HDE und Google

Digitalisierungsprogramm für Einzelhandel erreicht 400.000 Menschen

31.05.2021
Ein breit angelegtes Digitalisierungsprogramm für den Einzelhandel des Handelsverbandes Deutschland (HDE) und Google hat in den vergangenen Monaten über 400.000 Interessenten erreicht.
HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth: "Angesichts von Umsatzausfällen von bis zu 80 Prozent und den Ausgaben für notwendige Hygienemaßnahmen in den vergangenen Monaten ist die Zukunftsfähigkeit vieler Unternehmen in Gefahr."
Foto: HDE/Hoffotografen

Die Initiative mit dem Namen "ZukunftHandel" war im September 2020 gestartet worden, um insbesondere den durch die Corona-Pandemie hart getroffenen Läden in den deutschen Innenstädten zu helfen. Dabei ging es um den Wandel vom klassischen Ladengeschäft hin zu einem hybriden Betrieb, bei dem der Händler offline und online aktiv ist.

Von den Interessenten nutzten dann 70.000 Händler die Angebote aktiv, indem sie beispielsweise ein individuelles Experten-Coaching in Anspruch genommen haben. Andere nahmen an einem der rund 80 angebotenen Online-Trainings teil.

Die Corona-Krise hat den Einzelhandel hart getroffen, weil viele Geschäfte zeitweise schließen mussten. Gleichzeitig erlebte der Online-Handel einen Boom. Das Statistische Bundesamt verzeichnete in der ersten Jahreshälfte 2020 besonders starke Verluste bei Einzelhändlern mit Textilien, Schuhen, Uhren und Schmuck sowie Büchern.

HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth sagte, die Lage bei vielen Nicht-Lebensmittelhändlern sei nach wie vor dramatisch. "Angesichts von Umsatzausfällen von bis zu 80 Prozent und den Ausgaben für notwendige Hygienemaßnahmen in den vergangenen Monaten ist die Zukunftsfähigkeit vieler Unternehmen in Gefahr." Dies führe auch dazu, dass wichtige Investitionen in die Digitalisierung nicht vorgenommen werden könnten.

Der Trend in Richtung Digitalisierung ist aber trotz der Schwierigkeiten bei der Finanzierung ungebrochen, zeigen Zahlen des aktuellen HDE-Online-Monitors. Danach ist der Anteil stationärer Händler, die auf den Online-Handel als "zweites Standbein" setzen, im vergangenen Jahr auf 45 Prozent weiter gestiegen. Vor der Pandemie lag der Wert bei 42 Prozent. Auch der Anteil der Verbraucher, die Waren online bestellen und vor Ort abholen, ist gewachsen. Von 44 Prozent im Jahr 2020 stieg der Wert auf 54 Prozent im ersten Quartal 2021. Insgesamt wurden mit dieser "Click & Collect"-Methode im Vorjahr 4,6 Milliarden Euro umgesetzt. (dpa/rw)