Blaumachen hat im Sommer Hochsaison

Fingierte Krankschreibungen

19.07.2016 von Renate Oettinger
Vorgetäuschte Erkrankungen im Urlaub belasten Unternehmen – und sind schwer aufzudecken. Tipps für Arbeitgeber von der Detektei A Plus.

Urlaub ist etwas Wunderbares, aber regelmäßig viel zu schnell vorbei. Ein scheinbar cleverer Trick, damit sich das Urlaubskonto weniger schnell leert, ist eine vorgetäuschte Erkrankung: Wer ein paar Tage Grippe vortäuscht, bekommt die Urlaubstage nach der Rückkehr an den Arbeitsplatz wieder gutgeschrieben.

So einfach, so schlecht – denn auch diese besonders schwer nachweisbare Variante des Lohnfortzahlungsbetrugs ist eine Straftat, die ehrliche Mitarbeiter benachteiligt und das Unternehmen sowie die Allgemeinheit wirtschaftlich schädigt. Doch Arbeitgeber können sich vor Blaumachern im Urlaub schützen.

Arbeitgeber sollten das Blaumachen grundsätzlich ahnden, sonst macht diese Praxis Schule im Unternehmen.
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"Praktisch ist es so, dass der Urlaub mit der Krankschreibung endet. Anders gesagt: Wer sich gleich ein Attest besorgt, kann die Tage später nachholen", erklärt Jochen Meismann , Geschäftsführer der Detektei A Plus. Diese Regelung empfinden manche Mitarbeiter als Einladung, ihr Urlaubskonto durch eine fingierte Krankschreibung aufzubessern. Ein Unrechtsbewusstsein fehlt den Blaumachern meist: Wie eine Umfrage kurz vor der WM 2014 ergab, wollten allein damals während des Turniers rund 1,4 Millionen Arbeitnehmer vorsätzlich krankfeiern. Im Schnitt planten sie, zwei Tage blauzumachen.

Dies entspricht einem wirtschaftlichen Schaden von rund einer halben Milliarde Euro – und kann sogar strafrechtlich relevant sein. "Wenn der Arbeitgeber eine vorgetäuschte Krankmeldung nachweisen kann, darf er dem Schwindler sofort fristlos kündigen", erklärt Jochen Meismann. "Der Knackpunkt ist nur, dass gerichtsfeste Beweise ohne professionelle Hilfe meist schwer beizubringen sind."

Wer die Täuschung nicht ahndet, öffnet Betrügern Tür und Tor

Die Beweislast liegt nämlich auf Seiten des Unternehmens. Doch dies ist noch lange kein Grund, Blaumachern freie Bahn zu lassen, meint der Chef der Detektei A Plus: "Falsche Krankschreibungen führen zu erheblichen finanziellen Schäden. Wer die Täuschung nicht ahndet, öffnet weiteren Fällen von Betrug Tür und Tor. " Wichtig ist zunächst darauf zu achten, dass der Mitarbeiter seine Pflichten erfüllt: Wer im Urlaub erkrankt, muss den Arbeitgeber sofort und auf dem schnellst möglichen Weg von der Krankheit und ihrer voraussichtlichen Dauer unterrichten. Er sollte auch eine Kontaktadresse am Ferienort hinterlassen. Ab dem vierten Tag ist er verpflichtet, ein Attest einzureichen – er kann es aus dem Urlaub faxen oder mailen. "Der Arbeitgeber hat sogar das Recht, ab dem ersten Tag eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zu fordern", sagt Jochen Meismann: "Wenn Zweifel bestehen, sollte er diese Möglichkeit durchaus ausschöpfen." Ein Verdacht wäre etwa berechtigt, wenn der Mitarbeiter auch sonst auffallend oft fehlt, vor allem am Anfang oder Ende der Arbeitswoche. Auch bei widersprüchlichen Details, rückdatierten Attesten oder einem vorangegangenen innerbetrieblichen Konflikt sollten Arbeitgeber hellhörig werden.

Angeblich Kranke, die sich am Strand vergnügen

Ein Problem für den Chef ist oft: Als Laie fehlen ihm die Mittel, die Angaben auf dem Attest zu überprüfen. "In den Ferien lassen sich Angestellte besonders leicht dazu verleiten, Extra-Freizeit zu erschwindeln", weiß der Chef-Ermittler, "denn viele Täter fühlen sich fernab ihres Wohnorts unbehelligt." Generell gilt: Wer sich bei Aktivitäten erwischen lässt, die seiner Arbeitsunfähigkeit widersprechen, riskiert die Kündigung.

