Privatnutzung des Firmenwagens

Ein-Prozent-Methode oder Fahrtenbuch?

13.11.2013 von Renate Oettinger
Bei demselben Fahrzeug darf man nicht während eines Kalenderjahres zwischen beiden Methoden wechseln. Ein Fahrtenbuch muss dann für das gesamte Kalenderjahr geführt werden, sagt das Finanzgericht Münster.
Entweder so oder so: Bei der Ermittlung des geldwerten Vorteils darf nicht in einem Kalenderjahr die Methode gewechselt werden.
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Das Finanzgericht Münster hat in einem Urteil die Auffassung vertreten, dass bei der Führung eines Fahrtenbuchs ein Methodenwechsel unterjährig unzulässig ist. Darauf verweist der Heidenheimer Steuerberater Klaus W. Schleweit, Mitglied der DASV Deutsche Anwalts- und Steuerberatervereinigung für die mittelständische Wirtschaft e. V. mit Sitz in Kiel, unter Hinweis auf die Entscheidung des Finanzgerichts Münster vom 27.04.2012 (AZ 4 K 3589/09 E).

Der Fall: Ein Arbeitnehmer erhielt einen Dienstwagen (Audi) zur Privatnutzung. Von Januar bis April wandte er die Ein-Prozent-Methode an. Von Mai bis Oktober führte er ein Fahrtenbuch. Ab November erhielt er einen anderen Dienstwagen (Mercedes) und gab den Audi zurück. Für den Mercedes führte er ebenfalls ein Fahrtenbuch. Das Finanzamt erkannte das Fahrtenbuch für den Audi nicht an, weil er nicht von Januar bis Oktober ein Fahrtenbuch geführt hatte. Das Finanzgericht gab dem Finanzamt recht, so Schleweit.

Geldwerter Vorteil der Privatnutzung

Nach der Rechtsprechung dürfe man die Methode zur Ermittlung des geldwerten Vorteils der Privatnutzung wechseln, wenn das Fahrzeug gewechselt wird oder wenn das Kalenderjahr abgelaufen ist. Bei demselben Fahrzeug dürfe man nicht während eines Kalenderjahres zwischen beiden Methoden wechseln. Ein Fahrtenbuch müsse dann für das gesamte Kalenderjahr geführt werden. Gegen die Entscheidung des Finanzgerichts Münster vom 27.04.2012 (AZ 4 K 3589/09 E) wurde beim Bundesfinanzhof Revision eingelegt (AZ VI R 35/12). Strittige Fälle sollten bis zur Entscheidung des Bundesfinanzhofs offen gehalten werden.

Schleweit empfiehlt, dies zu beachten und ggfs. steuerlichen oder rechtlichen Rat in Anspruch zu nehmen, wobei er dabei u. a. auf die DASV Deutsche Anwalts- und Steuerberatervereinigung für die mittelständische Wirtschaft e. V. (www.mittelstands-anwaelte.de) verweist.

Weitere Informationen und Kontakt:
Klaus A. Schleweit, Steuerberater, c/o Götter, Schleweit & Partner, Bärenstr. 1, 89522 Heidenheim, Tel.: 07321 93 75 0, E-Mail: info@gsp-tax.de, Internet: www.gsp-tax.de

Firmenwagen 2013
An der Marke des Firmenwagens lässt sich das Einkommen ablesen
Der Dienstleister Compensation-Online Services hat in seiner Datenbank mit 250.000 Gehaltsdatensätzen 33.000 Arbeitsverhältnisse der letzten zwölf Monate analysiert, denen ein Firmenwagen zur privaten Nutzung überlassen wird. Die Untersuchung zeigt einen direkten Zusammenhang zwischen Höhe des Einkommens und bevorzugter Automarke auf.
Bei einem Einkommen von 54.000 Euro im Jahr ...
... fahren die Fach- oder Führungskräfte...
am häufigsten einen Opel,
... der mit einem Bruttolistenpreis von knapp 30.000 Euro zu Buche schlägt. Hier im Bild der Opel Insignia.
Wer gut 56.000 Euro im Jahr verdient, ...
.. .nimmt als Firmenwagen gern einen ...
Skoda ...
... zum Durchschnittswert von 28.800 Euro. Hier im Bild Scoda Oktavia.
Bei einem Jahreseinkommen von 62.600 Euro ...
... greift der Mitarbeiter oft zu einem ...
Ford, ...
der mit einem Bruttolistenpreis von knapp 31.000 Euro zu Buche schlägt. Hier im Bild der Ford S-Max.
Wer 64.500 Euro im Jahr verdient, ...
... bevorzugt als Firmenwagen einen...
VW.
Der durchschnittliche PKW-Preis liegt bei knapp 33.000 Euro. Hier im Bild der VW Passat
Bei einem Einkommen von knapp 73.000 Euro im Jahr ...
steht als Firmenwagen oft ein..
Mazda hoch im Kurs.
Der durchschnittliche PKW-Preis liegt bei knapp 30.000 Euro.
Verdienen Führungskräfte knapp 98.000 Euro, ...
bevorzugen Sie als Firmenwagen einen...
Audi.
Der durchschnittliche PKW-Preis liegt bei knapp 46.000 Euro. Hier im Bild die Produktion des Audi A6.
Manager mit einem Jahreseinkommen von knapp 102.000 Euro ...
... fahren gern einen ...
Volvo.
Der durchschnittliche PKW-Preis liegt bei knapp 42.000 Euro. Hier im Bild der Volvo XC90
Führungskräfte, die 104.000 Euro verdienen, ...
... bevorzugen als Firmenwagen einen ...
Mercedes ...
... zum Durchschnittspreis von 48.200 Euro. Hier im Bild die E-Klasse von Mercedes.
Verdienen Führungskräfte 108.000 Euro, ...
fahren sie gern ...
... einen BMW ...
... zum Durchschnittspreis von 48.000 Euro. Hier im Bild der X3 von BMW.
Spitzenverdiener ...
... mit einem Jahreseinkommen von 275.000 Euro leisten sich auch einen Firmenwagen zu einem Spitzenpreis.
von 98.000 Euro ...
Porsches sind aber unter den Firmenwagen nur selten vertreten ( 0,2 Prozent aller Firmenwagen).