Android 4.0

Die neuen Features von Ice Cream Sandwich

20.10.2011
Das Samsung Galaxy Nexus ist das erste Smartphone mit der neuen Betriebssystemversion Android 4.0 Ice Cream Sandwich. Die neue OS-Version von Google wird jedoch schon bald auch für andere neue Smartphones und Tablets sowie als Update auch auf bereits erhältliche Geräte zur Verfügung stehen. Wir zeigen die wichtigsten Neuerungen von Android 4.0 im kurzen Überblick.

Das Samsung Galaxy Nexus ist das erste Smartphone mit der neuen Betriebssystemversion Android 4.0 Ice Cream Sandwich. Die neue OS-Version von Google wird jedoch schon bald auch für andere neue Smartphones und Tablets sowie als Update auch auf bereits erhältliche Geräte zur Verfügung stehen. Wir zeigen die wichtigsten Neuerungen von Android 4.0 im kurzen Überblick.

Das neue System von Google mit überarbeiteter Benutzeroberfläche soll Nutzern schnelleren Zurgriff auf häufig genutzte Anwendungen uind mehr Flexibilität bei der Personalisierung ihres eigenen Geräts bieten. Beispielsweise lassen sich mit Android 4.0 Ice Cream Sandwich Widgets auf dem Homescreen vergrößern oder verkleinern, Ordner anlegen und die Anordnung ihrer Inhalte verändern, es gibt einen neu gestalteten Task Manager mit großen Icons, und eine kontextbezogene Action-Toolbar bietet dem Nutzer je nach Anwendung passende Optionen für den Schnellzugriff an. Auch das Benachrichtigungsmenü, das schon vom Lock-Screen aus aufgerufen werden kann, ist erweitert worden und zeigt jetzt beispielsweise Profilbilder von Kontakten an und integriert die Musikplayer-Steuerung. Für bessere Übersicht sorgt dagegen die neue Möglichkeit, nicht benötigte Apps zu verbergen.

Zudem erfolgt die Bedienung der Smartphones mit dem neuen Google-Betriebssystem jetzt noch mehr über Gesten. In vielen Standard-Anwendungen von Android können die Nutzer durch seitliche Wischbewegungen in andere Menübereiche wechseln oder Inhalte löschen. Der neue Schrifttyp von Android heißt Roboto. Einen Überblick über die wichtigsten Neuerungen von Android 4.0 Ice Cream Sandwich ist in der unten folgenden Aufzählung zusammengestellt. Das SDK steht für Entwickler von Zusatzanwendungen bereit.

Datenverbrauch: Nutzer erhalten jetzt grafisch aufbereitete Informationen zu ihrem bisherigen und künftig zu erwartenden Datenverbrauch. Die Informationen können auch einzeln nach im Hintergrund laufenden Apps aufgeschlüsselt werden. Android 4.0 Ice Cream Sandwich erlaubt es den Smartphone-Nutzern, ein Datenvolumen-Limit für einen bestimmten Zeitraum festzulegen. Sobald dieses Limit erreicht wird, werden alle mobilen Datenverbindungen bis zum Ablauf des zuvor definierten Zeitraums deaktiviert. Es ist auch möglich, die im Hintergrund laufenden Online-Verbindungen von Apps zu kappen. Das Smartphone baut nur noch dann eine Internetverbindung auf, wenn der Nutzer sie aktiv startet, beispielsweise durch Öffnen des Browsers.

Die wichtigsten Neuerungen

Face Unlock: Alternativ zur PIN-Abfrage kann der Sicherungsmechanismus eines Smartphones mit Android 4.0 Ice Cream Sandwich über eine Gesichtserkennung des Nutzers erfolgen. Dazu muss der Nutzer lediglich in die Frontkamera des Geräts blicken. Bei der Präsentation der neuen Android-Betriebssystemversion misslang allerdings das Vorführen dieses Features.

Browser: Der Webkit-Standard-Browser von Android unterstützt in der neuen Version bis zu 16 Tabs und bietet als Option den Aufruf der herkömmlichen Desktop-Version einer Website. Webseiten können zudem offline gespeichert werden, um sie später anzusehen bzw. deren Inhalte zu lesen. Das eignet sich beispielsweise, um Boarding-Tickets auf dem Handy bereitzuhalten. Außerdem lassen sich mit dem neuen Android-Version automatisch Lesezeichen mit dem Chrome-Browser für den heimischen Desktopn synchronisieren.

