Elektronikhandel erwartet Rekordumsatz

19.12.2005
Die Kassen des deutschen Elektronikhandels klingeln gegen den Branchentrend in diesem Jahr so kräftig wie noch nie.

Der Gesamtumsatz der bundesweit rund 10.000 Einzelhändler von Unterhaltungselektronik, Handys, Fotobedarf und Computern werde 2005 die Marke von 20 Milliarden Euro deutlich überschreiten. Das sagte der stellvertretende Geschäftsführer im Bundesverband Technik des Einzelhandels, Joachim Dünkelmann, in einem dpa-Gespräch. Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr dürfte sich auf ungefähr 8 Prozent belaufen.

Besonders gefragt seien Flachbildfernseher, DVD- und Festplattenrecorder, MP3-Player sowie multifunktionale Handys. "Beim Kauf eines Flachbildfernsehers geben die Verbraucher ihre Kaufzurückhaltung an der Garderobe ab", schilderte Dünkelmann. Bei einzelnen Geräten sei die Nachfrage sogar höher als die derzeitigen Produktionskapazitäten der Hersteller. Deshalb könne es durchaus zu längeren Lieferzeiten bei einzelnen Produkten kommen. Auch bei den Digitalkameras gebe es in diesem Jahr wieder eine große Zahl an Neueinführungen. "Die Produktionszyklen werden immer kürzer."

Die Verbraucher profitierten vom harten Wettbewerb in der Industrie und im Handel. Der Preisverfall der Geräte gehe in einem rasanten Tempo weiter. "In diesem Weihnachtsgeschäft kann man Produkte so billig kaufen wie schon lange nicht", betonte der Verbandsvertreter. Im kommenden Jahr seien zum Teil deutliche Preisanhebungen seitens der Industrie zu erwarten, die mit der Elektronikschrottverordnung begründet werden. Die Rücknahme von Altgeräten verteuere Neugeräte ab Ende März um schätzungsweise 5 bis 50 Euro je nach Produktbereich.

Der deutsche Technikhandel erwarte dank Sonderfaktoren dennoch ein außerordentlich gutes Jahr 2006. "Fünf Veranstaltungen versprechen kräftigen Rückenwind", erläuterte Dünkelmann. Neben den Olympischen Winterspielen in Turin und der Fußball-WM seien dies die wichtigen Messen CeBIT, IFA und Photokina. Umsatzzuwächse bedeuteten aber nicht Rekordgewinne. Die Gewinnspanne schrumpfe seit Jahren. Der einzelne Händler müsse also mehr Geräte verkaufen, um angesichts steigender Werbungs- und Personalkosten weiter schwarze Zahlen zu schreiben. (pcwelt/cm)