Test

Dual-SIM-Handy Samsung C5212

24.07.2009 von Yvonne Göpfert
Eine SIM-Karte im Handy ist Standard. Doch Exoten wie das Samsung C5212 trumpfen mit zwei SIM-Steckplätzen auf. Ob auch die sonstige Ausstattung überzeugen kann, verrät der Test.

Testbericht zum Handy C5212 von Samsung

Es gibt nicht viele Dual-SIM-Handys auf dem Markt. Den Netzbetreibern sind sie ein Dorn im Auge, denn der Nutzer kann damit bequem zwischen zwei Handy-Netzen wechseln. Deshalb sind Dual-SIM-Geräte nicht in den Shops der Mobilfunkanbieter erhältlich, sondern nur im Fachhandel, zum Beispiel bei Conrad, Mediamarkt, Saturn & Co. Die Auswahl ist nicht groß: Das Matsunichi D620, das General Mobile DST11 und das Samsung D880 kamen alle im Frühjahr 2008 auf den Markt. Jetzt hat Samsung das C5212 nachgelegt.

Design: schwarz und klassisch
Das C5212 ist ein Riegel-Handy mit kleinem Display und Fünf-Wege-Steuerkreuz. Auf dem Steuerkreuz liegen vier Schnellzugriffe, die der Nutzer selbst festlegen kann. Es empfiehlt sich, einen der Schnellzugriffe mit uMenu zu belegen. uMenu (sprich: jormenju) erlaubt nämlich fünf weitere direkte Zugriffe. Insgesamt kann der Nutzer so fast alle häufig genutzten Funktionen und Programme starten, ohne erst ins Menü zu gehen.

Obwohl die Hülle komplett aus Plastik besteht, fühlt sich das C5212 in der Hand extrem angenehm an. Zudem ist es sehr schmal gebaut, so dass es auch kleine Hände gut greifen können. Lediglich das Gewicht verblüfft: Mit knapp hundert Gramm ist das C5212 schwerer als die meisten Handys. Der Grund: Samsung hat im C5212 Platz für zwei SIM-Karten und die dazugehörige Netztechnik geschaffen. Unter dem Akku liegen die Steckplätze direkt nebeneinander, fein säuberlich mit SIM 1 und SIM2 gekennzeichnet.

Der Trick mit den zwei Karten
Wer also eine Business-SIM und eine private SIM hat, legt sie ein und merkt sich kurz, welche Karte wo eingesteckt ist. Anschließend startet er das Handy. Nun wird er dazu aufgefordert, die SIM-Karten zu beschriften. Das ist empfehlenswert, da man sich so nicht erinnern muss, ob jetzt SIM 1 oder SIM 2 die Geschäftskarte war. Anschließend legt man noch fest, über welche Karte telefoniert werden soll. Soweit ganz einfach.

Wenn der Nutzer nun die Karte wechseln will, beispielsweise für ein privates Telefonat, muss er ins Menü gehen. Am schnellsten klappt das über einen kleinen Knopf am rechten Gehäuserand, der direkt in die SIM-Kartenverwaltung führt. Dort kann er die andere SIM als Standard einstellen: Erst dann ist es möglich, über die geänderte SIM zu telefonieren. Um die neue SIM zu initialisieren, erfordert der Wechsel einen Neustart des Gerätes. Und das dauert rund eine Minute. Hier braucht man also Geduld. Erreichbar ist der Nutzer jederzeit über beide SIM-Karten-Rufnummern.

Sämtliche Telefonnummern von beiden SIM-Karten werden automatisch im Telefon-Adressbuch angezeigt. Für bis zu 1000 Kontakte ist hier Platz. Zusätzlich hat der Nutzer separaten Zugriff auf die Nummern von SIM-Karte 1 bzw. SIM-Karte 2. Vom Handy-Telefonbuch zu den SIM-Karten-Telefonbüchern gelangt der Nutzer sehr komfortabel, indem er mit dem Steuerkreuz unter dem Display weiterblättert.

Will der Nutzer eine neue Nummer hinzufügen, kann er wählen, ob er sie im Handy-Telefonbuch abspeichert oder lieber direkt auf einer der beiden SIM-Karten. Das ist einfach und übersichtlich. Etwas knapp bemessen sind die Felder im Telefonadressbuch: So können zum Beispiel nur zwei Telefonnummern pro Kontakt abgespeichert werden. Falls der Anwender die private sowie die geschäftliche Handy- und Festnetznummer hat, ist er gezwungen, zwei Kontakte anzulegen. Gruppen- und Klingeltonzuordnung sind möglich.

Internet, Mail und Multimedia

1,3-Megapixelkamra im Samsung C5212

Über das C5212 lassen sich unterwegs auch mal E-Mails abrufen. Ein Mailkonto der üblichen Kostenlosanbieter wie GMX, Google, Hotmail, web.de oder Yahoo ist binnen Sekunden eingerichtet. Der Handybesitzer muss lediglich seinen Benutzernamen und sein Passwort kennen, den Rest stellt das C5212 automatisch ein. Ein Firmen-Mail-Server (Exchange-Server von Microsoft) lässt sich jedoch nicht einbinden, Push-E-Mail wird nicht unterstützt. Der Mail-Speicher ist auf 15 MB begrenzt. Allzu viel Platz ist also nicht auf dem Handy, zumindest dann nicht, wenn die kompletten Nachrichten vom Server aufs Handy geholt werden.