Kamera: Die Kamera-Funktion können Nutzer eines unter Android 4.0 Ice Cream Sandwich laufenden Smartphones direkt vom Lock-Screen aus aufrufen. Zudem löst die Kamera sehr schnell aus und erlaubt Aufnahmen in schneller Serie. Google spricht von "Zero-Shutter-Lag". Bei der Präsentation gelang das allerdings deutlich langsamer als mit der Kamera des iPhone 4S, was jedoch auch an den Präsentatoren gelegen haben kann. Außerdem gibt es jetzt einen neuen, assistierten Aufnahmemodus für Panorama-Aufnahmen für die Kamera der Smartphones mit der neuen Android-Version. Geschossene Bilder werden automatisch zum Speichern bzw. Sichern in die Cloud übertragen. Neben dem Bildstabilisator und der Gesichtserkennung hat Google eigenen Angaben zufolge auch den Autofokus überarbeitet.

Fotos: Nutzer von Android 4.0 Ice Cream Sandwich können aus der Bildergalerie Fotos mit anderen teilen oder online in Sozialnetzwerken veröffentlichen. Sobald sie auf ein Bild tippen, werden die verschiedenen Sharing-Optionen angezeigt. Für Google+ gibt es einen Instant-Upload. Außerdem lassensich schon auf dem Handy Bilder bearbeiten, beispielsweise können rote Augen korrigiert, Ausschnitte gewählt oder verschiedene Filter angewendet werden. Dargestellt werden alle auf dem Handy gespeicherten Aufnahmen in einem neuen Magazin-artigen Layout, dabei bietet Google künftig zusätzliche Sortiermöglichkeiten an.

Screenshots: Durch Drücken der Power- und der Lautstärke-Taste können Nutzer eines Smartphones mit Android 4.0 Ice Cream Sandwich Screenshots auf dem Gerät anfertigen.

Videos: Die Kamera des Samsung Galaxy Nexus erlaubt Videoaufnahmen in HD-Qualität (1.080p bei 30 Bildern pro Sekunde) und bietet einen kontinuierlichen Fokus sowie einen Zeitraffer-Modus. Mit Android 4.0 Ice Cream Sandwich können die Nutzer zudem während der Videoaufnahme Schnappschüsse machen und flüssig zoomen.

Android Beam: Über die NFC-Schnittstelle können Nutzer von Smartphones mit Android 4.0 Ice Cream Sandwich Konatktinformationen und Medieninhalte oder anderen Content miteinander austauschen. Dazu müssen sie lediglich ihre Smartphones an den Rückseiten aneinander halten und der Versender mit dem Finger auf das Display tippen. Allerdings werden Inhalte oder Apps nicht direkt von Gerät zu Gerät übertragen: Beispielsweise wird ein auf dem einen Handy gerade geöffneter Artikel aus einem Online-Magazin auf dem anderen Gerät aus dem Internet nachgeladen. Ein gerade laufendes Spiel auf dem einen Gerät führt mit Android Beam auf dem anderen Gerät zur Download-Möglichkeit des Games im Android Market.

People-App: Diese neue Anwendung zeigt die Bilder der Kontakte aus Sozialnetzwerken ebenfalls im Magazin-Stil an. Die Kontaktinformationen werden automatisch aktuslisiert, sobald die jeweiligen Nutzer etwas an ihren Prodilen ändern. Einzelne Kontakte lassen sich auch auf dem Homescreen ablegen, um sie schnell anzurufen oder ihnen schnell Mitteilungen zusenden zu können.

Kalendar: Der Kalendar von Android 4.0 Ice Cream Sandwich wurde überarbeitet. Jetzt können Nutzer beispielsweise per Pinch to Zoom die Terminansicht einfach vergrößern oder verkleinern.

Google Mail: Auch die Google-Mail-App für Android 4.0 Ice Cream Sandwich erscheint im neuen Design. Künftig gibt es zweizeilige Vorschauansichten der in der Inbox eingegangenen Nachrichten, zudem eine kontextbezogene Action-Toolbar, neue Icons fürs Labeln oder Archivieren sowie in eigenen Mails Adressfelder mit Profilbildern der ausgewählten Empfänger. Außerdem findet die Suchfunktion auch im Offline-Modus noch Nachrichten der vorangegangenen 30 Tage.

Visual Voice Mail: Die Abhörgeschwindigkeit der Mailbox lässt sich je nach Wunsch schneller oder langsamer einstellen. Zudem können eingehende Anrufe mit einer vordefinierten Mitteilung beantwortet werden, beispielsweise wenn man gerade schon mit einer anderen Person telefoniert (Quick Response). Bei eingehenden Anrufen werden - wenn vorhanden - hochauflösende Bilder der Kontakte angezeigt.

Tastatur und Copy & Paste: Die neu gestaltete Tastatur von Android 4.0 Ice Cream Sandwich bietet eine In-Line-Rechtschreibprüfung. Mit der neuen Copy-and-Paste-Funktion lassen sich jetzt mit Hilfe von verschiebbaren Balken Textpassagen auswählen.

Talk to Type: Bei der heutigen Demo der Talk-to-Type-Funktion von Android 4.0 Ice Cream Sandwich erkannte das System die diktierte Textnachricht schnell und fehlerfrei. Der Text war schon während des Sprechens sichtbar. (AreaMobile/bw)