Medion Akoya E6224

Empfehlenswertes Aldi-Notebook (ausführlicher Test)

05.05.2011
Auch wenn es höheren Ansprüchen nicht genügt, bringt es eine Menge an Ausstattung und eine lange Akkulaufzeit mit.
Tolle Ausstattung, aber kein überagender Prozessor: Medion Akoya E6224

Richtig viel Ausstattung packt Medion in und ums neue Aldi-Notebook "Medion Akoya E6224". Der Laptop mit 15,6-Zoll-Bildschirm besitzt eine große 750-GB-Festplatte, einen DVD-Brenner, mit Gigabit-LAN, 11n-WLAN sowie Bluetooth 3.0 – alles fürs Netzwerk und unglaublich viel Software. Außerdem liegt ein DVB-T-Stick für den digitalen Fernsehempfang samt Stabantenne im Karton. Nimmt man noch die Aldi-typische drei Jahre lange Garantie dazu – auf den Akku gibt’s allerdings nur sechs Monate –, kann das Urteil nur heißen: Zu diesem Preis ist die Ausstattung des Medion Akoya E6224 unschlagbar.

Weniger enthusiastisch darf man bei Prozessor und Grafikchip sein. Zwar hat das Medion Akoya E6224 mit dem Core i3-2310M (2,1 GHz) ein CPU-Modell aus Intels aktueller Sandy-Bridge-Generation an Bord. Doch dem Prozessor fehlt die automatische Übertaktungsfunktion Turbo Boost. Immerhin besitzt der Doppelkerner die Technik Hyper-Threading und kann daher dem Betriebssystem vier Kerne zum Rechnen anbieten.

Außerdem verzichtet Medion im Akoya E6224 auf eine 3D-Grafikkarte. Für Grafik- und Spieleleistung soll der Grafikchip Intel HD Graphics 3000 sorgen, der in der CPU sitzt. Bei anderen Herstellern gibt es für rund 100 Euro mehr aber schon Modelle, die nicht nur eine leistungsstarke 3D-Karte mitbringen, sondern auch einen Sandy-Bridge-Prozessor aus der besseren Core-i5-Serie. Zugunsten von Preis und Ausstattung verzichtet Medion beim Akoya E6224 also auf starke Hardware.

USB 3.0 ist aber mit dabei – das ist aber in dieser Preisklasse keine Seltenheit mehr. Der USB-3.0-Anschluss vorne links am Gehäuse lieferte im Test standesgemäße Datenraten beim Lesen und Schreiben, also rund fünfmal mehr als USB 2.0.

Aldi-Notebook Medion Akoya E6224
Medion Akoya E6224

Besonderheiten

Glänzender schwarzer Deckel: Wegen des Designs sollte man das Medion Akoya E6224 nicht kaufen.

Das Gehäuse des Medion Akoya E6224 ist recht ordentlich verarbeitet. Bei den Display-Scharnieren stört, dass sie den Bildschirm nicht fest in Position halten: Sind Sie beispielsweise in der Bahn oder in einem unruhigen Flieger unterwegs, wackelt das Display und bleibt nicht im eingestellten Winkel.

Das Medion Akoya E6224 sieht nicht schlecht aus, aber wegen des Designs sollten Sie es nicht kaufen: Medion setzt auf glänzende Oberflächen auf dem schwarzen Deckel und der silbernen Handballenablage – die meisten Modelle anderer Hersteller machen design-technisch mit matten, strukturierten Materialien mehr her als das neue Aldi-Notebook.

Wie die letzten Aldi-Notebooks und -Netbooks hat Medion auch beim Akoya E6224 die Funktion Fast Boot installiert. Wenn man beim Start des Notebooks die Taste F9 gedrückt hält, bootet das Notebook in 13 Sekunden in eine Ubuntu-Linux-Umgebung. Dort finden Sie Mozilla Thunderbird als E-Mail-Programm, den Browser Google Chromium, den Datei-Manager Nautilus, mit dem man auch auf die Eigenen Dateien unter Windows zugreifen kann, sowie Messenger (Skype, Pidgin) und Links zu Facebook und Twitter.

Auch ein Icon für den VLC-Player befindet sich auf dem Fast-Boot-Desktop: Er ist allerdings noch nicht installiert, erst beim ersten Aufruf wird das Programm heruntergeladen. Deshalb sollte bereits eine Internetverbindung eingerichtet sein. Gleiches gilt für den Browser Chromium: Beim ersten Start bietet er an, Google Chrom zu installieren, was auch nur mit einer funktionierenden Internetverbindung klappt.

Im Test spielte der VLC Player alle wichtigen Videoformate ab und war damit leistungsstärker als der Windows Media Player. Die Videodateien können dabei auf der Notebook-Festplatte oder auf einem externen USB-Speicher liegen. Damit unter Fast Boot alles reibungslos funktioniert, müssen Sie nach dem Einrichten das Programm aber neu starten.

