Europäische Notebook-Anbieter lassen in Taiwan die Fließbänder heiß laufen

11.09.2003
In den verbleibenden Monaten dieses Jahres wird die taiwanesische Notebook-Industrie noch einmal kräftig in die Hände spucken. Vor allem die Stückzahlenaufträge amerikanischer und europäischer Hersteller lassen bei den Produzenten die Kassen klingeln.

Quanta Computer, der weltweit größte Notebook-Fertiger, soll unkommentierten Quellen zufolge im Oktober mehr als eine Million Notebooks ausliefern. Dell, der größte Quanta-Kunde, habe rund 250.000 bis 300.000 Notebooks für Oktober geordert. Hewlett-Packard, Acer und NEC zusammen würden ebenfalls für ein Auftragsvolumen von 300.000 bis 400.000 Notebooks sorgen. Zudem hätten den Berichten zufolge auch IBM, Sony, Gateway und Apple weitere Bestellungen platziert.

Für das Jahr 2004 plant Quanta eine Fertigung von einer Million Notebooks pro Monat. Hierzu baut der Hersteller bis zum ersten Quartal des folgenden Jahres ein drittes Fabrikationswerk in Chi-na, das ein Volumen von rund 400.000 Einheiten pro Monat stemmen soll. Trotz dieser Stückzahlen-Rekordergebnisse muss der Hersteller Einbußen beim Profit hinnehmen. Zwischen den Jahren 2001 und 2003 sind die Margen von 15 auf 6 Prozent gesunken.

Auch der zweitgrößte Hersteller, Compal Electronics, sieht dem Jahresende optimistisch entgegen: "Dank zusätzlicher Aufträge von Hewlett-Packard und Toshiba erhöhte Compal Electronics die Notebook-Lieferungen um zehn Prozent auf 5,5 Millionen Einheiten", sagt Compal-President Ray Chen. Für den laufenden Monat erwartet der Hersteller Auslieferungen von rund 500.000 Notebooks. Von den erwarteten 35 Millionen Einheiten, die für den weltweiten Notebook-Markt im Jahr 2003 prognos-tiziert sind, will sich Compal einen Anteil von 15,7 Prozent sichern. "Im Jahr 2004 wollen wir einen Marktanteil von 20 Prozent erreichen", ergänzt Chen.

Nicht so große taiwanesische Hersteller wie Uniwill Computer profitieren ebenfalls von der Situation auf dem europäischen Notebook-Markt. So beabsichtige Uniwill, Berichten zufolge, im September eine Auslieferung von 150.000 Notebooks gegenüber rund 100.000 Einheiten im August. Dank der Auftragszunahme von Seiten europäischer Kunden habe Uniwill im September rund 200.000 Notebook-Bestellungen in den Auftragsbüchern stehen. Aufgrund der vorhandenen Produktionskapazitäten legt sich der Hersteller für diesen Monat jedoch lediglich auf 150.000 Stück fest. Wie weiterhin berichtet wird, hätten alle Großkunden wie Fujitsu Siemens, Gericom und Actebis (für die Handelsmarke Targa) ihre Aufträge aufgestockt. Wobei FSC der größte Abnehmer Uniwills sei und Gericom sowie Actebis jeweils 30.000 bis 40.000 beziehungsweise 10.000 Einheiten pro Monat ordern sollen.

Diese enormen Stückzahlenzuwächse im Notebook-Markt werden sich im Jahresendgeschäft allerdings auch auf die Panel-Preise niederschlagen. In den nächsten Monaten werden die Monitoranbieter, die ihre Panels in Asien einkaufen, tiefer in die Tasche greifen müssen (siehe auch ComputerPartner 36/03, Seite 40). Lesen Sie zu diesem Thema bitte auch den Kommentar auf Seite 8 dieser Ausgabe. (bw)

www.compal.com

www.quanta.com.tw

www.uniwill.com