Einigung im Subventionsstreit: Nokia investiert Millionen in Bochum

03.07.2008
Nokia und das Bundesland Nordrhein-Westfalen haben sich im Subventionsstreit geeinigt. Das Unternehmen wird rund zwei Drittel der geforderten Summe an das Land zahlen. Es sollen jedoch keine Gelder an die Landesregierung fließen, Nokia unterstützt statt dessen das Programm "Wachstum für Bochum".

Den seit Monaten andauernden Subventionsstreit zwischen Nokia und Nordrhein-Westfalen erklärten heute beide Seiten für beendet. Die Finnen sind bereit, deutlich über 30 Millionen Euro in die Region zu investieren. Über eine ähnlich hohe Summe berichtete Ende Mai auch das Manager-Magazin unter Berufung auf einen Sprecher des zuständigen Wirtschaftsministeriums.

Das Geld fließt jedoch nicht in die Landeskassen. Nokia wird es in Form anderer Leistungen in den Standort Bochum investieren. Der Konzern wird sich mit 20 Millionen Euro und dem Nettoerlös aus dem Verkauf des Werksgeländes an dem Programm "Wachstum für Bochum" beteiligen, weitere 20 Millionen Euro gibt die Landesregierung dazu. Das Programm sieht unter anderem die Einrichtung eines Gründerzentrums und eines Lehrstuhls an der Ruhruniversität Bochum vor.

Der Handyhersteller hatte im Januar angekündigt, sein Werk in Bochum am 30. Juni zu schließen und in das rumänische Cluj zu verlagern. Ein Großteil der Beschäftigten verließ das Werk bereits am 15. Mai. Bei Angestellten, Politikern und Verbrauchern löste Nokia massive Proteste aus. Im Zuge der Werksschließung forderte die nordrhein-westfälische Landesregierung rund 60 Millionen Euro an Fördergeldern einschließlich Zinsen zurück. Die knapp 2.300 ehemaligen Beschäftigten des Bochumer Werkes konnten mit dem Unternehmen einen Sozialplan vereinbaren, der ein Volumen von 200 Millionen Euro umfasst. Allein 185 Millionen Euro entfallen auf Abfindungen, die restlichen 15 Millionen sollen für eine Transfergesellschaft verwendet werden.

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