DisplaySearch

Energie- und Kostenersparnis von LED-TVs zu wenig beworben

19.07.2011
Laut DisplaySearch werden die Verbraucher zu wenig aufgeklärt, welche Energie- und Kostenersparnis sie durch den Kauf von LCD-Fernsehern mit LED-Backlight haben. In Westeuropa amortisieren sich die Mehrkosten am schnellsten.

Einer Studie von DisplaySearch zufolge werden die Verbraucher zu wenig aufgeklärt, welche Energie- und Kostenersparnis sie durch den Kauf von LCD-Fernsehern mit LED-Backlight haben. Am schnellsten amortisieren sich die Mehrkosten in Westeuropa, am langsamsten in China.

Für "LED-TV" steht nicht nur die schlanke Bauweise, viel wichtiger ist der geringe Stromverbrauch.

Die Markenanbieter würden damit, dass sie die Vorteile der LED-Hintergrundbeleuchtung zu wenig kommunizieren, Marktchancen verschenken.

Wie DisplaySearch herausgefunden hat, machen sich die höheren Anschaffungskosten energiesparender Geräte mit LED-Backlight vor allem in Westeuropa und Kalifornien schnell bezahlt.

Der Vergleich im Einstiegssegment bei 40 Zoll großen LCD-TVs zwischen den Modellen mit herkömmlicher CCFL- (Kaltkathode) und LED-Hintergrundbeleuchtung und gemäß Energy Star zertifiziert ergibt, dass sich die Mehrkosten in Westeuropa schon nach 1,9 Jahren bezahlt machen, in Kalifornien nach 3,8 Jahren, US-Durchschnitt nach 5,4 Jahren, in China aber aufgrund der günstigen Strompreise erst nach 12,2 Jahren.

Paul Gray, Direktor für TV-Elektronikforschung bei DisplaySearch, sieht die Vorteile von LED-Backlight klar auf der Hand, wundert sich aber, dass die TV-Hersteller die damit verbundenen Chancen zu wenig nutzen. Die Konsumenten hätten sich schließlich auch einstimmen lassen, was den Benzinverbrauch von Autos angeht. Dabei hätten Umfragen ergeben, dass Verbraucher ähnlich denken, wenn sie einen neuen Fernseher wählen.

Das zeige sich besonders im Vergleich, sich einen 3D-Fernseher oder ein energiesparendes Gerät zuzulegen, so Gray. So würden sich in Westeuropa über 70 Prozent der Befragten ein energiesparendes Gerät zulegen, aber nur weniger als 15 Prozent legen Wert auf 3D-Fähigkeit.

In den USA votieren etwas mehr als 50 Prozent für einen geringen Stromverbrauch und 20 Prozent für 3D. Im städtischen China würden sich 40 Prozent einen 3D-Fernseher zulegen, ein geringer Stromverbrauch ist aber auch 90 Prozent der Stadtbewohner im Reich der Mitte wichtig. Die Brasilianer sind mit etwas über 20 Prozent zwar auch sehr 3D-affin, aber ein günstiger Stromverbrauch ist ihnen fünfmal wichtiger.

LED-Backlight und 3D gehen wie beim Toshiba-Flaggschiff WL863G oft schon zusammen.

Befragt wurden jeweils 1.000 Verbraucher pro Land oder Region. Eine Verbindung zwischen 3D-Feature und LED-Backlight wurde von den Verbrauchern kaum gesehen, dabei wäre es laut DisplaysSearch an den Herstellern, diese Verbindungslinie herzustellen. Schließlich sind viele 3D-fähige LCD-Fernseher mit 120/100- oder 240/200-Hz-Technologie dank LED-Backlight gleichzeitig auch stromsparend.

DisplaySearch zufolge lag der LED-Anteil bei LCD-Fernsehern 2010 schon bei etwas über 20 Prozent, 2011 soll et auf 50 Prozent steigen, 2012 auf annähernd 70 Prozent und bis 2015 auf fast 100 Prozent.

Die mehr als 250 Seiten lange aktuelle Studie mit dem Titel "Quartely TV Design and Features Report" enthält auch Daten und Prognosen zur MPEG-4-Kodierung und zu DVB-T2. Letzteres erlaubt unter anderem die Übertragung von HD-Signalen über terrestrische Signale. Während es in Deutschland dazu nur zaghafte Testläufe gibt, wird der übrigens nicht abwärtskompatible DVB-T-Nachfolger in einigen Ländern wie Österreich, Italien, Schweden und Großbritannien teils schon im Regelbetrieb genutzt. Auftrieb erhoffen sich die Hersteller von der Entscheidung des Milliardenreiches Indien, bis 2015 von Analog-TV auf DVB-T2 umzustellen.

Im Januar 2011 hat auch Russlands Premierminister Wladimir Putin eine Direktive herausgegeben, ab 2015 komplett auf DVB-T2 und MPEG-4 umzustellen. Ähnliche Pläne gibt es in Südafrika, der Ukraine und den Philippinen. (kh)