So wird 2009

Dr. T.'s Horrorskop - Teil 3

30.12.2008
"Ein Jahr schlechter Nachrichten" wird 2009 nach Ansicht von Angela Merkel. Doch Dr. T. und seine Kollegen Christian Meyer und Armin Weiler sind völlig anderer Ansicht: 2009 wird vor allem ein Riesenspaß! Hier Teil 3 ihres ultimativen Horrorskops für das kommende Jahr:

"Ein Jahr schlechter Nachrichten" wird 2009 nach Ansicht von Angela Merkel. Doch Dr. T. und seine Kollegen Christian Meyer und Armin Weiler sind völlig anderer Ansicht: 2009 wird vor allem ein Riesenspaß! Hier Teil 3 ihres ultimativen Horrorskops für das kommende Jahr:

Juli 2009

Die Infineon-Zentrale nach der verhängnisvollen Personalentscheidung. Foto: Jürgen / PIXELIO
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Infineon hat das größte Restrukturierungsprogramm seiner Geschichte abgeschlossen und seine Personalstruktur durch konsequente Nutzung aller Synergien an die Kostenstrukturen angepasst. Leider ist der Menschenquellen-Abteilung - vor der verfassungskonformen Eindeutschung als "HR" bekannt - ein Rechenfehler unterlaufen: Die aktuelle Belegschaft von Infineon zählt nämlich minus 200 Mitarbeiter. Die Aktie des Unternehmens steigt auf 4.000 Euro und wird kurzfristig vom Handel ausgeschlossen. Der Pressesprecher ist für eine Stellungnahme ebenso wenig zu erreichen wie irgendein anderer Mitarbeiter.

In Berlin stellt Umweltminister Gabriel die "Grüne-IT"-Initiative der Bundesregierung vor. Ab sofort müssen 20 Prozent aller verkauften PCs aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. IT-Administratoren kämpfen nun mit ganz neuen Herausforderungen. Nicht nur Viren und Trojaner bedrohen die Systeme, sondern auch Schimmelbefall, Heuschrecken und Mäuse. Der Satz "Da ist ein Wurm auf meinem PC" bekommt eine völlig neue Bedeutung.

Arques-Chef Michael Schumann erklärt, der Actebis-Verkauf stehe unmittelbar bevor.

August 2009

In Berlin müssen 267.896 Imbissbuden schließen. Sie hatten sich geweigert, ihr Hauptgericht "Döner mit alles" in die vom StASI festgelegte Bezeichnung "Fleischrestetasche an allerlei Küchenabfällen" umzubenennen. In der Folge sinkt die Zahl der Durchfallerkrankungen in der Hauptstadt auf einen historischen Tiefstand.

Fenster 7 - Strudel-Edition

Microsoft, Verzeihung: Winzigweich, veröffentlicht wie geplant Windows 7, Verzeihung: "Fenster 7", das in 37 Editionen angeboten wird. Besonderen Anklang bei der verarmten Bevölkerung findet die "Sozial-Edition". Sie ist auf Bezugsschein erhältlich und ab Werk mit dem Bundestrojaner ausgestattet. Den Inhalt des Papierkorbs kann der bedürftige Benutzer bei seiner örtlichen "Tafel" gegen überreifes Obst und abgelaufene Konserven eintauschen. Die Sozial-Edition darf allerdings nicht mit der "Obdachlosen-Option" kombiniert werden, die nur aus dem Papierkorb besteht.

Außerdem erhältlich: die Bayern-LB-Edition, mit der Nutzer automatisch 30 Milliarden Euro Verlust realisieren können (auch als KfW- und Merckle-Version erhältlich), die Prada-Edition mit virtuellem Diamantenbesatz für die verbliebenen Milliardäre (nur auf Russisch erhältlich) und die Aldi-Edition im Sperrholz-Design, bei der man sich hinten anstellen muss, wenn man eine Datei öffnen möchte. Natürlich gibt es auch eine Windows-7-Ultimate-Pro-Total-Extreme-Edition. Sie wird in Deutschland unter dem Namen "Fenster mit alles" verkauft.

September 2009

In Kreuzberg werden mehrere Schulen geschlossen. Die Lehrer hatten versucht, verfassungskonform auf Deutsch zu unterrichten.

Das Cloud Computing, Verzeihung: die Wolken-Rechnerei, erlebt einen schweren Rückschlag. Chinesische Luftwaffenverbände bombardieren aus Versehen die Wolke mit von den Olympischen Spielen übrig gebliebenen Silber-Ionen. Nachdem alles abgeregnet ist, lassen sich weltweit Orakel- und SAFT-Datenbanken nicht mehr öffnen.

Der Netbook-, BlackBerry- und Touchphone-Boom, Verzeihung: die Nachfrage nach Netzbüchern, Schwarzbeeren und Berührungstelefonen, stellt viele, vor allem männliche Anwender vor erhebliche Herausforderungen: Ihre Wurstfinger sind zu dick für diese Geräte. Ein findiger Schönheitschirurg entdeckt die Marktlücke und spezialisiert sich auf Handoperationen. Netbook-Finger sind ab 10.000 Euro, BlackBerry-Pranken ab 15.000 Euro zu haben. Mit 25.000 Euro erheblich teurer ist der "Stylus Digit", Verzeihung: Stift-Finger. Dafür kann man mit ihm sogar Windows-Mobile-6-Geräte bedienen.

Das war Teil 3 von Dr. T.'s Jahresausblick. Den vierten und letzten Teil lesen Sie am 02.01.09. Hier finden Sie Teil 1 und Teil 2. (haf)