Cloud Printing

Drucken über das Internet

02.07.2012 von Markus Schelhorn
Airprint ermöglicht das drahtlose Drucken direkt von Macbook, iPad und Co. Es gibt aber mit Google Cloud Print und einigen Drucker-eigenen Lösungen flexiblere Alternativen

Airprint ermöglicht das drahtlose Drucken direkt von Macbook, iPad und Co. Es gibt aber mit Google Cloud Print und einigen Drucker-eigenen Lösungen flexiblere Alternativen
Markus Schelhorn (Macwelt)

Airprint und Cloud Printing ergänzen sich wunderbar. Denn während Sie mit Airprint von allen Anwendungen aus auf dem iPad oder iPhone ausdrucken können, die ein Drucken-Dialog anbieten, erweitern Sie mit den Cloud-Printing-Diensten von HP, Kodak und Epson die Möglichkeiten auf alle Anwendungen, von denen Sie E-Mails versenden können. So können Sie auch von verschiedensten mobilen Geräten ausdrucken, die ansonsten keine Drucken-Funktion besitzen. Neben dem iPad und iPhone ist dies auch für alle Android-Geräte interessant. Das Grundprinzip von Cloud Printing: Der Druckjob wird an einem Online-Dienst geschickt, der den Inhalt aufbereitet und an einen ausgewählten Drucker sendet.

Doch auch wenn sie ein Macbook besitzen, ist Cloud Printing und vor allem Google Cloud Print eine interessante Ergänzung zum normalen Drucken. Denn so können Sie egal wo Sie sind zu Hause ausdrucken, Sie brauchen lediglich einen Internet-Zugang und der heimische Drucker muss eingeschaltet sein. Ist das nicht der Fall, wird der Druckjob ausgegeben, sobald der Drucker eingeschaltet wird. Falls Sie unterwegs spontan auf einen fremden Drucker ausdrucken wollen, ist auch dies möglich, sofern der Besitzer des Druckers Google Cloud Print verwendet. Wie das geht, beschreiben wir im Kasten "Google Cloud Print mit dem Mac nutzen".

Alle namhaften Druckerhersteller bieten für ihre Geräte mittlerweile eine direkte Unterstützung von Cloud-Printing-Diensten, neben eigenen auch Google Cloud Print. Wer einen Drucker hat, der Google Cloud Print nicht unterstützt, kann ähnlich wie bei Airprint einen Rechner im lokalen Netz als Drucker-Server verwenden.

Google Cloud Print

Google Cloud Print: Der Cloud-Printing-Dienst von Google (c) google.com

Unter der Adresse www.google.com/cloudprint ist der Cloud-Printing-Dienst von Google erreichbar. Er ist zwar stark auf Android-Geräte ausgerichtet, doch auch für den Mac-Anwender kann dieser Dienst eine gute Erweiterung sein. Noch ist er als Beta gekennzeichnet und mit der Zeit wird dieser Service weiter ausgebaut.

Einmal eingerichtet, können Sie am Mac Webseiten direkt mit dem Browser Google Chrome ausdrucken oder über die Webseite www.google.com/cloudprint/manage.html eine Datei hochladen, die ausgedruckt werden soll. Eine weitere Möglichkeit für Mac-Anwender bietet das kostenlose Tool "Cloud Printer" (siehe Kasten "Google Cloud Print mit dem Mac nutzen"). Google arbeitet noch an einer Möglichkeit, direkt aus Google Docs auszudrucken, das ist derzeit nur für den normalen Drucken-Dialog möglich.

TIPP Für iOS-Geräte wie iPad und iPhone sieht die Möglichkeit, via Google Cloud Print zu drucken, mager aus. Google empfiehlt hier lediglich die knapp fünf Euro teure App Print Central Pro, über das Sie ohnehin im lokalen Netz Drucker direkt verwenden können.

Jeden Drucker für Google Cloud Print verwenden

Sie können den Mac als Druckserver verwenden um Google Cloud Print mit jeden Drucker zu nutzen. Aktivieren lässt sich das im Internetbrowser Google Chrome.

