Warnen Sie Ihre Kunden

Die sieben Todsünden beim Surfen

10.06.2015 von Tobias Weidemann
Es gibt eine Vielzahl von Gefahren im Internet. Doch wenn Ihre Kunden ein paar elementare Regeln beachten, ist es nicht weiter schwer, Fallstricken aus dem Weg zu gehen.

Gefahren lauern überall – man muss sie rechtzeitig erkennen. Das gilt für berüchtigte Ecken in Großstädten genauso wie für das Internet. Während auf dem Wochenendtrip der Reiseführer verrät, was Sie besser tun und was Sie besser lassen sollten, ist das im Netz weniger einfach. Manche Abzock-Site tarnt sich hinter einem Routenplaner, und gar nicht so selten kommt ein Trojaner erst dadurch auf den PC, weil der Kunde einer Site vertraut hat, die vor einer Sicherheitslücke warnt. Auch wer umsichtig und von Sicherheits-Software geschützt durchs Internet surft, kann sich Probleme einhandeln. Und es gibt Situationen, in denen die Nutzer nur geringe Chancen haben, unbeschadet davonzukommen.

Wir stellen sieben gravierende Fehler vor und geben Tipps, wie sie sich vermeiden lassen. Denn wer eine dieser Todsünden begeht, hat eine Menge Ärger am Hals.

Meiden Sie Sites, die Sie mit Werbung, fiktiven Gefahrenmeldungen und Täuschungsmanövern bombardieren.
Foto: Torbz - Fotolia.com

1. Todsünde: Surfen auf Sites mit aggressiver Werbung
Manche Websites erschlagen einen geradezu mit animierter Werbung, kaum dass die Internet-Seite aufgerufen ist. Viele Fenster öffnen sich, ein Pop-up für Gratis-SMS hier, ein Sex-Banner dort, Abstimmungen und Rankings drängen sich vor, und die gesuchte Information ist kaum zu finden. Auf solchen Sites müssen Anwender besondere Vorsicht walten lassen. Ganz schnell klickt man hier einmal daneben - und ruft im schlimmsten Fall eine Site mit Schad-Software auf. Eine tückische Variante sind Links, die als gelb unterlegte Hinweise im Fenster der aufgerufenen Site wie Fehlermeldungen des Browsers aussehen. Die Einblendungen wollen weismachen, dass sie Systemhinweise des PCs sind. Tatsächlich steckt ein Link zu einer Werbeseite dahinter.

Tipp: Anwender sollten – zunächst ohne zu klicken – die Maus über eine solche Meldung führen. In der Fußzeile des Browsers erscheint dann die URL der Seite, die aufgerufen werden würde. Anhand dieser Information können Nutzer leichter entscheiden, ob sie dorthin geführt werden wollen.

Achtung: Gefährlich sind Sites, die den Unterschied zwischen Werbung und gesuchten Inhalten verschleiern wollen - so etwa auf www.kino.to: Abgesehen davon, dass beim Aufrufen der Site eine fingierte Virenwarnung aufpoppt und beim Abspielen eines Films der zuvor beschriebene gelb unterlegte Hinweis als vorgetäuschte Warnung erscheint, werden Software-Player vorgeschlagen. Ein Klick auf die entsprechenden Buttons, die meist nicht als Werbung erkennbar sind, führt zu einer Bezahl-Site, auf der man die Abspiel-Software herunterladen kann - und nebenbei ein Abo mit 60 Euro Jahresbeitrag abschließt (www.99downloads.de).

