Europas Distis kämpfen um den Thron

03.06.1998

COLCHESTER: Die zehn großen Distributoren Europas haben im vergangenen Jahr kräftig an Umsatz zugelegt. Computer 2000 und CHS streiten wie in Deutschland auch in der europäischen Arena heftig um den Sieg im Umsatzkampf.Die zehn größten Distributoren Europas, so das Marktforschungs-institut PC Europa, haben im vergangenen Jahr zusammen 19,7 Milliarden Dollar eingenommen. Das gute Ergebnis der Top-Ten liege unter anderem an den großen Übernahmen, CHS hat Karma und Santech gekauft, Tech Data übernahm Macrotron. Doch auch kleinere IT-Distributoren haben auf dem europäischen Parkett noch Platz. Immerhin gebe es 27 unabhängige Distis mit einem Umsatz über 250 Millionen Dollar. Über 100 Millionen Dollar Umsatz können insgesamt 99 europäische IT-Großhändler melden und einen Umsatz über 50 Millionen erwirtschaften über 260 Distributoren. Aufgrund der Übernahmen im vergangenen Jahr wuchs CHS am schnellsten. 1997 setzte der Rivale von C2000 3,75 Milliarden Dollar um. Rechnet man alle Akquisitionen ab dem 1. Januar 1997 zusammen, meldet das Unternehmen Einnahmen von 5,5 Milliarden Dollar. Damit hat CHS den bislang größten europäischen Disti, Computer 2000, eingeholt. Dieser konnte ein Plus von 26 Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar verzeichnen.

"Das Wachstum von CHS ist in erster Linie auf die Akquisitionen zurückzuführen. Das normale Wachstum ist bei CHS relativ gering. Im ersten Halbjahr 1997 sind das gerademal sechs Prozent, wenn man die Übernahmen von Merisel und Frank & Walter im Jahr 1996 miteinbezieht," räumt Max Hotop, Präsident bei PC Europe, ein. Auch bei der Akzeptanz der Kunden sei das Rennen für CHS lange nicht gewonnen: "Fragt man die 500 europäischen Top-Händler nach ihren Bezugsquellen, so geben 50 Prozent Computer 2000 als wichtigsten Lieferanten an. 30 Prozent kaufen vor allem bei Ingram Micro und nur 17 Prozent sind in erster Linie Kunden bei CHS. (gn)

Max Hotopf ist Präsident des englischen Marktforschungsunternehmens PC Europe.