Vom Apple I über die Apple Watch hin zum iPhone SE

Die turbulente Apple-Story

24.01.2014 von Jürgen Mauerer und Florian Maier
Der Apple-Konzern feiert sein 40-jähriges Jubiläum. Die beispiellose Erfolgsstory des Unternehmens mit dem angebissenen Apfel ist geprägt von vielen durchschlagenden Erfolgen - aber auch von gigantischen Flops. Wir lassen die stürmische Apple-Geschichte Revue passieren.

Apple ist Kult - und zwar längst nicht mehr nur bei den sogenannten Fanboys. Aber: Apple ist auch umstritten wegen der strengen Auflagen für seinen App-Store, dem "geschlossenen Ökosystem" oder der schlechten Arbeitsbedingungen etwa beim chinesischen Auftragsfertiger Foxconn. Seit der Jahrtausendwende legt Apple dennoch eine ungeahnte Erfolgsstory hin und eilt von Quartalsrekord zu Quartalsrekord - auch wenn die Zuwächse in der jüngsten Zeit abflachen und die Aktienkurse fallen.

Beispielsweise verkaufte Apple am ersten Verkaufswochenende zum Start des iPhone 6 und iPhone 6 Plus mehr als 10 Millionen Stück. In den letzten drei Monaten des Jahres 2014 kann Apple beispielsweise insgesamt 74,5 Millionen iPhones verkaufen. Um diese Zahl besser einordnen zu können: Ein Prozent der Weltbevölkerung hat sich im vierten Quartal 2014 ein iPhone gekauft. Auch das vierte Quartal des darauffolgenden Jahres 2015 ist geprägt von Rekordzahlen: 74,8 Millionen Apfel-Telefone finden in diesem Zeitraum einen neuen Besitzer. Mit einem Gewinn von 18,4 Milliarden Dollar erzielt Apple zudem den höchsten, jemals von einem Unternehmen erzielten Quartalsgewinn. Die Zeiten des zweistelligen Wachstums dürften nun allerdings vorbei sein: Die Auswirkungen der schwächelnden Wirtschaft in China und die Marktsättigung bei den Smartphones dürften den Konzern aus Cupertino vor neue Herausforderungen stellen.

Die Weichen für die Zukunft sind unterdessen gestellt: Mit dem iPhone SE will Apple weiter im Business-Umfeld punkten und auch das iPad Pro schlägt in die Produktivitäts-Kerbe. Die Apple Watch ist unterdessen mit einem Marktanteil von rund 70 Prozent unangefochtener Marktführer im Smartwatch-Segment, das Thema Virtual Reality dürfte von Apple demnächst ebenfalls besetzt werden.

Apple zählt nach wie vor zu den wertvollsten Unternehmen der Welt. Seine Geschichte ist allerdings nicht nur von Erfolgen geprägt. Anlässlich des 40. Geburtstags von Apple blicken wir mit Ihnen auf die bewegte Geschichte des iPhone-Konzerns zurück. In unserer Bildstrecke können Sie die entscheidenden Meilensteine der Apple-Historie auch im Schnelldurchlauf betrachten.

1976 - 1980: Gründung, Apple I und II, Börsengang

Apple wird am 1. April 1976 gegründet - die Geschichte des Konzerns beginnt allerdings schon einige Jahre zuvor. 1971 lernen sich der damals 15-jährige Schüler Steve Jobs und der fünf Jahre ältere Student Steve Wozniak kennen. Beide können sich für Elektronik begeistern und werden enge Freunde. Wozniak, den alle nur "Woz" nennen, ist ein leidenschaftlicher Computer-Nerd, der unter den vielen jungen Bastlern im Silicon Valley als technisches Genie herausragt. Jobs fehlt dieses Talent zwar, aber er hat - im Gegensatz zu Woz - schon in jungen Jahren eine konkrete Vorstellung davon, wie man mit Technologie die Welt verändern - und auch Geld verdienen - kann. Am 1. April 1976 gründen Steve Jobs, Steve Wozniak und Ronald Wayne das Unternehmen Apple. Letztgenannter verlässt die Firma aber schon nach wenigen Wochen wieder - das persönliche Haftungsrisiko ist dem Familienvater zu hoch. Vorher entwirft er allerdings das erste offizielle Apple-Logo, das Isaac Newton unter einem Apfelbaum zeigt. Die Zeichnung spielt auf die Entdeckung der Schwerkraft mithilfe eines Apfels an. Im gleichen Jahr wird das Logo schließlich durch den angebissenen Apfel im Regenfarben-Look ersetzt.

Die Rollenverteilung im verbliebenen Gründer-Duo ist klar: Steve Wozniak ist das Hardware-Talent, Steve Jobs das Marketing-Genie. In einer Garage entwickeln und produzieren die beiden Jungunternehmer die erste funktionstüchtige PC-Platine - den Apple I. Dieser wird als Bausatz zum Preis von 666,66 US-Dollar angeboten. Die fertig bestückte Platine muss vom Händler oder Besitzer zusammengesetzt werden. Als Zubehör gibt es ein Netzteil, eine Tastatur, einen Bildschirm und ein Gehäuse. Lange bevor IBM, Intel und Microsoft das Fundament für ihre Personal Computer legen, haben Jobs und Wozniak ihre Vision eines Personal Computers so in die Tat umgesetzt.

Um der Bastler-Nische zu entkommen, braucht das junge Unternehmen vor allem eines: Kapital. Durch einen Zufall lernen Jobs und Wozniak 1977 den Wagniskapitalgeber Mike Markkula kennen. Der hat sich mit 32 Jahren bereits in den Ruhestand verabschiedet, weil er in den Anfängen der Halbleiter-Industrie zu einem Millionen-Vermögen gekommen war. Während andere Investoren Steve Jobs samt seiner visionären Geschäftsideen brüsk zurückweisen, erkennt Markkula das Potenzial sofort.

1977 stellt das Unternehmen den Apple II vor. Dieser kostet 1298 Dollar, akzeptiert einen Fernseher als Bildschirm und ist der erste, vollwertige Personal Computer. Der Apple II ist zudem als offenes System konzipiert und hat acht freie Steckplätze für individuelle Erweiterungen. Die erste Version verfügt über einen 8-Bit-Prozessor mit rund 1 MHz Taktfrequenz und 4 kB RAM, der auf bis zu 64 kB erweitert werden konnte. Für damalige Verhältnisse beeindruckend ist die Grafikleistung: sechs Farben und eine Auflösung von 280 x 192 Pixeln. Der Apple II entwickelt sich zu einem Kassenschlager, nicht zuletzt durch das Programm VisiCalc, der ersten Tabellenkalkulation für einen Mikrocomputer.

1978 setzen die Jungunternehmer bereits 7,8 Millionen Dollar um. Der Garage in Palo Alto ist das Unternehmen ebenfalls entwachsen: Das neue Firmengebäude in Cupertino, Kalifornien wird bezogen. Zwei Jahre später eröffnet das Unternehmen eine Produktionsstätte in Irland und beginnt mit der Produktion des Apple II für den europäischen Markt. Im Jahr 1980 überspringt Apple Computer erstmals die Umsatzgrenze von 100 Millionen US-Dollar und beschäftigt über 1.000 Mitarbeiter. Am 12. Dezember 1980 wagt das Unternehmen den Gang an die Börse. Apple Computer Inc. wird mit 1,8 Milliarden US-Dollar bewertet und macht seine Gründer reich.