Betrüger, Gauner, Fallen -
Vorsicht Falschgeld
Laut Bundesbank nehmen Anzahl und Wert von gefälschten Banknoten wieder zu. Da Falschgeld nicht ersetzt wird, sollten Verbraucher und Kassenkräfte wissen, woran sie echte von gefälschten Euro-Scheinen unterscheiden können.
Polizei Gelsenkirchen sucht mutmaßliche Internetbetrügerin
Illegal verschaffte Bankkonten werden häufig für weiterführende kriminelle Aktionen genutzt. Nun sucht die Polizei nach einer Unbekannten, die unter Betrugsverdacht steht.
Betrugsmaschen bei Kleinanzeigen.de
Die Verkaufsplattform Kleinanzeigen.de ist immer noch Tummelplatz für Gauner und Betrüger. Das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz und Verbraucherschützer zeigen an echten Betrugsfällen, wie man sich schützen kann.
Prozess gegen mutmaßliche Online-Betrüger gestartet
ie sollen bei eBay-Kleinanzeigen Dinge verkauft haben, die nie beim Käufer ankamen. Das ergaunerte Geld floss an drei Angeklagte - und von ihnen weiter in teure Autos und Klamotten.
Polizei warnt vor neuer Betrugsmasche mit Push-TAN
In letzter Zeit gehen immer öfter Anzeigen von Opfern ein, teilt die Polizei Düsseldorf mit. Es handele sich um eine Variante des sogenannten "Smishing". Mit ihr erschleichen sich Cyber-Kriminelle vertrauliche Zugangsdaten mit Hilfe von SMS.
Fake-Internetseite bietet "0-Euro-Ticket"
Die Polizei warnt vor einem angeblichen "0-Euro-Ticket", das über eine gefälschte Internetseite erhältlich ist.
KI-unterstützter Cyber-Betrug
Die lustigen Mails vom Prinzen aus Nigeria und die holperig formulierte Aufforderung der Bank, die Kontodaten zu aktualisieren, sind längst Vergangenheit. Cyberkriminelle sind heute professioneller – und haben KI als Hilfsmittel schon längst entdeckt.
eBay-Kleinanzeigen-Betrüger geschnappt
Die Handelsplattform „eBay Kleinanzeigen“ wird immer wieder für Betrügereien missbraucht. Nun hat die Polizei in Unterfranken drei Gauner verhaftet, die dort im großen Stil hochpreisige Waren verkauft aber nie geliefert hatten.
Polizei warnt vor neuer Betrugsmasche
Die Polizei warnt vor einer neuen Betrugsmasche, bei der sich die Täter Zugriff auf die digitale Bezahlkarte des Opfers verschaffen. So schützen Sie sich davor.
Betrugsmasche mit Stellenanzeigen
Mit betrügerischen Stellenanzeigen wollen Gauner entweder an persönliche Daten kommen oder die Interessenten für betrügerische Machenschaften einspannen. Die Polizei versucht nun, den Spieß umzudrehen.
Fake Shops werben bei eBay Kleinanzeigen
Betrüger missbrauchen Internet-Werbemöglichkeiten, um Verbraucher auf Fake Shops abzuzocken. Besonders im Visier ist dabei das Portal von eBay Kleinanzeigen. Der Kampf gegen die Gauner ist nur bedingt erfolgreich.
Polizei Tübingen fasst Internet-Gauner
Dank akribischer Ermittlungsarbeit hat die Polizei Tübingen einen Ring von Hehlern und Internet-Betrügern ausgehoben. Sie waren vor allem im Großraum Stuttgart aktiv.
Fake-Shop-Betrüger nutzen Virenangst
Das Landeskriminalamt Niedersachsen warnt vor Betreibern von Fake Shops, die versuchen, mit der aktuellen Angst vor dem Coronavirus betrügerische Geschäfte zu machen. Unter anderem werden Atemschutzmasken angeboten.
Millionenschwerer Internetbetrug aus dem Gefängnis
Ein verurteilter Internetbetrüger hat aus einem Hochsicherheitsgefängnis in Nigeria seine illegalen Geschäfte weitergeführt. Laut BBC soll er dabei rund eine Million Dollar erbeutet haben.
Polizei warnt vor falschen Bewerbungsschreiben
Mit gefälschten Bewerbungsschreiben infizieren und verschlüsseln derzeit Internet-Erpresser Firmenrechner. Nur gegen Lösegeld werden die Computer wieder entsperrt, berichtet die Polizei Niedersachsen.
Mutmaßliche Online-Betrüger festgenommen
Sie sollen im großen Stil mit illegal erlangten Bankdaten Geld abgehoben oder diese anderen zur Verfügung gestellt haben.
