Apple plaudert

Die Zukunft des iPhone

18.05.2009 von Sabine Friedrich
Mit mehr Funktionen, günstigeren Preisen und Angeboten in weiteren Ländern will Apple mit dem iPhone Wachstum erzielen.

Letzte Woche fand in Cupertino ein Treffen von einer Reihe von Investoren und Analysten statt, an dem neben Vorständen von Synaptics, Trimble Navigation, Zoran, Cypress Semiconductor auch Apples Finanzchef Peter Oppenheimer teilnahm, berichtet Appleinsider.

In einer Bericht für seine Klienten beschrieb der Analyst Yair Reiner, dass Apple direkte Antworten auf seine Nachfragen nach einem neuen Produkt vermied, aber auf große Chancen für Wachstum in zwei seiner drei Hauptsegmente hinweist: Macs und iPhones.

Mit den Macs konnte Apple im letzten Monat in Europa ein stärkeres Wachstum als auf dem US-Markt verzeichnen. Während die Umsätze im Vorjahresmonat in Europa um acht Prozent zurückgingen und in Nord- und Süd-Amerika um acht Prozent stiegen, kann Apple nun solides Wachstum um fünf und achtzehn Prozent melden.

Apple spricht zum ersten Mal von einer iPhone-Modellreihe

Das iPhone hingegen "steckt immer noch in seinen Kinderschuhen", beschreibt Reiner. Die Entwicklung hat so viele Möglichkeiten, sowohl durch mehr Funktionalität als auch durch günstigere Preise, Verbreitung in weiteren Ländern und Angebot einer Modellvielfalt. Auf Nachfrage von Appleinsider klärt Reiner, dass Apple all diese Möglichkeiten ansprach, aber als eine Reihe von Optionen sieht, die nicht unbedingt alle umgesetzt werden.

Dennoch ist dies das Mal, dass Apple offiziell von Erweiterung der iPhone-Palette spricht. Damit werden endlich offiziell auch die Hinweise auf gleich mehrere neue iPhone-Modelle in den Beta-Versionen für Apples iPhone Software 3.0 bestätigt.

Über mögliche Preissenkungen sprach Apple nur in einem vorhergehenden Treffen, aber Reiner erwartet die Umsetzung alle angesprochenen Optionen in den nächsten sechs Monaten und fügt hinzu, dass Apple auf jeden Fall das iPhone weiterhin als eigenständige Softwareplattform sieht.

Apples Erwartungen für das iPhone in China

In der Woche davor besuchte Oppenheimer mit einer Reihe von weiteren Investoren und Analysten aus San Francisco das Firmengelände in Cupertino. Shaw Wu, ein Marktforscher von Kaufman Bros., bestätigt, dass auch in dem Treffen mit Oppenheimer und Tom Borger, dem leitenden Direktor der Mac-Aktion, Apple keine neuen Produkte ankündigte, aber auch hier überzeugend die Wachstums-Botschaft übermittelte.

"Apple hat hohe Erwartungen für den chinesischen Markt", beschreibt Wu in seinem Bericht. Zwar hat Apple keine Termine veröffentlicht, aber Analysten erwarten Apples Einstieg in den Markt in China für Sommer 2009. Offizielle Statistiken der Regierung zählen 600 Millionen Mobile-Telefonkunden in China und Marktforscher , wie iSuppli, erwarten 90 Millionen Neukunden bis Ende 2009.

Beide Netzwerkbetreiber, sowohl der Marktführer China Mobile als auch der Konkurrent China Unicom, bestätigen Verhandlungen mit Apple. Laut aktuellen Gerüchten wird wahrscheinlich China Unicom das Rennen machen, und China Mobile (mit 415 Millionen Kunden) soll die Verhandlungen mittlerweile abgebrochen haben. Ausschlaggebend soll die Forderung von China Mobile gewesen sein, die volle Kontrolle für chinesische App Stores zu erhalten und alle iPhones mit deaktivierten Wi-Fi- und 3G-Technologie auszuliefern.

Wu erwartet, dass Apple mit weiteren Netzwerkbetreibern in China verhandeln und wie mit gleich drei Netzwerkbetreibern in Australien eine gesunde Konkurrenz mit einer Vielzahl von Auswahlmöglichkeiten für die Kunden erzeugen wird.