Freiwillig und unfreiwillig

Die prominenten Also-Actebis-Abgänge (Bildergalerie)

08.08.2011 von Armin Weiler
Dass die Fusion zwischen Also und Actebis ganz ohne personelle Konsequenzen abgehen würde, haben nicht einmal die Berufsoptimisten der Branche geglaubt. Trotzdem wurde von der Also-Actebis-Führung immer wieder betont, dass ein Personalabbau nicht im Vordergrund stehe.
Jüngster Also-Actebis-Abgang: Michael Dressen war zuletzt sowohl bei der Also Deutschland GmbH als auch bei der Actebis Peacock GmbH Geschäftsführer.
Foto: Also-Actebis

Dass die Fusion zwischen Also und Actebis ganz ohne personelle Konsequenzen abgehen würde, haben nicht einmal die Berufsoptimisten der Branche geglaubt. Trotzdem wurde von der Also-Actebis-Führung immer wieder betont, dass ein Personalabbau nicht im Vordergrund stehe. "Warum sollen wir Leute entlassen, die wir dringend benötigen?", fragte im Februar noch der damalige Deutschland-Chef Michael Dressen, der mittlerweile selbst das Handtuch geworfen hat.

Wie viele Mitarbeiter in Soest, Straubing, Osnabrück und den anderen Also-Actebis-Standorten auf der Strecke geblieben sind, darüber schweigt sich der Konzern aus. Der Distributor kommt jedenfalls nicht aus den Schlagzeilen, weil neben den Mitarbeitern, denen ein Abgang nahe gelegt wurde, nun auch prominente Manager freiwillig auf das Also-Actebis-Engagement dankend verzichten, wie die Beispiele Thomas Kasper oder Michael Dressen zeigen.

Nun wirft auch der Vice President Marketing & PR, Oliver Kaiser, das Handtuch.
Jüngster prominenter Abgang: Matthias Jablonski, bisher bisher VP Key Account Solution Sales bei Also.
Bis Mitte August 2012 war Jochen Bless für den Volume-Vertrieb zuständig.
War bis Mitte August 2012 für den VAD-Bereich verantwortlich: Reinhold Egenter
Einer der hochkarätigen Also-Actebis-Abgänge: CEO Klaus Hellmich.
Maija Strandberg hat im Mai 2012 Das Unternehmen verlassen. Sie war Mitglied der Konzernleitung und Geschäftsführerin der finnischen Niederlassung.
Michael Dressen war zuletzt sowohl bei der Also Deutschland GmbH als auch bei der Actebis Peacock GmbH Geschäftsführer. Mittlerweile ist Dressen Geschäftsführer bei Tech Data.
Nach der Fusion wurde bei der Besetzung der Führungsebene ein Name vermisst: Uwe Neumeier, vormals Geschäftsführer der Actebis Peacock GmbH. Die Konsequenz: Neumeier verließ das Unternehmen „aus persönlichen Gründen“.
Auch Roland Franze gehört zu den prominenten Opfern der Fusion: Er war Vertriebs- und Marketing-Chef bei Also in Straubing. Bei der Wahl der 100 wichtigsten Köpfe im Channel belegte der Manager einen hervorragenden 17. Platz.
Als Volker Schwellenberg die NT plus-Führung an Volker Flemming abgab, um „Aufgaben in der Actebis-Gruppe“ wahrzunehmen, war dies schon ein Abschied auf Raten. Derzeit fungiert Schwellenberg als Vorstand der Edder AG.
Manfred Cordes, bei Actebis Business Unit Manager für das HP-Team, wurde bereits bei der Hausmesse Channel Trends+Visions in Bochum im April 2011 vermisst. Mittlerweile ist Cordes beim Mitbewerber Tech Data unter Vertrag.
Christian Schneider war Retail-Chef und Member of Management Board bei Also. Im Juni 2011 wurde Schneider bei Ingram Micro Director SMB & Marketing Communication. Mitte 2013 verlor er auch diesen Job.
Auch Sybille-Angela Lücke hat Also-Actebis verlassen. Sie war bei Also als Manager Business Unit IBM angestellt. Ihre vorherige Stationen waren COS, Iomega und Epson.
Mit der neu formierten Also-Actebis-Spitze kam das Aus für Actebis-VAD-Chef Dieter Hahn. Vor Actebis war Hahn Managing Director von DNS (heute Arrow ECS).
Der langjährige Vertriebschef und Managing Director bei Also, Thomas Kasper, war nach der Fusion auch im Gesamtkonzern für den Vertrieb zuständig. Allerdings verließ Kasper das Unternehmen "auf eigenen Wunsch". Mittlerweile ist er bei Tech Data. Sein Nachfolger wurde Guido Wirtz.
Ein weiterer Ex-Also-Manager wird künftig nicht mehr in der Konzernleitung vertreten sein: Laisvunas Butkus war Geschäftsführer von Also in Estland, Lettland und Litauen und nach der Fusion Konzernleitungsmitglied.

Die Konzernführung würde lieber heute als morgen die Diskussion verstummen lassen. Doch einfach nur zu erklären, es gebe "keine weitere Personaldiskussion" (Konzernleitungsvorsitzer Klaus Hellmich im CP-Interview), wird nicht reichen, um wieder Ruhe in das Unternehmen zu bringen. (awe)