Kommissar Zufall fasst Internet-Betrüger
Bei Ermittlungen gegen einen ehemaligen Mitarbeiter eines Paketzentrums sind Internet-Betrügereien im großen Stil des Mannes aufgedeckt worden.
Polizei fasst Fake-Shop-Betrüger
Der Polizei im Rhein-Sieg-Kreis ist eine Fake-Shop-Betrügerbande ins Netz gegangen: Sie hatten mit dem Fake Shop oneupyou.com mehrere hunderttausend Euro erbeutet.
Polizei Offenburg stellt Bitcoins sicher
Die Staatsanwaltschaft Mannheim und die Polizei Offenburg ermitteln gegen einen Internet-Betrügerring. Im Zuge der Ermittlungen wurde auch ein Bitcoin-Trezor sichergestellt.
Polizei Tübingen fasst Internet-Gauner
Dank akribischer Ermittlungsarbeit hat die Polizei Tübingen einen Ring von Hehlern und Internet-Betrügern ausgehoben. Sie waren vor allem im Großraum Stuttgart aktiv.
Polizei erwischt betrügerischen Paketboten auf frischer Tat
Ein Paketbote aus Hessen hat offenbar mehrere Wochen lang beim Ausliefern Pakete für sich abgezweigt - nun ist er mit seiner Masche aufgeflogen.
Verbraucherzentrale und Polizei warnen vor Fake Shops
Mit gefälschten Internet-Verkaufsplattformen zocken Betrüger Online-Kunden ab. Die Polizei und die Verbraucherzentralen rechnen mit einer Zunahme der Fälle durch das Weihnachtsgeschäft.
Polizei warnt vor Telecash-Betrug
Reseller, die am bargeldlosen Telecash-Verfahren teilnehmen, geraten in das Visier von Betrügern. Bei Anrufen angeblicher Servicemitarbeiter ist Vorsicht angesagt.
Indische Online-Betrüger gefasst
Die Staatsanwaltschaft Osnabrück und das Landeskriminalamt in Hannover haben einen Online-Betrügerring ausgehoben. Die Spur der Gauner führte zu einem Call Center in Indien.
Bing zeigt Abzock-Anzeige für Routenplaner
Die Verbraucherzentrale Brandenburg warnt vor einem auf der Microsoft-Suchmaschine Bing beworbenen Routenplaner. Hinter dem Angebot versteckt sich eine Kostenfalle.
Festnahme im Internet-Café
Die Krimanalpolizei in Bayreuth ist ein Internet-Betrüger ins Netz gegangen, der unter falschem Namen bei Online-Händlern Waren in fünfstelliger Höhe bestellt, aber nie bezahlt hat.
Web-Seiten-Betrüger wieder aktiv
Die BAB-Distribution GmbH warnt vor Fälschern, die eine Kopie der Homepage des Unternehmens ins Netz gestellt haben. Dies könnte zu Betrügereien im Namen des Unternehmens genutzt werden.
Polizei sucht nach Fakeshop-Opfern
Der Polizei sind zwei Betrüger ins Netz gegangen, die mit falschen Online-Shops eine bisher unbekannte Zahl an Verbrauchern geschädigt hatten. Nun bitten die Ermittler um Mithilfe.
Abzock-Verdacht bei Gewerberegister
Gewerbetriebenden flattern amtlich aussehende Schreiben ins Haus. Unterzeichnet man den Brief, hat man ein Abo für zwei Jahre abgeschlossen - für fast 800 Euro.
Weitere Abzockbriefe im Umlauf
Mit Einträgen in zweifelhafte Register werden Gewerbetreibende zur Kasse gebeten. Wer solche Schreiben erhält, sollte genau prüfen, ob er diese teuren Dienstleistungen wirklich braucht.
Cybercrime-Polizisten fassen Internet-Gauner
Der Polizei Coburg ist ein Internet-Betrüger ins Netz gegangen, der Opfer um insgesamt 75.000 Euro geprellt haben soll. Sie fassten den Gauner, als er erschlichene Waren an einer Packstation abholen wollte.
Pcfritz-Hintermann wollte per Helikopter fliehen
Der Skandal um die Software-Fälscher vom ehemaligen Onliner Pcfritz hätte genug Potenzial für einen Hollywood-Streifen. Einer der Protagonisten wollte sich sogar per Hubschrauber aus der U-Haft befreien lassen.
Mit dem Zoll unterwegs
Wenn es darum geht, Patentverletzungen, ignorierte Geschmacks- und Gebrauchsmuster oder schlicht Fälschungen zu entlarven, dann ist oft der Zoll gefragt. Wir haben die Beamten beim Kampf gegen Plagiate begleitet.
Betrügerische Händler prellen Leasing-Firmen
