EB-Z8000er-Serie

Epsons erster Event-Beamer mit mehr als Full-HD-Auflösung

18.06.2009
Wie der japanische Hersteller selbst zugibt, hat Epson mit der G5000er-Serie als Einstieg den Large-Venue-Projektoren-Markt erst spät für sich entdeckt. Die neue Z8000er-Serie dringt in Lichtstärken bis 7.000 Lumen und…

Wie der japanische Hersteller selbst zugibt, hat Epson mit der G5000er-Serie als Einstieg Ende 2008 den Large-Venue-Projektoren-Markt erst spät für sich entdeckt. Die neue Z8000er-Serie dringt in Lichtstärken bis 7.000 Ansi-Lumen und Auflösungen bis WUXGA (1.920 x 1.200 Pixel) vor und soll in dem Segment angreifen, in dem vor allem Mitsubishi, Panasonic und Sanyo den Ton angeben.

Zu nennen sind natürlich auch noch Barco und Christie, aber die sind in weit höheren Gefilden und im Outdoor-Segment mit Lichtstärken bis 25.000 Lumen oder darüber unterwegs.

Dass Epson das Feld der Leuchtriesen ab 5.000 Lumen seit der G5000er-Serie erst so spät besetzt, erstaunt in mehrfacher Hinsicht. Denn viele Konkurrenzprodukte bauen schon lange auf 3LCD-Technik des Panel-Marktführers auf. Außerdem wird Epson nicht müde zu betonen, wie überlegen LCD gegenüber DLP in farbkritischen Bereichen sei. Tatsächlich wird bei Großveranstaltungen von Unternehmen oft LCD gefordert, weil sie mit DLP-Projektoren ihre Logofarben nicht wieder gefunden haben.

"Heimkino"-Panels

Die in Paris europäischen Fachhandelspartnern und Journalisten vorgestellten neuen Profi-Installationsgeräte auf Basis der im D7-Verfahren von Epson hergestellten und ursprünglich für Heimkinoprojektoren entwickelten anorganischen C²-Fine-3LCD-Panels (C2F-D7-Panels) wird es in zwei Ausführungen geben:

Der bereits im September 2009 verfügbare "EB-Z8000WU" kommt mit eben jener WUXGA-Auflösung (mehr als Full-HD) und einer Helligkeit von 6.000 Ansi-Lumen; der "EB-Z8000U" mit Start im Januar 2010 bietet zwar nur die WXGA-Auflösung von 1.280 x 800 Bildpunkten, ist dafür aber noch mal um 1.000 Lumen heller.

Beide Modelle sollen unter anderem dank spezieller Polarisationsfilter einen Kontrast von 5.000:1 erreichen, für die Helligkeit ein enormer Wert. Die Betriebsgeräusche gibt Epson trotz der hohen Lichtstärken mit 32 dB im Eco-Modus an. Bei dem Vorserienmodell in Paris waren sie aber noch höher, wie Epson-Produktmanager Ulrich Lange einräumte.

Die hohen Lichtströme von 6.000 und 7.000 Ansi-Lumen verdanken die neuen Epson-Beamer nicht nur zwei gemeinsam laufenden Lampen, sondern auch Verbesserungen in der D7-Fertigungstechnologie, die eine höhere Lichtausbeute versprechen. Der Öffnungsfaktor (Aperture Ratio) wurde bei dem 0,94 Zoll großen WUXGA-Panel auf 68 Prozent erhöht, der beim 0,95 Zoll großen WXGA-Panel sogar auf 80 Prozent.

Epsons junge Full-HD-Geschichte

Einige Zeit hatte DLP bei Full-HD die Nase vorn, JVC hat mit der D-ILA- oder LCoS-Technologie sogar schon 8K-Projektoren mit einer Auflösung von 8.192 x 4.320 Pixel entwickelt, diese aber bisher nur als Prototypen gezeigt.

Erst 2006 hat Epson mit den damals neuen C2F-D6-Panels und dem Heimkinoprojektor "TW1000" das Tor für Full-HD geöffnet. Hinter den neuen Panels verbirgt sich ein Mix verschiedener Technologien. Anorganische statt organische Panels mit vertikal statt horizontal ausgerichteten Flüssigkeitsmolekülen (VA- statt TN-Technologie) sorgen für einen höheren Kontrast und für hellere Bilder bei höherer Lebensdauer. Durch Zusammenlegen von elektronischen Bauteilen wurde der Pixel-Abstand verringert, ebenso die Baugröße.

