Brother MFC-9320CW

Farb-LED-Kombigerät mit WLAN (ausführlicher Test)

18.01.2011 von Malte Jeschke
Das Brother-Kombigerät basiert auf einem Single-Pass-LED-Druckwerk und bringt serienmäßig einen WLAN-Printserver mit.
Mehrzweckfunker: Das Multifunktionsgerät arbeitet mit einem LED-Druckwerk und lässt sich per LAN oder WLAN ins Netz einbinden.

Farbfähige Multifunktionsgeräte auf Basis von Laser- oder LED-Druckwerken erfreuen sich derzeit großer Beliebtheit. Umso mehr, wenn sie netzwerkfähig sind. Mit dem "MFC-9320CW" hat Brother ein kompaktes LED-Gerät im Programm, die Abmessungen von 428 x 401 x 491 mm sind sehr übersichtlich ausgefallen. So kompakt wie die Abmessungen des Gerätes sind, so übersichtlich sollten auch die Arbeitsgruppe respektive deren Druckvolumen ausfallen. Das optimale Druckvolumen sieht der Hersteller bei maximal 1500 Seiten pro Monat. Unsere Schwesterpuplikation TecChannel hat das MFC-9320CW auf Herz und Nieren getestet.

Ausstattung

Herzstück des Brother MFC-9320CW ist ein LED-Single-Pass-Druckwerk. Dieses arbeitet mit einer nominellen Seitenleistung von 16 Seiten pro Minute - in Farbe wie in Schwarz-Weiß. Der Drucker-Controller des MFC versteht sich auf PCL6 und Postscript Level 3. Ab Werk ist er mit 64 MByte bestückt, maximal sind 576 MByte möglich. Neben der serienmäßigen Netzwerkschnittstelle besitzt das MFC-9320CW noch einen USB-Port zur lokalen Anbindung. An der Frontseite befindet sich zudem ein USB-Host-Port, von dem aus man drucken oder auf den man scannen kann. Dabei werden die Scan-Formate PDF, XPS und JPEG unterstützt. Neben dem LAN-Print-Server bietet das MFC-9320CW eine integrierte WLAN-Lösung (802.11b/g), über die sich das Gerät alternativ ins Netzwerk einbinden lässt.

Die Papierkassette bietet ein Fassungsvermögen von 250 Blatt, zusätzliche Papierzuführungen sind nicht erhältlich. Die Kassette verträgt Medien bis zu einer Stärke von 105 g/qm, die Einzelblattzufuhr erlaubt Grammaturen bis 163 g/qm. Die Papierablage hat eine Kapazität von bis zu 100 Blatt. Der automatische Vorlageneinzug der Scan-/Kopiereinheit nimmt bis zu 35 Blatt auf. Die Scan-Funktion unterstützt als Ziele unter anderem FTP- oder Netzwerk-Verzeichnisse sowie besagten USB-Host-Port. Das übliche Scan-to-E-Mail/PDF/Datei beherrscht das Gerät gleichfalls.

Die integrierte Fax-Einheit bietet alle gängigen Komfortfunktionen wie Stapelverarbeitung und zeitversetztes Senden. Anwender können am Gerät ein Fax versenden, während ein anderer Anwender auf das MFC druckt.

Das Brother MFC-9320CW kostet 665 Euro und ist serienmäßig mit einer dreijährigen Garantie ausgestattet. Die zum Lieferumfang gehörende Scansoft-Paperport-Software bringt serienmäßig eine Lizenz für fünf Nutzer mit; gegen einen Aufpreis von 41 Euro bekommt man eine Lizenz für fünf weitere Nutzer.

Installation und Bedienung

Verbindungsfragen: Je nach Anschlussart verzweigt hier das Setup.

Installation: Die Setup-Routine ist endanwenderfreundlich und führt schrittweise durch die Installation inklusive Netzwerkeinrichtung. In Sachen WLAN unterstützt das Brother-Gerät unter anderem WPS, die Installation sollte sich aber auch manuell von Nicht-Netzwerkern bewerkstelligen lassen.

Wenn sich Administratoren alle Netzwerk-Utilities installieren, erhalten sie unter anderem ein Tool, mit dem sie einen Treiber für Client-Computer vorkonfektionieren können - das ist hilfreich. Das Software-Setup selbst bietet unterschiedliche Ausbaustufen, von der kompletten Suite inklusive der komplexeren Scan-Software Paperport über eine Variante ohne diese bis hin zur schlichten Druckertreiberinstallation.

Die Setup-Routine erkennt, ob die Windows-Firewall auf dem Client zugange ist, und bietet an, die Port-Einstellungen entsprechend zu ändern, um alle Funktionen einzurichten. Das ist lobenswert. Gerade ungeübte Installateure berauben sich bei Netzwerkmultifunktionsgeräten per Firewall häufig der einen oder anderen Funktion.

Bedienung: Das Bedien-Panel des MFC-9320CW entspricht noch ganz der traditionellen Bauweise: kein farbiger Touchscreen, sondern monochromes LC-Display und Tasten für jede der Grundfunktionen, die entsprechend gruppiert sind.