Drei Geschäftsleute aus Südbaden haben durch fingierte Drucker- und Kopierergeschäfte Leasinggesellschaften in Millionenhöhe betrogen. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben.
Millionenkredit entpuppt sich als "Schwarz"-Geld
Mit einem angeblichen Kredit über zwei Millionen Euro haben afrikanische Gauner ein Ehepaar aus Süddeutschland geködert. Einem der Täter wurde die Gier zum Verhängnis.
Internet-Betrüger muss lange in Haft
Mit insgesamt 28 Betrugsfällen hat ein Betrüger insgesamt 42.000 Euro Schaden verursacht. Die Quittung gab es jetzt vor Gericht: Der 32-jährige wandert für fast vier Jahre hinter Gitter.
Pappe statt iPad verkauft
Besonders dreist ist ein Betrüger in Österreich vorgegangen: Er verkaufte 4.000 angebliche iPads, doch die Kartons waren nur mit Pappstücken gefüllt.
Milde Strafe für Internet-Betrüger
Ein 21-jähriger ehemaliger Postzusteller ist in Kiel zu 120 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteil worden. Er hatte Pakete mit Elektronikartikeln abgezweigt.
Postbote stellt iPhone-Betrüger (Jun. 2014)
Ein Internet-Gauner ging der Polizei in Gütersloh ins Netz. Ein aufmerksamer Paketzusteller gab den entscheidenden Hinweis<br>
Internet-Betrüger mit Gitarrenfotos gesucht (Mrz. 2014)
Ein Internet-Gauner hat auf den Namen unschuldiger Mitbürger Waren bestellt. Nun hofft die Polizei in Bielefeld auf die Mithilfe der Bevölkerung.<br>
Der Betrug mit den Weihnachtshandys (Jan. 2014)
Der Polizei in Köln ging ein Gauner-Trio ins Netz. Die Tatverdächtigen sollen rund 600 Handykäufer durch Plagiate oder ausbleibende Lieferungen geschädigt haben.<br>
Betrug durch falsche Microsoft-Techniker (Nov. 2013)
Gauner geben sich derzeit telefonisch als Microsoft-Support-Mitarbeiter aus. So wollen sie ihre Opfer zur Installation von schädlichen Programmen bewegen.<br>
Betrug über Facebook eingefädelt (Nov. 2013)
Ein 26-jähriger Internet-Betrüger ging der Regensburger Bundespolizei ins Netz. Er hatte über Facebook Waren angeboten aber nicht geliefert.<br>
Betrug über Facebook eingefädelt (Nov. 2013)
Trittbrettfahrer versuchen derzeit die den Datenklau bei Vodafone für Betrügereien zu nutzen. Nun warnt das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein vor der Masche.<br>
Polizei fasst Betrüger an Packstation (Sep. 2013)
Die Saalfelder Polizei konnte einen Internet-Gauner auf frischer Tat ertappen, als er erschlichene Waren an einer Packstation abholen wollte.<br>
Betrüger zocken mit gefälschten Webshops ab (Aug. 2013)
Der Polizei in Göttingen ist nun eine Bande von Internet-Betrügern ins Netz gegangen. Die Gauner hatten rund 1.200 Online-Shopper mithilfe gefälschter Webshops betrogen.<br>
Gauner wollen Insolvente abzocken (Aug. 2013)
Wer im Insolvenzverfahren steckt, hat schon genug Sorgen. Betrüger versuchen nun mit falschen Kostennoten den Pleitiers noch das letzte Geld aus der Tasche zu ziehen.<br>
Packstation-Gauner verhaftet (Aug. 2013)
Einen Internet-Gauner konnte nun die Polizei in Kiel festnehmen. Er hatte sich Waren mit geklauten Kreditkartendaten zu Packstationen liefern lassen.<br>
Englische Handy-Gauner wollen Händler abzocken (Jul. 2013)
Ein neuer Betrugsversuch hat uns ein ChannelPartner-Leser gemeldet: Ein angeblich in London ansässiges Unternehmen hatte ihm 5.000 Alcatal-Smartphones angeboten.<br>
Gauner erfinden falschen Distributor (Jul. 2013)
Mit gefälschten Internet-Seiten renommierter IT-Unternehmen haben sich Gauner hunderttausende von Euro erschlichen. Nun sind neue Betrüger-Webseiten aufgetaucht.<br>
Internet-Betrüger verurteilt (Mai 2013)
Ein 27-jähriger Mann aus Regensburg musste sich vor Gericht verantworten, weil er in Webshops Waren im Wert von mehreren tausend Euro auf den Namen seines Vermieters bestellt hatte. Diese wurden allerdings nie bezahlt.<br>