Notebooks im Test
Medion Erazor X6816
Samsung Serie 7 Chronos 700Z5A
+ stabiles, schickes Alu-Gehäuse<br> + sehr gute Tastatur<br> + hohe Displayauflösung<br> – langsame Festplatte<br>
Acer Aspire One D270
+ HDMI-Anschluss<br> + spielt Full-HD-Videos ab<br> + gute Akkulaufzeit bei Video-Wiedergabe<br> – kein USB 3.0<br>
Medion Akoya E6323
Asus Zenbook UX31E
Medion Akoya E6224
Acer Aspire S3-951-2634G24iss
Dell Vostro 3350
HP Pavilion DV6-6005sg
+ Blu-ray-Laufwerk<br> + 2 USB-3.0-Anschlüsse<br> – Tasten im Ziffernblock verkleinert<br> – Lüfter unter Last hörbar<br>
Medion Akoya P6812
Acer Iconia
Toshiba Satellite L670-170
Sony VPC-EC3L1E/WI

Geschwindigkeit mit Testergebnissen

Medion Akoya E6224: Wer häufig mit mehreren aufwändigen Anwendungen gleichzeitig arbeitet, sollte lieber etwas mehr Geld in ein Notebook mit Core i5 investieren.

Überall, wo eine starke CPU gefordert ist, schnitt das Medion Akoya E6224 mit seinem Core i3 rund 20 Prozent schlechter ab als ein Notebook mit Core i5. Wer also viele Video- und Musikdateien umwandelt oder häufig mit mehreren aufwändigen Anwendungen gleichzeitig arbeitet, sollte lieber etwas mehr Geld in ein Notebook mit Core i5 investieren. Wo es vor allem um die Wiedergabe – auch von HD-Filmen – oder speicherlastige Aufgaben wie Bildbearbeitung geht, ist das Medion Akoya E6224 mehr als schnell genug.

Die Intel-Grafik HD Graphics 3000 kann es durchaus mit Einsteiger-Grafikkarten aufnehmen: Für weniger effektreiche Spiele, bei denen man auch nicht unbedingt die beste Bildqualität braucht, reicht sie daher aus. Allerdings ist sie einer Mittelklasse-Grafikkarte wie der Geforce GT 540M oder der Radeon HD 6650M deutlich unterlegen.

Für aktuelle Spiele war das Medion Akoya E6224 nur schnell genug, wenn man die Bildeinstellungen stark reduziert: Far Cry 2 war beispielsweise nur bei der niedrigen Auflösung 1.024 x 768 und niedriger Qualitätsstufe mit 32 Bildern pro Sekunde spielbar. Bei hoher Qualität kam das Aldi-Notebook kaum über 20 Bilder pro Sekunde. Wird die Intel-Grafik mit einer stärkeren CPU gepaart, kann sie durchaus mehr leisten.

Geschwindigkeit

Messergebnisse

Startzeit

59 Sekunden

Geschwindigkeit bei Büro-Programmen

93 Punkte

Geschwindigkeit bei Multimedia-Programmen

120 Punkte

Geschwindigkeit bei 3D-Spielen

1.161 Punkte

Brenndauer CD / DVD / Blu-ray (Minuten)

10:02 / 5:00 / -

Kopie von DVD auf Festplatte (Minuten)

10:50

USB-Anschlüsse: Lese- / Schreibrate

153,1 / 84,3 MB/s

Spiele-Tempo

Bilder/Sekunde

Far Cry 2 (1.366x768, DX9, Hoch)

20

Far Cry 2 (1.366x768, DX10, Hoch)

13

Far Cry 2 (1.024x768, DX9, Hoch)

21

Far Cry 2 (1.024x768, DX10, Hoch)

14

Far Cry 2 (1.024x768, DX10, Niedrig)

32

Bildschirm, Tastatur, Akkulaufzeiten

Besitzer eines großen Acht-Zellen-Akkus: Medion Akoya E6224

Zu hohe Erwartungen darf man beim Akoya E6224 auch an die Qualität des 15,6 Zoll großen Bildschirms nicht haben. Bei allen Testwerten - Helligkeit, Kontrast, Helligkeitsverteilung und Reaktionszeit - lag er höchstens im Mittelfeld. Das macht das Display zum ordentlichen Alltagsbildschirm: Wer ein besseres Bild will, zum Beispiel beim Film und Fernsehen oder für Bild- und Videobearbeitung, sollte nicht zum Medion Akoya E6224 greifen.

Ordentlich, aber nicht Oberklasse: Dieses Urteil muss sich das Medion Akoya E6224 auch für seine Tastatur gefallen lassen: Sie bringt zwar einen vierspaltigen Ziffernblock mit, dessen Tasten aber schmaler sind als auf dem Rest der Tastatur. Schnell- und Blindtipper werden damit ebenso Schwierigkeiten haben wie mit dem nicht abgesetzten Cursorblock.

Beim Schreiben federte die Tastatur überall leicht nach. Die Tasten vibrieren beim schnellen Tippen und haben einen zu flachen Hub.