Ein effektives Mittel, Betrügern das Handwerk zu legen, ist daher ein fachgerechter Observationseinsatz. Hierbei beobachten Detektive den Mitarbeiter diskret, um zu ermitteln, wie plausibel seine Krankmeldung ist. "Ein bundesweit agierender Dienstleister ist ohne Weiteres in der Lage, den Urlauber auch in den Alpen oder an der Ostsee zu observieren. Auch im Ausland sind unsere Detektive regelmäßig tätig, um Blaumacher zu überführen. Arbeitsunfähigkeit bedeutet zwar nicht zwangsläufig Bettruhe. Aber wenn sich herausstellt, dass sich der angeblich Kranke den ganzen Tag in den Bergen oder am Strand vergnügt hat, helfen ihm keine Ausflüchte mehr."

Im Anschluss hat der Arbeitgeber meist genug Beweise an der Hand, um sich juristisch zu wehren, so Jochen Meismann: "Wenn erwiesen ist, dass der Mitarbeiter pflichtwidrig gehandelt hat, hat er gegen seinen Arbeitgeber juristisch kaum eine Chance."

Weitere Informationen unter www.detektei-aplus.de

Mit Übersetzungs-Apps auf Urlaubs- und Geschäftsreisen
Leo bei Google immer ganz vorn
Leo bietet online in jeweils beiden Richtungen Wörterbücher für Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Chinesisch, Russisch, Portugiesisch und Polnisch für allgemeines oder verschiedenes Fachvokabular an. Die Eingabe kann per Tastatur oder Mikrofon erfolgen, je nach Sprache mit mehr oder weniger großem Erfolg oder Frustfaktor. Zur Freeware gehört ein Vokabeltrainer, der die vorherige Eingabe von Zugangsdaten erfordert. Im Leo-Forum kann man sich Rat zu Suchbegriffen holen. Je nach Sprache nimmt der Löwe wie hier bei Russisch ein anderes Aussehen an. Peristroika wird im russischen Teil sogar noch näher erklärt.
Dict.cc mit 51 Sprachpaaren
Dict.cc stellt zwar Englisch und Deutsch 51 Sprachpaare zur Verfügung. Deutsch-Englisch sind es über eine Million Wörter, bei anderen Sprachen nur einige tausend. Eine Besonderheit von Dict.cc ist, dass man die Wörterbücher auch herunterladen kann, um sie offline zu nutzen, eine andere wie hier am Beispiel Computer, dass auf Latein mehrere Übersetzungsmöglichkeiten angezeigt werden. Die Plus-Version von Dict.cc für 5,94 Euro ist werbefrei und bietet zusätzlich Auflistung der zuletzt gesuchten Wörter, Favoritenfunktion und Vokabeltrainer.
Pons mit 12 Millionen Wörtern
Die Wörterbuch-App von Pons ist kostenlos und wurde von androidmag.de 2013 und 2014 zu den besten ihrer Art gekürt. Für einen kleinen Jahresobulus kann man die App auch werbefrei haben. Sie bietet uneingeschränkten Zugriff auf die Übersetzungen des ebenfalls kostenlosen Online-Wörterbuchs des Herstellers und vereint 35 Wörterbücher mit über 12 Millionen Wörtern und Redewendungen in 14 Sprachen.
Pons und der „Da Vinci Code“
Die Online-Wörterbuch-App unterstützt kostenfrei auch die maschinelle Textübersetzung, ein Service, der in der App auch für 23 zusätzliche Sprachen wie Arabisch und Japanisch verfügbar ist. Die Qualität der Übersetzung ist vielfach vergleichbar mit der vom Google Übersetzer. Der Buchtitel „Da Vinci Code“ auf Chinesisch und Arabisch wurde jeweils richtig übersetzt, auch wenn da mal ein Leerzeichen fehlt. Die Spracheingabe über Mikrofon ist auch akzeptabel.
Linguee für ganze englische Phrasen
Linguee ist in der Google-Suche meist ganz vorn, wenn es darum geht, englische oder deutsche komplexe Begriffe und auch ganze Sätze in die jeweils andere Sprachrichtung zu übersetzen. Und sie gibt es auch als App. Diese bietet englisch-deutsch, deutsch-englisch ein sehr umfangreiches Wörterbuch. Darüber hinaus hat man über den Bereich „Linguee.com Web-Resulate“ auch den gewohnten Zugriff auf eine Reihe von Beispielssätzen und weiterführende Informationen aus dem Internet, in dem der gesuchte Begriff oder Satzteil vorkommt. Um den Geldbeutel und die Smartphone-Ressourcen zu schonen, kann man den Zugang zu Linguee.com sperren oder nur über WLAN erlauben.
Multilingualer Google Übersetzer