2. Todsünde: Downloadlinks von zwielichtigen Sites nutzen

Es scheint einfach zu sein: Datei anklicken und herunterladen - per Filesharing-System oder per Direkt-Download. Doch es kommt vor, dass statt der kostenlosen Freischaltmöglichkeit für Bezahl-Software ein Trojaner auf der Festplatte landet. Unsere Schwesterpublikation PC-Welt hat das mit einem Key-Generator für eine teure Grafik-Software ausprobiert: Von den zehn Dateien, die wir fanden, waren nur drei virenfrei. Und nur eine hätte die Grafik-Software (illegal) freigeschaltet. Schädlingsquote: 90 Prozent!

Um zu signalisieren, dass die angebotenen Programme legal und schädlingsfrei sind, gehen immer mehr Sites dazu über, die Downloads von ihren Anwendern bewerten zu lassen oder ein Trusted-Symbol an vertrauenswürdige User zu vergeben, die Daten zum Download zur Verfügung stellen. Aber auch hier ist Manipulation möglich.
Vorsicht bei Warnmeldungen: Gefährlich sind Sites wie http://adwarestriker.com oder http://spystriker.com, die vorgaukeln, der PC des Kunden hätte eine Schwachstelle, und die als Sofortmaßnahme einen Patch oder eine Sicherheits-Software aufdrängen. Diese Tools, sind nicht nur kostenpflichtig, sondern bestenfalls nutzlos - im schlechtesten Fall schädlich. Empfehlen Sie Ihren Kunden grundsätzlich nur Sicherheits-Tools, die seriöse Quellen empfehlen.

