CeBIT-Highlights

Die wichtigsten mobilen Trends der CeBIT 2011

02.03.2011
Tablet-PCs, Smartphones, Notebooks, LTE-Router von AVM und Cloud-Computing: Wir präsentieren die wichtigsten mobilen Trends der diesjährigen CeBIT in Hannover.

Die ChannelPartner Schwesterpublikation PC-Welt gibt einen Überblick über die Consumer-Highlights der Messe. An erster Stelle stehen Tablet-PCs und Smartphones mit mehr Leistung, besserer Software und mehr Modellvielfalt. Aber auch die vernetzte Welt meldet sich mit neuen stationären Breitband-Modems (LTE) und Cloud-Anwendungen zu Wort.


Vielfalt in der Tablet-Riege

Bei einem CeBIT-Besuch werden Ihnen in diesem Jahr Tablet-PCs um die Ohren fliegen. Dank dem Apple-iPad sind die Geräte keine Nischenprodukte mehr. Die Bedienung des berührungsempfindlichen Bildschirms hat dank der Weiterentwicklung des Google-Betriebssystems Android (neu Version 3.0), des neuen WebOS (vorerst nur Hewlett Packard) und Windows 7 große Fortschritte gemacht. Die Hersteller konzentrieren sich entweder auf eine kleine Tablet-Familie (Acer Iconia, Asus Eee Pad) oder auf die konventionelle Tablet-Form (LG V900).

Asus begnügt sich nicht mit einem simplen Tablet-PC, sondern versucht mit drei Varianten verschiedene Nutzungs-Szenarien zu bedienen. Der Eee Pad Transformer besitzt eine steckbare Tastatur, die auf dem Schreibtisch liegen bleiben kann. Angedockt entsteht ein Netbook-Format in 10-Zoll. Günstig für die Akkulaufzeit: In der Tastatur steckt ein zweiter Akku. Der soll die Laufzeit auf bis zu 16 Stunden verdoppeln. Der EEE Pad Slider gibt seine Tasten nicht freiwillig her, denn sie werden bei Bedarf unter dem Tablet hervorgeschoben.

Asus Eee Pad Slider / Transformer
10-Zoll
Nvidia Tegra 2 Dual Core
Zwei Webcams
Android 3.0
Preis: Transformer 400 - 700 US-Dollar
Preis: Eee Pad Slider 500 - 800 US-Dollar
Verkauf: ab April 2011

Das Eee Pad Memo tritt in die Spuren des 7-Zollers Samsung Galaxy Tab und ist wie selbiges mit Android ausgerüstet. Anders als die meisten anderen Tablet-PCs ist der Memo auch mit dem mitgelieferten Stylus Stift und dem Finger bedienbar. Mit dem kapazitiven IPS-Touchpanel sollen dadurch gute handschriftliche Notizen möglich sein.

Asus Eee Pad Memo
7 Zoll (1.024 x 600 Pixel)
Dual-Core Qualcomm Snapdragon 8260, 1.2 GHz
Android 3.0
Preis: 500 - 600 US-Dollar
Verkaufsstart: Juni 2011

Acer geht mit seinem Tablet-PC Iconia Tab W500 einen ähnlichen Weg und legt der „Keydock“-Version eine andockbare Tastatur bei. Die Eingabe ist somit gleichzeitig die Docking-Station, an welche z. B. ein Monitor, eine Maus oder auch das Netzteil angeschlossen werden. Mit HDMI, UMTS/HSDPA-Modem, USB 3.0 (in Keydock) und AMD-Fusion ist der 10-Zoller im Vergleich zu den Android-Tablets sehr leistungsstark. Windows-Fans sollen sich auf dem Windows 7 Home Premium gleich heimisch fühlen.

Acer Iconia Tab W500
AMD C-50 1.00GHz
32GB SSD
AMD Radeon HD 6250 256MB
USB 2.0, Bluetooth 3.0, HDMI, UMTS/HSDPA
2x Webcam (1.3 Megapixel) • 10.1-Zoll WXGA Multi-Touch Touchscreen 1280x800
Windows 7 Home Premium (32-bit)
Li-Polymer-Akku (3 Zellen), 0.97kg
inkl. Dockingstation (Tastatur/USB 3.0/LAN)
März, 600 Euro

Hersteller LG setzt den 3D-Gedanken seines P920 Optimus 3D Smartphones bei einem 8.9-Zoll Tablet fort. Das LG V900 Optimus Padmit Android 3.0 rechnet mit zwei Nvidia-Kernen (Tegra 2) und besitzt 32 Gigabyte internen Datenspeicher. Die Rechenleistung ist stark genug, um Full-HD-Videos per HDMI an einen Flachbildfernseher aus zu geben. Zwei Fünf-Megapixel-Digitalkameras auf der Rückseite können bei Bedarf ein dreidimensionales Foto erzeugen. Für die Betrachtung wird allerdings, anders als bei der Telefon-Schwester (P920 Optimus 3D), eine 3D-Brille benötigt.