30 Jahre Personal Computer
1983: Debut des Compaq Portable
Nur ein Jahr zuvor gegründet, wagt Compaq den ersten Schritt auf den Markt mit einem neuen PC - das erste, tragbare IBM-kompatible System und damit ein Vorläufer des modernen Mobile Computings. Compaq wurde daraufhin zu einer der größten Firmen in der PC-Industrie - wurde zwei Jahrzehnte später allerdings von HP aufgekauft.
1984: Gründung von PCs Limited
Ein College-Student namens Michael Dell gründet eine kleine Firma in seinem Zimmer im Studentenwohnheim: Dell. Er baut individuell zusammenstellbare PCs. Sein Unterfangen entwickelt ich zu einer der größten Firmen in der Branche und weitet sich auch auf Drucker, Server und Netzwerkgeräte aus.
1985: Windows 1.0 wird veröffentlicht
Erstmals munkelte man schon zwei Jahre zuvor über das mögliche Release einer Software namens Windows. Auch bis ins kommende Jahr hinein schenkt kaum jemand dem Programm Beachtung - niemand ahnt zu diesem Zeitpunkt, dass dieser eher plumpe, grafische Dateimanager sich einmal zu dem größten und weitesten verbreiteten Betriebssystem der Welt entwickeln würde.
1986: Intel bringt den 386er
Der erste 32-bit-Prozessor, der 386er, kann auf scheinbar endlosen Speicher zugreifen - nun, zumindest für die damaligen Verhältnisse fühlte es sich ziemlich endlos an. Der 386er ist das Zugpferd für eine neue Generation von Software, darunter auch überarbeitete Versionen von Windows.
1987: Startschuss für VGA
Video Graphics Array (VGA) kommt zusammen mit IBMs PS/2-Anschluss auf den Markt. VGA überlebt, wird ein neuer Standard und der kleinste gemeinsame Nenner von Windows, Grafikkarte und Monitor. Auch heute noch besitzen die meisten Monitore einen VGA-Anschluss.
1988: EISA taucht auf
Kreiert als Antwort auf IBMs hauseigenes Micro-Channel-Interface, dient EISA in erster Linie dazu, ältere ISA (PC-AT)-Erweiterungskarten zu unterstützen. EISA beschert PC-Bauern einigen Erfolg, bis es von moderneren Standards (wie VESA, PCI und AGP) abgelöst wird.
1989: HTML wird erfunden
Tim Berners-Lee entwickelt die Programmiersprache HyperText Markup Language - kurz HTML. Ein Jahr später benutzt er HTML um den Kern dessen zu bilden, das später das World Wide Web wird.
1990: Windows 3.0 kommt auf den Markt
Windows 3.0 hat sich vom einfachen, grafischen Dateimanager zu der verbreitetsten Art und Weise entwickelt, wie Menschen mit ihrem PC interagieren. Windows 3.0 verfügt über umwerfende 16 MB Speicher. Scharenweise Software-Verkäufer haben das neue Betriebssystem in ihren Händlerregalen stehen.
1991: Geburt des PCI-Anschlusses
Der Peripheral Component Interconnect (kurz PCI), entwickelt von Intel, erleichtert PC-Herstellern und -Nutzern das Leben beachtlich. PCI (der Vorläufer von PCI Express) erlaubt die automatische Konfiguration von Interfacekarten, verbessert die Geschwindigkeit und erweitert die generelle Kompatibilität.
1993: Veröffentlichung des Mosaic-Webbrowsers
Entwickelt am National Center for Supercomputing Applications, ist der Mosaic Webbrowser zwar nicht der erste grafische Browser, wird aber schnell zum beliebtesten. Das macht Mosaic zum Vorreiter aller modernen Webbrowser. Mosaics Leitender Programmierer, Marc Andreessen, gründet später Netscape.
1994: Start von Windows 95
Windows 95 hat sich mittlerweile vom chancenlosen DOS-Konkurrenten zu einem vollständigen Betriebssystem gewandelt. Mit der Veröffentlichung von Windows 95 wird MS-DOS offiziell für tot erklärt. Dank cleverer Programmierung, beherrscht Windows 95 sowohl 32- als auch 16-bit-Anwendungen. Eine der größten Innovationen - die Nutzer am Anfang eher noch verwirrt - ist das Startmenü.
1995: Die ersten bedeutenden 3D-Chips
Die ersten 3D-Beschleuniger, die auch wirklich für PC-Gaming genutzt werden konnten - Rendition Vérité 1000 und 3dfx Voodoo - markieren eine neue Ära von Grafikkarten. Ihre Entwicklung bedrängt die bis dato weit verbreiteten VGA- und "Windows Accelerator"-Karten
1996: USB taucht auf
Im Gegensatz zu Serial- und Parallel-Ports, die gerne mal wählerisch sind, bedeutet USB den Schritt hin zu selbstkonfigurierenden Geräten und macht das Anschließen von Tastaturen, Mäusen und Kameras an den PC zu einem echten Kinderspiel. Zudem entsteht ein komplett neuer Markt für USB-Flash-Speicher.
1997: DVD-Player und -Disks im Handel
DVD-Laufwerke werden Bestandteil vieler PCs, lösen so die ausgedienten CD-Laufwerke ab und werden nahezu überall auf der Welt zum neuen Standard für optische Laufwerke - ein Schritt, den spätere Blu-ray-Laufwerke nicht schaffen.
1998: DMCA wird verabschiedet
In den USA wird der Digital Millennium Copyright Act verabschiedet - ein umstrittenes Gesetz, das unter anderem die Rechte von Copyright-Inhabern stärkt. Es kriminalisiert die Produktion und Verbreitung von Technologien, Geräten und Diensten, die den Kopierschutz eines Produktes knacken - auch, wenn dabei das Copyright selbst gar nicht verletzt wird. In der Europäischen Union wurde im Jahr 2001 mit der Richtlinie 2001/29/EG ein ähnliches Gesetz verabschiedet.
1999: Ratifizierung der 802.11a/b-Standards
Der erste 802.11-Standard für kabellose Netzwerke wird eingeführt - parallel dazu wird die Wi-Fi-Alliance gegründet, um Produkte auf Basis dieses Standards zu zertifizieren und bewerben. Wi-Fi entwickelt sich später zu einer der Netzwerk-Technologien mit der größten Verbreitung und Akzeptanz und ist sowohl bei Firmen, als auch bei Privatnutzern ausgesprochen beliebt.
2000: Electronic Arts veröffentlicht "Die Sims"
Erdacht von Will Wright wird im PC-Spiel "Die Sims" der Alltag virtueller Personen simuliert. Auch, wenn das Gameplay eher steril und ein wenig einschläfernd ist, besteigt "Die Sims" schnell den Thron des meistverkauften Computerspiels aller Zeiten und verschlingt Unmengen an Spielzeit, während die Spieler versuchen, den Alltag ihrer virtuellen Menschen kontinuierlich zu verbessern.
2001: Windows XP kommt
Windows XP vereint Windows 2000 und ME in einem 32-bit-Betriebssystem und wird so zu dem erfolgreichsten OS in der Geschichte von Microsoft.
2002: Debut der Tablet-PCs
Auch, wenn schon vorher Tablets existiert haben, erlangen sie erst 2002 mit Microsofts Windows XP Tablet PC Edition größere Aufmerksamkeit in der Bevölkerung. Zwar schaffen sie es noch nicht, sich auf dem Markt zu etablieren, ganz im Gegenteil sind sie ein ziemlicher Flop. Sie legen aber den Grundstein für die aktuellen Windows-8-Tablets.
2003: AMD bringt die erste 64-bit-x86-CPU
AMD kommt Intel zuvor und bringt als erster Konzern die Athlon-64-CPU auf den Markt, die sowohl 64-bit-Register, als auch 64-bit-Speicher in ihrer Architektur bietet. Microsoft startet daraufhin die Entwicklung einer Windows-Version mit 64-bit-Unterstützung - Intel bringt sein eigenes x86-64-Produkt erst zwei Jahre später auf den Markt.
2004: Verkaufsstart des Intel Pentium M
Entwickelt von Intels Design-Team in Israel, ist die Pentium-M-CPU eine stark modifizierte Version des Pentium 3 mit Fokus auf Leistungseffizienz statt hoher Taktung - und damit ein starker Gegensatz zu Intels Pentium 4. Der M-Prozessor wird zum Vorläufer der Core-Reihe des Herstellers.
2006: Intel bringt Core 2 Duo auf den Markt
Der Chip-Hersteller Intel trägt seine Pentium-4-Architektur mit der neuen Core 2 Duo CPU endgültig zu Grabe. Obwohl der neue Prozessor sogar niedriger getaktet ist als sein Vorgänger, schafft es Core 2 Duo dank effizienterem Befehlsvorrat, seinem Konkurrenten AMD die Leistungskrone wieder zu entreißen. Core 2 Duo braucht deutlich weniger Energie und produziert weniger Abwärme als AMD-Prozessoren.
2007: Premiere des Apple iPhone
Apples iPhone erfindet Smartphones, entwickelt eine unglaubliche Beliebtheit und zwingt Konkurrent Google dazu, selbst Fuß im Bereich mobile Betriebssysteme zu fassen. Auch Microsoft erkennt das Potenzial und bringt später Touch-Funktionen und vereinfachte Nutzersteuerung in seine PC- und mobilen Betriebssysteme ein.
2008: Laptops verkaufen sich besser als Desktops
Mobilität wird in diesem Jahr zum primären Fokus für Computerhersteller - insbesondere, weil die starke Verbreitung von Wi-Fi und die sinkenden Preise immer mehr Menschen dazu bringen, sich einen Laptop zuzulegen. In manchen Haushalten ist der Laptop nun der einzige vorhandene PC.
2010: Apple bringt das iPad
Im Gegensatz zu Microsofts vergeblichen Mühen, interessante Versionen seiner Tablet-PCs an den Mann zu bringen, schafft es Apple, den Markt quasi über Nacht zu dominieren. Der Schlüssel zum Erfolg: Das iPad ist kein PC, der sich wie ein Tablet verhält, sondern ein Tablet durch und durch. Zudem haben Nutzer die Möglichkeit, zwischen zahlreichen Apps für wenig bis gar kein Geld zu wählen - und das Apps-Ökosystem vergrößert sich nach wie vor.
2011: Intel entwickelt Ultrabooks
Angestachelt durch das Versagen der PC-Hersteller, Apples MacBook Air erfolgreich zu kopieren, erdenkt Intel grobe Richtlinien für ultraportable PCs: Die Ultrabook-Standards. Mit einer starken Finanzspritze hilft der Konzern Firmen dabei, die neuen Laptops zu entwerfen und zu bauen. Die Verkäufe von Ultrabooks stellen sich bislang zwar als zweischneidiges Schwert heraus, vom Markt verschwinden werden die ultraflachen und ultraleichten Laptops aber vorerst nicht.
2013: Blutbad im weltweiten PC-Markt
Der PC-Markt hat zum Jahresbeginn den schlimmsten Einbruch seit Beginn der Aufzeichungen von IDC erlebt - schuld daran sei auch das neue Microsoft -Betriebssystem Windows 8.