Der Lüfter arbeitet fast immer, aber fast immer auch sehr leise. Steht das Notebook unter Last, dreht er auf maximal 1,5 Sone auf: Das ist in leiser Umgebung hörbar, aber stört nur ganz geräuschempfindliche Anwender.

Bildschirm

Messergebnisse

Helligkeit

176 cd/m²

Helligkeitsverteilung

78 %

Kontrast

430:1

Entspiegelung

hervorragend

Andere 15,6-Zoll-Notebooks sind leichter als das Medion Akoya E6224: Es wiegt 2,6 Kilogramm. Aber nur wenige arbeiten im Akkubetrieb so sparsam: Im Test erreichte das Aldi-Notebook eine hervorragende Laufzeit von knapp sieben Stunden. Die verdankt es zum einen der stromsparenden Intel-Grafik, zum anderen dem großen 8-Zellen-Akku mit 63 Wattstunden.

Auch an der Steckdose war das Medion Akoya E6224 sparsamer als Sandy-Bridge-Notebooks mit zusätzlicher Grafikkarte: Die verbrauchen im normalen Betrieb rund 15 Watt und unter Last meist 60 bis 70 Watt. Das Akoya blieb bei der Leistungsmessung deutlich darunter.

Einen zusätzlichen Spareffekt bringt das Netzteil: Es besitzt einen Ausschalter. So kann man das Notebook auch bei eingestecktem Netzteil vollständig vom Strom trennen. In den meisten Fällen holt sich ein Notebook-Netzteil rund 0,7 Watt, auch wenn der Laptop heruntergefahren ist.

Mobilität

Messergebnisse

Akkulaufzeit

6:58 Stunden

Gewicht: Notebook (mit Akku) / Netzteil

2,60 / 0,40 Kilogramm

Umwelt & Gesundheit

Messergebnisse

Betriebsgeräusch: geringe /hohe Last

0,6 / 1,5 Sone

Stromverbrauch: Ruhe / Last / Bereitschafts-Modus / Aus

12,6 / 43,0 / 1,1 / 0,0 Watt

Fazit, Bewertung, technische Daten

Das Medion Akoya E6224 ist ein Komplett-Paket für Anwender, die Wert auf viel Ausstattung legen: Die große Festplatte, viel Software und der TV-Empfänger sind die Grundlage, dass man mit dem Aldi-Notebook gut durch den Alltag kommt. Sein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis macht es auf jeden Fall empfehlenswert.

Ein großes Extra ist die lange Akkulaufzeit: Das Medion Akoya E6224 kommt damit auch als Begleiter für den Sommerausflug an See oder Biergarten in Frage – oder als Unterhalter während der Urlaubsfahrt.

Auch seine Geschwindigkeit macht das Medion-Gerät fit für die meisten Alltagsaufgaben. Allerdings gibt es für wenig mehr Geld bessere Alternativen in Sandy-Bridge-Notebooks mit dem schnelleren Core i5 und einer leistungsstarker Grafikkarte wie der Nvidia Geforce GT 540M. Die Intel-Grafik im Medion Akoya E6224 reicht nur anspruchslosen Spielefreunden.

Auch gehobene Ansprüche an Bildschirmqualität, Tastatur-Ergonomie oder Design kann das Medion Akoya E6224 nicht erfüllen – und sollte man bei diesem Preis (UVP: 559 Euro) auch nicht stellen. (PC-Welt/tö)

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Bewertung (Schulnoten 1 - 6)

Geschwindigkeit (25 %)

3,7

Ausstattung (20 %)

2,5

Bildschirm (17 %)

3,9

Mobilität (15 %)

2,4

Tastatur (8 %)

1,7

Umwelt und Gesundheit (5 %)

2,8

Audioqualität (5 %)

4,9

Service (5 %)

1,1

Testnote

befriedigend (2,9)

Preis-Leistung

günstig

Technische Daten

Prozessor (Taktrate)

Intel Core i3-2310M (2,10 GHz)

verfügbarer Arbeitsspeicher (eingebauter Arbeitsspeicher), Typ

4003 MB (4096 MB), DDR3-1333

Grafikchip (Grafikspeicher)

Intel HD Graphics 3000 (max. 1,77 GB vom Arbeitsspeicher)

Bildschirm: Diagonale, Auflösung, Typ

15,6 Zoll (39,6 Zentimeter), 1.366 x 768, Matt

Festplatte

Hitachi Travelstar 5K750; 695,5 GB (nutzbar)

optisches Laufwerk

TSST SN-S083F (DVD-Brenner)

Betriebssystem

Windows 7 Home Premium 64 Bit

LAN

Gigabit Ethernet

WLAN

802.11n

Bluetooth

3.0+HS

Schnittstellen Peripherie

USB 3.0 (links), 3x USB 2.0 (2 links, rechts), Kartenleser (rechts, SD), 1 LAN(links)

Schnittstellen Video

VGA (links), HDMI (links), Internetkamera

Schnittstellen Audio

Audioeingang, Audioausgang, Mikrofon