Lünendonk-Liste

Die Top 25 Software-Anbieter in Deutschland

18.06.2012 von Christiane Pütter
An der Spitze der Anbieter für Standard-Software bleiben Microsoft, SAP und Oracle. Neu unter den Top 25 ist AOK Systems. Das berichtet der Berater Lünendonk.

An der Spitze der Anbieter für Standard-Software bleiben Microsoft, SAP und Oracle. Neu unter den Top 25 ist AOK Systems. Das berichtet der Berater Lünendonk.
von Christiane Pütter (CIO-Redakteurin)

Die 25 umsatzstärksten Standard-Software-Unternehmen in Deutschland 2011 laut Lünendonk.
Foto: Lünendonk

2009 war ein schlechtes Jahr für den deutschen Standard-Software-Markt, 2010 zeigte sich ein verhaltenes Wachstum. 2011 scheint eine Wende geschafft: Mit gut fünf Prozent Wachstum beläuft sich das Volumen des Segments auf 16,3 Milliarden Euro. Das geht aus Zahlen des Branchenverbandes Bitkom, Berlin, hervor.

Der Berater Lünendonk aus Kaufbeuren hat sich die Top 25 Standard-Software-Unternehmen in Deutschland für das Jahr 2011 angesehen. Kriterien: Die Firmen erwirtschaften mehr als 60 Prozent des Umsatzes mit der Produktion, dem Vertrieb und der Wartung von Standard-Software.

Ein Blick auf die Liste zeigt, wie weit die Top 25 voneinander entfernt sind. Die Nummer Eins, Microsoft Deutschland, kam 2011 auf einen Inlandsumsatz von 2,8 Milliarden Euro - Schlusslicht ProAlpha Software aus Weilerbach auf 44 Millionen.

Microsoft vor SAP

Zu den Spitzenreitern: Microsoft Deutschland aus Unterschleißheim liegt deutlich vor der SAP mit einem Umsatz von gut 2,3 Milliarden Euro. Allerdings legten die Walldorfer leicht zu (2010 erwirtschafteten sie in Deutschland knapp 2,2 Milliarden Euro), während Microsoft stagniert. (Diese Zahlen beziehen sich nur auf den Inlandsumsatz mit Standard-Software, es handelt sich nicht um den Gesamtumsatz.)

Auf SAP folgt, wiederum mit klarem Abstand, Oracle Deutschland. Das Münchener Unternehmen erwirtschaftete 2011 gut eine Milliarde Euro und legte damit deutlich zu. 2010 waren es noch 839 Millionen.

Nur drei mit mehr als einer Milliarde Euro Umsatz

Hinter Oracle kann kein Unternehmen die Milliarden-Grenze sprengen. Auf Platz vier liegt mit einem Umsatz von knapp 731 Millionen Euro die Datev aus Nürnberg (2010: fast 699 Millionen). Damit haben sich die Ränge Eins bis vier gegenüber dem Vorjahr nicht verändert.

Platz fünf besetzt die CompuGroup Medical aus Koblenz mit knapp 196 Millionen Euro Umsatz (2010: 162 Millionen). Auf den Rängen sechs bis acht folgen Adobe Systems, München, mit einem Erlös von 190 Millionen Euro (2010: 174 Millionen) sowie die Software AG aus Darmstadt mit 154 Millionen Euro - im Vorjahr waren es noch 229 Millionen - und Novell aus Düsseldorf. Novell setzte 2011 in Deutschland 140 Millionen Euro mit Standard-Software um, 2010 waren es 130 Millionen.

Komplett werden die Top Ten durch Infor Global Solutions Deutschland mit einem Umsatz von 135 Millionen Euro (2010: 124 Millionen) und SAS Deutschland. Das Heidelberger Unternehmen erwirtschaftete 128 Millionen Euro nach 114 Millionen im Jahr 2010.

Neu in der Liste: AOK Systems

Neu in der Lünendonk-Liste der 25 größten Standard-Software-Unternehmen in Deutschland 2011 ist die AOK Systems. Die Bonner stellen Software für den Gesundheitssektor her und liegen auf Platz 15.

Es gibt einen Rückkehrer unter die Top 25, nämlich die Esri Deutschland Group aus Kranzberg. Sie bietet Geoinformations-Systeme an und befindet sich nun auf Rang 24. Dagegen sind zwei Firmen nicht mehr in der Liste vertreten: SimCorp aus Bad Homburg liegt nun hinter Rang 25 und Interflex Datensysteme aus Stuttgart erfüllt die Kriterien der Auswahl nicht mehr, so Lünendonk.

Zählt man die Umsätze der Top 25 zusammen, ergibt sich eine Summe von knapp 9,1 Milliarden Euro. Damit halten sie laut Lünendonk 56 Prozent am Inlandsmarkt. 20 dieser Unternehmen verbuchten 2011 Umsatzsteigerungen.

Das Leistungsspektrum der Anbieter

Ihr Blick in die Zukunft ist denn auch optimistisch: Für das laufende Jahr erwarten sie im Durchschnitt, gut sechs Prozent mehr Geld zu erlösen. Für die Jahre 2012 bis 2017 rechnen sie im Schnitt mit einem Plus von jährlich siebeneinhalb Prozent.

Lünendonk hat sich außerdem das durchschnittliche Leistungsspektrum der 25 größten Standard-Software-Unternehmen angesehen. Demnach fokussieren sie sich auf Software-Vertrieb (38 Prozent) und -Wartung (33 Prozent). Zehn Prozent entfallen auf Software-Einführung und Systemintegration, hinzu kommen in kleinerem Ausmaß Outsourcing, Beratung und anderes.

Dieser Artikel stammt von unserer Schwesterpublikation CIO.