Tipp: Dateien, bei denen nicht sicher ist, ob sie gefährlichen Code enthalten, können zunächst innerhalb einer virtuellen Umgebung (etwa eines Vmware-Systems) aufgerufen werden. Schließen Sie aber an ein solches virtuelles System keine externen Laufwerke (wie USB-Sticks oder externe Festplatten) an, auf die Zugriffe gestattet wären. Verzichten Sie außerdem auf freigegebene Netzlaufwerke und Ordner.

3. Todsünde: Persönliche Daten auf dubiosen Sites preisgeben

Auf seriösen Sites ist nichts dagegen einzuwenden, persönliche Daten anzugeben - diese dienen im besten Fall nur der Kundenbindung und ermöglichen dem Anbieter eines Dienstes, dem Anwender Zusatzinformationen zukommen zu lassen. Dieser sollte jedoch prüfen, in welcher Form die Daten verwendet werden. Selbst wenn in den AGB steht, dass nur "Partnerunternehmen" sie nutzen dürfen, ist Vorsicht angebracht. Am sichersten ist es, wenn das Unternehmen die Daten gar nicht zu Werbe- oder Kundenbindungszwecken nutzt oder dies nur in Zusammenhang mit Ihrem konkreten Anliegen oder Auftrag tut. Unseriöse Web-Seiten, die etwa bei ihren Download-Offerten ungeniert gegen das Urheberrecht verstoßen, werden keine Skrupel haben, Nutzerdaten zu missbrauchen. Hier müssen Nutzer davon ausgehen, dass Ihre Daten weitergegeben werden.

Tipp: Als Faustregel sollten sich Nutzer fragen, ob der Anbieter überhaupt einen sinnvollen Grund hat, Adresse oder andere Daten von zu erfahren.
Besondere Vorsicht gilt bei Bankdaten: Noch zurückhaltender sollten Anwender mit Zahlungsinformationen wie Konto- und Kreditkartendaten sein. Im Internet kursieren Listen mit Bankverbindungen und dazugehörigen Namen. Mit den gestohlenen Daten melden sich Kriminelle bei kostenpflichtigen Diensten an. Selbst wenn die Gebühr durch den rechtmäßigen Kontobesitzer nach einigen Tagen zurückgebucht und der erschlichene Account gelöscht wird, hatten die Betrüger für einige Zeit die Möglichkeit, den Service kostenlos zu nutzen.

4. Todsünde: Sites vertrauen, die gegen geltendes Recht verstoßen

Es lohnt sich nicht, für Programme von dubiosen Download-Sites Geld auszugeben.

"Was tun bei einer Hausdurchsuchung?" ist der Titel eines populären E-Books, das seit Jahren im Internet zirkuliert. Ratsamer ist es jedoch, es gar nicht so weit kommen zu lassen. Und dazu gehört, sich von Websites fernzuhalten, deren Geschäftsmodell darauf basiert, gegen geltendes Recht zu verstoßen - sei es in punkto Urheberrecht oder durch Anleitungen zu illegalen Handlungen.

Die Gerichte lassen bei offensichtlich rechtswidrigen Sachverhalten keinen rechtlichen Spielraum zu: Wird beispielsweise auf einer Website mit Kreditkartendaten oder Zugangscodes zu Bezahl-Websites gehandelt, dann ist das definitiv illegal, selbst wenn hierbei kein Geld fließt. Anders als bei weniger gravierenden Vergehen, bei denen manchmal keine Daten herausgegeben werden, ist es den Behörden hier möglich, auf die Internet-Provider zuzugehen und über die IP-Adressen die Daten von Anwendern anzufordern. Die Vorratsdatenspeicherung wurde für solche Ermittlungsverfahren geschaffen.

Übrigens: Auch wenn Ihre Kunden Mail-Mahnschreiben von Firmen erhalten: Bei kleineren Vergehen wie einer Anmeldung mit falscher Identität müssen sie nicht damit rechnen, dass Ermittlungsbehörden ihre Daten beim Provider anfordern. Denn erstens bedarf es einer richterlichen Anordnung, um die Identität zu ermitteln, die zu einer IP-Adresse gehört, zum anderen muss hierfür ein "schwerwiegender Schaden" entstanden sein. Eine einfache Anmeldung (etwa in einem Forum) reicht hierfür nicht aus.