1980 - 1985: Apple Macintosh mit moderner GUI, Steve Jobs geht

Noch vor dem Börsengang erhält Steve Jobs Einblick in das legendäre Forschungszentrum Xerox Palo Alto Research Center (PARC). Die Eintrittskarte ist ein Aktien-Deal: Xerox darf noch vor dem Börsengang von Apple 100.000 Aktien für eine Million US-Dollar kaufen. Was Steve Jobs dort sieht, erweist sich als Inspiration für das Design künftiger Apple-Geräte: die grafische Benutzeroberfläche. "Ich dachte, das ist das beste Ding, was mir je in meinem Leben unter die Augen gekommen ist. [..] Und innerhalb von zehn Minuten war mir klar, dass eines Tages alle Computer so arbeiten würden", sagt Jobs 1995 in einem TV-Interview.

Xerox hat zu diesem Zeitpunkt mit dem Alto (1973) und dem Star (1981) bereits zwei Rechner mit grafischer Benutzeroberfläche (GUI, Graphical User Interface) entwickelt. Nach einer Präsentation für seine Entwickler sichert sich Steve Jobs die Rechte von PARC an der grundlegenden Idee des GUI - als Basis für das erste kommerzielle Betriebssystem. Das ist nur möglich, weil Xerox PARC sich vor allem als Forschungszentrum versteht und kein weiteres Interesse an einer eigenen Vermarktung hat. Zehn Jahre später - im Dezember 1989 - bereuen die Verantwortlichen das scheinbar: Xerox verklagt Apple Computer auf 150 Millionen Dollar Schadensersatz wegen der Verletzung von Patenten. Allerdings wird die Klage nicht vor Gericht verhandelt - mögliche Ansprüche von Xerox sind zu diesem Zeitpunkt bereits verjährt.

Um in die erste Liga der US-Unternehmen aufsteigen zu können, wirbt Jobs 1983 den bekannten Pepsi Cola-Manager John Sculley ab. "Wollen Sie den Rest Ihres Lebens Zuckerwasser verkaufen, oder wollen Sie die Chance ergreifen und die Welt verändern?", lautet die legendäre Frage von Jobs, mit der er Sculley als Apple-Chef gewinnen kann. Doch unter dem "Traum-Duo" Jobs und Sculley läuft es bei Apple nicht mehr rund: Die Einführung des ersten Rechners mit GUI - Lisa - wird zum Flop. Der Preis von fast 10.000 Dollar ist viel zu hoch, um dem preisgünstigen IBM-PC etwas entgegensetzen zu können.

Auch der von Jobs vorangetriebene Macintosh startet 1984 zunächst schwach. Mit einem Preis von 2495 US-Dollar ist der erste Mac zwar ebenfalls kein Schnäppchen, aber dennoch deutlich preiswerter als der Apple Lisa. Der erste Mac enthält bereits einige Features von modernen grafischen Benutzeroberflächen, etwa den Papierkorb, den Desktop, die Drag-and-Drop-Funktion oder die Navigation des Dateisystems mit Hilfe von Symbolen. Apple definiert damals die Human Interface Guideline als Vorgabe für die Gestaltung von Benutzeroberflächen. Damit stellt das Unternehmen sicher, dass alle Anwendungen über ein konsistentes Aussehen und eine gleichartige Bedienung (Menüstruktur) verfügen.

Trotz seiner revolutionären Neuerungen, verkauft sich der Macintosh zunächst schleppend. Intern entbrennt ein heftiger Streit um die Produkt- und Vermarktungs-Strategie. Apple macht Verluste und muss ein Fünftel seiner Belegschaft entlassen. Das Verhältnis zwischen Steve Jobs und John Sculley wird während dieser Durststrecke nachhaltig zerrüttet. Nach einem Verwaltungsrat-"Showdown" zwischen den beiden verlässt Mitbegründer Steve Jobs Apple im Jahr 1985. Kurz darauf gründet er das Unternehmen NeXT und kauft das damals noch junge Trickfilmstudio Pixar.

1985 - 1996: Apple ohne Steve Jobs - ein Weg in die Krise

Durch den Abgang von Steve Jobs verliert Apple seine zentrale Figur. Zudem kommt mit Microsoft ein neuer Mitbewerber auf den Markt. Ende 1985 veröffentlicht Microsoft seine erste Windows-Version 1.01; im Jahr 1988 folgt Windows 2.03. Parallel lizenziert Microsoft einige Mac-Technologien, um sein Office-Paket für den Mac entwickeln zu können. Daraufhin verklagt Apple Microsoft wegen verschiedener Ähnlichkeiten zwischen Windows und Mac OS. Microsoft startet eine Gegenklage und bezieht sich dabei auf den Lizenzvertrag aus dem Jahr 1985. Die langwierige juristische Auseinandersetzung endet erst 1995 mit einem Sieg für Microsoft, als der US Supreme Court die Berufung von Apple ablehnt. Anschließend starten die Redmonder mit Windows 95 richtig durch.

Neben dieser schmerzlichen Niederlage muss Apple weitere Rückschläge einstecken. Die Jobs-Company muss die Lisa-Reihe einstampfen, der 1989 gestartete Macintosh Portable - der erste Apple-Laptop - erweist sich ebenfalls als Flop. Kein Wunder, schließlich wiegt das Device satte sieben Kilogramm und wird zunächst ohne eine Hintergrundbeleuchtung am Bildschirm ausgeliefert. Auch der 1993 vorgestellte Newton - der erste PDA - wird kein Erfolg. Selbst die Power PC-Modelle und PowerBooks mit leistungsfähigen RISC-Prozessoren können die Bilanz nicht retten.

Nach der Einführung von Windows 95 im August 1995 wird es für Apple immer enger. Der Marktanteil des Macintosh ist auf einen einstelligen Prozentsatz geschrumpft. 1996 verbucht Apple einen Jahresverlust von einer Milliarde Dollar. Der Börsenkurs, der 1991 noch bei 70 Dollar liegt, fällt auf 14 Dollar. Apple steht zu diesem Zeitpunkt kurz vor dem Ruin - oder einer feindlichen Übernahme. Hinzu kommen erhebliche Probleme in der Entwicklungsabteilung: Apples Betriebssystem gilt als veraltet, der Schritt zu einem modernen Betriebssystem mit dem Codenamen Copland scheitert. Auch das 1992 begonnene Projekt Star Trek - die Portierung von Mac OS auf x86-Prozessoren - wird eingestellt. Gleichzeitig feiert Microsoft große Erfolge mit Windows 95.

Der damalige Apple-CEO Gil Amelio sucht 1996 also vor allem nach dem künftigen Betriebssystem für die Apfel-Produkte. Zur Auswahl stehen BeOS des ehemaligen Apple-Managers Jean-Louis Gassée und Steve Jobs’ Betriebssystem NeXTStep/OPENSTEP. Noch im Dezember 1996 überrascht Apple mit der Übernahme von NeXT - inklusive zugehörigem Know-How - für rund 430 Millionen US-Dollar. Das Betriebssystem NeXTStep soll die Basis für die nachfolgende OS-Generation OSX werden. Viel wichtiger ist jedoch: Steve Jobs ist zurück.

1997: Steve Jobs übernimmt wieder das Ruder, Hilfe von Microsoft

Dennoch muss Apple 1997 rund eine Milliarde Dollar abschreiben, das Unternehmen nähert sich immer weiter dem Konkurs. Nach Bekanntwerden der Zahlen muss CEO Gil Amelio gehen - im September 1997 übernimmt Steve Jobs schließlich wieder das Ruder.

Die endgültige Rettung Apples erreicht Steve Jobs ausgerechnet durch einen Deal mit dem Erzrivalen Microsoft. Im August 1997 erneuern Apple Computer und Microsoft ihre Zusammenarbeit im Rahmen eines Kooperationsabkommens. Beide Unternehmen lizenzieren gegenseitig ihre Patente; Microsoft kündigt an, sein Office-Paket für den Mac weiterhin zu entwickeln, Apple legt den Internet Explorer 4.0 als Standard-Browser im Macintosh-Betriebssystem fest. Zudem investiert Microsoft als Finanzspritze 150 Millionen US-Dollar in Apple. Als Steve Jobs diese Kooperation Anfang Januar 1997 auf der Macworld Expo ankündigt, geht ein Raunen durch die Apple-Fangemeinde.

Der neue, alte Apple-Chef treibt auch intern die Umstrukturierung an und entlässt zunächst mehrere Manager, die er für die schlechte Lage verantwortlich macht. Zudem stellt Jobs die Produktion des Newton ein und beendet die Lizenzierung des Betriebssystems an andere Hersteller. Der nächste Schritt ist die Straffung der Produktpalette: zwei Rechnerlinien soll es bei Apple künftig geben - eine für Heimanwender und eine für Profis. In jeder Linie soll je ein Gerät für den mobilen und eines für den stationären Einsatz zur Verfügung stehen: iBook und iMac richten sich an Heimanwender, PowerBook und Power Mac an professionelle Anwender.

