Einkaufskraft im Vergleich: Wo der Einzelhandel gut verdienen kann

12.10.2005
Die GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) hat das Kauftkraftpotenzial von 600 deutschen Städten unter die Lupe genommen und die Städte aufgelistet, die für den Einzelhandel am interessantesten sind.

Die GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) hat das Kauftkraftpotenzial von 600 deutschen Städten unter die Lupe genommen und die Städte aufgelistet, die für den Einzelhandel am interessantesten sind.

Die allgemeine Kaufkraft beziehungsweise das verfügbare Einkommen der deutschen Verbraucher beläuft sich laut GfK im Jahr 2005 auf insgesamt 1.41 Milliarden Euro. Die größte Kaufkraft summiert sich in den bevölkerungsreichsten Marktgebieten, also in den Großstädten und den dazu gehörenden Einzugsregionen.

Mit 5,2 Millionen Einwohnern und einem verfügbaren Einkommen von insgesamt 22,7 Milliarden Euro ist Deutschlands Hauptstadt Berlin das für den Einzelhandel kaufkraftstärkste Marktgebiet der Bundesrepublik. Es folgen die Landeshauptstädte Hamburg mit 16,6 Milliarden Euro und München mit 15,2 Milliarden Euro.

Das für den Einzelhandel relevante Marktgebiet Dresdens ist mit 4,8 Milliarden Euro Spitzenreiter in den neuen Bundesländern. Wiesbaden und Potsdam umfassen dagegen ein wesentlich geringeres Kaufkraftpotenzial. So belegt die hessische Landeshauptstadt im Ranking des GfK Standortatlas mit einer Kaufkraft für den Einzelhandel von 2,4 Milliarden Euro Rang 14. Potsdam ist unter den 16 Landeshauptstädten mit 1,2 Milliarden Euro das kleinste Marktgebiet. Das liegt vor allem an der Nähe und dem direkten Wettbewerb zum Berliner Einzelhandel.

Kaufkraft für den Einzelhandel gesamt in Milliarden Euro nach Marktgebieten deutscher Landeshauptstädte

1) Berlin 22,7

2) Hamburg 16,6

3) München 15,2

4) Stuttgart 14,2

5) Düsseldorf 13,8

6) Hannover 8,6

7) Saarbrücken 6,2

8) Bremen 5,5

9) Dresden 4,8

10) Mainz 3,4

11) Erfurt 3,3

12) Magdeburg 3,2

13) Kiel 2,7

14) Wiesbaden 2,4

15) Schwerin 1,3

16) Potsdam 1,2

Im Gegensatz dazu zeichnet im Ländervergleich der Marktgebiete die Kaufkraft pro Einwohner ein ganz anderes Bild.

Kaufkraft für den Einzelhandel je Einwohner in Euro nach Marktgebieten deutscher Landeshauptstädte

1) München 5.300 Euro

2) Wiesbaden 5.100 Euro

3) Düsseldorf 5.050 Euro

4) Hannover 5.000 Euro

5) Hamburg 5.000 Euro

6) Stuttgart 4.950 Euro

7) Mainz 4.900 Euro

8) Bremen 4.850 Euro

9) Kiel 4.750 Euro

10) Potsdam 4.500 Euro

11) Berlin 4.350 Euro

12) Saarbrücken 4.300 Euro

13) Dresden 4.000 Euro

14) Schwerin 3.950 Euro

15) Magdeburg 3.940 Euro

16) Erfurt 3.900 Euro

Danach steht München und seinem Marktgebiet mit 5.300 Euro je Einwohner die höchste Pro-Kopf-Kaufkraft zur Verfügung.

Insgesamt sind die westdeutschen Landeshauptstädte in Bezug auf das Pro-Kopf-Kaufkraftpotenzial des für den Einzelhandel relevanten Marktgebiets im oberen Teil der Rangfolge und die ostdeutschen Landeshauptstädte auf den unteren Plätzen.

Berlin positioniert sich mit 4.350 Euro Kaufkraft für den Einzelhandel pro Einwohner auf Platz 11 und damit noch hinter Potsdam, das mit 4.500 Euro über die im Marktgebiet höchste Pro-Kopf-Kaufkraft der neuen Bundesländer verfügt. Den Großteil ihres Geldes lassen die Potsdamer jedoch im Marktgebiet Berlin und fördern hauptsächlich den dortigen Einzelhandel. Das zeigt, dass trotz Überschneidungen vor allem bevölkerungsreiche Städte als für den Einzelhandel relevante Marktgebiete die Nase vorn haben. (go)