Google Cloud Printing können Sie mit jedem Drucker verwenden. Doch dazu muss ein Mac oder Windows-Rechner als Druckerserver dienen. Um einen Mac als Druckerserver zu verwenden, brauchen Sie lediglich die aktuelle Version des Webbrowsers Google Chrome sowie einen Google-Account. Google Cloud Print ist schnell eingerichtet: Öffnen Sie in Google Chrome "Chrome > Einstellungen" (Tasten Befehl-Komma). Wählen Sie den Punkt "Details", hier finden Sie als letzten Eintrag "Google Cloud Print". Klicken Sie "Google Cloud Print Connector aktivieren" und folgen Sie den Anweisungen. Solange nun der Mac läuft und Google Chrome gestartet ist, kann jeder beliebige Drucker im selben lokalen Netz für Google Cloud Print verwendet werden.

Tipp: Unter der Adresse www.google.com/cloudprint#printers können Sie die Drucker und unter www.google.com/cloudprint#jobs die Druckjobs. So lassen sich ausstehende und erledigte Druckjobs anzeigen sowie weitere Benutzer, die den Drucker per Google Cloud Print nutzen dürfen, zufügen. Zudem können Sie den Druckernamen ändern oder Drucker, die Sie nicht verwenden wollen, löschen.

Geräte für Google Cloud Print

Geräte, die Google Cloud Print unterstützen, lassen sich bei allen Herstellern leicht einrichten wie hier bei HP.

Einige neue Druckermodelle, unter anderem von HP, Epson, Canon, Kodak und Lexmark, unterstützen Google Cloud Print direkt. Doch in der Praxis funktioniert die direkte Unterstützung nicht immer reibungslos: Beim Canon MG8250 haben wir bei der Installation und den Handbüchern keinerlei Hinweis gefunden, wie man Google Cloud Print einrichten soll. Erst auf einer englischsprachigen Canon-Webseite wurden wir fündig und haben das nötige Firmware-Update, das es dort auch in Deutsch gibt, für den Drucker geladen (auf CD dieser Ausgabe). Danach kann man direkt über den MG8250 im Menü "Einrichtung > Webservice-Einrichtung > Andere Einstellung" das Gerät für Google Cloud Print aktivieren. Das klappt dann wie das Drucken via Google Cloud Print reibungslos. Vorbildlich dagegen funktioniert das Einrichten und Drucken via Google Cloud Print bei entsprechenden Geräten von HP und Epson.

Drucken per E-Mail

HP, Epson und Kodak bieten für neuere Geräte neben einer Unterstützung von Google Cloud Print auch ein jeweils eigenen Cloud-Printing-Dienst an. Diese nennen sich HP ePrint, Epson Connect und Kodak Email Print Service.

Die Dienste unterscheiden sich von Google Cloud Print. Denn hier erhält ein entsprechender Drucker eine eigene E-Mail-Adresse. Per E-Mail schicken Sie den Druckjob an einen Internet-Dienst, der den Druckjob aufbereitet und direkt an den Drucker sendet, der den Druckjob darauf hin ohne weiteres zutun ausgibt.

Über Epson Connect können Sie detalliert einstellen, welche Elemente einer E-Mail ausgedruckt werden soll.

Bei allen drei Herstellern gelingt das Einrichten des jeweiligen Dienstes unkompliziert und reibungslos. Nach dem Einrichten darf jeder auf dem jeweiligen Gerät ausdrucken, der dessen E-Mail-Adresse kennt. Sie können dies aber bei jedem Dienst eingrenzen und eine Liste mit Absender-Adressen anlegen, die zum Ausdrucken berechtigt sind.

Tipp: Während Sie bei HP ePrint und Epson Connect eine einprägsame E-Mail-Adresse einrichten können, beispielsweise "macwelt@...", erhalten Sie bei Kodak Email Print Service lediglich eine vorgegebene kryptische E-Mail-Adresse bestehend aus Zahlen und Ziffern.

Tipp: Bei Epson Connect können Sie bestimmen, dass beispielsweise lediglich der Anhang der gesendeten Mail ausgedruckt wird. Bei den anderen Diensten wird automatisch auch der E-Mail-Text mitgedruckt.

Epson und HP bieten bei Multifunktionsgeräten mit ihren eigenen Cloud-Printing-Diensten, Google Cloud Print und Airprint die größte Flexibilität beim drucken, beispielsweise der hier abgebildete Epson Stylus Photo PX830FWD

Tipp: Ein weiterer Bestandteil von HP ePrint ist die Möglichkeit, Apps für den Drucker zu laden. Bislang ist das Angebot mit 38 Apps allerdings übersichtlich und oft nicht für den deutschen Markt lokalisiert.

Dieser Artikel stammt von unserer Schwesterpublikation Macwelt. (kv)