1998 - 2000: Der iMac leitet die Wende ein

Den Wendepunkt in der Apple-Geschichte markiert der iMac. Er ist das erste große, überarbeitete Apple-Produkt in der zweiten Amtszeit von Steve Jobs. Mit seinem jugendlichen Design aus der Feder des neuen Chefdesigners Jonathan Ive und leistungsstarker Hardware entwickelt sich der iMac zum neuen Umsatzbringer für Apple. Der iMac ist der erste Mac mit einem USB- und SCSI-Anschluss - sowie ohne Floppy-Disk-Laufwerk. Besonders auffällig ist aber sein Design: Mit seinen grellen Farben, dem transparenten, fast kugelförmigen Monitor sowie - der in Form und Farbe darauf abgestimmten - Tastatur und Maus sorgt der iMac für Furore im Tech-Lager. Zum Ende des Geschäftsjahres 1998 meldet sich Apple mit schwarzen Zahlen erstmals im Kreis der großen PC-Hersteller zurück.

1999 folgen der Power Mac G3 Blue & White sowie das ebenfalls bunt gestaltete iBook. Im Jahr 2000 führt Apple den Power Mac G4 Cube ein, der mit einem ungewöhnlichen Würfel-Design überrascht und komplett ohne Lüfter auskommt. Der hohe Preis und die schlechten Erweiterungsmöglichkeiten schrecken allerdings viele Käufer ab.

Bedeutender ist hingegen die Einführung des neuen Betriebssystems Mac OS X, das auf der NeXTStep-Software beruht. Mac OS X basiert auf Unix und der neuen Bedienoberfläche Aqua, ist dem Design des iMac G3 nachempfunden und wird folglich von transparenten Menüs, hellen Nadelstreifen-Mustern und riesigen Icons dominiert. Über die Jahre soll sich Mac OS X - auch dank zahlreicher Überarbeitungen - etablieren, inzwischen steht seit Mitte 2015 die neueste Version 10.11 (El Capitan) zur Verfügung. Apples mobiles Betriebssystem iOS basiert ebenfalls auf OS X.

2001: Revolution in der Musikindustrie - iPod und iTunes

Im Januar 2000 verkündet Apple, sich strategisch neu ausrichten zu wollen. Internet-Anwendungen, Unterhaltungselektronik und neue, bisher nicht dagewesene Gerätekategorien sollen das Geschäft ankurbeln. Das erste Produkt, das diesem Kurswechsel entspringt, ist der iPod - ein digitales Musikabspielgerät. Etwas kleiner als eine Zigarettenschachtel, soll der iPod im Oktober 2001 dank seiner fest verbauten Festplatte, einem "Klickrad" und der zugehörigen iTunes-Software die Musikindustrie revolutionieren. Zwar gibt es schon vor dem iPod zahlreiche MP3-Player, doch nirgendwo ist es zu diesem Zeitpunkt so einfach, tausende Songs für unterwegs in die Tasche zu packen. Die Plattenlabels erkennen zudem schnell, dass der Verkauf ihrer Musik via iTunes eine echte Alternative zu den zu dieser Zeit weit verbreiteten, illegalen Downloads darstellt - auch wenn viele später mit der neuen Vormachtstellung von Apple hadern.

Die erste Version des iPod speichert rund 1000 digitale Songs ab und unterstützt Zufallswiedergabelisten. Mittlerweile gibt es den iPod außerdem in vielen verschiedenen Varianten (zum Beispiel iPod Shuffle, Nano oder Touch). Der Erfolg des iPod wäre allerdings ohne den internetbasierten iTunes-Store undenkbar gewesen, der im April 2003 in den USA startet. Auf der Plattform können Apple-Kunden Musikstücke, Spielfilme, Podcasts oder auch TV-Serien kaufen. Damit vernetzt das Unternehmen erstmals Hardware, Software und eine digitale Vertriebsplattform. Eine neue sprudelnde Einnahmequelle ist erschlossen.

Im Jahr 2001 eröffnet Apple außerdem auch sein erstes, stationäres Einzelhandelsgeschäft. Mit dem Apple Store wendet sich das Unternehmen nun direkt an die Verbraucher.

2002 - 2006: Weitere Innovationen und Umstieg auf Intel-Architektur

2002 stellt Apple Xserve vor, seine ersten Server für ein 19-Zoll-Rack. Mit dieser Technologie zeigt das Unternehmen, dass es sich nicht nur an Endverbraucher richtet, sondern auch das Unternehmensumfeld weiterhin im Blick hat. Darüber hinaus veröffentlicht Apple weitere Updates seines Betriebssystems Mac OS X und bringt mit dem Mac mini auch eine kompakte Version seines Desktop-Rechners auf den Markt. Was das Konzept angeht, ähnelt das Device dem G4 Cube - ist aber kleiner und preiswerter.

Im Jahr 2004 gibt es schlechte Nachrichten - diesmal allerdings keine unternehmerischen. Steve Jobs unterrichtet seine Mitarbeiter, dass er an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt ist und eine erste Operation erfolgreich hinter sich gebracht hat. Während der Rekonvaleszenz-Phase von Jobs übernimmt COO Tim Cook vier Wochen lang das Ruder bei Apple. Zur Entwicklerkonferenz WWDC im August 2004 tritt Steve Jobs erstmals wieder öffentlich auf.

Eine weitere, wichtige Veränderung vollzieht sich im Jahr 2006 mit dem Umstieg von IBM- auf Intel-Prozessoren. Das MacBook Pro ist das erste Apple-Produkt, das auf der Intel-Architektur basiert: Ein 15-Zoll-Laptop mit Intel Core-Duo-Prozessor und bis zu einem GB Arbeitsspeicher. Einige Monate später stellt Apple auch das erste MacBook vor, dessen Spezifikationen denen des MacBook Pros ähneln. Allerdings fällt es mit 13 Zoll Bildschirmdiagonale etwas kleiner aus. Mit seinem ersten Desktop-Computer mit Intel-Architektur, dem Macintosh Pro, rundet Apple seine Modellpalette zunächst ab.

2007: Das iPhone setzt neue Standards im Mobilfunkmarkt

Im Januar 2007 kündigt Steve Jobs neben dem neuen iPod Touch auch ein internetbasiertes Mobiltelefon an - das iPhone. Das iPhone soll - ähnlich wie zuvor der iPod - den Markt revolutionieren und wird zum Prototypen für alle modernen Touchscreen-Smartphones. Das erste iPhone bietet alle Funktionen eines iPods und kann zusätzlich auch telefonieren, fotografieren und sich mit dem Internet verbinden. Mit der Bedienung per Touch schlägt Apple in Sachen Funktion und Form völlig neue Wege ein. Das Gerät setzt dabei auf das hauseigene, mobile Betriebssystem iOS und unterstützt mittlerweile Multitasking für Applikationen von Drittanbietern. Apple bringt seit der Einführung des iPhones im Jahresrhythmus eine neue Smartphone-Generation auf den Markt. Im September 2015 ist mit dem iPhone 6S und 6S Plus die aktuelle Generation in den Handel gekommen. Im Februar 2016 kündigt Apple mit dem iPhone SE zudem eine günstige Business-Variante seines Bestsellers an.

Das iPhone deklassiert in den kommenden Monaten und Jahren nach seinem Release nach und nach die bisherigen Mobilfunk-Platzhirsche von Nokia, Blackberry und Konsorten. Nur Google kann mit seinem Android-Betriebssystem dagegenhalten. Allerdings können die Wettbewerber bis heute nur von Apple-esken Umsatz- und Gewinnzahlen träumen.

Parallel zum iPhone bringt Apple auch seinen App Store an den Start. Die Plattform, auf der Entwickler ihre zuvor von Apple zertifizierte Software anbieten können. Mittlerweile stehen im App Store mehr als 1,4 Millionen Apps zum Download zur Verfügung. Apple bietet Programmierern sein iOS SDK übrigens kostenlos mit der Entwicklungsumgebung Xcode an. Zum Veröffentlichen der Apps im App Store ist eine kostenpflichtige Registrierung im iOS Developer-Programm notwendig. Nach Fertigstellung prüft Apple die Applikation und erteilt anschließend die Freigabe - oder auch nicht. Auf diese Weise verbleibt die Kontrolle über das Angebot alleine bei Apple - eine mitunter heftig kritisierte Praxis.

2010: Das iPad wird zum nächsten Meilenstein

2008 ergänzt Apple seine Produktpalette um das MacBook Air, das bis dato leichteste und dünnste Macbook. Weitere neue Modelle des iPhones sowie eine neue Macbook-Generation, deren Gehäuse aus einem Aluminium-Block gefräst sind, kommen auf den Markt. Revolutionär wird es allerdings erst wieder im Jahr 2010, als Apple das iPad präsentiert. Der Tablet-PC wird ebenfalls per Touchscreen bedient, misst knapp 25 Zentimeter in der Diagonale und kreiert eine neue Gerätekategorie zwischen Laptop und Smartphone. Apples iPad kann zwar PC oder Notebook nicht ersetzen, ist aber optimal für den Konsum von Informationen geeignet - egal ob es dabei um Text-, Bild- oder Video-Inhalte geht. Was der iPod für die Musikbranche und das iPhone für die Mobilfunkbranche ist, wird das iPad für Medienhäuser: Es sorgt für neue Ideen, Märkte und Entwicklungen.