Zum Google Translator alias Google Übersetzer wurde schon einiges gesagt. Dieser gehört zu den beliebtesten und wohl auch besten Übersetzungs-Apps. Unterstützt werden über 90 Sprachen. OCR (Texterkennung) mit übrigens hervorragender Textausrichtung von Nuance wird nicht für alle Sprachen angeboten, für Arabisch zum Beispiel nicht, wohl aber für Japanisch und Chinesisch. Die Wörter oder Sätze werden in relativ guter Qualität gleich übersetzt und kann man sich auch vorsprechen lassen. Mit Griechisch tut sich die Texterkennung der App manchmal etwas schwer. Aber den russischen Hinweis für Unbefugte verboten wird erkannt.
Japanisch 1a
Dieser japanische Klappentext eines Klassikers über die chinesischen Drei Reiche zeigt die Früchte früher Pionierarbeit japanischer und chinesischer Entwickler. Die Erkennungsgenauigkeit ist sowohl bei den eher eckigen chinesischen als auch bei den runderen japanischen Zeichen hervorragend und oft besser als bei reinen Buchstabenschriften. Der Google Translator scheint nur mit den chinesischen Namen nicht klarzukommen, weil er hier „japanisch“ denkt.
Babylon Translator und Babylon Touch
Vielsprachiges iTranslate
Vielsprachiges iTranslate
Wie der Google Übersetzer versteht sich iTranslate von Sonico Mobile als kostenlose App auf über 90 Sprachen mit Verständnis einzelner Wörter, Phrasen oder ganzer Texte. Man kann den Part eintippen oder aufsprechen. Die Möglichkeit, sich den gesuchten Text in der anderen Fremdsprache vorlesen zu lassen, beinhaltet für Arabisch, Chinesisch, Englisch, Französisch und Spanisch auch unterschiedliche Dialekte. Ein sehr großer Vorteil von iTranslate gegenüber anderen solchen Apps ist der, dass in vielen Fällen mehrere Übersetzungsvorschläge angezeigt werden.
Der mobile Dolmetscher iTranslate Voice
Sonico Mobile hat neben der soeben vorgestellten App auch einen mobilen Dolmetscher entwickelt, der für Englisch und Deutsch in beiden Sprachrichtungen kostenlos ist und über einen kleinen Obolus von 2,99 Euro als Pro-Version für 42 Sprachen und Dialekte geöffnet werden kann. Die App übersetzt den Text nicht nur, sondern liest ihn in der jeweiligen Zielsprache vor. So kann man an seiner eigenen Aussprache arbeiten. Verschiedene Dialekte einzelner Sprachen mit Frauen- oder Männerstimme werden auch unterstützt.
Q Multi Language Translator
Nyxcore bietet neben einem Sprachübersetzer auch den sogenannten Q Multi Language Translator an, der wie bei manchen Bildlexika ermöglicht, sich denselben Begriff oder Satz in mehrere Sprachen übersetzen und vorlesen zu lassen. Die Eingabe kann über die Tastatur oder das Mikrofon erfolgen. Über ein Pluszeichen unten kann man vorher wählen, in welche Sprachen man sich den Part übersetzen lassen möchte. Die Auswahl der möglichen Sprachen ist erstaunlich. Die Übersetzungsergebnisse können sich auch sehen lassen, obwohl sie vielleicht nicht immer grammatikalisch richtig sind. Aber das ist normal.
Babbeln mit Babbel
Der unerfüllte Wunsch, online spielerisch und mühelos spanisch lernen zu können, hat Lorenz Heine erwogen, einen eigenen Vokabeltrainer zu entwickeln, eine Idee, der sich die anderen Co-Gründer spontan anschlossen. Anfang 2008 ist Babbel.com online gegangen und hat heute unter dem Dach der Lesson Nine GmbH mit Sitz in Berlin und mit einem Büro in New York über 300 Mitarbeiter aus 28 Ländern, darunter Sprachwissenschaftler, Muttersprachler und Übersetzer. Ohne den Hintergrund zu kennen, hat sich der Autor dieses Artikels ebenfalls für Spanisch entschieden, um Babbel auszuprobieren. Schließlich kannte man ja schon ein paar Brocken wie „olá“, „gracias“ und „hasta la vista“. Doch selbst bei so einfachen Wörtern ließ der Aussprachetrainer nichts durchgehen. Schön wäre es, an anderer Stelle, manche Übungen wiederholen zu können. Bevor man sich mit den einfachen Vokabeln zu langweilen beginnt, werden einem ziemlich am Anfang plötzlich Sätze entgegengeschleudert, die man kaum versteht, geschweige denn wiederholen kann. Aber wie heißt es so schön: „Nicht fordern ist Faulheit.“ Insgesamt ist die App nur zu empfehlen, weil man das Gefühl hat, schnell Fortschritte zu machen.
50 Languages mit Sprachtrainer
50 Languages bietet, wie der Name schon sagt, eine große Auswahl an Sprachen, die man lernen kann. In dem Sprachführer stehen verschiedene Kategorien zur Auswahl. Die Gratis-App hat allerdings nur 30 Lektionen, für 2,99 Euro kann man zum Beispiel nur Türkçe für Türkisch mit 100 Lektionen erwerben, für 9,99 Euro alle Sprachkurse.