Riesenkontrastwerte im Heimkino

Aus D6 wurde 2007 D7, eine neue D8-Generation steht laut Brancheninsidern schon in den Startlöchern. Epsons erster Full-HD-Beamer auf Basis der C2F-D7-Panels war der "EH-TW2000" mit einem versprochenen Kontrastverhältnis von 12.000:1. Erreicht haben will Epson dieses durch die neuen Panels, Polarisationsfilter und einer Irisblende.

Epsons aktueller Heimkinostar ist der auf der IFA 2008 vorgestellte "TW5000". Dieser soll sogar ein Kontrastverhältnis von 75.000:1 haben. Sanyo war wie so oft etwas schneller und hat vorher schon den "PLV-Z3000" mit einem angegebenen Kontrastverhältnis von 65.000:1 vorgestellt. Beide Hersteller werben zudem mit einem bisher unübertroffenen Schwarzwert.

Die neuen Large-Venue-Projektoren der EB-Z8000er-Serie bieten sehr viele Anschlussmöglichkeiten wie HDMI und DVI, Component, Y/C und FBAS sowie LAN und WLAN für die Überwachung und das Aufspielen von Daten.

Die Lampenlebensdauer beträgt laut Epson 3.500 Stunden im Öko-Modus und 2.500 Stunden im Normalbetrieb. Fällt eine Lampe aus, reduziert sich die Helligkeit, manuell auf 1-Lampen-Betrieb umzuschalten, ist allerdings nicht möglich. Der Lüfterfilter soll sogar für 10.000 Stunden halten.

Bleibt immer aufrecht

Dadurch, dass die Gewinde für die Deckenhalterung in den großen Tragegriffen ist, muss der Beamer nicht umgedreht werden. Bei einem Gewicht von 22 Kilogramm sollten aber schon zwei Mann das Gerät anbringen.

Filter, Objektiv (zur Verfügung stehen sechs) und Lampen können im montierten Zustand gewechselt werden, ein durchdachtes Konzept. Gut sehen die Geräte auch noch aus. Positiv bemerkbar machen dürfte sich auch die großzügige Lensshift-Funktion von 70 Grad vertikal und 20 Grad horizontal.

Bei den neuen Heimkinoprojektoren schon erprobt, kommt auch hier wieder der Cinema-Filter zu Einsatz. Dieser verringert zwar etwas die Helligkeit, soll aber für eine bessere Farbdarstellung sorgen.

Endgültige Preise stehen zwar noch nicht fest, aber für den im September erwarteten WUXGA-Beamer "Z8000WU" geht Epson von einem Nettopreis von knapp 10.000 Euro aus, der Ende 2009 in den Handel kommende lichtstärkere WXGA-Vetter soll rund 2.000 Euro günstiger sein.

Ein sehr margenträchtiges Geschäft

Epson-Manager Ulrich Lange zufolge werden von solchen lichtstarken Event-Projektoren in Europa zwar nur etwa 2.000 Stück im Jahr verkauft, aber der Markt lebe von traumhaften Margen. Die DACH-Region sei für Epson dabei besonders interessant, so Lange, der die Projektoren-Wissensplattform Cine4Home.de mitgegründet hat, sich aber dann als neuer Frontmann für Large-Venue/Installationsprojektoren ganz für Epson entschieden und seine Anteile verkauft hat.

Lange weiß um den Vorsprung der Konkurrenz in dem High-End-Business, sieht aber auch viel positives Feedback und gute Chancen für Epson, in dem einträglichen Marktsegment mit den neuen Produkten weiter zu wachsen. Schließlich sei Epson "Markt- und Technologieführer".

Weltweit beansprucht Epson laut Projektorenchef Koichi Kubota 22,8 Prozent für sich, in EMEA 17 Prozent, in Nordamerika 28 Prozent und im Heimatland Japan sogar 35 Prozent. Die 3LCD-Technologie mit Epson und Sony als einzige Panelk-Hersteller soll mit einem Anteil von 55 Prozent gegenüber DLP, LCoS und anderen Technolgien wieder Boden gut gemacht haben.

Im europäischen Heimkino-Bereich ist Epson laut Kubota 2008 auf einen Anteil von 28 Prozent gekommen. Im Segment von 5.000 bis 6.000 Lumen soll Epson seinen EMEA-Marktanteil in der zweiten Hälfte 2008 innerhalb eines Jahres von vier auf zehn Prozent gesteigert haben. (kh)