Mit dem iPad hat Apple den Markt für Tablet-PCs wiederbelebt. Denn die Idee vom Tablet PC gibt es bereits seit dem Jahr 2000, forciert vom damaligen Microsoft-Chef Bill Gates. Doch bis zum Erscheinen des iPad ist der Markt sehr überschaubar. Dann gehen alleine zwischen Januar und März 2012 11,8 Millionen Exemplare des iPads über die Ladentische - ein Plus von 151 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mittlerweile ist es mit solchen Steigerungsraten vorbei. Betrachtet man den Zeitraum Oktober bis Dezember 2014, so sinken die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um 18 Prozent auf 21,42 Millionen Geräte. Der iPad-Absatz schwächelt auch in den ersten drei Monaten des Jahres 2015: "Nur" noch 12,6 Millionen Stück werden verkauft. Im Gegensatz zum iPhone geht dem iPad nach drei Jahren Gipfelsturm die Puste aus, der Absatz schrumpft weiter. So ist Apple bis heute vor allem vom Erfolg des iPhones abhängig.

2011 - 2012: Apple nach dem Tod von Steve Jobs

Im Jahr 2011 wird Apple so stark wie noch nie zuvor - und erleidet zugleich seinen größten Verlust. Am 5. Oktober 2011 erliegt Steve Jobs den Folgen seiner Krebserkrankung. Sein Tod nimmt Apple nicht nur seinen langjährigen Chef und Gründer, sondern auch einen Technik-Visionär und Perfektionisten. Die Nachfolge von Jobs tritt Tim Cook bereits vor dessen Tod an - er soll die Erfolgsgeschichte von Apple nun weiterführen. Zum Start der Cook-Ära gelingt das auch ganz gut - aber das Image bekommt erste Kratzer.

2012 erzielt Apple knapp 50 Prozent seines Umsatzes mit dem iPhone. Vom iPhone 5 verkauft Apple innerhalb der ersten drei Tage nach Verkaufsstart weltweit fünf Millionen Exemplare - und handelt sich Ärger ein. Denn mit dem iPhone 5 und dem neuen Betriebssystem iOS 6 ersetzt Apple damals die bislang fest installierten Google-Karten durch einen eigenen Kartendienst. Dieser ist an vielen Stellen weniger detailliert und zum Teil auch fehlerhaft. Cook entschuldigt sich dafür in einem offenen Brief bei den Kunden und gelobt Besserung. Zudem entlässt die Apple-Führung nach dem Maps-Debakel den zuständigen Manager Scott Forstall und stärkt die Stellung von Design-Chef Jonathan Ive als kreative Schlüsselfigur. Im Segment der Tablet-Computer dominiert das iPad weiterhin den Markt. Doch die Android-Konkurrenz hat Apple vom Tablet-Kuchen ein sehr großes Stück abgeschnitten.

Das MacBook Air gibt weiterhin den Trend für Notebooks vor und die Verkäufe von Apple-Computern steigen, während der Rest der PC-Branche mit schwacher Nachfrage kämpft. Apple sitzt damals auf einem Bargeldbestand von mehr als 100 Milliarden US-Dollar. Daher kündigt das Management im März 2012 an, seine Aktionäre erstmals seit 17 Jahren wieder über eine Dividende am Gewinn zu beteiligen und Aktien zurückzukaufen.

Ein weiterer Konfliktherd ist der Patentkrieg gegen Google und deren mobiles Betriebssystem Android, den Steve Jobs im Jahr 2011 angezettelt hatte. Auf Klagen gegen Android-Hersteller wie Samsung oder HTC folgen Gegenklagen in aller Welt. Mit HTC schließt Apple dann eine zehnjährige Lizenzvereinbarung, noch bestehende Klagen werden beiderseitig fallen gelassen. Besonders hart aber ist der Kampf gegen Samsung: Apple wirft den Südkoreanern vor, seine iPhones und iPads kopiert zu haben. Samsung führt seinerseits technische Patente, etwa für den Funkstandard UMTS, ins Feld. Im August 2012 erzielt Apple schließlich einen Sieg über Samsung in Kalifornien, wo Geschworene dem US-Konzern mindestens 1,05 Milliarden Dollar Schadenersatz zusprechen. Die Entscheidung wird jedoch im März 2013 in Teilen wieder gekippt und der zugesprochene Schadenersatz halbiert.

