Qualität statt Masse

Euronics wächst stärker als der Markt

17.01.2009
Trotz harter Konkurrenz durch Flächenmärkte und der beginnenden Rezession konnte Euronics das Geschäftsjahr 2007/2008 mit deutlichem Umsatzplus abschließen.

Diese Zahlen können sich sehen lassen: 1.869 Euronics-Mitglieder mit rund 12.000 Mitarbeitern an 2.041 Standorten erzielten im Geschäftsjahr 2007/2008 einen Außenumsatz von 3,5 Milliarden Euro (plus 9 Prozent). Dabei stieg der Zentralumsatz um 7,4 Prozent auf 1,62 Milliarden Euro. Damit schnitt die Genossenschaft besser als der CE-Markt insgesamt ab, der nur um 2,3 Prozent zulegen konnte, gleichzeitig aber etwas schlechter, als Vorstandssprecher Werner Winkelmann noch auf dem Kongress im Frühjahr vorhergesagt hat. Schon früh hatte sich die Finanz- und Wirtschaftskrise durch steigende Kaufzurückhaltung im Handel bemerkbar gemacht. Für 2009 erwartet Winkelmann aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage ein "ausgeglichenes Ergebnis", also kein weiteres Wachstum.

Nichtsdestotrotz konnten die kooperierten Fachhändler im traditionell starken Weihnachtsgeschäft die Vorjahresumsätze um durchschnittlich 6,7 Prozent steigern. Während der November noch recht verhalten war, (nur 2,4 Prozent Plus), kauften die Konsumenten umso freudiger im Dezember ein (plus 9,8 Prozent).

Übers gesamte Jahr betrachtet, war im CE-Bereich die Unterhaltungselektronik der Hauptumsatzträger. Vor allem LCD- und Plasma-Fernseher trugen zur Steigerung von 11,8 Prozent auf 842 Millionen Zentralumsatz bei. Aber auch Navigationsgeräte, Multimediaplayer und Spielekonsolen wurden stark nachgefragt, so dass der Zentralumsatz mit CE-Produkten um 7,8 Prozent auf insgesamt 1,23 Milliarden Euro stieg. Und das trotz eines erneuten Umsatzrückgangs in den Segmenten PC/Multimedia (minus 3,8 Prozent) und Telekommunikation (minus 5,4 Prozent). Auch die Haushaltstechnik, die nach UE inklusive Foto das zweitgewichtigste Segment darstellt, legte zu. Der Umsatz stieg um 5,9 Prozent auf 355 Millionen Euro.

Diese Umsatzsteigerungen waren mit sehr viel Aufwand verbunden. Denn der durchschnittliche Preis für Plasma-TVs fiel in der Zeit von 2006 bis 2008 von 1.980 Euro auf 1.189 Euro, der Endkundenpreis für LCD-TVs sank im gleichen Zeitraum von 1.253 Euro auf 941 Euro. Statt sich jedoch auf Preisschlachten einzulassen, versuchten die Ditzinger den Kunden mehr Qualität zu bieten. Etwa durch die Verbesserung der Beratungs- und Fachkompetenz der Mitarbeiter durch vielseitige Schulungs- und Qualifizierungsangebote und ein leistungsfähigeres Logistikkonzept.

Der Plan ging auf, wie Werner Winkelmann, Vorstandssprecher der Kooperation, berichtet. Zudem seien die Verbraucher zunehmend bereit, für qualitativ hochwertigere und energieeffizientere Produkte mehr zu zahlen. Das zeigt auch die Grafik, der zufolge die Euronics-Händler hochwertigere und somit auch hochpreisigere Fernseher als der Marktdurchschnitt verkaufen konnten. (go)