinesische Medizin

Im Folgenden ein kurzer Einblick, welche Eigenschaften und Persönlichkeitsmerkmale unter anderem die traditionelle chinesische Medizin gewissen Körpermerkmalen zuordnet. Dabei ist jedoch zu beachten: Ein Gesicht sollte stets in seiner Gesamtansicht interpretiert beziehungsweise gelesen werden.

Stirn:
Einer hohen Stirn werden Intellekt, Vernunft und Denkfreude zugeordnet. Bei beharrlichen Menschen findet man zudem oft die sogenannte Willensfalte. Diese Stirnfalte entsteht senkrecht über der Nasenwurzel, wenn sich jemand auf sein Ziel konzentriert. Die Willensfalte sagt aus: Vor mir steht jemand, der hartnäckig seine Ziele verfolgt. Zieht sich an der rechten Augenbraue eine Falte hoch, erhält sie den Namen Jobfalte. Sie zeigt sich bei Menschen, die sich stark mit ihrer Tätigkeit identifizieren. Solche Menschen entwerfen oft nicht nur neue Lösungen, sie können und wollen diese auch anderen Personen vermitteln. Eine senkrechte Falte nahe der linken Augenbraue heißt Seelenfalte. Wer sie hat, kann mit Stress umgehen und diesen mit kognitiven Fähigkeiten bewältigen. Er ist besonders stark, wenn es hektisch und problematisch wird. Eine Befehlsfalte hingegen, also eine Querfalte oberhalb des Nasenrückens, deutet auf Entscheidungsfreude hin. Ihre Besitzer sind häufig "Alphatiere".

Augen:

Menschen mit großen, offenen Augen gelten als besonders feinfühlig. Sie pflegen Freundschaften und Beziehungen intensiv. Bei leidenschaftlich-ungestümen Menschen stehen häufig die Augäpfel hervor. Auch eine dichte Augenbrauenbehaarung gilt als Indiz für Temperament bis hin zum Überschäumen. Menschen mit dem Hang, anderen gegenüber sehr vorsichtig zu begegnen, sollen meist recht tief sitzende Augäpfel haben. Schmale Augen hingegen gelten als Indiz für eine gute Beobachtungsgabe. Menschen, deren Augen recht eng beieinander stehen, legen wert auf Details. Hingegen gelten Menschen mit eher breiter auseinander stehenden Augen als kreative Köpfe, die sich eher für den großen Wurf interessieren.

Nase:
Ein verhältnismäßig breiter Nasenrücken deutet auf eine überdurchschnittlich starke mentale Belastbarkeit hin. Hat eine Person zudem große Nasenlöcher ist sie vermutlich großzügig. Ganz anders sollen Besitzer schmaler langer Nasen mit kleinen Löchern sein. Sie gelten als sparsam und sehr strebsam: zugleich aber als idealistisch und folglich nicht bereit, gewisse Ziele um jeden Preis zu erreichen.

Die Nasenspitze gibt Auskunft über das Selbstbewusstsein. Eine Nase mit nach oben gebogener Spitze soll auf einen Menschen mit einem gewissen Hang zur Leichtigkeit hindeuten. Hingegen wird Menschen mit einer nach unten gebogenen Nasenspitze die Fähigkeit zugeschrieben, andere Personen beeinflussen zu können und auch zu wollen.

Mund:
Wie stark sich Menschen von ihren Emotionen leiten lassen, sollen ihre Lippen zeigen. Wer eine pralle Oberlippe hat, gilt als besonders leidenschaftlich, bisweilen sogar dramatisch. Ein herzförmiger Amorbogen, also eine bogenförmige Einkerbung an der Oberlippe, deutet auf ein hohes Einfühlungsvermögen hin.

Personen mit einer üppigen Unterlippe gelten als Genussmenschen. Befinden sich auf den vollen Lippen kleine vertikale Linien, dann ist anzunehmen: Die Person hat ein Gespür für Komik und kann über sich selbst lachen. Von Leichtigkeit und Sinnlichkeit fehlt bei Menschen mit kaum vorhandenem Lippenfleisch hingegen jegliche Spur. Sie lieben meist knallharte Fakten. Notwendige Maßnahmen können sie eher leicht umsetzen, denn emotionale Bindungen werden schon mal als Gefühlsduselei abgetan und sind nicht unbedingt ihre Sache.

Kiefer und Kinn:
Wer eine stark ausgeprägte Kiefer- und Kinnregion besitzt, soll zielorientiert und konfliktfähig sein. Außerdem sollen solche Personen eher materialistisch eingestellt und recht statusbewusst sein. Sie setzen sich zudem leicht über die Gefühle anderer Menschen hinweg. Ein zurückweichendes Kinn mit einem eher kleinen Unterkiefer hingegen, wird als Zeichen für Umsetzungs- und Durchsetzungsschwäche und mangelnde Leistungsfähigkeit interpretiert. Und ein Kinn, das spitz nach vorn ragt, soll auf einen Hang zur Selbstgefälligkeit hindeuten. Dagegen signalisiert ein rundes Kinn: Das ist ein diplomatischer Typ. (oe)

Der Autor Kurt-Georg Scheible ist Inhaber des Trainings- und Beratungsunternehmens ErfolgsCampus, Frankfurt am Main/Stuttgart (www.erfolgscampus.de).
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