Die besten Taschen fürs Macbook
ThinkTank Urban Disguise 35 Classic
Den Hersteller ThinkTank kennt man eher von seinen sehr robusten und funktionalen Fototaschen. Mit der Urban Disguise Classic Serie haben die US-Amerikaner aber auch eine weitere Universaltasche im Programm. Im Gegensatz zu der sehr schicken Retrospect-Serie ist hier Understatement angesagt. Sehr robust und perfekt gefertigt, gefällt die Kombination aus Nylon und Lederapplikationen. Robuste Reißverschlüsse mit Schlossschlaufen komplettieren den ersten positiven Eindruck. Mit Staufächern geizt ThinkTank nicht. Die große Außentasche hat Platz genug für ein Netzteil mit Kabeln und in der Klappe sind die Fächer für Stifte und Kleinkram untergebracht. Zusätzlich ist noch ein Innenfach mit einem weiteren Reißverschluss darin zu finden. Das große Hauptfach schluckt mehr, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Mehrere Schnellhefter oder Jurismappen, Bücher und Kopfhörer bekommt man so unter. Eine kleine Trinkflasche passt in die flexible Außentasche an der einen Seite und an der anderen Seite ein kleiner Schirm. Ein schlankes Innenfach mit Klettverschluss schluckt einen Block oder viele einzelne Blätter im A4-Format. Kein Business ohne Notebook – und so gibt es auch noch Platz für ein 13 Zoll Macbook Pro. Das tolle an dem Notebookfach ist der innen liegende Deckel mit Klettverschluss. Auf der Rückseite hat ThinkTank noch ein weiteres Fach mit Reißverschluss geschaffen, die Größe passt perfekt für ein iPad Air. Der Tragegurt ist mit robusten Karabinern versehen und lässt sich leicht abnehmen. Einen Durchschub für den Teleskopgriff an einem Trolley darf natürlich auch nicht fehlen. Die inneren Werte überzeugen: Tolle Verarbeitung, viel Stauraum und sehr praxisorientierte Fächer. Sowohl als Businesstasche, wie auch als Fototasche ein unauffälliger Begleiter, der viel wegsteckt.
Zirkeltraining Kasten Uni B 15
Alte Turnmatten und das speckige Leder von Turngeräten sind sehr robust. Aus diesem Material ist die Zirkeltraining-Tasche gefertigt, entsprechend robust ist daher auch sie. Alles wirkt kräftig und fast für die Ewigkeit gemacht. Die Außenhaut besteht aus dem Material der Turnmatte, Innen ist eine ebenfalls robuste weiße LKW-Plane vernäht. An eine großzügige Polsterung hat Zirkeltraining auch gedacht. In das Notebookfach passt ein 15 Zoll Macbook Pro und wenn man mal keines mitnehmen möchte, lässt sich die Abtrennung auch heraus nehmen. Ebenfalls herausnehmbar ist die sehr praktische Abtrennung für eine Trinkflasche. Das ist auch wichtig, denn sonnst passt kein Aktenordner in die Tasche. Die Robustheit hat seinen Preis, den das Material ist sehr steif, was den Zugriff ein wenig behindert. Für Kleinkram hat Zirkeltraining an zwei Außentaschen gedacht. In der Größeren - die über die gesamte Breite geht - passen wunderbar USB-Sticks oder ein Smartphone, aber auch Stifte, die in acht Schlaufen aus Turngeräteleder ihren Platz finden. Schön ist, das diese unterschiedlich groß sind, weniger schön aber, das Stifte ohne Klipp durchfallen und dann im Fach liegen. Die kleinere Außentasche ist mit 26 Zentimeter nicht wirklich klein und kann neben Adapterkabeln auch Papiertaschentücher oder Schokoriegel aufnehmen. Schick ist deren Klappe aus Turngeräteleder. Aus dem gleichen Leder ist auch der große Deckel gefertigt. Interessant ist der neuartige Magnetverschluss an den Riemen des Deckels. Zum Öffnen schiebt man die zwei Schlossteile zur Seite, das Schließen klappt dank der Magneten fast automatisch. Das Tragesystem überzeugt durch den schräg angenähten Gurt mit Polsterung und einem zusätzlichen Beckengurt. Dadurch lässt sich der Kasten Uni B sehr gut beim Radfahren auf dem Rücken fixieren. Thomas Bergbold Preis: € 240; Note: 1,6 gut
Thinktank Retrospective 40
Thinktank Retrospective 40 - Aktueller Preis bei Amazon (grau, blau oder schwarz): In die Tasche passt eine DSLR mit Handgriff und angesetztem Objektiv plus zwei weitere Objektive und eine Menge Zubehör. Sehr clever sind an den schmalen Seiten zwei Innenfächer mit Klettverschluss, in die jeweils ein Blitzgerät passt. Überhaupt wird bei der Retrospective 40 das Thema Kletterschlüsse auf die Spitze getrieben. Nicht nur das viele Fächer mit einem Klettverschluss verschlossen werden, es gibt auch Parkpositionen. Das ist praktisch für den Fall, das die Fächer permanent offen sein sollen, oder wie beim Deckel zur Geräuschreduzierung die Klettfläche abgedeckt wird. Gerade bei Reportage- oder Hochzeitsfotografen ist das von besonderer Wichtigkeit. Von den vielen Verstellmöglichkeiten mit Kletterschlüssen profitiert auch derjenige, der die Retrospective 40 mal nicht zum Fotografieren, sondern zur die Uni, Reise oder Beruf einsetzen möchte. Die Fotoeinteilungen lassen sich komplett entnehmen, ohne das man auf die Zusatzfächer für Stifte, Taschentücher und Kleinkram verzichten muss. So bekommt man zum Beispiel in die zwei kleinen Innenfächer dann eine kleine Trinkflasche und einen Schirm. In das große Außenfach passt dann locker das Netzteil und eine Maus. Im stabilen Notebookfach fühlt sich ein 13 Zoll großes Macbook Pro wohl. Und zwei Ordner schluckt die Retrospective 40 dann auch noch. Auch beim Tragen macht sich das sehr durchdachte Design bemerkbar. Der breite Gurt lässt sich sehr gut verstellen und das Polster ist recht angenehm. Der überaus positive Eindruck wird nur durch zwei Punkte getrübt: Der Handgriff ist nicht wirklich zum Tragen, sondern eher zum Anheben gedacht. Er ist nämlich so weit hinten, das die Tasche immer nach vorne kippt. Und bei einem Regenschauer kann es an der Seite hinein regnen, da der Deckel nicht über die Seiten reicht. Dafür hat Think Tank an eine spezielle Regenkappe gedacht. Thomas Bergbold Preis: € 220; Note: 1,4 sehr gut
Feuerwear Scott 13
Aus einem alten Feuerwehrschlauch ist die handliche Scott 13 gefertigt. Ein 13 Zoll großes Macbook passt perfekt in die Tasche. Zwischen weiß, schwarz oder rot kann man wählen und aufgrund des recycelten Materials ist jede Tasche einmalig. Speziell die roten Taschen sind, von verwaschen bis kräftig, sehr unterschiedlich und den letzten Kick bekommen die Taschen durch die aufgedruckten Nummer und Zahlen. Und manchmal hat Feuerwear auch seltene neongelbe Taschen im Programm, die Erfahrungsgemäß schnell vergriffen sind. Das robuste Material sorgt in der eckigen Scott für eine besonders gute Formstabilität und damit auch einen ungehinderten Zugang zum Inhalt. So minimalistisch ihr Äußeres, so minimalistisch ist sie auch im Innern. Ein leicht gepolstertes Notebookfach, zwei kleine Innfächer für Stifte oder USB-Stick und ein großes Fach mit Reißverschluss, das war es. Als kleines Gimmick gibt es einen Karabinerhaken an einem festgenähten Band. Mehr braucht es aber nicht und da neben dem Notebook noch Platz für ein paar Zeitschriften, einem dicken Buch und einem großen Kopfhörer ist, bekommt man doch vieles untergebracht. Nimmt man das Notebookfach heraus – der Einsatz wird durch einen Klettverschluss gehalten - kann man sogar einen Kameraeinsatz der Firma Monochrom einsetzen. Dann wird aus der Scott 13 die perfekte Kameratasche für eine spiegellose Systemkamera. Der längenverstellbare Schultergurt besitzt zwar keine Polsterung, diese ist aber in der Größenklasse nicht unbedingt erforderlich. Wer möchte bekommt dies aber als Zubehör. Die Tasche hat einen zusätzlichen Tragegriff, der oft von Taschenherstellern vergessen wird. In einer geräuschempfindlichen Umgebung stört allerdings der Klettverschluss des Deckels, der sich nur geräuschvoll öffnen lässt. Dafür geht er aber nicht nur über die gesamte Breite, sondern ist auch extrem kräftig. Thomas Bergbold Preis: € 130, Note: 1,4 sehr gut
Bag to Life Jumbo Messenger Bag
Aus einer Rettungsweste recycelt ist die Bag to Life Jumbo Messenger Bag. Das knallgelbe Material ist wasserabweisend, strapazierfähig und sehr leicht. Alles also perfekte Eigenschaften für eine Tasche. Die Jumbo Messenger Bag fällt daher mit Ihrer Farbe auf und das Gelb geht eine sehr harmonische Kombination mit dem ebenfalls recycelten Gurtband ein. Das schwarze Gurtband gibt der Tasche zudem Stabilität. In der Konsequenz ist die Tasche sehr flexibel und mit 800 Gramm konkurrenzlos leicht. Für ein sicheres Gefühl sorgt die großzügige Rundum-Polsterung und der weiche Futterstoff fühlt sich angenehm an. Der Innenraum ist mit 43 x 37 x 8,5 Zentimeter sehr großzügig und so passt auch ein großes Notebook hinein. Leider hat er einen Schönheitsfehler, es gibt kein extra abgetrenntes Notebookfach. Somit landet das Notebook immer zusammen mit Zubehör und Papieren im gleichen Fach. Zwei extra Fächer sorgen immerhin für Ordnung: Eine kleine Innentasche, in die zum Beispiel das Netzteil passt und eine Außentasche für Adapterkabel, Maus und Taschentücher. Als kleiner Gag ist in der Außentasche das Mundstück der Rettungsweste als Stifthalter versteckt. Die Reißleine findet ihren Platz am Reißverschluss. Und als weitere Anlehnung an ihre frühere Nutzung hängt eine Alarmpfeife an einer Kordel. Den rundum positiven Eindruck unterstreicht die kleine Griffschlaufe auf der Rückseite der Tasche. Thaomas Bergbold Preis: € 150, Note: 2,3 gut
Artisan & Artist RDB-MG100
Eine gute Kuriertasche erfüllt zwei Ansprüche: Universeller Einsatz und guten Sitz auch beim Radfahren. Die RDB-MG100 sieht zwar aus wie eine Umhängetasche, wird aber wie eine Kuriertasche auf dem Rücken getragen. Die Gurtverstellung lässt eine Regulierung der Länge zu. Doch da das sehr lange Polster fest vernäht ist, würde es beim Hängen an der Schulter nicht richtig sitzen. Die Position auf dem Rücken ist selbst voll beladen noch angenehm, zur zusätzlichen Fixierung dient ein kleiner Zusatzgurt. Dank einer einfachen Längenverstellung kann der Gurt gelockert und die Tasche gut vor den Bauch gezogen werden. Sehr stylisch sind die zwei Haken aus Aluminium, mit denen man den Deckel schließt. Je nach Befüllung stehen acht Schlaufen zur Verfügung. So kann der Deckel sehr gut dem Inhalt angepasst werden. Die Haken sehen zwar sehr schick aus, sind aber in der Handhabung nicht ganz so praktisch. Mit einer Hand ist ein Einhaken nur mit viel Übung zu schaffen, somit braucht man eigentlich immer zwei freie Hände. Das tolle an der RDB-MG100 ist nicht nur der elegante Look in Kombination mit einer tollen Verarbeitung, sondern auch ihre Wandlungsfähigkeit. Als Kuriertasche passt neben einem 13 Zoll Macbook Pro, einige Schnellhefter - oder ein schmaler Ordner -, das Netzteil und ein Kopfhörer hinein. Die Tasche bleibt sogar auf dem Boden stehen und fällt nicht um. Mitgeliefert wird ein Fotoeinsatz, der allerdings ein wenig Fingerspitzengefühl beim Einsetzen erfordert. Dann findet zum Beispiel eine DSLR mit angesetztem Objektiv und zwei weitere Objektive ihren Platz. Für ein Macbook Pro wird es dann aber zu eng. Anders mit einer kompakten spiegellosen Systemkamera, dann reicht der Platz auch für den mobilen Rechner. Zwei verstellbare Zwischenwände sorgen für etwas Variabilität. Für die dritte Wandlung als reine Notebooktasche, wird das Volumen durch einen außen liegenden Reißverschluss verkleinert. Der ist wie alle Reißverschlüsse wasserdicht. Thomas Bergbold Preis: € 130; Note: 1,8 gut
Crumpler Lamington Sling 13
Ein 13 Zoll Macbook Air mit Netzteil, ein Block zum Schreiben, was braucht man mehr für unterwegs. Genau dafür ist die Lamington Sling ausgelegt – für nicht mehr und nicht weniger. Die Lamington Sling ist in vier Farben (orange, pink, silver und black) zu haben und glänzt mit einem Crumpler-typischen robusten Nylon-Material. Der Umhängegurt ist schräg angenäht, was zu einem sehr guten Tragekomfort verhilft. Die Lamington Sling beschränkt sich auf einen einfachen Schutz des Macbook Air vor Nässe und vor neugierigen Blicken, auf eine Polsterung hat Crumpler verzichtet. Wer das braucht, nimmt einfach zusätzlich ein Sleeve. Man verschließt das vordere Fach, in das ein Netzteil passt, mit einem Reißverschluss, das hintere mit einem Klettverschluss. Thomas Bergbold Preis: 50 €, Note: 2,0 gut
Macbook-Tasche Incase DSLR Sling Pack
Eigentlich ist DSLR Sling Pack für eine Digital-Spiegelreflexkamera mit Zubehör und Platz für ein Macbook Air mit 11 Zoll gedacht. Durch die flexible und auch komplett entfernbare Inneinteilung ist es aber auch sehr gut für digitale Nomaden geeignet. So passen beispielsweise eine Trinkflasche zusammen mit Büchern, Netzteil und Festplatte hinein. Oder wenn man alle Trennwände entfernt, auch Zeitungen, Schnellhefter oder ein kleiner Ordner in das Innere. Das Notebookfach ist sehr gut gepolstert und dank Fleece auch weich zum 11 Zoll Macbook Air oder zum iPad. Zusätzliche fünf Innentaschen nehmen Kleinteile auf, ebenso wie eine große Außentasche mit Reißverschluss. Der sehr breite Sling-Gurt sorgt für einen sehr guten Tragekomfort und einen schnellen Zugriff, ohne die Tasche abzunehmen. Die Gurtverstellung ist gut durchdacht und zwei Handgriffe dienen zum leichten Aufgreifen. Thomas Bergbold Preis: 90 €, Note: 1,6 gut
Golla Nadja G1273
Dieser Rucksack ist alles andere als zierlich. In den mit knapp 52 Zentimetern recht hohen Rucksack passt unter anderem ein 17 Zoll großes Macbook Pro. Damit das gute Stück geschützt ist, ist das Extra-Notebookfach rundherum gepolstert. Das große Hauptfach bietet ein größeres Fach mit Reißverschluss, in das wunderbar Kabel und Adapter passen, sowie zwei kleine Einsteckfächer für Stifte und USB-Sticks. Weitere Fächer sind leider Fehlanzeige, was gerade bei dem hohen Stauraum für einzelne Blätter und Hefte praktisch wäre. Ansonsten bekommt man einen dicken A4-Ordner und einige Bücher unter. Wegen seiner großen Höhe noch Luft für Essen oder Trinkflasche. Im Deckel sind von außen zwei weitere Fächer mit Reißverschluss, ein kleineres passend für ein Netzteil und ein größeres, in das auch ein paar Zeitschriften passen. Wem die Farbkombination Armygrün mit Pink nicht zusagt, bekommt den Rucksack auch als Modell Herman G1272 in Dunkelblau. Mit den zwei gepolsterten Tragegriffen, je einer an der kurzen und der langen Seite, lässt sich Nadja gut an der Hand tragen. Der Tragekomfort als Rucksack steht und fällt mit der Rückenpolsterung und den Trageriehmen. Beides ist nicht besonders dick ausgeführt, was in Anbetracht des sehr günstigen Straßenpreises eventuell zu verschmerzen ist. Fakt ist: Wer den Rucksack voll packt und weit damit unterwegs sein möchte, darf keine Ansprüche stellen. Thomas Bergbold Preis: 60 €, Note: 2,3 gut
Manfrotto Unica V
Die Unica ist sehr geradlinig - nach dem Motto quadratisch-praktisch-gut und verzichtet auf modische Abschrägungen zugunsten maximalen Stauvolumens. Die Tasche wird in vier Farben geliefert, die hellen Farben (rot und weiß) sind etwas schmutzempfindlich. Das große Hauptfach verfügt über eine verstellbare Trennwand. Somit reicht der Platz beispielsweise für eine Canon EOS 5D mit 24-105LIS und dazu abgetrennt zwei zusätzliche Objektive. Das Notebookfach ist rundum gepolstert und laut Hersteller soll ein 17“ Macbook Pro hinein passen. Ein Sicherungsriemen schützt vorm Herausfallen. Über die gesamte Breite verläuft ein großen Bodenfach, groß genug für Netzteil, Blitz und viel Kleinkram. Auffallend ist die große Schnalle aus Aluminium, sie sorgt durch ihr Gewicht dafür, dass der leichte Deckel geschlossen bleibt. Thomas Bergbold Preis € 90, Note 2,3
Kata Orbit 120 DL
Die Orbit gehört zu der Klasse der sehr leichten und universellen Messenger-Taschen mit Kameraeinsatz. Der Einsatz ist mit Kletten in der Tasche fixiert und leicht herausnehmbar. Er lässt sich aber sehr gut als Staufach für Kabel, Netzteil oder Getränkeflaschen einsetzen. Papiere und Zeitschriften passen auch mit Kameraeinsatz in die Tasche. Das Notebookfach fasst ein 15 Zoll Macbook Pro und ist zu allen Seiten leicht gepolstert. Ein Außenfach mit Klettverschluss über die gesamte Breite nimmt Stifte, Papiere und weitere Kleinteile auf. Clever: Die Schnalle für Gurtlängenverstellung verschwindet hinter einem Reißverschlussfach. Für ein Tragen auf dem Rücken gibt es eine spezielle Gurtposition mit drittem Gurt. Thomas Bergbold Preis € 145, Note 2,1
Bluelounge Eco-Friendly Bags Backpack
Der Backpack hält, was er von außen verspricht: ein großer Stauraum, der rundum gepolstert ist. Innen gibt es zwei Fächer: Ein großes für ein Macbook Pro bis 17“. Damit es nicht herausfällt, wird es durch eine große Klappe mit einem sehr guten Klettverschuss gehalten. Außerdem gibt es ein schmales Neoprenfach zum Einstecken von Dokumenten oder einem iPad. Dazu noch ein kleines Fach mit Reißverschluss. Ein großes Außenfach nimmt weitere Dokumente oder Hefte auf. Spezielle Fächer für Stifte oder das Netzteil gibt es nicht. Das Material ist aus recycelten PET-Flachen und sehr weich. Es neigt aber auch dazu, leicht Schmutz anzusetzen. Die Verstellungen der Tragegurte sowie deren Breite und Polsterung sind sehr gut, was aber fehlt ist ein Rückenpolster mit Netz, damit beim Tragen der Rücken nicht schwitzt. Thomas Bergbold Preis € 160, Note 1,9
Booq Boa Scueeze
Die schmale Boa Squeeze überrascht beim Öffnen mit jeder Menge Stauraum dank x kleinerer bis mittlerer Fächer für Kleinteile wie Kabel, Adapter und Dokumente. Neben einem 17 Zoll-Macbook Pro mit Netzteil passen noch locker einige Macwelt-Ausgaben hinein. Zum Schutz des Macbook-Pro-Gehäuses ist das Innenfach weich gefüttert. In zwei Außenfächer passen Stifte, Visitenkarten und ein iPhone. Das Außenmaterial ist aus Ballistic-Nylon, wasserabweisend beschichtet und macht einen sehr robusten Eindruck. Durch die schlanke Form steht der Rucksack nicht und lässt sich nur liegend gut beladen. Thomas Bergbold Preis € 130, Note 1,9
Crumpler Mood Smuggler L
Die Kult-Marke aus Australien ist ein Trendsetter im Bereich der Fahrradkuriertaschen. So gibt sich die Mood Smugler ganz reduziert auf das Wesentliche: Ein Notebookfach für ein 15 Zoll Macbook Pro mit verstärkter Rückwand und einer gepolsterten Zwischenwand. Diese ist mit einem Klettverschluss, der Crumpler-typisch sehr gut haftet, ausgestattet. In das Zwischenfach passen Hefte, Kabel und das Netzteil oder auch noch ein iPad. Für Stifte oder Kleinkram ist eine Netztasche untergebracht. Weitere Fächer sind Fehlanzeige. Dafür ist das Material sehr robust - Crumpler gibt immerhin 30 Jahre Garantie - und der große Deckel schützt den Inhalt sehr gut vor Nässe. Gespart hat Crumpler leider an einem Polster am ansonsten breiten Gurt. Thomas Bergbold Preis € 65, Note 1,9