5. Todsünde: Ungeeignete Bezahldienste oder Treuhandservices nutzen

Im Zusammenhang mit Treuhanddiensten und Online-Bezahlverfahren gibt es vor allem zwei Gefahren:

Der Datenschutz eines Bezahldienstes wird missbraucht: Der Anwender bezahlt etwa eine bei Ebay ersteigerte Ware über Western Union oder Moneygram. Mit Hilfe einer Transaktionsnummer und eines vereinbarten Kennwortes kann sich der Empfänger bei diesen Diensten das Geld unbürokratisch in bar ausbezahlen lassen. Dabei wird seine Identität nicht dokumentiert. Wenn der Käufer nun beispielsweise die Ware nicht erhält, lässt sich nicht verfolgen, an wen das Geld gegangen ist. Entsprechend betont etwa Western Union, dass ihr Geldtransferdienst nicht für Geschäfte zwischen Unbekannten vorgesehen und geeignet ist.

Der vorgeschlagene Dienst existiert nur kurzfristig oder nur zum Schein: Wenn ein Geschäftspartner den Geldtransfer ausschließlich über einen bestimmten Bezahldienst abwickeln will, sollten Kunden misstrauisch werden. Gerade bei teuren Waren kommt es vor, dass ein angeblicher Kaufinteressent eine attraktive Summe bietet, die er über einen bestimmten Treuhanddienst bezahlen will. Doch der Verkäufer kommt nie an sein Geld: Entweder ist der Dienst unerreichbar oder der Zugang (und damit das Einziehen des Betrags) funktioniert nicht mehr. Es gibt mittlerweile mehrere Tausend dieser obskuren Online-Treuhanddienste.

Anwender sollten deshalb immer als Erstes prüfen, ob der vorgeschlagene Dienst bekannt und seriös ist oder ob es bereits in der Vergangenheit Beschwerden gab. Oft werden solche Geldtransfer-Unternehmen nämlich einzig und allein zu Betrugszwecken gegründet und nach kurzer Zeit wieder geschlossen. Eine tagesaktuelle Datenbank mit Screenshots zu allen Diensten finden Sie bei escrow-fraud.
Tipp: Die Abwicklung über einen seriösen Treuhandservice kann gerade bei hochwertigen Waren sinnvoll sein. Bei Ebay-Geschäften sollten Sie unbedingt den Ebay-Treuhandservice nutzen.

6. Todsünde: Auf allzu verlockende Angebote eingehen

Im Internet kann jeder alles schreiben und versprechen. Für den Kunden ist es später oft schwierig bis unmöglich, das Versprochene einzufordern. Anwender sollten daher nicht zu schnäppchenorientiert sein, und Sie sich auf ihren gesunden Menschenverstand verlassen. Vor allem, wenn sie finanziell in Vorleistung treten müssen, ist Misstrauen angesagt. Dies gilt beispielsweise für Mobilfunkverträge, bei denen der Kunde in mehreren Schritten oder zeitversetzt eine Kostenerstattung erhalten soll.

Der Anbieter verspricht bei Abschluss von zwei Verträgen über 24 Monate Laufzeit zum hochwertigen Mobilfunkgerät noch alle möglichen Beigaben, etwa eine Spielekonsole, ein Notebook oder einen MP3-Player. Unterm Strich sollen keinerlei Zusatzkosten entstehen. Möglich wird das durch die hohe Provision, die der Provider an den dubiosen Händler zahlt und die dieser zur Begleichung der Grundgebühren sowie für seine Kundengeschenke nutzt. Das kann ins Auge gehen - wenn der Händler zahlungsunfähig wird.

