IT-Investitionen

Erhöhte Flexibilität durch Leasing

04.06.2008
Immer mehr Unternehmen setzen daher bei Investitionen im Bereich der ITK auf Leasing. Zeit für den Fachhandel, sich mit den Gründen dafür auseinanderzusetzen.

Kurze Innovationszyklen machen Investitionen in Informations- und Kommunikationstechnologie häufig zu Verlustgeschäften. Denn einerseits veraltet die erworbene Technik überaus schnell. Und andererseits erschweren Kompatibilitätsprobleme von Hard- und Software häufig den längerfristigen Einsatz aller Komponenten. Immer mehr Unternehmen setzen daher bei Investitionen im Bereich der ITK auf Leasing.

Leasing als alternative Unternehmensfinanzierung

Die veränderten Rahmenbedingungen der Unternehmensfinanzierung u.a. aufgrund der verschärften Kreditvergaberichtlinien seit Basel II machen eine Neuausrichtung der Unternehmen in diesem Bereich notwendig. Traditionelle Finanzierungsformen genügen heutigen Ansprüchen nicht mehr und Unternehmen sind gezwungen, sich nach alternativen Finanzierungsinstrumenten umzusehen. Einer dieser alternativen Finanzierungsinstrumente, die schon seit einigen Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist das Leasing. Gerade für den Mittelstand hat sich Leasing in den letzten Jahrzehnten zu einer echten Alternative zum klassischen Bankkredit entwickelt. Das Leasing-Investitionsvolumen in Deutschland erreichte mit 54,1 Milliarden Euro einen neuen Höchststand in 2007.

Kürzere Innovationszyklen

Ein wesentlicher Vorteil des IT-Leasings ist die Reduzierung des Risikos einer technologischen Überalterung. Im Gegensatz zum Kauf, bei dem der Lebenszyklus eines Gutes in der Regel auf rund fünf Jahre angesetzt ist, können Innovationszyklen damit verkürzt werden. Das Unternehmen kann neue Technologien früher und schneller einführen und so besser auf sich ändernde Anforderungen des Markts reagieren. Mit Leasing lassen sich die Austauschzyklen flexibel anpassen und das Risiko einer Überalterung der IT-Ressourcen deutlich verringern.

Anschaffung ohne Eigen- und Fremdmittel

Ein weiterer Vorteil des Leasings ist die geringe Kapitalbindung. Davon profitieren vor allem Unternehmen, die einen bestimmten Anteil ihrer Mittel frei verfügbar halten müssen. Leasing ermöglicht die Anschaffung von Technologiegütern, ohne dass zum Zeitpunkt der Investition Eigen- oder Fremdmittel eingesetzt werden müssen. Die Investition wird dadurch auf die gesamte wirtschaftliche Nutzungsdauer verteilt. Auf diese Weise wird die Liquidität geschont und steht dem Unternehmen für weitere Vorhaben zur Verfügung.

Das Pay-as-you-earn Prinzip

Das pay-as-you-earn Prinzip drückt aus, dass mit den Leasingzahlungen die Investitionskosten aus dem jeweils erwirtschafteten Ertrag erfolgen. Eine Vorausfinanzierung der Investition wird damit vermieden. Dieses Prinzip wird dann noch verstärkt, wenn die Leasinggesellschaft eine dynamische Anpassung der Leasingraten an die Ertragslage des Unternehmens ermöglicht. Beispielsweise kann der Verlauf der Raten so gestaltet werden, dass in ertragsarmen Phasen zunächst nur niedrige Raten anfallen, die zu einem späteren Zeitpunkt dann nach oben angepasst werden.

Planungssicherheit und Kostentransparenz

Die periodischen Leasingraten sind über die gesamte Laufzeit fest vereinbart und ändern sich auch nicht bei steigenden Kapitalmarktzinsen. Auf diese Weise kennt der Leasingnehmer bereits zu Beginn die Nutzungskosten während der Vertragslaufzeit und verfügt damit über eine sichere Planungsgrundlage.

Steuereffekte

Für viele Unternehmen spielen beim Abschluss eines Leasingvertrags steuerliche Aspekte eine wesentliche Rolle: Leasing-Raten sind als Betriebsausgaben steuerlich voll abzugsfähig. Bei einer Finanzierung durch Eigenkapital wirken dagegen nur die Abschreibungen steuermindernd.

Verbesserung der Eigenkapitalquote

Seit Basel II sind Maßstab für das von den Banken vorgenommene Rating unter anderem Bilanzrelationen, wie die Eigenkapitalquote und der Verschuldungs-grad eines Unternehmens. Da der Leasinggeber juristischer Eigentümer des Leasing-Objektes ist und es in seiner Bilanz ausweist, kommt es beim Leasingnehmer nicht zu einer Bilanzverlängerung. Das hat positive Auswirkungen: Es verbessert sich die Kennziffer Eigenkapitalquote, was sich wiederum in einem besseren Rating und tendenziell günstigeren Finanzierungskonditionen niederschlägt.

Liquidität über gebrauchtes IT-Equipment

Führende Finanzierungsgesellschaften haben darüber hinaus ihr Leistungsspektrum um individuelle Sale-and-Lease-Back Konstruktionen erweitert. Die Mobilisierung von Anlagevermögen ermöglicht eine Liquiditäts- und Ertrags-Beschaffung aus der Substanz. Langfristig in Informations- und Kommunikationstechnologie oder in mobilem Anlagevermögen gebundenes Kapital wird aktiviert. Per Kaufvertrag werden Objekte aus dem Eigentum des Unternehmens an die Leasinggesellschaft übertragen. Diese begleicht den Kaufpreis an den Leasingnehmer. Die Objekte stehen weiterhin dem Unternehmen zur Verfügung. Für die Nutzung wird ab sofort eine monatliche Leasingrate gezahlt. Der Liquiditätszufluss aus dem Verkaufserlös und eröffnet dem Unternehmen weit reichende neue Spielräume.

Fazit

Leasing bietet Unternehmen eine Reihe interessanter Vorteile und sollte daher bei Investitionsentscheidungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie als Finanzierungsalternative berücksichtigt werden. Die Zusammenarbeit mit einer bankenunabhängigen und flexiblen Finanzierungsgesellschaft kann ein schneller und einfacher Weg sein Investitionen in ITK umzusetzen und darüberhinaus die Liquidität dauerhaft zu erhöhen.

Informationen zum Autor: Patrick G. Weber ist Gründer und Geschäftsführer der SIGMA Leasing GmbH (Vantargis AG Unternehmensgruppe) mit Sitz in Zell u. Aichelberg bei Stuttgart. Bankenunabhängig werden mittelständischen Unternehmen strukturierten Leasing- und Factoring-Modelle angeboten. (mf)