Kommandobrücke: Das Brother-Gerät MFC-9320CW bietet ein sehr traditionelles Bedienfeld mit nach Aufgaben gruppierten Tasten.

Die Bedienung am Gerät ist ohne Handbuchstudium zu bewältigen, dafür gibt es Pluspunkte, denn das ist bei Multifunktionsgeräten keineswegs die Regel. Im Test gelang es auch ungeübten Anwendern, Aufgaben wie das Scannen auf oder Drucken von einem frontseitig angesteckten USB-Stick auf Anhieb zu lösen.

Der Treiber des MFC-9320CW ist relativ aufgeräumt gestaltet, alle wesentlichen Funktionen finden sich innerhalb einer Registerkarte. Die aktuell getroffenen Einstellungen werden am linken Rand stets eingeblendet - das ist hilfreich. Der Treiber unterstützt die Funktion des "Sicheren Druckens". Die Ausgabe des Druckauftrags am Gerät erfolgt erst, nachdem der entsprechende PIN-Code eingegeben wurde.

Multifunktionale Aufgaben - wie etwa das Scannen vom Netzwerk-Client aus - erledigt man am einfachsten über das sogenannte Control Center. Hier können Anwender ihre gewünschten benutzerdefinierten Einstellungen treffen und Scan-Jobs einfach abarbeiten. Wer beispielsweise regelmäßig Papierdokumente in PDF-Dateien überführen muss, kann hier Auflösung und Dateiformat bequem hinterlegen.

Druckkosten und Garantie

Wer darf was: Administratoren können auf die Farbdruckerlaubnis Einfluss nehmen.

Druckkosten: Brother setzt beim MFC-9320CW auf getrennte Toner- und Trommeleinheiten. Bei Auslieferung ist das Multifunktionsgerät mit Tonereinheiten bestückt, die jeweils nur für 1.000 Seiten ausgelegt sind. Die Trommeleinheiten sind nach 15.000 Seiten fällig und im Viererpack für rund 107 Euro erhältlich. Die Transfereinheit soll ihrerseits 50.000 Seiten überstehen und steht mit rund 100 Euro in der Preisliste.

Die schwarze Tonerkassette ist für 2.200 Seiten gut und schlägt mit rund 72 Euro zu Buche. Daraus resultieren dann Seitenkosten pro S/W-Seite, die mit jenseits der drei Cent nur durchschnittlich ausfallen. Die farbigen Einheiten kosten jeweils rund 70 Euro und sind für 1.400 Seiten ausgelegt. Damit landet man je nach Auslastung bei den Druckkosten pro Farbseite deutlich oberhalb von 15 Cent.

Garantie: Im Preis des MFC-9320CW ist eine dreijährige Garantie inklusive 48-Stunden-Vor-Ort-Service enthalten.

Gegen Aufpreis ist eine Garantieerweiterung auf vier Jahre möglich, diese enthält einen Vor-Ort-Service mit 48 Stunden Reaktionszeit. Dieses Paket schlägt mit 415 Euro zu Buche und kann maximal bis 180 Tage nach dem Kauf des Produktes erworben werden. Darüber hinaus wird ein Fünf-Jahre-Garantie-Paket angeboten, in einer zweistufigen Ausbaustufe bis hin zu einer 24-Stunden-Reaktionszeit.

Leistung und Qualität

Leistung: Einfache Textaufgaben in der Art eines Formbriefes erledigt das MFC-9320CW mit einer Geschwindigkeit von 13,6 Seiten pro Minute, und zwar mit einer identischen Performance in Farbe wie in Schwarz-Weiß.

Mit komplexen PowerPoint-Dateien kommen viele Controller/Druckwerk/Treiber-Kombinationen nur sehr schwerfällig zurecht. Das Brother-MFC zeigt sich hier weitgehend unbeeindruckt und legt trotz der begrenzten Motorisierung immerhin knapp acht Seiten pro Minute ins Ausgabefach - ein gutes Ergebnis.

Feinzeichner: Das Schriftbild ist relativ filigran und nur von leichter Tonerstreuung umgeben. Hier im Bild die Modi fein, normal und Tonersparmodus.

Bei der Wiedergabe eines 200-Seiten-PDFs arbeitet sich das Multifunktionsgerät etwas näher an die nominelle Leistung seines Druckwerks heran. Hier liefert das MFC rund 15 Seiten pro Minute ab, ebenfalls in Farbe wie in Schwarzweiß. Sprich, es vergehen rund 13 Minuten, bis das Ergebnis vorliegt. Im Test kommt ein rund 200 Seiten starkes PDF-Dokument in Form eines TecChannel-Compacts zum Einsatz. Bei derart großen Druckjobs genehmigt sich das Gerät ab und zu eine kleine Abkühlungspause.