Achtung Gutschein: Ein weiteres Beispiel für eine gewagte Vorauszahlung sind Internet-Auktionen, bei denen Gutscheine für bestimmte Leistungen versteigert werden, etwa für Wellness-Wochenenden, Flugreisen oder Hotelaufenthalte. Bis der Käufer den Gutschein nutzt, arbeiten die Unternehmen mit dessen Geld. Prüfen Sie vor Ihrem Preisangebot die Seriosität des jeweiligen Unternehmens. Hat es, etwa bei Ebay, bereits eine lange Liste von Bewertungen, oder ist es relativ neu am Markt? Checken Sie den Leistungsumfang des Gebotenen ganz genau. Wie hoch wäre der Normalpreis, und wie lange ist der Gutschein gültig? Denn hier liegt die zweite Gefahr: Oft sind solche Gutscheine an freie Kontingente gebunden und dienen zum Auffüllen in weniger frequentierten Zeiten. Die Gutscheine lassen sich im schlimmsten Fall gar nicht oder nicht zum gewünschten Termin einlösen.
Tipp: Lassen Sie besser die Finger von Angeboten, die eigentlich viel zu günstig sind, um wahr zu sein.

7. Todsünde: Dinge aus illegalen oder unautorisierten Quellen kaufen

Auch die Verbraucherzentralen warnen vor Abzockern

Schnäppchenjäger finden bei Software-Download-Diensten wie http://zoomerart.net, http://mainstoreonline.com oder http://cheapbestoemonline.net teure Software zum Superbillig-Preis. Diese und ähnliche Händler begründen die Fast-Geschenkt-Preise (bis zu 95 Prozent Rabatt) damit, dass sie sich das Anfertigen des Datenträgers und der Dokumentation ersparen und der Käufer die Software selbst downloaden muss. Angeblich sollen die Angebote auch legal sein, da es sich bei den Programmen um günstige Sammellizenzen, OEM-Lizenzen oder Palettenware aus Konkursen und Massenware aus Versteigerungen handle.

In der Tat werden Kunden keinen Support erwarten können, denn dieser Vertriebsweg ist nicht von den Programmanbietern autorisiert. Zudem handelt es sich bei dem Software-Angebot um OEM-Ausgaben von Programmen, von denen es schon seit etlichen Versionen gar keine OEM-Lizenzen mehr gibt, etwa Adobe Photoshop. Also ist auch nicht mit Updates vom Hersteller zu rechnen. Hinzu kommt, dass sich bei den englischen Versionen der Software meist keine deutschsprachige Benutzerführung einstellen lässt. Und nicht zuletzt müssen Kunden auf diesen dubiosen Sites mit Kreditkarte bezahlen, ohne zu wissen, wie dort mit sensiblen Daten umgegangen wird.

Grauzone bei ausländischen Downloadanbietern: Kompliziert ist die rechtliche Lage bei Musik-Downloaddiensten wie www.justmusicstore.com, www.goldenmp3.ru, www.mp3fiesta.com oder www.mp3sparks.com. Hier streiten sich Juristen und Industrie, ob die im Ausland ansässigen Dienste über das Recht verfügen, Musik an Kunden in Deutschland zu verkaufen, und ob die hierfür nötigen Urheberrechtsabgaben korrekt abgeführt werden. Wer bei den Diensten Musik erwirbt, hat zwar die Dateien auf dem Rechner, und diese werden in der Regel auch abspielbar sein. Aus Sicht der Musikindustrie handelt es sich jedoch nicht um autorisierte und legale Kopien. Alle vier Download-Anbieter berufen sich auf russisches oder ukrainisches Recht und arbeiten daher international in einer Grauzone.

Manche Juristen gehen aber davon aus, dass der Kunde, ähnlich wie er sich eine Ware aus einem anderen Land mitbringen kann, dies auch bei Musikdateien tun kann und so von günstigeren Preisen im Ausland profitiert. (PC-Welt/haf)