iPhone 3GS und 4 im Praxistest

Empfangsprobleme – das iPhone im Todesgriff

23.07.2010 von Christian Möller
Auch wenn Apple versucht, Kritik an den Antennenleistungen des iPhone 4 zu unterdrücken, häufen sich die Berichte über Empfangsprobleme. Unsere Schwesterpublikation Macwelt hat den Empfang von iPhone 3GS und iPhone 4 in der Praxis getestet.

Auch wenn Apple versucht, Kritik an den Antennenleistungen des iPhone 4 zu unterdrücken, häufen sich die Berichte über Empfangsprobleme. Unsere Schwesterpublikation Macwelt hat den Empfang von iPhone 3GS und iPhone 4 in der Praxis getestet.

Speedtest mit Todesgriff

Wir lassen das iPhone 4 in der Disziplin "Datenübertragung" gegen seinen direkten Vorgänger, das iPhone 3GS antreten. Beide Geräte sind mit der aktuellen iOS-Version 4.0.1 ausgestattet und voll aufgeladen. Um Störungen zu verhindern, schalten wir sämtliche Push-Notifications, den Email-Empfang und den Wifi-Chip aus. Damit ist gesichert, dass wir ausschließlich die 3G- respektive Edge-Geschwindigkeit der Handys messen und eventuelle Wlans nicht dazwischenfunken.

Die Download-Raten sinken bei beiden Modellen ab, wenn man den Todesgriff verwendet. Das iPhone 4 reagiert hier aber empfindlicher.

Als Testsoftware nutzen wir die App "Speedtest" von Xtremelabs. Das Programm testet die Downloadrate, die Uploadrate und die Netzlatenz (Antwortzeit des Servers). Sämtliche Testläufe führen wir dreimal hintereinander durch, um Streuungen so weit wie möglich auszuschließen. Die Mittelwerte aus den drei Messungen ergeben das jeweilige Endergebnis.

Testszenarien

Um die Antennenleistung beim Senden und Empfangen unter möglichst praxisrelevanten Bedingungen zu testen, setzen wir drei Szenarien auf: Als "Best Case" begeben wir uns in die Nähe eines Handymastes. Der Mast liegt in einer Entfernung von etwa 200 Metern in Sichtweite. Wir befinden uns im Freien und der Mast wird durch keinerlei Gebäude oder Bäume verdeckt (fünf Balken Feldstärke).

Im zweiten Szenario sitzen wir in einer typischen Büroumgebung in der Nähe des Fensters. Der Handymast ist etwa 600 Meter entfernt und durch ein weiteres Bürogebäude verdeckt (drei Balken Feldstärke).

Beim Upload ist das iPhone 4 dem iPhone 3GS grundsätzlich überlegen. Allerdings nur solange man entweder sehr Nahe am Handymast ist oder den Todesgriff vermeidet.

Der Worst Case tritt meist dann auf, wenn man sich tief im Gebäudeinneren in einem fensterlosen Raum aufhält. Wir wählen dazu einen fensterlosen Küchenraum, in dem beide iPhones gerade noch 3G-Empfang zeigen (ein Balken Feldstärke).

In allen drei Testzenarien halten wir beide iPhone-Modelle einmal locker mit spitzen Fingern und einmal fest in der linken Hand (Todesgriff), um Einflüsse der Handhaltung zu dokumentieren. Insgesamt lassen wir die Testsoftware also 36 Mal durchlaufen (drei Szenarien, zwei Handhaltungen, zwei iPhone-Modelle, drei Iterationen), was Summa summarum 108 Messwerte ergibt.