Selbst wenn das Ausgabefach nominell 100 Blätter verträgt, sollte man bei derartigen Druckjobs bereits nach rund 50 Seiten die Druckergebnisse immer wieder entnehmen. Bei derart kompakten Multifunktionsgeräten geht es zwischen Scan-/Kopiereinheit und Ausgabefach häufig recht eng zu, sodass bei großen Druckjobs dort häufig Gedränge herrscht, was zum Stau führen kann. Eine zehnseitige A4-Kopie im Standardqualitätsmodus erledigt das Gerät in 46 (Schwarz-Weiß) beziehungsweise 54 Sekunden (Farbe).

Die Zeit für die Ausgabe der ersten Seite entspricht meist der gefühlten Druckgeschwindigkeit. Das MFC-9320CW benötigt hierfür 18 Sekunden - ein eher durchschnittliches Ergebnis. Befindet sich das Gerät im Energiesparmodus, vergehen 32 Sekunden, bis das erste Druckergebnis vorliegt. Apropos Energiesparmodus: In diesem konsumiert das Gerät im Test knapp mehr als 10 Watt, im Bereitschaftsmodus sind es 14 Watt.

Schnörkellos: Das LED-Druckwerk produziert klare Farben und ein sauberes Ergebnis.

Qualität: Das Druckwerk liefert sehr saubere Ergebnisse ab. Das Schriftbild ist fein gezeichnet, der "normale" Qualitätsmodus sollte für die meisten Anforderungen genügen. Der Tonersparmodus macht zumindest beim Partikelauftrag seinem Namen alle Ehre, aber für interne Dokumente könnte die Qualität häufig genügen. Im Bedarfsfall lassen sich mit dem LED-Druckwerk auch respektable Farbergebnisse erzielen. Das Raster ist zwar leicht erkennbar, das Gesamtergebnis jedoch recht homogen.

Die Kopiereinheit arbeitet mit 600 x 600 dpi und liefert im Test in der Standardeinstellung sehr vorzeigbare Ergebnisse ab. Das ist in diesem Klassement keinesfalls Standard.

Fazit

Abseits von Messwerten und Druckergebnisse kann das MFC-9320CW in einer für Multifunktionsgeräte entscheidenden Disziplin punkten: der multifunktionalen Bedienbarkeit. Nahezu alle wesentlichen und praktischen Funktionen erschließen sich per Hard- und Software relativ schnell und ohne Vorkenntnisse. Das haben wir auch schon ganz anders erlebt.

Die Leistungswerte des MFC-9320CW sind übersichtlich, aber für eine ebensolche Arbeitsgruppe allemal ausreichend. Für ein Gerät der 16-Seiten-pro-Minute-Klasse macht es seine Sache sehr ordentlich. Das anfallende Druckvolumen sollte man vorab in jedem Fall kennen, das MFC-9320CW eignet sich aufgrund der Seitenkosten eher für Gruppen mit begrenztem Druckbegehren. Andernfalls empfiehlt es sich ohnehin, gleich zu einer höheren Leistungsklasse zu greifen. Malte Jeschke, TecChannel / (awe)

Produktdaten und Ergebnisse

Im Folgenden finden Sie zusammengefasst die technischen Daten sowie die Testergebnisse für das Brother MFC-9320CW.

Technische Daten Brother MFC-9320CW

Geschwindigkeit A4

16 Seiten SW / 16 Seiten Farbe

Max. Druckauflösung

bis 2.400 x 600 dpi

Auflösung Kopierer

600 x 600 dpi

Scan-Auflösung

2.400 x 1.200 dpi (über Vorlagenglas), 1.200 x 600 dpi (über ADF)

inst. / max. Speicher

64 / 576 MByte

Anschlüsse

USB 2.0, USB-Host, 10/100-TX-Ethernet, 802.11b/g WLAN

Emulationen

PCL 6, Postscript 3

Papiervorrat Kassette

250 Blatt

Kapazität Dokumentenzufuhr Scanner/Kopierer

35 Blatt

Papierausgabe

100 Blatt

Papierformate Kassette

A4, A5, A6, B5

Papiergewicht Kassette

60 bis 105 g/qm

Papiergewicht Einzelblatteinzug

64 bis 163 g/qm

Farbfax-Übertragungsgeschwindigkeit

33.600 bps (G3)

Fax: Sende- und Empfangsspeicher

bis zu 500 Seiten

Fax: Zielwahlspeicher

8 Speicher

Abmessungen (H x B x T)

428 x 401 x 491 mm

Gewicht

22,9 kg

Listenpreis

665 Euro

Testergebnisse Brother MFC-9320CW

Geschwindigkeit A4 Text

13,6 Seiten/Min. SW / 13,6 Seiten/Min. Farbe

Geschwindigkeit A4 PDF

15,2 Seiten/Min. SW / 14,7 Seiten/Min. Farbe

Geschwindigkeit A4 PowerPoint

7,7 Seiten/Min. (Farbe)

Geschwindigkeit Foto (9 x 13)

2,1 Seiten/Min. (Farbe)

Druck der ersten Seite A4, Bereit

18 Sekunden

Druck der ersten Seite A4, Stand-by

32 Sekunden

Leistungsaufnahme (aus / Stand-by / Bereit)

0 / 10 Watt / 14 Watt