EU: Microsoft muss wohl 2 Millionen Euro zahlen - täglich

27.06.2006
Microsoft droht im Kartellstreit mit der EU-Kommission eine Strafe von zwei Millionen Euro pro Tag. Das berichtet die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf unterrichtete Kreise.

Microsoft droht im Kartellstreit mit der EU-Kommission eine Strafe von zwei Millionen Euro pro Tag. Das berichtet die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf unterrichtete Kreise.

Der Gates-Company wird vorgeworfen, seine marktbeherrschende Stellung widerrechtlich abgesichert und Konkurrenzunternehmen nicht genügend technische Informationen über das Windows-Betriebssystem zur Verfügung gestellt zu haben. 95 Prozent aller PCs weltweit laufen über Windows.

Im März 2004 hat die EU-Kommission Microsoft aufgefordert, ausführliche technische Informationen an Mitbewerber zu übermitteln. Die bisher vorgelegten Dokumente wurden von der EU-Wettbewerbsbehörde unter Neelie Kroes nur als unzureichend aufgefasst.

Ein unabhängiges Expertenteam um Professor Neil Barett hat im Herbst 2005 festgestellt, dass man mit der von Microsoft gegebenen Anleitung nicht in der Lage, Konkurrenzprodukte auf Servern zum Laufen zu bringen. In einer 70-seitigen Erklärung begründet die EU-Kommission nun Sanktionen gegen Microsoft. Der Entwurf soll Anfang Juli 2006 den nationalen Kartellbehörden vorgelegt werden. Am 12. Juli wolle Kroes das Urteil öffentlich machen, heißt es in der Financial Times Deutschland. (kh)