Ergebnisse

Nach der Auswertung aller Messungen sind die Ergebnisse eindeutig: Beide Modelle reagieren auf die Griffhaltung. Das iPhone 4 ist hier allerdings deutlich empfindlicher als das iPhone 3GS. Besonders, wenn man sich in einiger Entfernung zum nächsten Handymast aufhält, sinkt die Datenrate des iPhone 4 beim "Todesgriff "stark ab. In den meisten Fällen schaltet das iPhone 4 hier auf Edge zurück, während das iPhone 3GS noch im 3G-Netz funkt. Beim Worst-Case-Szenario schalten jedoch beide Geräte auf Edge herunter, wenn man den Todesgriff verwendet. Die Datenraten sinken hier teilweise auf unter 100 Kilobit pro Sekunde.

Hält man beide Geräte mit spitzen Fingern, liegt das iPhone 4 knapp vorn oder gleichauf mit dem iPhone 3GS. Beim Upload ändert sich das Bild. Das iPhone 4 ist dank HSUPA in den meisten Fällen deutlich schneller als das iPhone 3GS. Allerdings nur, wenn man nicht den Todesgriff verwendet. Dann bricht auch die Uploadrate des iPhone 4 spürbar ein und fällt hinter die des iPhone 3GS zurück.

Die besten iPhone-Apps für soziale Netze
Facebook
400 Millionen Menschen weltweit nehmen Teil. Das Netzwerk mit den größten Freiheiten in Sachen Fanseite. <br /><br /> <a href="http://www.macwelt.de/kanal/iphone-welt/apps/soziale-netze/facebook/200/988"> Ausführlicher Testbericht: Facebook </a>
WhatsApp
Sparen Sie bei SMS und MMS. Sie müssen nur Ihre Freunde überzeugen, auch WhatApp zu nutzen. <br /><br /> <a href="http://www.macwelt.de/kanal/iphone-welt/apps/soziale-netze/whatsapp/200/989"> Ausführlicher Testbericht: WhatsApp </a>
Foursquare
Wer ist wo, was macht er dort und wie ist es da? Und wer war bisher am öftesten im Burger King an der Ecke? Antworten bei foursquare. <br /><br /> <a href="http://www.macwelt.de/kanal/iphone-welt/apps/soziale-netze/foursquare/200/990"> Ausführlicher Testbericht: foursquare </a>
Twitter
Bauen Sie Ihren eigenen Nachrichtenticker auf. Und senden Sie selbst. Nun auch im Bus. <br /><br /> <a href="http://www.macwelt.de/kanal/iphone-welt/apps/soziale-netze/twitter/200/991"> Ausführlicher Testbericht: Twitter </a>
StudiVZ
Seminarunterlagen, Lernhilfen, Spickzettel: Bekommen Studenten alles bei StudiVZ. <br /><br /> <a href="http://www.macwelt.de/kanal/iphone-welt/apps/soziale-netze/studivz/200/992"> Ausführlicher Testbericht: StudiVZ </a>
Lokalisten
Welcher Freund ist in der Nähe? Was treibt er dort? Und mit wem ist er eigentlich weitergezogen? <br /><br /> <a href="http://www.macwelt.de/kanal/iphone-welt/apps/soziale-netze/lokalisten/200/993"> Ausführlicher Testbericht: Lokalisten </a>
Xing
Dienstleister, Kunden, Mitarbeiter: Hier sind sie alle. Und mobil abrufbar. <br /><br /> <a href="http://www.macwelt.de/kanal/iphone-welt/apps/soziale-netze/xing/200/994"> Ausführlicher Testbericht: Xing </a>

Komplette Netzausfälle verzeichnen wir nur zweimal im Test. Beim Worst-Case-Szenario verliert das iPhone 4 zweimal kurz die Verbindung, ist aber nach wenigen Sekunden wieder online.

Fazit

Ohne Zweifel: Das Antennendesign des iPhone 4 ist empfindlicher als das des iPhone 3GS. Der Todesgriff führt beim iPhone 4 zwar nur sehr selten zu kompletten Signalverlusten, die Handhaltung "spitze Finger" bringt aber deutlich höhere Datenraten. Die Bumper, die Apple allen iPhone-4-Kunden anbietet, haben also durchaus Ihren Sinn. (Macwelt/haf)