Im vergangenen Jahr spekulierte die Mobilfunkwelt, Apple könnte als MVNO sein iPhone im eigenen virtuellen Mobilfunknetz auf den Markt bringen - bekanntermaßen entschied sich der Konzern für eine exklusive Partnerschaft mit AT&T, hierzulande wird das Smartphone seit dem 9. November bei T-Mobile angeboten.
Jetzt erhalten die Gerüchte neue Nahrung. Zwar hängt Apple noch einige Jahre in den Exklusivverträgen fest, folgende Generationen des iPhones könnten aber im Alleingang auf den Markt gebracht werden. Wie der Blog unwiredview.com berichtet, soll das Angebot über den Funktionsumfang eines herkömmlichen MVNO hinaus gehen. Verbindet sich das iPhone mit dem Mobilfunknetz, sendet es an den Server seine Identifikationsnummer und den Standort, anschließend soll der Nutzer eine Übersicht über die verfügbaren Netzwerke erhalten und manuell oder automatisch den besten Netzanbieter in der Region auswählen können.
Der Kunde kann bei günstigen Minutenpreisen tagsüber beispielsweise zu AT&T wechseln, in den Abendstunden schaltet das iPhone automatisch zum Netzbetreiber mit den besseren Konditionen. Für Datenverbindungen sucht sich das Handy erneut das günstigste Angebot. Die Rechnungen der einzelnen Anbieter sollen gesammelt beim Apple/iTunes MVNO eingehen und vom Kunden via iTunes beglichen werden. Eine weitere Idee ist die Anpassung der Bandbreite an die jeweilige Tageszeit und das Einzugsgebiet. In Vororten mit einem hohen Arbeitnehmeranteil sinkt die Netzauslastung tagsüber deutlich ab. Der Apple MVNO kann zu dieser Zeit die Datenrate für Gespräche und die Datennutzung reduzieren und so Geld sparen, die Ersparnis kann er an die Endkunden weiter geben.
Ob Apple tatsächlich ein eigenes Mobilfunkangebot startet ist fraglich. Der Hersteller arbeitet in zahlreichen Ländern mit großen Netzbetreibern zusammen und erhält vom Gesamtumsatz, der durch die iPhone-Kunden erzielt wird, eine monatliche Umsatzbeteiligung. Darauf wird Apple sicher nicht verzichten wollen.