2013: Alles neu und doch irgendwie erwartet

Neue Apple-Produkte gibt es 2013 viele. Zu den wichtigsten Neuheiten zählen natürlich die traditionell im September vorgestellten iPhone 5S und iPhone 5C. Letzteres sorgt als sogenanntes "Billig-iPhone" für Schlagzeilen, auch wenn es nicht wirklich billig ist. Eigentlich ist das iPhone 5C nicht mehr als ein neu und ziemlich bunt verpacktes iPhone 5. Entsprechend enttäuscht zeigen sich viele Fans auch vom "Nicht-wirklich-billig-iPhone". Mehr Aufmerksamkeit erlangt hingegen das iPhone 5S. Neben dem ersten 64-Bit-Prozessor A7 macht das Smartphone vor allem mit seinem Touch ID-Feature von sich reden. Das Entsperren des Smartphones erfolgt nun durch "Daumenauflegen". Für Kritiker ist das ein gefundenes Fressen: Apple sammle nun Fingerabdrücke und keiner wisse, was mit den Daten geschieht. Nichtsdestotrotz vermeldet Apple am ersten Verkaufswochenende einen Verkaufsrekord: Neun Millionen Exemplare des iPhone 5S sind verkauft. Was das iPad angeht, überrascht Apple im Oktober 2013 mit dem iPad Air, dessen geringes Gewicht und ultradünnes Gehäuse für Verblüffung sorgt.

Softwareseitig bringt Apple mit iOS 7 eine überarbeitete Version seines mobilen Betriebssystems auf den Markt, die mit frischem Design und neuen Funktionen aufwartet. Die Veränderungen bei der Bedienung gehen jedoch natürlich nicht ohne Kritik einher. Doch am seit Jahren unveränderten "Look & Feel" des iPhones muss sich zu diesem Zeitpunkt etwas ändern, denn die Konkurrenz aus dem Android- - und inzwischen auch dem Windows-Phone-Lager - wird stärker.

Beim Mac gibt es 2013 ebenfalls etwas Neues: Der Mac Pro erregt mit seinem futuristischen Design viel Aufmerksamkeit. Das ist auch bitter nötig, denn den Markt für professionelle Anwender hat Apple über die letzten Jahre vernachlässigt.

