F-Secure: immer mehr Image-Spam!

11.01.2007
Weltweit sind insgesamt 90 Prozent aller E-Mails mit Spam verseucht. Dagegen vorzugehen ist eine der größten Herausforderungen für IT-Sicherheitsanbieter.

Weltweit sind insgesamt 90 Prozent aller E-Mails mit Spam verseucht. Dagegen vorzugehen ist eine der größten Herausforderungen für IT-Sicherheitsanbieter. Und sie wird noch größer durch das alarmierend steigende Volumen sogenannter "Image-Spams", meint F-Secure.

In derartigen E-Mails steckt der eigentlich unerwünschte Inhalt in einer Bilddatei, die deshalb den herkömmlichen Spam-Filter unbeschadet passiert.

Gleichzeitig verändern Spam-Versender diese Bildateien von Zeit zu Zeit ganz leicht, um so der Mail den Charakter einer Massensendung wegzunehmen. Damit ist dann auch eine bereits registierte Spam-Mail als solche nicht mehr zu erkennen.

Herkömmliche Spam-Filter versagen

Image-Spam ist ein ernstes und zugleich rasant wachsendes Problem, da Server und E-Mail-Eingänge Tag für Tag verstopft werden, meinen die Experten von F-Secure. Innerhalb des letzten halben Jahres ist der Anteil von Image-Spam auf 35 Prozent aller Junk-Mails angestiegen. Und damit nicht genug: 70 Prozent aller per E-Mail versendeten großformatigen Dateien sind inzwischen Image-Spam, haben die Finnen herausgefunden.

Derartige Mails zeichnen sich aus durch stückwerkmäßig zusammengesetzte Farben in den Bildern sowie durch mehrfarbige Bilder schlechter Pixel-Qualität. Image-Spam beinhaltet zudem häufig chaotische und unsinnige Textnachrichten, die dem Grundmuster seriöser Webseiten entsprechen, aber in aggressive Werbeseiten für Viagra und andere populäre Medikamente eingefügt werden.

Filter müssen auch mit Bilder-Spam fertig werden, meint F-Secure. Bildnachweis: Sophos
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Die meisten am Markt anerkannten Spam-Filter wurden inzwischen verbessert, um dieser neue Bedrohung zu begegnen. Dennoch: 100prozentig werde am Spam nie loswerden, meimt F-Secures Technikchef Mikko Hyppönen: "Solange Anwender nicht aufhören, die in den Spam-Mails angepriesenen Waren zu kaufen, so lange funktioniert das Geschäftsmodell der Spam-Versender.

Unternehmen stärker betroffen als Privatkunden

Für Unternehmen geht damit eine immer größer werdende - und vor allem sehr zeitintensive - Belastung einher, diese Nachrichten zu filtern und zu eliminieren. Zusätzlich erschwert wird diese Arbeit häufig von den eigenen Mitarbeitern, die den firmeninternen E-Mail-Server selbst zum Versand von "Spaß-E-Mails" missbrauchen. Diese Nachrichten enthalten oft mehrere MByte fassende Video-/Bilddateien und zwingen dadurch den Server oft in die Knie.

Meist wissen Anwender aber gar nicht, dass ihre PCs von Spammern missbraucht werden. Die kriminellen E-Mail-Versenden setzten dabei auf ihre ferngesteuerte Netzwerke ("Botnets"), in denen die Computer heimlich infiziert und später für massenhaften Spam-Versand missbraucht werden. Die große Mehrheit von Spam-Nachrichten wird von solchen Botnets aus versendet.

160 Millionen Spam-Mails in zwei Stunden

Um das Ausmaß des Problems zu verdeutlichen: Ein typisches Botnet, das durch die Malware "Warezov" erzeugt wurde, kann bis zu 160 Millionen Spam-Nachrichten in nur zwei Stunden versenden. 2006 haben Botnets das Volumen von Spam um schätzungsweise 30 Prozent in die Höhe getrieben. In Unternehmen, die als häufigstes Ziel von Spam-Angriffen gelten, waren es sogar 50 Prozent mehr Spam-Botschaften 2006. (rw)