Esesix entlässt und entlässt

02.08.2006
Wie ComputerPartner jetzt erfuhr, mussten in den vergangenen Tagen 35 Mitarbeiter den Paffenhofener VAD verlassen. Dabei wurden sogar komplette Abteilungen aufgelöst.

Derzeit prüft das Landesgericht Ingolstadt den Insolvenzantrag des Pfaffenhofener VADs Esesix. Bis die endgültige Entscheidung über dessen Ausgang feststeht - was voraussichtlich Ende September 2006 der Fall sein wird - wollte der Distributor den Betrieb eigentlich möglichst normal fortführen, so zumindest die Aussagen von Geschäftsführer Engelbert Tretter und dem Insolvenzverwalter Martin Prager vom 24. Juli 2006.

Dass die Realität beim Pfaffenhofener VAD anders aussieht, erfuhr jetzt ComputerPartner: Mittlerweile sind etwa 35 der rund 50 Mitarbeiter gekündigt beziehungsweise freigestellt worden sein.

Das bestätigte jetzt auch der zutändige Sachbearbeiter, Stephan Ammann von der Pluta Rechtanswalts GmBH gegenüber ComputerPartner. Die für die Insolvenz zustänidige Kanzlei habe in Absprache mit Engelbert Tretter das Personal in der Weise abgebaut, "dass der Geschäftsbetrieb langfristig bestand haben kann", so Ammann.

So wurde in diesen Tage die komplette Marketingabteilung aufgelöst, im Geschäftsfeld "Internet Security" gab es wohl sechs bis acht Entlassungen, im Bereich "Server-Based-Computing" vermutlich drei. Über den Bereich Storage und Technik gab es keine Aussagen.

Auch Vertriebsleiter Ullrich Mohr und Heavensgate-Geschäftsführer Markus Kremser sollen mittlerweile das Unternehmen verlassen haben. Wie es gemunkelt wird, sei Mohr möglichweise - für die Position eines Vertriebsleiter ungewöhnlich - gar nicht festangestellt, sondern nur als freier Mitarbeiter beim VAD tätig gewesen. Ob Heavensgate, der exklusive Hardware-Lieferant der Esesix, überhaupt noch weitermachen wird, hänge indes vom OEM-Partner Phion ab, wie es aus firmennahen Kreisen hieß.

Trotz der eingeschränkten Ressourcen setzt Esesix den Betrieb fort. Bestellungen seien nach wie vor möglich, da der VAD Lieferungen per Vorkassezahlungen sicherstellen kann, wie bestätigte. Dass die Esesix jeden eingehende Auftrag auf Durchführbarkeit prüfen werde, hatte Insolvenzverwalter Prager bereits Ende Juli angekündigt.

Keine Neuigkeiten gibt es bislang von der fieberhaften Suche nach einem Käufer, der zumindest Teile des Unternehmens übernehmen möchte. (aro)