LG V900 Optimus Pad
CPU NVIDIA Tegra 2
Display: 8.9-Zoll, Auflösung: 1.280 x 768 Pixel
Mini-USB-Port, HDMI
Android 3.0
April 2011, Preis: 999 Euro (UVP)

Hersteller HTC meißelt seinen Tablet-PC in einem Stück. Diesen Eindruck erweckt der in Aluminium gekleidete HTC Flyer. Dennoch wiegt der sieben Zoller nur 420 Gramm. Der Touchscreen besitzt eine Auflösung wie ein Netbook: 1024x600 Pixel. Der Qualcomm-Einkerner mit 1.5 Gigahertz sorgt für ein flüssiges Wechseln der Apps. Die echte Besonderheit ist der elektronische Stylus-Stift, mit dem auf der Anzeige Text radiert oder Anmerkungen geschrieben werden können. Mit konventionellen kapazitiven Displays ist das nicht möglich.

HTC Flyer
7-Zoll 1.024 x 600 Pixel
Qualcomm-Prozessor 1,5 Gigahertz
32 Gigabyte Speicher, erweiterbar per microSD
Fünf-Megapixel-Kamera
HSPA+, WLAN-n
Android 2.3.3
Stylus-Scribe-Stift
April, WLAN-Version 499 Euro, 3G-Version 699 Euro


Weitere Tablets haben bekannte Hersteller dieser Tage oder zum Mobile World Congress vorgestellt, einige sind jedoch nicht auf der CeBIT vertreten. Folgende Tablets finden Sie NICHT auf der CeBIT:

Lenovo LePad (10.1-Zoll, Android 3.0)
Samsung Galaxy Tab 10.1 (10.1-Zoll, Android 3.0)
HP TouchPad (9.7-Zoll, WebOS)
Motorola Xoom (10.1-Zoll, Android 3.0)

Bei den Standard-Notebooks und Netbooks setzt sich der Trend fort, starke Akkulaufzeiten trotz hoher Leistung zu bieten. Modelle haben alle Hersteller im Programm, hier können wir nur ein herausragendes Beispiel nennen. Der 13-Zoller Asus U36JC ist lediglich 19 Millimeter hoch, hat aber einen Intel Core-i5-Prozessor mit Turbo Boost bis zu 2.93 Gigahertz. Die Grafikkarte kann per Optimus zu Gunsten der sparsamen internen Intel HD abgeschalten werden. Die Laufzeit soll bei bis zu zehn Stunden liegen.

Asus U36JC-RX081V
13.3-Zoll WXGA 1366x768
Core i5-480M 2x2.66GHz
NVIDIA GeForce G310M 1024MB / Intel GMA HD (IGP)
USB 3.0, Bluetooth 3.0, HDMI
Li-Ionen-Akku (8 Zellen, 10h Laufzeit), 1.70kg
Verfügbar, 830 Euro

Beim Acer Iconia wurde die Display-Fläche auf den unteren Bereich des Notebooks (Base-Unit) erweitert. Damit entsteht kein Tablet, aber eine 2 x 14-Zoll große Bildschirmfläche (2x 1.280 x 800 Pixel). Das Notebook hat also keine echte Tastatur und kein Touchpad. Selbige erscheinen zusammen mit der Handballenauflage virtuell auf dem MultiTouch-Screen. Das zentrale Steuerungselement ist der „Acer Ring“, welcher beim Auflegen aller fünf Finger erscheint. Das „Notebook“ mit Standard-Hardware besitzt ein integriertes UMTS-Modul und ist bereits im Handel verfügbar.

Acer Iconia Dual Screen Tablet
14-Zoll Multi-Touch Touchscreen 2x 1280x800
Core i5-480M 2x 2.66GHz
USB 3.0), Bluetooth, HDMI
Windows 7 Home Premium
Li-Ionen-Akku (3000 mAh, 4h Laufzeit), 2.80kg
Verfügbar, 1.500 Euro

Bei den Netbooks wurde bisher die geringe Tauglichkeit für hochauflösende Filme beklagt. Dies ändert sich mit AMD Fusion, einem Netbook-Chipsatz, der den Prozessor bei der Dekodierung von HD-Filmen deutlich entlastet. Damit können 1080p Videos und Filme per HDMI ruckelfrei auf einen hochauflösenden Fernseher ausgegeben werden. Die ersten Fusion-Netbooks wie das Toshiba NB550D werden bereits verkauft, andere, wie Asus Eee PC 1015B oder das Acer Aspire One 522, zeigt die CeBIT.

