Dass die Expert-Zentrale bereit ist, zur Sicherung ihres Standortnetzes eine aktive Rolle zu übernehmen, zeigt sich an der Übernahme von neun Fachmärkten. Sie gehörten bisher zur Schwäbisch Haller HEM Vertriebs GmbH.
Einer der neun HEM-Fachmärkte, die nun von der Expert-Zentrale übernommen werden Foto: Expert
Dass die Expert-Zentrale bereit ist, zur Sicherung ihres Standortnetzes eine aktive Rolle zu übernehmen, verdeutlicht die Verbundgruppe einmal mehr mit der Übernahme von neun Fachmärkten. Es handelt sich dabei um die Elektrofachmärkte des Schwäbisch Haller Familienunternehmens HEM Vertriebs GmbH.
Die 1985 der Verbundgruppe Expert beigetretene HEM Vertriebs GmbH entwickelte sich in den letzten Jahren von einem kleinen, regionalen Fachhändler zu einem bedeutenden mittelständischen Elektromarkt-Unternehmen mit neun Filialen in Baden-Württemberg und insgesamt 350 Mitarbeitern. In dem zuletzt im Handelsregister veröffentlichten Bericht für das Geschäftsjahr 2010/11 weist HEM einen leicht rückläufigen Umsatz von 72,2 Millionen Euro sowie ein Betriebsergebnis von 3,4 Millionen Euro aus. Wie Expert mitteilt, hätten sich die bisherigen Inhaber und Geschäftsführer von HEM, Gunter und René Schaaf, angesichts der Herausforderung von weiteren Expansionsschritten dazu entschlossen, die Führung ihres Unternehmens zum 31. Mai 2013 abzugeben.
Um die Zukunft der zur HEM Vertriebs GmbH gehörenden Expert-Standorte zu sichern, gründet die in der Zentrale der Verbundgruppe angesiedelte Expert Wachstums und Beteiligungs AG (eWB AG) nun eine neue Tochter, die Expert Handels GmbH Süd-West & Co. KG. Neue Geschäftsführer werden Günter Lehfeld, Vorstand der eWB AG, und Torsten Köder, der bereits Mitglied der HEM-Geschäftsleitung war. Vier zur HEM-Gruppe gehörende Küchenstudios werden dagegen weiterhin in Familienhand bleiben.
"Es freut uns, dass wir ein profitables, gesundes Unternehmen in die Expert Gruppe eingliedern und somit neun, für die Region, sehr wichtige expert Standorte sichern konnten. Auf Basis der bestehenden Strukturen werden wir gemeinsam mit dem HEM-Führungsteam – im Sinne der Gründerfamilie – den weiteren Ausbau in Baden-Württemberg vorantreiben und damit Kontinuität im Umgang mit Mitarbeitern, Geschäftspartnern und Kunden gewährleisten", erklärt Expert-Vorstandschef Volker Müller.
Zur Weiterführung der HEM-Märkte gründet Expert nicht zum ersten Mal eine eigene Tochtergesellschaft: Bereits 2011 entschloss sich die Verbundgruppe zur Zukunftssicherung der in Hessen angesiedelten "Octomedia"-Märkte zu einer ähnlichen Lösung. Zudem setzt Expert auch vergleichsweise offensiv auf das Instrument der von der Zentrale geführten Regiebetriebe, um zum Beispiel attraktive Standorte zu besetzen, für die sich kein Partner vor Ort finden lässt. In Kooperationskreisen gilt die Strategie von Expert als Erfolgsgeschichte. So kündigte vor kurzem auch Euronics an, sich am Beispiel von Expert zu orientieren und selbst Regiebetriebe zu eröffnen. (mh)
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