Broadcom-Angebot

Emulex will sich (so) nicht kaufen lassen

05.05.2009
Der Fibre-Channel-Spezialist Emulex hat das Kaufangebot von Chipanbieter Broadcom zurückgewiesen.
Emulex setzt auf FCoE. Hier ein FCoE-Busadapter des Herstellers.
Foto: xyz xyz

Der Fibre-Channel-Spezialist Emulex hat das Kaufangebot von Chipanbieter Broadcom zurückgewiesen. Der von Broadcom angebotene Übernahmepreis von 764 Millionen Dollar spiegele nicht den wahren Wert der Firma wieder, erklärte das Unternehmen. Broadcom mit Sitz in Irvine, Kalifornien, hatte vor zwei Wochen die Übernahme angekündigt.

Ob sich allerdings Emulex grundsätzlich gegen eine Übernahme sperren wird, ist offen. Emulex-COO Jeff Benck erklärte, man spreche mit Broadcom seit Dezember 2008.

Emulex verwies in seiner deutlichen Absage darauf, dass es sich nicht vor allem als Fibre-Channel-Spezialist für Storage-Netzwerke sehe. Der wahre Wert der Firma liege vielmehr darin, ein wichtiger Anbieter von Cloud-Computing-Lösungen zu sein. Dabei verweist das Unternehmen auf OEMs wie Cisco, Dell, EMC, Fujitsu, Hitachi, HP, IBM, LSI, NEC, NetApp und Sun.

Zudem, so die Firma, wolle Broadcom die derzeitige Rezession ausnützen, um Emelux unter seinem Marktwert zu kaufen.

Umgekehrt ist Broadcom, einer der größten Chip-Anbieter der Welt mit rund 4,4 Milliarden Dollar Umsatz im Jahr 2008, vermutlich daran interessiert, in den gerade entstehenden Markt für FCoE (Fibre Channel over Ethernet) einzusteigen. Broadcom würde in diesem Fall mit Anbietern wie Brocade, Intel, QLogic oder Marvell konkurrieren.

Die Storage-Technologie FCoE wird als eine entscheidende Erweiterung der Hochgeschwindigkeitsübertragung großer Datenmengen in SANs (Storage Area Networks) gehandelt. Im Gegensatz zu Fibre Channel, bei dem maximale Datenraten von acht GB/s möglich sind, soll FCoE bis zu 40 GB/s erreichen. Allerdings muss man generell bei Ethernet-Paketen mit Datenpaket-Verlusten rechnen.

Bis heute ist FCoE nicht standardisiert. (wl)