2014: Display-Wachstumsschub und der U2-Clou

Das Jahr 2014 beginnt bei Apple so richtig erst zur Jahresmitte, als auf dem eigenen Entwicklerforum iOS 8 und Mac OS X 10.10 Yosemite in der ersten Beta-Version vorgestellt wird. Revolutionär sind beide Betriebssysteme nicht, allerdings werden sie optisch an den Stand der Zeit angepasst.

Im September 2014 stellt das Unternehmen aus Cupertino schließlich die neuen iPhone-Modelle mit größeren Displays vor. Der Druck des Marktes zwingt Apple quasi dazu, sich von den bisherigen Display-Größen (vier Zoll) zu verabschieden. Das iPhone 6 kommt folglich mit einer Screen-Diagonale von 4,7 Zoll, das iPhone 6 Plus mit einem 5,5-Zoll-Touchscreen. Am ersten Wochenende nach dem Release verkauft Apple zehn Millionen Exemplare der neuen iPhone-Generation. Akribisch wie immer wird nach dem Haar in der Suppe gesucht - und gefunden. So werden einige, offensichtlich mit Gewalt verbogene, Exemplare des iPhone 6 Plus unter der Bezeichnung "Bendgate" zum weltweiten Medienspektakel hochgejubelt. Während diese "Affäre" schnell wieder in der Versenkung verschwindet, handelt sich Apple selbst Ärger ein. Das beginnt mit der kostenlosen "Zwangsbeglückung" aller iTunes-Nutzer mit dem U2-Album Songs of Innocence. Viele Nutzer beschweren sich über die ungefragte Aufnahme in ihre Musikbibliothek. Was als PR-Clou gedacht ist, endet schließlich damit, dass U2-Frontmann Bono sich öffentlich entschuldigt und Apple eine Software zur Entfernung des Albums zur Verfügung stellt.

Zum Video: Die turbulente Apple-Story

Wenig Freunde macht sich Apple auch mit dem eilig veröffentlichten Update iOS 8.0.1, das einige Bugs der Vorgängerversion bereinigen soll. Stattdessen tauchen neue Probleme auf: Nutzer berichten von Problemen mit Touch ID sowie dem Mobilfunk - Apple zieht das Update daraufhin zurück. Erst mit iOS 8.1 funktionieren alle angekündigten Features. Wirklich geschadet haben Apple diese Ausrutscher scheinbar nicht: Rekordverkäufe und Rekordgewinn sind das Ergebnis des vierten Quartals 2014.

Im Oktober 2014 startet Apple in den USA - auf Basis von iOS 8.1 - sein Mobile-Payment-System Apple Pay. Nicht wenige Experten erwarten sich durch das NFC-basierte Apple Pay einen deutlichen Schub, wenn es um das Bezahlen per Smartphone geht. In den USA findet das Bezahlsystem auch zunehmend Akzeptanz. Der Europa-Start von Apple Pay erfolgt Mitte 2015 - zunächst ausschließlich in Großbritannien.

Apple Pay
Apple Pay in Websites
...einbinden, können Shopbetreiber seit Sommer 2016. Der Anwender kann die Webseite auch via Mac besuchen, bezahlen muss er dann aber mit seinem iPhone.

2015 - 2016: Apple Watch, iPad Pro, FBiOS & iPhone 7

Mit den Worten "One more thing" kündigte Apple CEO die erste Smartwatch aus Cupertino an - seit Ende April 2015 ist die smarte Uhr zu haben. Das Preisgefüge ist relativ breit gestreut: 399 Euro kostet das Einstiegsmodell, 18.000 Euro die vergoldete Top-Variante. Auch aufgrund mangelnder Konkurrenz ist die Apple Watch in ihrem Segment unangefochtener Marktführer.

Im September 2015 stellt Apple schließlich eine ganze Reihe neuer Geräte vor. Darunter die aktuelle iPhone-Generation 6S und 6S Plus, die vierte Generation der Set-Top-Box Apple TV und - das iPad Pro. Letzteres soll den Markt der 2-in-1-Devices aufmischen und das iPad dank andockbarer Tastatur und Stylus auch für Produktivitätsaufgaben fit machen. Allerdings läuft das iPad Pro weiterhin auf dem mobilen Betriebssystem iOS. Letzteres steht seit März 2016 in der Version 9.3 zur Verfügung. Im Februar 2016 zeigt Apple schließlich das iPhone SE - eine günstigere Business-Variante des Smartphone-Bestsellers - sowie eine kleinere Variante des iPad Pro.

Apple-CEO Tim Cook, der seinen Posten kurz vor dem Tod von Steve Jobs im Oktober 2011 übernimmt, setzt in seiner Ära bislang völlig andere Akzente als das verstorbene Apple-Mastermind. Die Impulse zur Produktentwicklung kommen nicht mehr unbedingt vom Chef selbst, sondern von wichtigen Managern wie Star-Designer Jony Ive. Cook kümmert sich stattdessen systematisch um den politischen Rahmen - angefangen bei verbesserungswürdigen Arbeitsbedingungen in den chinesischen Fabriken der Apple-Partner, über Themen wie Umweltschutz bis hin zur Debatte um Privatsphäre. Diese gewinnt Anfang des Jahres 2016 noch einmal deutlich an Schärfe, denn kurz vor dem 40. Geburtstag des Unternehmens muss Cook einen juristischen Kampf mit der US-Regierung ausfechten. Die will den Konzern zum Aushebeln des Passwort-Schutzes beim iPhone 5C eines getöteten, mutmaßlichen Terroristen zwingen. Nach öffentlicher Diskussion und prominenter Unterstützung für Cook und den Apple-Konzern - unter anderem durch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg - kommen Beamte des FBI schließlich ohne die Hilfe von Apple an die Daten.

An der Börse läuft es ebenfalls nicht besonders gut für Apple: Nach einem bescheidenen Börsenjahr 2015 verliert Apple im Februar 2016 für einen Tag die Position des weltweit wertvollsten, börsennotierten Unternehmens an die Google-Muttergesellschaft Alphabet - obwohl Apple in einem Quartal mehr Gewinn macht, als der gesamte Google-Konzern in einem Jahr. Ob und wie lange sich Apple an der Spitze der Tech-Branche behaupten kann, wird vor allem vom Absatzerfolg des iPhones abhängen. Außerdem muss Apple eine Antwort auf die Frage liefern, ob es knapp zehn Jahre nach der Einführung des iPhones noch einmal gelingen kann, einen bestehenden Markt mit neuartigen Produkten umzukrempeln - zum Beispiel mit dem seit Jahren diskutierten Apple Car. Auch über die kommende iPhone-Generation wird vielerorts bereits fleißig diskutiert und gemutmaßt.

Ganz nach alter Tradition stellte Apple auch im September 2016 ein neues iPhone vor. iPhone 7 und 7 Plus unterscheiden sich optisch zwar kaum von ihren Vorgängern, allerdings ist die Kopfhörerbuchse Geschichte. Und moderate Wasserverträglichkeit wird auch endlich Wirklichkeit am Apple Smartphone. Dennoch fallen die Reaktionen auf die heiß erwartete Keynote eher verhalten aus. Denn mit wirklichen Innovationen kann der Tech-Riese beim iPhone 7 nicht aufwarten. Auch die Ankündigung der Apple Watch Series 2 ruft keine Begeisterungsstürme hervor. Das Ausbleiben eines Booms und die Geschäftszahlen für das Jahr 2015 sorgen Ende Oktober 2016 dafür, dass die Apple-Aktie Kursverluste hinnehmen muss. Schon im darauffolgenden Weihnachtsgeschäft konnte der Konzern zwar neue Rekordzahlen vermelden, allerdings scheint sich das iPhone 7 nicht besser zu verkaufen als sein Vorgänger.

Zum Video: Die turbulente Apple-Story

Im November 2016 zeigt Apple ein komplett neues Macbook Pro mit einer kontextsensitiven Multitouch-Leiste. Doch das ist nicht die einzige Neuerung am aktuellen Macbook: Magsafe ist Geschichte, ab sofort gibt es nur noch Thunderbolt-Anschlüsse zum Laden des Geräts. Das neue Macbook bringt darüber hinaus schnellere Prozessoren und SSDs mit und ist entweder mit 13-Zoll- oder 15-Zoll-Screen erhältlich. Ein Touch-Display bleibt am Macbook jedoch weiterhin kein Thema - auch wenn zuvor Gerüchte um ein solches Feature aufkommen. Ein Update hat das Macbook zu diesem Zeitpunkt in jedem Fall dringend nötig: Im dritten Quartal 2016 fallen die Mac-Verkäufe nach Apples Bilanz um 17 Prozent.

2017: iPad

Ende März 2017 stellte Apple schließlich ein neues iPad vor, das das iPad Air 2 ersetzt. Das Tablet gibt es ausschließlich mit 32 GB oder 128 GB Speicher, jeweils entweder mit Wifi- oder Mobilfunk-Support. Darüber hinaus bietet Apple auch ein Topmodell mit Nano-Sim-Slot an. Das aktuelle iPad ist nur unwesentlich dicker und schwerer als das iPad Pro - das Gewicht liegt mit 469 Gramm etwas über dem des iPad Air 2. Neue iPad-Pro-Modelle sollen noch in diesem Jahr folgen. Und wie jedes Jahr brodelt die Gerüchteküche schon kräftig, wenn es um das kommende iPhone 8 geht. (fm/jm/cv/dpa)