Drahtlos in die Zukunft

05.04.2000

Seit im letzten Jahr die ersten Mobiltelefone auf den Markt gekommen sind, mit denen es möglich ist, drahtlos ins Internet zu gehen, entwickelt sich der Markt für WAP-Handys unaufhaltsam. IDC geht davon aus, dass Mitte 2001 praktisch alle Mobiltelefone mit dem Wireless Application Protocol (WAP) ausgeliefert werden. Daraus ergibt sich für den Marktforscher die Prognose, dass Ende 2002 mehr Menschen drahtlos ins Internet gehen werden als über Modems und andere Geräte, die den Anschluss ans Telefonnetz erfordern. Denn schon jetzt verfügen mehr Menschen über ein Mobiltelefon als über einen PC mit Internet-Anschluss.

Sollte sich der drahtlose Zugriff zum Internet tatsächlich so durchsetzten wie von IDC behauptet, müssen die Webdesigner komplett umdenken lernen und sich mehr auf das Wesentliche beschränken, statt die Websites mit Java-Applets und Bildern zu überladen.

Raus aus dem Butterfass

"Churn" (englisch: Kundenabwanderung, eigentlich buttern oder Butterfass) ist das Schreckgespenst jeden Providers. Um zu vermeiden, dass ihnen andere die Butter vom Brot nehmen, müssen die europäischen Mobilfunkanbieter ihren Kunden laut IDC mehr Value-Added-Services (VAS) bieten. Dazu gehören Dienstleistungen wie der mobile Internet-Zugang über WAP ebenso wie mobiles Banking, Commerce und Unified Messaging. Da der mobile Internet-Zugriff per WAP auf dem bis dato bestehenden GSM-Standard aber nur mit 9,6 Kbit pro Sekunde möglich ist, warten alle Mobilfunkanbieter auf den Start des Paketdatendienstes GPRS (General Packet Radio Services) mit Übertragungsraten von bis zu zwei Megabit pro Sekunde. Die Händler müssen sich auf die neuen Entwicklungen einstellen, damit der Zug nicht ohne sie abfährt. (kh)

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