Skurriles und Erstaunliches

Die zehn erstaunlichsten Fakten über Hacker

08.06.2009
Warum es Apple ohne Hacker gar nicht gäbe und wieso manche Hacker für ihre Taten nicht einmal einen Computer benötigen, ...

Es vergeht kaum noch eine Woche, in der nicht etwas über Hacker in den Medien zu finden ist. Sie sind Gauner, Spione, neugierige Wanderer und unverzichtbare Sicherheitsexperten zugleich. Hier sind die zehn erstaunlichsten Fakten über Hacker (Quelle: www.zehn.de):

1) Vom Hacker zum Apple-Gründer
Mit selbst gebauten Blueboxen zum Manipulieren der Telefonleitung (Phreaking) finanzierten "Berkeley Blue" und "Oak Toebark" in den 70er-Jahren die Entwicklung ihres ersten Computers. Ihre bürgerlichen Namen: Steve Jobs und Steve Wozniak.
Die Bluebox erfand jedoch John T. Draper alias "Captain Crunch", der Telefonleitungen mit der Trillerpfeife aus einer Cornflakes-Packung knacken konnte.

2) Übertriebene Angst
Im Film "WarGames" von 1983 hackt sich der Teenager David in einen Regierungscomputer und startet fast den dritten Weltkrieg. Der Film löste in den USA eine landesweite Hacker-Paranoia aus.
So fragte man sich in den CBS-Abendnews, ob Eltern ihren Sprösslingen nicht den Kontakt mit der Außenwelt via PC verbieten sollten. Zeitungsartikel empfahlen, Modems – genauso wie Waffen – im Safe einzusperren.

3) Hack a bike
In wochenlanger Programmierarbeit knackten Berliner Hacker Ende 2003 das Mietfahrrad-System der Deutschen Bahn. Auf 200 DB-Bikes wurde der Hack später aufgespielt, Eingeweihte konnten die Fahrräder per Geheimcode gratis nutzen.

4) Ferngesteuerte Straßenbahn
Im Januar 2008 entgleiste in Lodz (Polen) eine Straßenbahn: Ein 14-Jähriger hatte eine TV-Fernbedienung gehackt, sodass er damit die infrarotgesteuerten Weichen stellen konnte. Er nutzte die Tram als Modelleisenbahn, in seinem Schulheft notierte er Lieblingsstrecken.

5) Fehlende Gesetze
Im Juli 1981 wurde in den USA der erste Hacker festgenommen, weil er unter anderem mehrfach in Computer des Verteidigungsministeriums eingedrungen war. Da es kein passendes Gesetz gab, wurde Pat "Captain Zap" Riddle wegen Diebstahls von Waren und Telefondienstleistungen inhaftiert.
Der erste nach dem 1986 in den USA eingeführten "Computer Fraud and Abuse Act" Verurteilte war 1990 der Wurm-Autor Robert Tappan Morris alias "rtm" – heute ist er Uni-Professor.

6) Offizielles Hacker-Logo
Mit dem "Glider", einer Figur aus dem mathematischen "Spiel des Lebens" von John Horton Conway, existiert ein offizielles Hacker-Emblem. Das Logo findet sich als ASCII-Art in Signaturen, manche Hacker tragen es auf T-Shirts und einige gar als Tattoos.

7) Milliarden-Hack
Beim wohl wertvollsten Hack aller Zeiten luden Unbekannte im April 2009 von Pentagon-Rechnern mehrere Terabyte Entwicklungsdaten des Kampfjets "F-35 Lightning II" herunter – mit 300 Milliarden Dollar das bislang kostspieligste US-Waffen-Programm.

8) Bloßgestellt
2008 verliehen Hacker dem Unternehmen McAfee den Pwnie Award für die "peinlichste Hersteller-Reaktion". Die Firma hatte Websites mit einer Cross-Site-Scripting-Lücke als "Hacker Safe" zertifiziert und nach dem Bekanntwerden einfach die Gefahr bestritten.

9) Ehrlicher Finder
Chaos-Computer-Club-Gründer Wau Holland (gestorben 2001) wies im Jahr 1984 Lücken im BTX-Onlinedienst nach. Mit im System gefundenen Nutzerdaten der Hamburger Sparkasse rief er eine Nacht lang die eigene BTX-Seite ab – für 9,97 Mark pro Aufruf. Die so erbeuteten 135.000 Mark überwies er am nächsten Tag zurück.

10) Korrekte Bezeichnung
Mit "Hacker" bezeichneten Studenten des Massachusetts Institute of Technology in den 60er-Jahren Kommilitonen, die Programme pfiffig optimierten. Mit dem heute für Datendiebe verwendeten Begriff sind eigentlich "Cracker" gemeint. (tö)