Anzahl der Beschäftigten

EU-Definition behindert deutschen Mittelstand

21.11.2012
Was zählt zum Mittelstand und was nicht? In der Europäischen Kommission gelten andere Richtlinien als im deutschen Markt üblich. Das ist schlecht, findet der Bitkom.
Und die nächste Hürde: KMU-Firmen könnten unter einer willkürlichen Definition der EU leiden.
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Die EU-Definition des Mittelstands behindert schnell wachsende mittelständische IT-Unternehmen und erschwert Forschung und Entwicklung. Darauf hat der Hightech-Verband Bitkom in seinem neu veröffentlichten mittelstandspolitischen Papier hingewiesen und eine Anpassung an die deutschen Regelungen gefordert.

"Mit ihren innovativen Produkten und Dienstleistungen beschleunigen mittelständische ITK-Unternehmen auch das Wachstum in anderen Industrien", sagt Bitkom-Vizepräsident Heinz-Paul Bonn. Die Europäische Kommission beschränkt ein mittelständisches Unternehmen auf bis zu 249 Beschäftigte. Weil diese Definition auch zahlreichen nationalen FuE-Förderprogrammen wie zum Beispiel KMU-innovativ zugrunde liegt, werden größere Unternehmen hiervon ausgeschlossen.

Der Bitkom fordert eine Anhebung der Grenze auf 499 Beschäftigte, zudem soll es längere Übergangsfristen für Mittelständler geben, die die Obergrenze bei der Mitarbeiterzahl überschreiten. "Im Extremfall werden Unternehmen sonst kein Personal einstellen, obwohl sie eigentlich wollten und könnten", warnt Bonn.

Darüber hinaus fordert der Bitkom in dem mit "Ein starker Mittelstand garantiert Wachstum und Innovation" überschriebenen Papier weitere Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel, unter anderem praxisorientierte Studiengänge und mehr Kooperationen zwischen kleinen und mittelständischen Unternehmen und Hochschulen. Aktuell gibt es nach einer Bitkom-Untersuchung 43.000 offene Stellen für ITK-Fachkräfte. (tö)