Acer Aspire One 522
10.1-Zoll WXGA 1.280x720
AMD C-50 1.00GHz
AMD Radeon HD 6250 (IGP) 256MB
USB 2.0, Bluetooth 3.0, HDMI
Li-Ionen-Akku (6 Zellen), 1.30kg
Verfügbar, ab 299 Euro

Die Android 2.3 Smartphones machen sich breit. Ob Samsung Galaxy S II, HTC Wildfire S, LG P350 Optimus ME, HTC Salsa oder Acer Iconia Smart, die Auswahl wird 2011 größer sein denn je. Die Hersteller überschlagen sich mit neuen Modellen und potentielle Kunden werden Mühe haben, sich für ein bestimmtes Gerät zu entscheiden. Grund für die Vielzahl der Geräte ist die in Fahrt gekommene Akzeptanz des mobilen Internets in der Bevölkerung.

Das Xperia Play oder auch Playstation Phone ist der Gamer unter den intelligenten Telefonen. Der vier Zoll große Touchscreen wird durch ein hervorziehbares Game-Pad erweitert. Auf dem Android Market gibt es schon jetzt eine Vielzahl von passenden Spielen. Sony will dafür sorgen, dass zum Verkaufsstart mindestens 50 Spiele zum Download bereitstehen. Partner sind unter Anderem Digital Legends, Electronic Arts und Gameloft.

Sony Ericsson Xperia Play
HSDPA, WLAN, Bluetooth
Android 2.3 Gingerbread
Bildschirmauflösung: 854x480 Bildpunkte
5 MP Webcam
Preis/Verfügbarkeit: 1. Quartal 2011, 649 Euro


Hewlett-Packard geht mit dem HP Veer eigene Wege, sprich mit dem selbstgebauten Betriebssystem WebOS. Dieses wurde aus dem PalmOS entwickelt und soll mit Android 3.0 in Sachen leichter, intuitiver Bedienung locker mithalten können. Das winzig wirkende Smartphone stellt die familiäre Ergänzung zum ersten HP Tablet „TouchPad“ dar. Der 2.57-Zoll große Bildschirm löst mit 320x400 Pixeln auf. Unter selbigem kann eine Mini-Tastatur ausgezogen werden. Der Winzling mit Draft-N WLAN wiegt lediglich 103 Gramm.

Hewlett-Packard Veer
2.57-Zoll 320 x 400 Pixel
UMTS, Bluetooth
Fünf-Megapixel-Kamera
WebOS, Flash-fähiger Browser
Preis, Verfügbarkeit: noch nicht bekannt, Frühjahr 2011


Ist das Acer Iconia Smart ein Smartphone oder schon ein kleiner Tablet? Mit einer Länge von 14.2 Zentimetern passt es kaum in die Hosentasche. Dafür löst das 21:9-Breitbildformat fast so hoch auf wie ein Netbook, zumindest in der Breite: 1.024 x 480 Bildpunkte.

Acer Iconia Smart
4.8 Zoll 1.024 x 480
Ein-Gigahertz-Prozessor
Acht-Megapixel-Kamera
Android 2.3
Preis/Verfügbarkeit: Um 500 Euro, geplant für Mai 2011


Das P920 Optimus 3D des Herstellers LG bietet gleich zwei Besonderheiten. Es arbeitet mit einem Zweikern-Prozessor und es kann mit seiner Stereo-Kamera auf der Rückseite 3D-Fotos und –Videos aufzeichnen. Dies geschieht mit zwei Fünf-Megapixel-Kameras. Den dreidimensionalen Effekt beim Anschauen der Fotos oder Bilder realisiert der Hersteller ohne Brille durch den speziellen LCD-Touchscreen. Der Datenspeicher ist mit acht Gigabyte recht groß, aber das Betriebssystem Android 2.2 ist inzwischen veraltet.

LG P920 Optimus 3D
4.3 Zoll, 480 x 800
Zweikern-Prozessor ARM Cortex A8, 1.0 GHz
HDMI-1.4-Schnittstelle
3D-LCD-Touchscreen
Android 2.2 Froyo (Upgrade auf 2.3 geplant)
Zweites Quartal 2011, 599 Euro


Das Optimum in Sachen Smartphone-Leistung dürfte derzeit das das LG P990 Optimus Speed mit dem passenden Namen sein. Nvidia Tegra sorgt für die mobile 3D-Leistung während der neuste Dual-Core ARM Cortex A9 mit zwei Kernen rechnet. Passend für Filme und Musik hat das 147 Gramm schwere Gerät einen Mini HDMI-Port und eine DLNA-Schnittstelle zur Einbindung in ein Heimnetzwerk.