Ins Internet kommt der Nutzer über den Net Front Browser von Access. Vor dem Aufruf der Webseite fragt das Handy nach, über welche SIM-Karte die Datenverbindung aufgebaut werden soll. Bis eine Webseite geladen ist, dauert es im Schnitt etwa eine halbe Minute, bis die großen deutschen Nachrichtenportale geladen sind. Das liegt daran, dass der Datenfluss nur per GPRS möglich ist. Das etwa schnellere EDGE oder gar UMTS bzw. HSDPA wird nicht unterstützt. Insgesamt ist es etwas anstrengend, mit dem C5212 im Netz zu surfen, da das Display sehr klein und die Auflösung mit 176 x 200 Pixel sehr grobkörnig ist.

Die Sprachqualität ist gut und rauschfrei - das gilt für beide SIM-Karten.

Unterwegs kann der Nutzer Fotos oder Videos mit der integrierten 1,3-Megapixelkamera schießen. Die Qualitätserwartungen dürfen natürlich nicht zu hochgesteckt sein, denn ohne Autofokus lässt die Schärfe der Bilder zu wünschen übrig. Gespeichert werden die Fotos am besten auf einer microSD-Karte, das Gerät schluckt bis zu acht GB. Wer die Karte wechseln will, muss allerdings den Akkudeckel öffnen und den Akku herausnehmen.

Für Musikfreunde bietet ein UKW-Radio und ein MP3-Player, der auch OMA-geschützte Musikdateien abspielt. Nicht unterstützt werden WMV- und MPEG4-Dateien. Ein Headset mit etwas brummigem, dennoch brauchbarem Klang ist im Lieferumfang enthalten. Ein USB-Kabel zum Datentausch mit dem PC und eine microSD-Karte fehlen dagegen.

Fazit

Insgesamt bleibt die Ausstattung des C5212 weit hinter dem zurück, was ein Handy-Nutzer als Mindestausstattung erwarten darf. Die Kamera bietet gerade mal 1,3 Megapixel, Standard sind mindestens 3 Megapixel. Das Dualband-Handy unterstützt nur GPRS, gewohnt sind wir Quadband-Handys für den weltweiten Einsatz, die eine Datenübertragung mindestens per EDGE, besser noch per UMTS/HSDPA ermöglichen. 57 MB interner Speicher sind auch eher Untergrenze. Zudem geizt Samsung beim Lieferumfang: Weder microSD-Karte noch USB-Ladekabel sind im Lieferumfang enthalten.

Dennoch ist das Handy ideal für alle, die ihr Mobiltelefon vor allem zum Telefonieren nutzen wollen und dabei häufig die SIM-Karte wechseln. Dabei ist es gleichgültig, ob der Tausch zwischen geschäftlicher und privater SIM oder zwischen zwei verschiedenen Länder-SIM-Karten erfolgt. Die Sprachqualität ist gut, zudem ist kein Rauschen in der Leitung zu hören. Der Zugriff auf das Telefonbuch ist für beide SIM-Karten gut gelöst, einzig der Wechsel von Karte 1 zu Karte 2 erfordert eine Minute Geduld.

Das Handy Samsung C5212 im Test: alle Testergebnisse und technische Daten

ALLGEMEINE DATEN: Samsung C5212 (Handy)

Gesamtnote

mangelhaft (5,15)

Testkategorie

Handy

Handy-Hersteller

Samsung

Samsungs Internetadresse

telecom.samsung.de

Preis (Hersteller-UVP)

249 Euro

BEWERTUNG (0-100 Punkte): Samsung C5212 (Handy)

Handy-Basics (30%)

0

Handhabung (25%)

27

Ausstattung (20%)

14

Multimedia (15%)

38

Connectivity (10%)

5

Gesamtwertung

17 von 100

DIE TECHNISCHEN DATEN: Samsung C5212 (Handy)

Handy-Basics

Größe

113 x 49 x 14 mm

Gewicht

97 Gramm

Formfaktor

Riegel

Betriebssystem

proprietär

Besonderheiten

Akku-Laufzeit

Stand-by-Zeit im GSM-Netz in Stunden

200 Stunden

Gesprächszeit im GSM-Netz in Minuten

240 Minuten

Netze

GSM 900

ja

GSM 1800

ja

GSM 1900

nein

GSM 850

nein

EDGE

nein

UMTS

nein

HSDPA

nein

Display

Größe

35 x 44 Millimeter

Auflösung

176 x 220 Pixel

Touchscreen

nein

Handhabung

Mechanische QWERTZ-Tastatur

nein

Ruftonzuordnung pro Kontakt oder Kontaktgruppe

ja

Profile

ja

Flugzeug-Modus

ja

Ausstattung

Schnittstellen

Bluetooth

ja

USB

ja

WLAN

nein

2,5- oder 3,5-Millimeter-Klinkenstecker

nein

Speicher

intern

57 MB

Speichererweiterung

ja

Speicherkarte im Lieferumfang

nein

GPS

GPS-Chip

nein

Navigationssoftware

nein

Multimedia

Fotos

Auflösung

1280 x 1024 Pixel

Autofokus

nein

Makro

nein

Motivprogramme

nein

Bildstabilisator

nein

Optischer Zoom

nein

Videos

Auflösung

176 x 144 Pixel

Bildstabilisator

nein

Musik

Anzahl Formate

5

Headset im Lieferumfang

ja

UKW-Radio

ja

Connectivity

Browser

ja

Push-E-Mail

nein

E-Mail-Anhänge

nein

Instant Messaging

nein