LG P990 Optimus Speed
Dual-Core ARM Cortex A9, 1.0 GHz
Chipsatz Nvidia Tegra 2
Full-HD-Videoaufzeichnung (1080x1920 Pixel)
Speicher: acht Gigabyte, erweiterbar per microSD auf bis zu 40 GB
Acht-Megapixel-Kamera , LED-Blitz
Android 2.2 Froyo (Upgrade auf 2.3 geplant)
März 2011, 549 Euro

Die Down- und Upload-Geschwindigkeiten steigen rasant, selbst für mobile Endgeräte. Das bringt das alte Stichwort Cloud-Computing wieder ins Gespräch, auch wenn es bei vielen Privatanwendern sicher ein Gähnen erzeugt. Doch auch Sie werden bewusst oder unbewusst in naher Zukunft von der Cloud profitieren, die IT Profis arbeiten schon jetzt intensiv damit. Kurz zur Erinnerung, worum es geht: Stellen Sie sich vor, Sie sitzen mit Maus, Tastatur und Bildschirm auf Usedom und arbeiten in Photoshop. Ihr Desktop-PC steht aber in München. Das ist Cloud Computing.

Stichwort E-Mail & Kontakte: Wenn eine Schule Microsoft Exchange benutzt, braucht sie heute einen Server, geschultes Personal und lokale Sicherheitslösungen. Exchange Online verlegt die Rechenleistung und die Sicherheit auf die Server-Farmen von Microsoft. Die Schule kommt also mit einfachen PC-Clients aus, denn Exchange wird auf dem Microsoft-Server ausgeführt und lokal lediglich angezeigt.

Stichwort Tablet PC: Wie kann der Geschäftsmann, der nur mit seinem handlichen aber leistungsschwachen Tablet-PC unterwegs ist, in der S-Bahn nicht nur auf seine Daten zugreifen, sondern diese auch mit hoher Rechenleistung bearbeiten? Das IBM Angebot „Virtual Desktop for Smart Business“ ist eine Art Schaufenster auf den Server. Genau dort liegen alle Anwendungen und Daten. Über das mobile Endgerät, das auch ein Smartphone oder ein Netbook sein kann, werden Arbeitsvorgänge lediglich angestoßen.

Das Prinzip von virtuellen Desktops und die Arbeit mit Thin-Clients ist keine Neuheit. Die deutlich gestiegenen Bandbreiten (Festnetz VDSL 52MBit), selbst für Mobilgeräte (LTE-Praxis: 3 MBit) bringen aber wieder Schwung in das alte Konzept.

Die vierte Mobilfunk-Generation LTE kommt langsam in die Gänge, die ersten Sendemasten funken und Netzbetreiber wie die Telekom tüfteln an den ersten Tarifen, z. B. Call & Surf via Funk. Damit die real erreichbaren drei Megabit pro Sekunde auf dem flachen Land auch im Haushalt genutzt werden können, bringt AVM eine erste Fritz!Box mit LTE-Unterstützung heraus.

Die Fritz!Box 6840 LTE ersetzt somit bei Bedarf das Kupferkabel, denn neben Internet ist auch die Telefonfunktion für analoge und DECT-Handgeräte inklusive. Das Gerät wird interessant, wenn Sie in einem Gebiet in Deutschland ohne Breitbandanschluss oder mit Übertragungsraten unter einem 1 MBit/s leben. Wenn jetzt oder in naher Zukunft die LTE-Sendemasten stehen, können Sie auf den Festnetzanschluss verzichten und bekommen immerhin einen kleinen Breitband-Anschluss (Praxis: 3 MBit/s). Zum Vergleich: Das modernste VDSL schafft in der Theorie 52 MBit/s, aber nur bei 0.3 km Entfernung.

Fritz!Box 6840 LTE
WLAN-n / Gigabit-Ethernet
NAS-Funktionalität
USB 2.0 Anschluss für Speichermedien / Drucker
integrierte DECT-Basis für bis zu 6 Mobilteile
Anschlussmöglichkeit für ein analoges Telefon.
LTE Frequenzbänder – 800 MHz (Land), 2.6 GHz (Stadt)
Noch nicht verfügbar, keine Preisangabe

Für tragbare Computer und Smartphones sind LTE-Modems bereits vorgestellt worden. Beim Samsung SCH-R900 und HTC Thunderbolt ist die Technik integriert. Datensticks für Notebooks sind bereits seit Dezember 2010 zu haben, neu ist der LTE-Surf-Stick von Samsung (30 Gramm). Vodafone verkauft zu den eigenen Tarifen mit dem WLAN-Router Vodafone B1000 LTE von Huawei ein Alternativprodukt zur Fritz!Box 6840 LTE. PC-Welt (bw)